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Veröffentlicht am 08.10.2024

Ein Roman, der hinter die Fassaden blickt und damit eine Geschichte erzählt, die zum Nachdenken anregt

Brynmor University – Versuchungen
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»Wir wissen beide, dass es nie hätte passieren dürfen. Aber wir können uns nicht mehr einfach entlieben. Auch wenn das manches sehr viel einfacher machen würde.«

Darum geht es:
Nate wollte nie nach Brynmor. ...

»Wir wissen beide, dass es nie hätte passieren dürfen. Aber wir können uns nicht mehr einfach entlieben. Auch wenn das manches sehr viel einfacher machen würde.«

Darum geht es:
Nate wollte nie nach Brynmor. Die elitäre Universität verkörpert die strikten Erwartungen seiner Großeltern, die nichts mit seinen eigenen Zielen zu tun haben. Allein die Frage, was seine verstorbene Mutter sich für ihn wünschen würde, hält ihn an der Universität. Sie hat ebenfalls hier studiert, doch mehr hat ihm niemand über sie erzählt. Ob Brynmor mehr Antworten bereithält?!
Zunächst bietet das neue Semester jedoch eine unerwartete Wendung, denn Nate begegnet Lucas wieder, seinem One-Night-Stand aus den Semesterferien. Nur leider ist Lucas nicht zum Studieren, sondern zum Lehren hier. Nate weiß, wie hart Lucas für diesen Job gearbeitet hat und will nichts tun, das Lucas‘ Stelle gefährden könnte. Zugleich ist Lucas der einzige, dem sich Nate gegenüber zu öffnen wagt …

Meine Meinung:
VERSUCHUNGEN ist der zweite Band der Brynmor-Trilogie von Dominik Gaida, war für mich aber das erste Buch des Autors. Und falls das auf dich ebenfalls zutrifft: Meiner Erfahrung nach kann man VERSUCHUNGEN gut ohne Vorkenntnisse lesen. Klar kann man manche Anspielungen besser verstehen, wenn man Band eins kennt, aber Verständnisprobleme hatte ich keine.

Schreibstil: Mit dem Schreibstil bin ich sehr schnell sehr gut zurechtgekommen. Ich mochte sowohl die wechselnde Perspektive als auch die Ich-Erzählung. Beides gestaltet den Einstieg ins Buch einfach und die Seiten verflogen schon bald. Neugierig gemacht hat mich die Tatsache, dass es nicht nur zwei Perspektiven gibt, sondern zwischendurch auch kurze Kapitel aus einer dritten Perspektive (mehr verrate ich nicht, denn diese dritte Perspektive ist zugleich ein Spannungselement). Ich denke, dass jede weitere Perspektive eine gewisse Schwierigkeit für die Autor:innen darstellt, aber Dominik Gaida hat jede der drei Perspektiven perfekt auf den Punkt gebracht.

Figuren: Die beiden Hauptfiguren Nate und Lucas mochte ich sehr gerne. Sie waren als Charaktere rund und gut ausgearbeitet. Was ich besonders mochte, war der weiche Kern, den beide Figuren besitzen. Bei Nate mag die Schale auf Außenstehende zwar härter erscheinen, doch wir Leser:innen dürfen Nate und Lucas von Anfang an als gefühlvolle Personen kennenlernen. Sie stammen aus absolut gegensätzlichen Welten (und ich wage mal zu behaupten, dass der Großteil der Leserschaft weder aus der einen, noch aus der anderen Welt stammt), doch man kann sich in beide Sichtweisen leicht hineinversetzen und beide sind greifbar. Ihre authentischen Wünsche, Ziele und Ängste machten sie für mich zudem nahbar.
Die Nebenfiguren fand ich schwierig einzuschätzen (und besonders zum Ende hin nicht alle stimmig). Es machte die Geschichte auf eine Art spannend, weil man immer wieder vom „wahren Charakter“ überrascht wird und nicht sicher weiß, wie wer worauf reagieren wird. Zugleich muss man aber wissen, dass die Geschichte dadurch wenig Wohlfühlcharakter besitzt, den Nebenfiguren oftmals fördern.

