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Veröffentlicht am 22.09.2024

Eine ganz besondere junge Frau schenkt vielen Juden das Überleben einer schrecklichen Zeit!

Das Verschwinden der Sterne
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Jona wurde mit zwei Jahren von der damals zweiundachtzigjährigen Jerusza aus ihrem Kinderzimmer in Berlin entführt. Denn der Wald hatte ihr gesagt, dass die kleine Inge, wie Jona damals noch hieß, von ...

Jona wurde mit zwei Jahren von der damals zweiundachtzigjährigen Jerusza aus ihrem Kinderzimmer in Berlin entführt. Denn der Wald hatte ihr gesagt, dass die kleine Inge, wie Jona damals noch hieß, von ihr gerettet werden müsse. Deshalb wuchs das kleine Mädchen von nun an gemeinsam mit der alten Frau in den Wäldern Osteuropas auf. Sie lernte im Wald zu überleben, sich zu verteidigen, aber durfte auch in den verschiedensten Büchern lesen, um die Geschichte der Welt, verschiedene Sprachen und Naturwissenschaften zu verstehen. Zusätzlich lernte sie von klein auf die jiddische Sprache und die jüdischen Gebräuche und Rituale. Jona fragt häufig, warum sie das alles lernen soll, wo sie herkommt und was ihre Bestimmung sein soll, eine richtige Antwort bekommt sie von Jerusza aber nie. Als diese dann mit einhundertundzwei Jahren verstirbt, ist Jona plötzlich allein. Sie bleibt weiter in den Wäldern und bekommt nur wenig von den politischen Auseinandersetzungen, die außerhalb der Wälder toben, mit. Als sie aber ein kleines Mädchen entdeckt, das plötzlich kraftlos zusammenbricht, weiß sie, dass sie sich nun nicht mehr von den Menschen fernhalten kann und hilft ihm und seinen Eltern. Trotzdem kann sie sie nicht beschützen, als diese eines Tages alleine weiterziehen und dann von Deutschen hingerichtet werden. Umso mehr möchte sie deshalb den beiden jungen Männern helfen, die sie an einem Flusslauf beobachtet, als sie vergeblich versuchen, Fische zu fangen. Sie gibt sich zu erkennen und wird bald zu einer wichtigen Retterin dieser jüdischen Menschengruppe, der die Flucht aus einem jüdischen Ghetto gelang und die schon viel zu viel Leid in ihrem Leben erleben musste.... Doch kann Jona wirklich alle Menschen retten?!

Kristin Harmel erzählt in diesem Roman die Geschichte einer ganz besonderen jungen Frau, die dank der alten Jerusza ein umfassendes Wissen rund um das Überleben in einem Wald erlangen konnte. Gerade in Zeiten des Zweiten Weltkriegs war das eine wichtige Begabung, die durch die Gabe der Vorahnung ergänzt wurde, sodass Jona vieles Schreckliche schon spüren konnte, bevor sie eintrafen. Diese Gabe verleiht dem gesamten Roman etwas sehr mystisches. Doch Jona verändert sich über die Zeit ohne ihre ältere Gefährtin und begibt sich in die Nähe von anderen Menschen, was sie zwar in Gefahr bringt, aber Jona auch zeigt, dass sie mit ihrem Wissen Menschen helfen kann. Die geschichtlichen Hintergründe sind faszinierend und basieren auf wahren Begebenheiten.

Gerade zu Beginn des Buches wusste ich nicht, was ich mit dieser Handlung anfangen soll, denn ich bin leider gar kein Fan von mystischen Geschichten. Dieser Aspekt verliert sich aber im Lauf des Romanes und es rückt die Fähigkeit, in der Wildnis zu überleben in den Vordergrund. Die Sozialisierung Jonas zu beobachten, hat mich sehr berührt und ich fand es interessant, wie sie lernt mit zwischenmenschlichen Problemen, wie Eifersucht oder Wut umzugehen, die es vorallem in größeren Gruppen gibt. Alles in allem fand ich das Buch sehr interessant und wollte immer wissen, wie es mit Jona und ihren jüdischen Freunden mitten im Wald weitergeht...

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Ein wunderbarer Roman für gemütliche, herbstliche Stunden!

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Jeanie ist neu in Dream Harbor, der beschaulichen Kleinstadt, in der ihre Tante Dot bis vor kurzem noch das "Pumpkin Spice Café" betrieben hat. Doch nachdem Jeanie ihren Chef tot an seinem Schreibtisch ...

