Hoch spannend und gefühlvoll
Die vergessenen KinderIm Jahr 2015 steht Superintendent Jo Hamilton kurz vor ihrer Pensionierung. Da werden an einem einsamen Ort die Überreste eines Menschen gefunden. Sofort erinnert sich Jo Hamilton an einen alten Fall aus ...
Im Jahr 2015 steht Superintendent Jo Hamilton kurz vor ihrer Pensionierung. Da werden an einem einsamen Ort die Überreste eines Menschen gefunden. Sofort erinnert sich Jo Hamilton an einen alten Fall aus den Anfängen ihrer Polizeikarriere. Sie wurde zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen, bei der schließlich beide Elternteile ums Leben kamen. Jo mußte die zwei Töchter im Waisenhaus Morgate abgeben. Seitdem plagen sie Schuldgefühle. Zehn Jahre später wird die ältere der Geschwister vermisst. Jo tut alles, um Holly zu finden, doch niemand interessiert sich für ein polizeibekanntes Mädchen ohne Familie, sogar die Polizei ermittelt nur verhalten. So bleibt Hollys Fall ungeklärt, obwohl schon vor Jahren ein anderes Mädchen aus dem Waisenhaus zu Tode kam. Für Jo steht sofort fest, daß sie nun vor den sterblichen Überresten von Holly steht. Doch ihr läuft die Zeit davon, denn sie will den Fall der toten Mädchen unbedingt noch lösen!
Emily Gunnis prangert in ihrem Romanen immer gern die Mißstände in unserer Gesellschaft an. So auch in ihrem neuen Roman "Die vergessenen Kinder". Dabei geht es um die fassungslos machenden Zustände in einem Kinderheim in den 1970er und 1980er Jahren. Die Autorin erzählt dabei eine Geschichte über ein paar dieser armen Kinder, die ohne Geborgenheit und Zuwendung in so einem Waisenhaus aufwachsen mussten. Geschickt verbindet sie dies mit einem spannenden Kriminalfall. Man hält immer wieder den Atem an, denn man ahnt Zusammenhänge, die die Ermittlerin nicht sehen kann. Dies liegt an den Erzählungen in verschiedenen Zeitebenen, die sich erst zum Ende hin miteinander verweben. Emily Gunnis schrieb auch diesen Roman in einer klaren und schnörkellosen Sprache. Sie macht das Lesen zu einem puren Vergnügen.