Handlung: Ich fand die Storyline durchgehend kurzweilig und interessant zu lesen. 400 Seiten für eine Geschichte sind für mich eine mittlere Länge, die durchaus mal langatmig werden kann. Aber hier hatte ich dieses Gefühl nicht, stattdessen fühlte es sich wie eine Umsetzung von „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“ an. Gefehlt hat meiner Meinung nach nichts, aber das Ende hätte noch ausgeschmückt werden können.
Angenehm überrascht war ich von der Umsetzung der Dark Academia und Forbidden Love Tropes. Beides finde ich für sich nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Doch wie so oft kommt es auf die Umsetzung an – und die ist bei VERSUCHUNGEN durch und durch gelungen. Das Geheimnis rund um Nates Mutter zu lüften, war eine antreibende Kraft beim Lesen der Geschichte. Was ich bei diesem Roman besonders lobenswert finde, ist das Verhalten der Figuren beim Lösen des Rätsels. Ihre Überlegungen sind authentisch, ebenso ihr Handeln. Sie zögern, wann es angebracht ist – handeln aber auch, wenn wir Leser:innen es ebenfalls tun würden.
Ähnlich verständlich empfand ich die Umsetzung der Forbidden Love zwischen Lucas und Nate. Es mag ein strittiges Thema sein (und man muss sich darauf einlassen können und wollen), aber Dominik Gaida geht das Thema mit Respekt und Fingerspitzengefühl an.
Ich möchte noch anmerken, dass die Liebe zwischen Nate und Lucas zwar das zentrale Thema ist, doch die Geschichte ist definitiv auch für jene zu empfehlen, die klassische, romantische und kitschige Lovestorys nicht lesen. Denn dies ist eine Geschichte ganz ohne rosarote Brille.

Mein Fazit:
VERSUCHUNGEN handelt nicht nur von einer verbotenen Liebe, sondern ist ein großes Rätsel, das es zu lösen gilt. Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, aber die Umsetzung hat mich positiv überrascht. Dies ist eine Geschichte ganz ohne Längen und mit überaus sympathischen Protagonisten. Ein paar Kleinigkeiten und Unstimmigkeiten sind mir aufgefallen und für mich reicht es nicht ganz zu vollen 5 Sternen. Ich vergebe daher 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die über den Tellerrand hinausschauen und einen Blick hinter die perfekte Fassade von Brynmor werfen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Packend und überzeugend für praktisch alle Fans von romantischen Liebesgeschichten mit Tiefgang

The Devil Wears Black
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»Das Leben ist wie russisches Roulette. Du weißt nicht, wie es für dich ausgeht, du spielst einfach nur mit.«

Darum geht es:
Die Trennung von Chase Black war keine einfache Zeit für Maddie. Ein halbes ...

»Das Leben ist wie russisches Roulette. Du weißt nicht, wie es für dich ausgeht, du spielst einfach nur mit.«

Darum geht es:
Die Trennung von Chase Black war keine einfache Zeit für Maddie. Ein halbes Jahr später ist sie nun bereit, der Liebe noch eine Chance zu geben. Doch ihre Dating-Versuche werden jäh unterbrochen, als Chase plötzlich wieder vor ihrer Tür steht. Maddie sollte ihm nach allem, was passiert ist, ganz sicher nicht helfen. Noch dazu ist er noch immer ein gefühlskalter, egoistischer Teufel in der Gestalt eines viel zu attraktiven Mannes.
Doch Maddie wäre nicht Maddie, wenn sie nicht allen würde helfen wollen. Und so lässt sie sich darauf ein, Chase‘ Verlobte vor dessen Familie zu spielen. Doch dieses Mal will sie ihr Herz schützen - was ist leichter geplant ist als getan …

