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Veröffentlicht am 22.09.2024

bis jetzt der schwächste Band

Season Sisters - Herbstschatten
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Über die Handlung dieses dritten Bandes war ich zugegebenermaßen sehr überrascht. Spielt die Herkunftsgeschichte der Mutter laut Klappentext doch eine essenzielle Rolle, schiebt sich in meinen Augen sogar ...

Über die Handlung dieses dritten Bandes war ich zugegebenermaßen sehr überrascht. Spielt die Herkunftsgeschichte der Mutter laut Klappentext doch eine essenzielle Rolle, schiebt sich in meinen Augen sogar vor die Handlung rund um Autumn selbst. Dabei hat man in den zwei vorherigen Bänden quasi überhaupt nichts über die Eltern erfahren, mit Ausnahme ihres exzessiven Lebensstils. Tatsächlich kam die Mutter selbst aber eigentlich wieder überhaupt nicht vor, es geht in Rückblenden um die Geschichte von Autumns Urgroßmutter. Ein tatsächlicher Bezug zur Gegenwartsgeschichte war eigentlich nicht wirklich vorhanden.

Zum Inhalt: Autumn ist die jüngste der Season Sisters und war bisher für die Führung des Hofes ihrer Eltern verantwortlich. Als dieser zu einem Hotel umgebaut werden soll, findet Autumn eine Anstellung auf Daffodil Castle, wo sie auf überraschende Informationen zu ihrer eigenen Familiengeschichte stößt.

In diesem Band nahm der Handlungsstrang der Vergangenheit für mein Gefühl übermäßig Raum ein. Ich fand die Handlung rund um Mathilda prinzipiell nicht schlecht, aber auch sehr vorhersehbar. Es tat mir sehr leid, wie sie zum Spielzeug der Männer wurde. Die ganze Geschichte hat irgendwie einen wehmütigen, wenn nicht gar wehleidigen Unterton und vor allem die Geschichte rund um Mathilda fand ich irgendwann wahnsinnig anstrengend, weil sie sich gefühlt immer im Kreis drehte und Mathilda doch stets Spielball mächtiger, egoistischer Männer blieb. Ich war es leid von ihrer naiven „erstmal abwarten ob es noch schlimmer wird“ Strategie zu lesen.

Auch über Autumn hätte ich mich die gesamte Zeit aufregen können. Dass sie ein blauäugiges, naives Schaf ist, klingt ja bereits in den vorhergehenden Büchern an, aber das ganze Ausmaß dessen hat mich echt wütend gemacht. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und muss gestehen, dass die Stimme der Sprecherin dazu beigetragen hat, dass Autumn eher schlicht wirkte. Für mich war sie als Protagonistin kein Vergleich zu Summer und Spring, deren Geschichten ich wirklich toll fand.

Das Buch lässt mich eher enttäuscht zurück. An sich fand ich das Thema der Frauenschicksale der Familie im Laufe der Zeit einen interessanten Erzählansatz, den Fokus fand ich dabei aber enttäuschend gesetzt. Nachdem ich die ersten beiden Bände so gut fand, ist dieses Buch eher ernüchternd und es ist mir fast schwergefallen, überhaupt bis zum Ende dranzubleiben.

Ich hoffe jetzt, dass der vierte Band der Reihe wieder eine andere Richtung nimmt.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Glitch in der Matrix

Das Verschwinden
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Thematisch ein total spannendes Buch, auch dem man auch ein grandioses Gedankenexperiment machen kann. Irgendwo zwischen Sci-Fi und Dystopie bewegt sich diese Geschichte, die eigentlich noch viel mehr ...

Thematisch ein total spannendes Buch, auch dem man auch ein grandioses Gedankenexperiment machen kann. Irgendwo zwischen Sci-Fi und Dystopie bewegt sich diese Geschichte, die eigentlich noch viel mehr hätte sein können, als sie letztendlich ist.

Zum Inhalt: am 26. August verschwinden um kurz nach 19 Uhr alle Männer auf mysteriöse Weise. Auch Jane, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn campen ist, findet sich am nächsten Morgen einsam und verlassen wieder. Während sich alle Systeme neu ordnen müssen, tauchen plötzlich mysteriöse Videos auf, in denen einige die Verschwundenen zu erkennen glauben.

