Spannendes Abenteuer, aber weniger Sams-Chaos und keine Wunschpunkte
Das Sams 12. Das Mini-Sams ist wegDas Kinderbuch „Das Sams. Das Mini-Sams ist weg“ (Oetinger-Verlag, September 2024) ist bereits der 12. Band aus dem Sams-Universum. Dieses Mal steht aber nicht das bekannte Taschenbier-Sams im Mittelpunkt, ...
Das Kinderbuch „Das Sams. Das Mini-Sams ist weg“ (Oetinger-Verlag, September 2024) ist bereits der 12. Band aus dem Sams-Universum. Dieses Mal steht aber nicht das bekannte Taschenbier-Sams im Mittelpunkt, obwohl es natürlich auch vorkommt, sondern der Mini-Sams.
In der Sams-Welt gibt es eine hohe Mauer, über die keiner klettern kann und so weiß kein Sams, was auf der anderen Seite ist. Doch an einer Stelle gibt es einen sehr schmalen Spalt, durch den sich nur das Mini-Sams zwängen kann. Neugierig schlüpft es hindurch und verschwindet auf der anderen Seite. So beginnt das Abenteuer des Mini-Sams. Aber natürlich dürfen in der Geschichte alte Bekannte, wie Herr Taschenbier und sein Sams im Taucheranzug, Frau Rotkohl und Herr Mon nicht fehlen. Auch der Drache Ralfer, den der Mon sich mal gewünscht hat, kommt wieder zu Besuch und hat Ratissimo aus China als Gefährten an seiner Seite.
Der neueste Sams-Band ist äußerst kreativ und spannend geschrieben. Der Lesespaß ist groß, und selbst Leser, die die ersten elf Bände nicht kennen, finden durch das einführende Vorwort problemlos in die Geschichte. Hier erfährt man alles, was man wissen muss, um der Geschichte zu folgen.
Mir hat die Sams-Welt gut gefallen und auch der Blick auf die andere Seite der Mauer war sehr spannend. Ich finde großartig, dass Paul Maar gesellschaftskritische Aspekte in kindgerechte Form packt. Als Kind hat mir an den Sams-Büchern aber immer besonders gefallen, dass das Sams die Menschenwelt und insbesondere den Alltag von Herrn Taschenbier gehörig auf den Kopf gestellt hat. Auch die Idee, sich mit Hilfe der Wunschpunkte alles wünschen zu können, war für mich immer fantastisch und hat die Bücher so einmalig gemacht. Diese Aspekte haben mir hier ein wenig gefehlt. Zudem erscheint mir die Geschichte insgesamt viel kürzer als frühere Bücher.
Die Illustrationen stammen, ebenso wie der Text, von Paul Maar. Völlig zu Recht wurde Paul Maar immer wieder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Gesamtwerk, den Deutsch Buchpreis und in diesem Jahr den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg. Mir gefällt sehr, dass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um ein Sams-Buch handelt, denn Paul Maar ist dem ursprünglichen und einmaligen Layout treu geblieben.