Meine Meinung:
Handlung: Dieser Roman ist eine ganz eigene Mischung aus Second Chance, Fake Engagement, Enemies to Lovers und Bad Boy x Good Girl. Anhand des Covers habe ich mit einer Romance inklusive Office Setting, erfolgreichem Protagonisten und einigem Spice gerechnet. Aber die Geschichte ist viel mehr als das. Die Themen im Buch sind zahlreich und vielfältig. Aber das Beste an ihnen ist, dass auf alle ausreichend eingegangen wird. Oberflächlichkeit gibt es hier nicht, das Buch überzeugt durch ganz viel Tiefgang.
Sehr dankbar war ich für den Humor des Romans, denn er lockert die Story auf, was mit diesen Themen notwendig war. Thematisch ist das Buch eher schwere Kost, weil es viel um die Themen Krankheit, Tod und Trauer geht. Auch die Probleme der Mitglieder von Chase‘ Familie haben mich sehr berührt. Alles in allem ist die Handlung also ziemlich emotional. Ich muss auch zugeben, dass ich mich hin und wieder mal durch ein Kapitel zwingen musste, weil die Stimmung sehr bedrückend war. Und gerade deshalb möchte ich nochmal betonen, wie gelungen ich die Dosierung finde – durch Witz und Romantik ist das Verhältnis der Themen ausgeglichen.

Figuren: Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Maddie und Chase erzählt, wodurch ich beide Figuren sehr nahbar und greifbar fand. Maddie ist ein kunterbunter Wirbelwind mit einem ganz großen Herz. Ich habe mich mit ihr als Hauptfigur sehr wohlgefühlt und ihren Weg und ihre Entwicklung gerne begleitet.
Chase ist ein sehr interessanter Gegenpol zu ihr – die Dunkelheit zu all ihrem Leuchten. Ich mochte Chase direkt auf diese Art gern, wie man eben dem Bad Boy einer Liebesgeschichte verfällt. Dann als genau das, den Bad Boy, lernt man ihn kennen. Was ich bei Chase besonders spannend fand, war, dass man ihn erst mit jedem weiteren Kapitel wirklich kennenlernt. Rückblickend ist er gar kein wirklicher Bad Boy; zwischendurch dachte ich, er wäre ein morally grey-Charakter. Aber auch das passt nicht. Chase Black ist eine Klasse für sich – ein fast perfekter Bookboyfriend.
Obwohl ich die Hauptfiguren insgesamt sehr gerne habe, gab es bei beiden Phasen, in denen sie mich genervt haben. Szenen, in denen Chase zu stur oder Maddie zu naiv war. Aber je weiter man liest, desto mehr versteht man das große Ganze in ihrer Geschichte und auch wenn es zwischendurch mal kurz anstrengend oder langatmig ist, hat die Storyline dieser Figuren alles, was sie braucht.

Ein Fragezeichen steht in meinem Kopf an der Stelle der Nebenfiguren. Ich muss sagen, ich bin mit keiner von ihnen wirklich warmgeworden und habe für mich eine Erklärung dafür gefunden: Sie waren zu eindimensional und davon zu viel. War die eine Nebenfigur der Böse in der Geschichte, konnte ich seine Boshaftigkeit gar nicht fassen, so schlimm fand ich sie. War die andere Figur spießig, war sie direkt zu spießig. Die Nebenfiguren waren für mich daher nicht greifbar und unsympathisch.

Gefühl: Die Geschichte steckt voller Emotionen, die durch die Seiten bei den Leser:innen ankommen. Das Buch bringt zum Lachen, ebenso wie es einen nachdenklich oder traurig stimmt.
Super gefallen hat mich die gesamte Lovestory zwischen Chase und Maddie. Die Dynamik zwischen ihnen ist perfekt – knisternd, explosiv und doch vertraut. Ihre Gefühle füreinander fand ich sehr authentisch und ich hatte beim Lesen Herzchen in den Augen, weil ich verfolgen durfte, wie die zwei zueinander finden.

