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Veröffentlicht am 02.10.2024

Humorvoller Allgäu-Krimi mit aktuellen Themen

Lückenbüßer (Ein Kluftinger-Krimi 13)
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Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse ...

Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse geweckt, mit dem Wald und den Tieren darauf und grundsätzlich der Art der Gestaltung.
Kluftinger ist aktuell Interims-Polizeipräsident, anscheinend, ohne sich so wirklich um den Posten gerissen zu haben. Außerdem hat er sich bereit erklärt, bei der Gemeinderatswahl auf dem hintersten Listenplatz zu kandidieren, damit die Liste voll wird. Auch diese Aufgabe führt er zunächst recht unmotiviert aus, entwickelt aber nach und nach plötzlich Ehrgeiz, um seinem Konkurrenten Doktor Langhammer eins auszuwischen. Zunächst stirbt aber ein Polizist bei einer von Kluftinger geleiteten großen Übung in den Bergen und er und sein Team müssen Herausfinden, ob es ein Unfall war oder doch etwas ganz Anderes dahinter steckt.

Für mich war der Krimi eine gute Mischung aus Kriminalfall, einer ordentlichen Dosis Humor, aber auch ernsthaften Themen, die die aktuelle Zeit prägen. So ging es auch um die konsequent Unzufriedenen und die Querdenkerszene. Auch ordentlich Lokalkolorit und zuweilen etwas Kritik an den unguten Auswüchsen des Tourismus waren vorhanden. Sowohl die Hauptperson Kluftinger als auch die verschiedensten Nebenfiguren waren überzeugend ausgestaltet. Ich konnte mir Kluftinger mit seiner pragmatischen Art sehr gut vorstellen. Aber auch die Lokal- und Ex-Bundespolitiker wurden sehr gut getroffen und die "Feinheiten" der Lokalpolitik etwas auf die Schippe genommen, ohne, dass es zu sehr in Klamauk ausartete. Etwas Spannung, was die Auflösung des Kriminalfalls angeht, war natürlich ebenfalls vorhanden.

Besonders kann ich bei diesem Allgäu-Krimi das Hörbuch empfehlen, da es einfach noch einmal einen Unterschied macht, wenn der Allgäuer Dialekt von Kluftinger authentisch wiedergegeben wird.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Hat diese Liebe wirklich keine Zukunft?

Okaye Tage
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Bei Jenny Mustards Debütroman hat mich der recht flapsig klingende Titel direkt neugierig gemacht, weil er herrlich unkitschig klingt. Auch die Covergestaltung mit der eher cool wirkenden blonden Frau ...

Bei Jenny Mustards Debütroman hat mich der recht flapsig klingende Titel direkt neugierig gemacht, weil er herrlich unkitschig klingt. Auch die Covergestaltung mit der eher cool wirkenden blonden Frau mit dunkler Sonnenbrille hat mein Interesse geweckt.

Der Roman spielt in London und wird aus zwei Perspektiven erzählt. Sam ist Schwedin mit rumänischem Vater und fühlt sich in London schon seit einem Besuch bei Verwandten dort als Teenager wohler als in Schweden. Kurz nach Abschluss ihres Studiums hat sie ein Praktikum bei einer hippen Londoner Agentur ergattert und trifft auf einer Party Luc wieder, der nach Abschluss seines Studiums eigentlich für mehr Nachhaltigkeit sorgen will, aber Probleme hat, einen Job zu kriegen, der seinen Ansprüchen an sich selbst genügt. Die beiden beginnen eine Beziehung mit festem Ablaufdatum, dem Tag, an dem Sams Praktikum endet, da sie sich keine Perspektive für die Zeit danach vorstellen können, obwohl sie sehr viel Spaß zusammen haben.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, Lebenswelt und Probleme von zwei End-Zwanzigern in London einzufangen. Sie erzählt sehr modern und authentisch und so, dass man sich sehr gut in Sam und Luc hineinversetzen kann, wozu auch die Perspektivwechsel beitragen. Dadurch, dass es im Verlauf der Handlung verschiedene Countdowns gibt, bei denen aber nicht angegeben ist, wohin sie führen, wird Spannung aufgebaut, wie die Geschichte der beiden weitergeht oder endet.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Weiterleben

Für immer und ein Jahr
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Tischler Jan hat mit Anfang 40 seine große Liebe Kaya an den Krebs verloren und bleibt mit zwei Teenagern allein zurück. Kurz vor ihrem Tod musste er seiner Frau versprechen, im folgenden Jahr allen Menschen ...

Tischler Jan hat mit Anfang 40 seine große Liebe Kaya an den Krebs verloren und bleibt mit zwei Teenagern allein zurück. Kurz vor ihrem Tod musste er seiner Frau versprechen, im folgenden Jahr allen Menschen zum Geburtstag zu gratulieren, die in ihrem Geburtstagskalender stehen. Jan versteht zunächst nicht, warum ihr das so wichtig ist, mit der Zeit ergeben sich so aber immer wieder Begegnungen, die ihm in irgendeiner Weise helfen.