Ich hatte tatsächlich eher eine Dystopie erwartet, besonders nach den spektakulären Beispielen in welchen Situationen das Verschwinden der Männer Konsequenzen hatte. Ich war total gespannt darauf, welche Gesellschaftsstrukturen sich bilden würden, wie eine Welt nur mit Frauen wohl aussehen könnte und ob es wohl einen Moment gäbe, zu dem die Existenz von Männern plötzlich wieder möglich ist. Meine Erwartung war, dass hier Feminismus und Empowerment im Mittelpunkt stehen würden, während sich gleichzeitig eine Art Endzeitstimmung breit macht. Aber gefühlt war dieses Buch all das genau eben nicht.

Das Buch beginnt ziemlich stark und ohne große Umschweife mit dem Verschwinden aller Personen mit Y-Chromosom. Aus Verschiedenen Perspektiven werden Beziehungen zu Männern aufgearbeitet und es wird gezeigt, wie sich nach dem Verschwinden der Männer neue Strukturen etablieren. Allerdings wird hier sehr viel nur angerissen und nichts so wirklich vertieft, was für mich eigentlich spannend gewesen wäre.

Im letzten Drittel nahm die Geschichte dann gefühlt nochmal eine völlig andere Richtung. Plötzlich steht Evangelyne eigenes Schicksal, die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit und des Rassismus den sie erfahren musste, im Fokus. Das sind ebenfalls wichtige Themen, aber irgendwie hat sich das Buch damit für thematisch selbst überholt bzw. den Fokus verloren.

Die Handlung wird durch Beschreibungen eines TV Formats „The Men“ , über das innerhalb der Geschichte dann auch noch pseudowissenschaftliche Abhandlungen existieren, unterbrochen, welches scheinbar die verschwunden Männer zeigt. Mich haben diese Einschübe irgendwie im Lesefluss gestört und ich habe nicht verstanden was der Leser daraus mitnehmen sollte. Ich hatte selbst zum Abschluss des Buches noch viele offene Fragen und bin ein bisschen mit dem Gefühl zurückgeblieben, die eigentliche Botschaft des Buches nicht verstanden zu haben.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Lässt viele Fragen offen

Scarlet
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Vampir-Fantasy geht für meinen Geschmack eigentlich immer und ich fands cool, dass dieses Buch eine Mischung aus Historie und Fantasy darstellt. Zum perfekten Einstieg in die Hintergründe, gibt’s zu Anfang ...

Vampir-Fantasy geht für meinen Geschmack eigentlich immer und ich fands cool, dass dieses Buch eine Mischung aus Historie und Fantasy darstellt. Zum perfekten Einstieg in die Hintergründe, gibt’s zu Anfang sogar einen kurzen Überblick über den historischen Aspekt. Man sollte vllt beim Lesen im Hinterkopf behalten, dass es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, denn für meinen Geschmack blieben wahnsinnig viele Fragen offen und vieles wird eher erstmal in den Raum gestellt. Auch die Buchbeschreibung fand ich für diesen ersten Band sehr großzügig verfasst, was die Inhalte angeht…

Zum Inhalt: In Frankreich wütet die Revolution, die Bürger den Adel und mit ihm auch viele ranghohe Vampire. Für das englische Dienstmädchen Eleanor bietet sich eine unerwartete Gelegenheit ihrer Stellung zu entkommen. Denn sie sieht Marie Antoinette zum Verwechseln ähnlich und soll der Rebellenbewegung Scarlet Pimpernel helfen, die französische Königin zu retten. Was als große Chance beginnt, wird schnell zu einem gefährlichen Unterfangen.

Ich fand dass die Geschichte eher langsam in Gang kommt, dafür erfährt man aber auch recht viel von Eleanors Lebensumständen. Da es sich um einen Auftaktband handelt, finde ich die längere Einführung ins Geschehen in Ordnung, war aber froh, als das Tempo allmählich anzog.

Am besten gefallen hat mir eigentlich Eleanors Entwicklung innerhalb der Geschichte, sie wächst nicht nur über sich selbst hinaus, sondern stellt auch ihre Gefährten durch ihren Mut und wachen Verstand in den Schatten. Dafür dass ich anfangs noch um ihr Schicksal im weiteren Verlauf der Handlung gebangt habe, entpuppt sie sich für mich als wertvollstes Mitglied der Liga. Die anderen Figuren sind im Vergleich zu ihr regelrecht blass. Die Fantasy-Element sind zu Anfang eher spärlich gesät und auch nach ihrer Einführung bekommt man als Leser bisher wenig Kontext dazu.