Mein Fazit:
THE DEVIL WEARS BLACK ist ein richtig toller Liebesroman mit starken, authentischen Themen und einer großen Bandbreite an spürbaren Emotionen. Empfehlen kann ich den Roman praktisch allen, die Liebesromane mit Tiefgang mögen, denn durch die thematische Vielfalt und verschiedenen Tropes wird eine breite Leserschaft angesprochen. Ich vergebe lesenswerte 4,5 von 5 Sterne.

Cover: 4/5 Sterne
Handlung: 4,5/5 Sterne
Erzählstil: 4,5/5 Sterne
Figuren: 4/5 Sterne
Gefühl: 5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2024

Ein wunderschönes, originelles Abenteuer, das zeigt, dass auch für die Kleinsten nichts unmöglich ist

Earhart
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Darum geht es:
Die kleine Wühlmaus liebt es zu tüfteln und zu bauen. Ihr Freund bringt ihr dazu regelmäßig allerlei Krimskrams vorbei, den er bei den Menschen stibitzt hat. Und eines Tages bringt er eine ...

Darum geht es:
Die kleine Wühlmaus liebt es zu tüfteln und zu bauen. Ihr Freund bringt ihr dazu regelmäßig allerlei Krimskrams vorbei, den er bei den Menschen stibitzt hat. Und eines Tages bringt er eine Briefmarke mit dem Bild einer riesigen Katze mit. Die kleine Wühlmaus ist angesichts dieses Tiers zugleich besorgt und neugierig – ihre Abenteuerlust ist auf jeden Fall geweckt.
Was mit dem Plan beginnt, herauszufinden, ob solch riesige Katzen existieren, wird zu dem Wunsch, nach Afrika zu fliegen. Und am Ende baut die kleine Wühlmaus selbst ein Flugzeug und macht sich zu einer Weltumrundung auf.
Das Abenteuer dieser kleinen Wühlmaus hält so manch Überraschung und große Hürde bereit – der Wille der kleinen Maus ist jedoch größer!

Meine Meinung:
Handlung: Ob EARHART (wie für mich) das erste Mäuseabenteuer ist, oder ob man die Reihe bereits liebgewonnen hat: Die Idee ist genial und wurde spannend und unterhaltsam umgesetzt. Die Entwicklung der kleinen Wühlmaus von einer Erfinderin unter der Erde zu einer Pilotin, die hoch über den Wolken die Welt erkundet und so ihren eigenen Weg geht, ist wunderschön zu verfolgen. Das Abenteuer steckt dabei voller Kreativität und Finesse, denn wann hat man schon die Möglichkeit, die Welt aus der Perspektive der Kleinsten zu betrachten?! Ebenso lobenswert finde ich die Themen, die Torben Kuhlmann mittels der Mausewelt vermittelt. Es geht darum, Mut zu haben – aber keinen Übermut. Dass man an sich und die eigenen Fähigkeiten glauben soll. Dass man nicht allen gefallen muss. Und dass kein Traum zu groß ist.

Erzählstil: Die Geschichte wird mit kurzen Sätzen in vielen kurzen Kapiteln erzählt, was mir sehr gefallen hat. Gerade für die Kleinen ist dies perfekt, um die Story stückchenweise zu lesen oder in angenehmem Umfang das Selbstlesen zu üben. Trotzdem würde ich gerade bei den jüngeren Kids empfehlen, die Geschichte zumindest beim ersten Mal mit den Eltern zu lesen. Vermutlich sind einzelne Worte noch etwas kompliziert und bei den Bildern sind (passend zum amerikanischen Handlungsort natürlich) Schriftzüge in Englisch gehalten.
Was mir besonders gut gefallen hat, war der atmosphärische, bildreiche Schreibstil. Durch ihn wirkt es, als könnte man die Bilder mit allen Sinnen erleben und man fühlt sich mitten im Geschehen.
Womit ich Schwierigkeiten hatte, waren die Übergänge zwischen den Kapiteln, wobei hier doppelseitige Bilder eine erzählende Rolle übernehmen. An sich finde ich das – gerade auch für die Kids – toll. Die Kapitelanfänge fühlten sich deshalb allerdings etwas holprig an.