Trotz des traurigen Themas ist das Buch aber doch irgendwie auch ein optimistisches. Die Autorin beschreibt sehr feinfühlig, wie Jan, sein Sohn und seine Tochter mit all der Trauer weiterleben und dabei unterschiedliche Phasen durchleben. Zugleich spielt auch noch das Thema Herkunftsfamilie eine Rolle, da sowohl Jan als auch Kaya bis zu Kayas Tod ein ziemlich distanziertes Verhältnis zu ihren Eltern hatten. Der Schreibstil des Romans ist gut lesbar und so, dass man sich gut in die verschiedenen Personen hineinversetzen kann.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Heimische Tiere ganz nah

Moments in Nature
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Dieses Sachbuch aus dem Kosmos Verlag hat mit seinem Titel, Untertitel und dem Cover mit den jungen Füchsen direkt mein Interesse geweckt. Hinter dem Werk stehen der 22-jährige Naturfilmer und Fotograf ...

Dieses Sachbuch aus dem Kosmos Verlag hat mit seinem Titel, Untertitel und dem Cover mit den jungen Füchsen direkt mein Interesse geweckt. Hinter dem Werk stehen der 22-jährige Naturfilmer und Fotograf Gamander López, der auf TikTok und Instagram schon einen großen Followerkreis hat und seine etwas ältere Schwester Una López. Beide sind schon seit ihrer Kindheit von der Natur und insbesondere von den Tieren, die sich dort entdecken lassen, fasziniert und so hat Gamander schon früh mit dem Fotografieren von Wildtieren begonnen. Dafür reist er auch in andere Länder, in diesem Buch stehen aber die Tiere im Mittelpunkt, die wir quasi vor unserer Haustüre entdecken können, wenn wir mit offenen Augen durch die Natur gehen und einige Tipps beherzigen.

Und so findet man in dieser Mischung aus Bildband, Ratgeber und persönlichen Erlebnissen mit den verschiedenen Tieren eine Menge beeindruckender Nahaufnahmen von unter anderem Füchsen, Eichhörnchen, verschiedenen heimischen Vögeln inklusive seltenen Exemplaren wie dem Eisvogel, Mäusen und Wild. Außerdem gibt es Tipps, wie und wo man den Tieren auf die Spur kommen kann und wie man sich am besten verhalten sollte, um anschließend die Chance auf Sichtungen und Aufnahmen aus nächster Nähe zu bekommen. Auch auf technische Hilfsmittel wird dabei immer wieder eingegangen. Dabei merkt man den beiden ihre Faszination und Leidenschaft für die heimische Tierwelt und die Tierbeobachtung und -fotografie als Hobby immer wieder an und bekommt beim Lesen richtig Lust, sich selbst auf die Lauer zu legen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Zufluchtsort

Die Gräfin
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Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, da es darauf hindeutete, dass der Handlungsort an der See liegt. Die Geschichte, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, spielt dann auch ...

Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, da es darauf hindeutete, dass der Handlungsort an der See liegt. Die Geschichte, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, spielt dann auch weitgehend auf der kleinen nordfriesischen Hallig Südfall, die bei Ebbe von Nordstrand aus durch das Watt erreichbar ist. Dort lebt 1944 die um die 80-jährige "Hallig-Gräfin" Diana von Reventlow-Criminil zurückgezogen mit zwei Angestellten und versucht, zu tun, was in ihrer Macht steht, um Menschen zu helfen, die von den Nationalsozialisten bedroht sind. Als sie auf einer Sandbank nahe der Hallig ein abgestürztes Flugzeug mit einem britischen Piloten entdeckt, steht es für sie außer Frage, ihn zunächst bei sich aufzunehmen, auch wenn er sich eher widerstrebend darauf einlässt.

Ich fand die Geschichte um die Hallig-Gräfin sehr interessant. Grundsätzlich mag ich historische Romane, die im und um den Zweiten Weltkrieg herum spielen. Aber, der Schauplatz in Form einer kleinen Hallig ist zudem ein ganz besonderer, weil man nebenbei auch mehr über das Leben dort unter den besonderen Bedingungen damals erfährt. Einerseits bot es Freiheit und man konnte sich unbeobachtet fühlen, andererseits war es auch sehr entbehrungsreich und mit harter Arbeit verbunden. Die Charaktere, allen voran der der Gräfin, wurden sehr überzeugend ausgestaltet und ich konnte sie mir beim Lesen gut vorstellen. Der Schreibstil passte durch seine teilweise etwas altertümlichen Formulierungen gut zur Zeit, in der sich alles zugetragen soll und zur Gräfin mit ihren 80 Jahren und der adeligen Herkunft. Die auf Plattdeutsch verfassten Passagen zwischendurch trugen zur Authentizität bei, und auch, wenn ich nicht jedes Wort verstand, wurde mir im Zusammenhang dennoch klar, was gemeint war. Ich empfehle diesen historischen Roman mit einem etwas ungewohnten Schauplatz daher gerne weiter.

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