Jeanie ist neu in Dream Harbor, der beschaulichen Kleinstadt, in der ihre Tante Dot bis vor kurzem noch das "Pumpkin Spice Café" betrieben hat. Doch nachdem Jeanie ihren Chef tot an seinem Schreibtisch finden musste, ist sie nachdenklich geworden und hat sich überlegt, ob sie durch die Arbeit auch so einsam werden möchte wie ihr Chef. Da kam ihr das Angebot ihrer Tante ganz recht, obwohl diese Jeanie wohl eher vor die Aufgabe gestellt hat, das Café zu übernehmen, als ihr noch viel Zeit zum Nachdenken zu geben. Niemals hätte Jeanie erwartet, dass ihr so ein freundlicher Empfang in ihrer neuen Heimat gemacht werden möchte. Und ihr erster Bekannter ist ausgerechnet Logan, der sexy Farmer, den sie versehentlich beinahe mit dem Baseballschläger niedergeschlagen hätte. Schnell merkt sie, wie freundlich und hilfsbereit ist und bekommt ihn irgendwie nicht mehr aus ihren Gedanken...

Laurie Gilmore versteht es in diesem Roman wirklich, die herbstliche Kleinstadtathmosphäre einzufangen und regelmäßig Erinnerungen an die Gilmore Girls zu wecken. Jeanie ist eine besondere Protagonistin, die immer etwas zu viel redet, aber deshalb noch liebenswürdiger und nahbarer wirkt. Logan dagegen wirkt gerade am Anfang eher etwas zurückhaltender, ist aber immer sehr aufmerksam und überzeugt Jeanie nicht nur mit seinem guten Aussehen von sich. Der Titel kündigt eine spicy Story an, was durchaus stimmt, allerdings sind die Szenen nicht zu übertrieben häufig und bedürfen meiner Meinung nach auch nicht einer Ankündigung im Titel.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut manche Romane in die momentane Lebenssituation passen können. Denn gerade war mir nach einem herbstlichen Buch, das unterhaltsam ist, aber nicht mit großen Aufregungen oder Problemen aufwartet, sondern mir einfach nur unterhaltsame, kurzweilige und cosy Lesestunden beschert. Und genau das habe ich bekommen!

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Ninas bewegendes Leben

Die geheimnisvolle Freundin
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Nina wächst in einem katholischen Waisenhaus in den Abruzzen in den 1950er Jahren auf. Schon als Baby wurde sie dort abgegeben und kennt kein anderes Leben als in der Gemeinschaft mit den anderen Kindern ...

Nina wächst in einem katholischen Waisenhaus in den Abruzzen in den 1950er Jahren auf. Schon als Baby wurde sie dort abgegeben und kennt kein anderes Leben als in der Gemeinschaft mit den anderen Kindern und strengen Nonnen. Nur selten kann sie Mitleid mit den anderen Kindern empfinden, die nachts häufig von Sehnsucht nach ihren verstorbenen Eltern geplagt werden, denn Nina kennt kein Leben außerhalb dieser Mauern. Deshalb beherzigt sie auch den Rat einer älteren Bewohnerin, die ihr immer wieder sagt, sie solle niemals ihr Herz an einen anderen Menschen hängen. Als aber die gleichaltrige Lucia neu im Waisenhaus aufgenommen wird, hat sie das erste Mal das Gefühl, in ihr eine Freundin gefunden zu haben. Umso schlimmer trifft es sie, als Lucia irgendwann dank Ninas Verzicht in einer Familie aufgenommen wird und nun tut, als wäre Nina eine Unbekannte...

Simona Baldelli erzählt in diesem Roman über das Leben in den Waisenhäusern der 1950er Jahre in Italien. Anhand von Nina erlebt der Leser hautnah das Schicksal eines Findelkindes mit und sieht die gesellschaftlichen Normen deutlich. Nina ist ein Mädchen, dem vieles unbekannt ist, was andere Kinder für selbstverständlich erachten. Durch Lucia erfährt sie vieles, auch ein wenig körperliche Wärme. Sie ist ab dem ersten Tag ihre Freundin und Nina tut alles für ihr Wohlbefinden, verzichtet sogar auf ein Leben in einer eigenen Familie.

Ich war sehr neugierig auf diesen Roman, denn ich habe mir aufgrund des Covers und des Klappentextes auf eine Geschichte über Freundschaft gefreut. Der Inhalt hat mich aber leider etwas negativ überrascht, denn es drehte sich vorallem um Nina und ihr Leben im Waisenhaus und danach. Lucia könnte man als einzigen Charakter als Freundin bezeichnen, trotzdem wirkt sie beinahe immer unsympathisch, egoistisch, verwöhnt und manipulativ, denn Nina gibt alles in dieser "Freundschaft", während Lucia alle nur zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzt und auf die anderen Kinder herabblickt, dabei hat sie das gleiche Schicksal ereilt, wie auch die anderen Waisen. Insgesamt war das Buch zwar bewegend, aber doch ganz anders als erwartet und im Klappentext beschrieben und ich bin immer noch zwiegespalten, was ich von diesem Roman halten soll...