Gestaltung: Die Illustrationen sind, ich kann es nicht anders sagen, zum Niederknieen. Ich wollte das Buch zu einem Großteil wegen den wunderschönen Bildern lesen und ansehen, und wurde nicht enttäuscht. Man sieht jeder einzelnen Zeichnung an, wie viel Herzblut und Liebe zum Detail darin steckt. Die Bilder fangen die Atmosphäre perfekt ein – auch durch die Farbgebung, die der Geschichte den Charme des Vergangenen verleiht.

Mein Fazit:
EARHART war das erste Mäuseabenteuer für mich – aber es wird nicht das letzte gewesen sein. Das Abenteuer packt alle kleinen und großen Abenteurer:innen und beteuert eine tolle Botschaft: Auch für die Kleinsten ist nichts unmöglich! Und das ist nicht die einzige wichtige Botschaft, die die Handlung kindgerecht vermittelt.
Ebenso großes Lob habe ich für die wunderschönen Illustrationen. Sie sind zum Verlieben. Einzig zum Erzählstil habe ich einen kleinen Kritikpunkt, wodurch ich bei der Bewertung einen halben Stern abziehe. Aber diese 4,5 Sterne werde ich bei entsprechenden Portalen sehr gerne zu verdienten vollen 5 Sternen aufrunden!

Gestaltung: 1000/5 Sterne
Handlung: 5/5 Sterne
Erzählstil: 4,5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2024

Storyline zum Schmunzeln trifft auf Lovestory zum Schwärmen

Fake Out - Homerun für zwei
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»Die Frauen haben schon recht, Männer sich echt kompliziert.«

Darum geht es:
Maddox hat erfahren, welche Auswirkungen eine einzige kleine Lüge haben kann – und jetzt denkt seine gesamte Heimatstadt, er ...

»Die Frauen haben schon recht, Männer sich echt kompliziert.«

Darum geht es:
Maddox hat erfahren, welche Auswirkungen eine einzige kleine Lüge haben kann – und jetzt denkt seine gesamte Heimatstadt, er wäre schwul. Und dann lädt seine Ex-Freundin und der Grund seiner Lüge ihn auch noch zu ihrer Hochzeit ein – samt Anhang. Kurzerhand überredet er den Bruder seiner besten Freundin, seinen Partner zu spielen. Damon ist zunächst nicht begeistert von der Idee, denn mit Heteros hat er Erfahrungen gemacht, die er nicht wiederholen will.
Doch was als Deal und Lüge beginnt, ist bald viel mehr. Haben Damon und Maddox auch in der Realität eine Chance?

Meine Meinung:
Handlung: FAKE OUT beginnt als eine ziemlich klassische Fake Dating-Lovestory, die alle Kriterien einer unterhaltsamen Romcom erfüllt. Während der Fake Dating-Trope eher als Aufhänger der Geschichte dient, bleibt der Unterhaltungswert die gesamte Geschichte über erhalten. Dieser Roman war wahrscheinlich die lustigste Gay-Romance, die ich bisher gelesen habe und der Humor hat dazu beigetragen, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und wollte.
Die Geschichte hat gute, wenn auch eher seichte Themen. Sie kratzt nicht nur an der Oberfläche, ist aber keine Story, die man aufgrund des Tiefgangs liest. Ich fand die erste Hälfte des Buches interessanter zu lesen als die zweite, weil anfangs noch mehr los war und die Handlung später recht ruhig wird. Zum Ende hin passiert trotzdem nochmal einiges – vielleicht hätte man die Storyline etwas ausgeglichener gestalten können. Insgesamt fand ich die Storyline aber gelungen.