Am Ende hatte ich mehr Fragen als zu Anfang und fühlte mich ein bisschen hängen gelassen. So richtig abgeholt hat mich die Geschichte nicht, weshalb ich nicht weiß, ob ich weiterlesen werde. Schwanke zwischen 2 und 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Traue niemandem

Thieves’ Gambit
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Ich fand das Konzept des Buches wahnsinnig interessant: eine Gruppe von Dieben, die gegeneinander antreten um am Ende den Besten zu küren, dabei aber in unterschiedlichen Aufgaben zusammenarbeiten müssen. ...

Ich fand das Konzept des Buches wahnsinnig interessant: eine Gruppe von Dieben, die gegeneinander antreten um am Ende den Besten zu küren, dabei aber in unterschiedlichen Aufgaben zusammenarbeiten müssen. Leider kam das Buch für meinen Geschmack ziemlich lange nicht in Fahrt und auch das große Finale war eher ernüchternd.

Zum Inhalt: Rosalyn Quest entstammt einer Familie von Dieben. Meisterdieben um genau zu sein. Aber sie hat die ewigen Job, die Einsamkeit und das strenge Regiment ihrer Mutter satt und will ausbrechen. Doch dann wird ihre Mutter entführt und Rosalyn sieht nur eine Chance sie zu retten: sie muss das Thieves Gambit gewinnen. Und die erste Regel dazu lautet: traue niemandem.

Die Gruppe von Dieben fand ich toll ausgewählt und ausgestaltet. Jeder hatte so seine Spezialitäten und geheimen Kniffe, von denen der Leser etliche Kostproben bekommt. Das hat mir gut gefallen, auch die einzelnen Aufgaben im Gambit waren gewagt ausgewählt und dramatisch umgesetzt. Schade eigentlich, dass es davon nur so wenige gab.

Schwierig hingegen fand ich jegliche zwischenmenschliche Interaktion. Ross ist extrem misstrauisch, was total nachvollziehbar ist, wenn man das manipulative, toxische Umfeld bedenkt, in dem sie aufgewachsen ist. Aber besonders da Vertrauen, Freundschaft und Loyalität hier eine große Rolle spielen, war es oft anstrengend Ross Gedanken bzgl. der Nebencharaktere zu folgen. Denn auch Verrat spielt eine große Rolle.

Generell kam für mich durch dieses stetige Hin und Her nie so recht Spannung im Gambit auf. Die allumgreifenden Motive sind alle sehr egoistisch ausgelegt und für mich gab es keinen echten Sympathieträger. War insgesamt ok und hat sich zügig lesen lassen, konnte meinen hohen Erwartungen aber nicht gerecht werden.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine ungewöhnliche Geschichte

Lichtungen
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Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas ...

Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas vom Cover, der zahlreich ausgezeichneten Autorin und dem Überschwang der zitierten Leserstimmen täuschen lassen. Denn letztendlich habe ich diese tolle Verbindung nicht gespürt und war etwas enttäuscht.

Zum Inhalt: als Lev nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist, wird ihm die stille und beliebte Kate zur Seite gestellt und zwischen den beiden entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die die Jahre, unterschiedliche Lebensmodelle und zwischenzeitliche Trennungen überdauern soll.

Das Buch wird auf besonderes Art erzählt, nämlich am Ende beginnend. Das finde ich ein spannendes Konzept, das aber leider für mich nicht ganz so gut funktioniert. Denn dadurch, dass sich Levs und Katos Freundschaft „zurückentwickelt“ bleibt sie für mein Empfinden eben auch eher oberflächlich.
Man merkt, dass es in ihrer Freundschaft viele Zwischentöne gibt, unausgesprochenes und ein „was-wäre-wenn“. Und trotzdem wirkt das was sie haben unerschütterlich. Vielleicht auch, weil es für beide wenig andere Optionen gibt als einander.

Das Leben im Dorf selbst erscheint eher trostlos, auch hier wird viel mit Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen gearbeitet. Ich fand es teilweise schwer wirklich alle Nuancen dessen zu erfassen, was in der Geschichte vor sich geht und die Lebenswege der Figuren zu verorten.

Was man der Autorin aber absolut zugute halten muss ist der wunderbare Schreibstil. Die Freundschaft zwischen Kato und Lev liest sich wie ein Gedicht vom Weggehen und Ankommen, wie eine Reise durch das Familienalbum. Ein Buch, das sehr eindrucksvoll, oft bildhaft und manchmal nur vage angedeutet beschreibt, wie tief Freundschaft in uns verwurzelt sein kann.

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