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Der kleine Beuteldachs hat viele Fragen

Der kleine Beuteldachs Ganz schön neugierig
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Der kleine Beuteldachs kann gar nicht richtig schlafen, denn bald geht er mit seinem Papa in den Zoo. Und er hat schon so viele Fragen, die ihm sein Papa nicht beantworten kann und die er deshalb den Tieren ...

Der kleine Beuteldachs kann gar nicht richtig schlafen, denn bald geht er mit seinem Papa in den Zoo. Und er hat schon so viele Fragen, die ihm sein Papa nicht beantworten kann und die er deshalb den Tieren persönlich stellen möchte. Um nichts zu vergessen, hat er seine Fragen in einem kleinen Notizblock notiert. Im Zoo angekommen macht er sich gleich auf den Weg zu den anderen Tieren, denn sein Vater könnte stundenlang Fotos von den Zebras machen. So läuft der kleine Beuteldachs von Tier zu Tier und erfährt so manche Information, die ihn glücklich und zufrieden nach Hause gehen lässt.

Sven Maria Schröder hat im zweiten Band den kleinen Beuteldachs den Zoo erkunden lassen. Die wenig ernsten und eher humorvollen und witzigen Antworten der Tiere machen das Buch zu einem unterhaltsamen Vorleseabenteuer. Die Illustrationen sind farbenfroh und erzählen die Geschichte auch ohne den Text zu lesen.

Meine Tochter und ich mussten beim Vorlesen immer wieder lachen und haben die Geschichte sehr lustig gefunden. Allerdings fand ich den ersten Band besser und habe deshalb nur 4 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Wunderschönes und schmackhaftes Engadin

Zu Gast im Engadin
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Das Engadin ist ein Hochtal im schweizer Kanton Graubünden. Es besticht durch seine traumhaft schöne Landschaft, die nicht nur Naturliebhaber sondern auch Sportler anzieht. Eingeteilt in das Ober- und ...

Das Engadin ist ein Hochtal im schweizer Kanton Graubünden. Es besticht durch seine traumhaft schöne Landschaft, die nicht nur Naturliebhaber sondern auch Sportler anzieht. Eingeteilt in das Ober- und Unterengadin zieht es sich über 80 Kilometer.

Die Engadinerin Claudia Knapp zeigt ihren Lesern in diesem hochwertigen Bildband aber nicht nur die Schönheit des Hochtals, sondern vorallem auch die hervorragende Kulinarik. Denn von einfacher, traditioneller Hausmannskost bis hin zu herausragender Sterneküche gibt es dort alles. Die Erkundung des Engadin erfolgt eingeteilt in fünf Gebiete, die von der Autorin einzeln in einer Karte aufgezeigt und in einem kurzen Einführungstext vorgestellt werden. Auch kulinarische Tipps, wie das beste Brot, Ausflugstipps oder besondere Hotels werden dort vorgestellt. Erst danach widmet sich alles den Gastronomen, ihren Häusern, Geschichten und schließlich auch Gerichten.

Wer kennt sie nicht, die Engadiner Nusstorte? Mir war sie schon lange ein Begriff und ich habe auch schon mehrmals eine gebacken. Auch deshalb war ich sehr neugierig auf das Rezept in diesem Buch und war erstaunt und begeistert, wie viele verschiedene Zubereitungsweisen es für diese eine Torte gibt! So ging es mir auch noch mit dem Kaiserschmarrn, der von mir eigentlich immer nach dem gleichen Rezept zubereitet wird. Nun jedoch habe ich es gewagt und ein anderes Rezept ausprobiert und war positiv überrascht, wie lecker er meiner Familie und mir geschmeckt hat.

Ich bin großer Fan der "Zu Gast"-Reihe aus dem Callwey-Verlag, denn als großer Genussmensch ist für mich das Essen immer wichtig und steht auch auf Reisen immer im Vordergrund. Allerdings bieten diese Bücher immer weit mehr als nur das Essen der lokalen Gastronomen, erhält man doch viele Einblicke in die Landschaft dort. Da die Fotografien durchweg von hoher Qualität sind, ebenso wie die Bücher selbst, macht es riesengroßen Spaß durch die Bücher zu blättern und sich weg zu träumen.

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