Lovestory: Das Buch ist kurzweilig und einer der kürzeren Liebesromane. Die Lovestory kommt deshalb schon relativ früh in Fahrt, doch ich empfand hier nichts als überstürzt oder zu früh. Die Lovestory war einfach nur süß, romantisch, teilweise auch ziemlich spicy und toll zu lesen.

Figuren: Die Hauptfiguren Maddox und Damon waren mir sehr sympathisch. Sie sind recht unterschiedlich – Maddox hat etwas sehr Chaotisches an sich, Damon ist hier viel überlegter und ruhiger – aber sie passen einfach super zusammen und ergänzen sich. Ihre Dynamik fand ich super, weil sie immer füreinander da sind und einander unterstützen.

Ein dickes Plus gibt es für die Nebenfiguren. Die Freunde von Damon und Maddox fand ich toll und nun freue ich mich riesig auf Band zwei der Reihe, in dem zwei Nebenfiguren ihre eigene Geschichte erhalten.
Etwas seltsam und unsensibel fand ich im Verlauf der Geschichte Damons Schwester … sie war nicht so mein Fall.

Schreibstil: Der Roman wird in der Ich-Form mit wechselnder Perspektive zwischen Maddox und Damon erzählt, was sich angenehm und flüssig liest. Ich mochte beide Perspektiven gleich gerne und die Wortwahl war abwechslungsreich.
Es gab allerdings ein paar wenige Stellen, an denen mich die Erzählung verwirrt hat, da sie widersprüchlich war. Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein Logikfehler in der Storyline war oder an einer falschen Übersetzung lag.

Mein Fazit:
FAKE OUT – HOMERUN FÜR ZWEI ist eine sehr lesenswerte Gay-Romance-Romcom, die Spaß und Lust auf mehr macht. Das letzte Fünkchen zu vollen 5 Sternen hat für mich noch gefehlt, weil der Fokus einfach auf dem Unterhaltungswert und nicht der Genauigkeit und dem Tiefgang liegt. Meine 4, 5 von 5 Sterne sind aber auf jeden Fall verdient und ich kann es kaum erwarte, mehr von der Autorin zu lesen.

Cover: 4,5/5 Sterne
Handlung: 3,5/5 Sterne
Figuren: 4/5 Sterne
Schreibstil: 4,5/5 Sterne
Unterhaltungswert: 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Empfehlenswertes Training der Lachmuskulatur

A Not So Meet Cute
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Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um ...

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um im Nobelvillenviertel von LA einen reichen Ehemann zu finden. Wie es der Zufall will, trifft sie Huxley Cane, der seinerseits eine Frau sucht, die seine Verlobte spielt.
Der Deal ist für beide Seiten vielversprechend. Doch sie ahnen nicht, wie häufig sie in hitzigen Diskussionen aneinandergeraten werden. Und wie anziehend sie einander trotz allem finden …

Meine Meinung:
Cover: Normalerweise bin ich niemand, der in Rezensionen ausschweifend auf das Cover eingeht, doch hier muss ich einfach etwas dazu sagen. Der Blick auf LA fängt die Atmosphäre der Geschichte sehr schön ein. Aber das wirkliche Highlight ist die metallisch schimmernde Oberfläche. Sie macht das Buch zu einer echten Bereicherung fürs Bücherregal.

Idee und Umsetzung: Zunächst hielt ich die Geschichte schlicht für eine weitere Interpretation des Fake Dating Tropes. Doch die Geschichte macht schnell klar, dass sie viel mehr ist als das. Zum einen kommt noch das sehr unterhaltsam zu lesende Enemies to Lovers Trope hinzu. Zudem überzeugt die Geschichte mit einer ganz eigenen Mischung aus Slowburn mit ganz viel Knistern und vor allem Spice. Und nicht zuletzt ist die Idee der Geschichte viel komplexer als zunächst angenommen. Jeder einzelne Band dieser Trilogie um die Cane-Brüder ist sozusagen eine Neuinterpretation eines beliebten Romcom-Klassikers. Bei A NOT SO MEET CUTE kommen die Fans von „Pretty Woman“ besonders auf ihre Kosten.
Außerdem möchte ich betonen, wie genial und durchdacht die ganze Geschichte ist. Klischees werden dosiert verwendet und mögliche Kritikpunkte innerhalb der Story erklärt oder geklärt.

Schreibstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive in der ersten Person erzählt. Obwohl das Buch mit 520 Seiten schon eher ein Schmöker ist, las sich die Geschichte durch den angenehmen Schreibstil sehr flüssig. Die Chat-Verlauf-Passagen sorgen ebenso für erfrischende Abwechslung wie der schräge Humor in Lotties Kapiteln.
Was mir nicht gefallen hat, aber dafür kann die Autorin selbst natürlich nichts, war die Übersetzung. Wenn englische Redewendungen wörtlich übersetzt werden, liest sich das leider holprig.

Figuren: Lottie ist eine herrlich schrullige, liebenswerte Protagonistin, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Obwohl Lottie so ganz anders ist als ich selbst, konnte ich sie verstehen und mich super in sie hineinversetzen. Schade fand ich, dass Lottie von ihren Mitmenschen oft missverstanden und verurteilt wird und dass darauf nicht allzu ausführlich eingegangen wird.
Huxley war eine Protagonistin, den ich auf den ersten Blick toll fand und der es mir auf den zweiten Blick ziemlich schwer machte. Er fährt in der Geschichte ein Schutzschild hoch, hinter das auch die Lesenden nicht immer blicken können, was bei mir zeitweise für Verunsicherung sorgte. Mit der Zeit konnte ich ihn glücklicherweise wieder besser verstehen und fand ihn einen passenden Gegenpart zu Lottie. Außerdem hat er sich toll weiterentwickelt. Aber man sollte für Huxley eine gewisse Sympathie für morally light grey Protagonisten mitbringen ;)

Die Nebenfiguren waren eine Bereicherung für die Geschichte und haben lustige Romcom-Vibes verbreitet. Lotties Familie fand ich teilweise unsensibel, aber Huxleys Brüder haben mich sehr von sich überzeugt, weshalb ich unbedingt ihre Geschichten lesen will und mich auf die weiteren Bände der Reihe freue.

Unterhaltungswert: Dieser war wirklich extrem hoch. Ich habe beim Lesen schon lange nicht mehr derartig Tränen gelacht. Die Autorin beweist ein hohes Ausmaß an Kreativität, besonders was die Situationskomik angeht. Aber dieses Buch enthält nicht nur Situationskomik, sondern jede nur erdenkliche Art von Humor.
Was ebenfalls für Unterhaltung sorgt, ist das Knistern zwischen Huxley und Lottie, sowie der Spice. Da die Story zum Ende hin sehr spicy wird, würde ich sie vor allem Leser:innen empfehlen, die nichts gegen die ein oder andere explizite Szene haben.

Mein Fazit:
A NOT SO MEET CUTE ist der richtige Liebesroman für alle, die mal wieder so richtig lachen wollen. Der Roman mag die ein oder andere Schwachstelle haben, aber über die sieht man beim Lesen gerne hinweg, denn diese Geschichte macht der Bezeichnung Romcom alle Ehre. Von mir gibt es für die sexy Lovestory eine klare Leseempfehlung und 4,25 von 5 Sterne.

Cover: 4,5/5
Idee und Umsetzung: 4,75/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3,75/5
Unterhaltung: 5/5

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