Hawaii und Liebe
This could be loveLouisa gehört zur Weltspitze im Damentennis und ist auf dem besten Weg die Nummer eins zu werden. Doch dann wirft sie eine schwere Verletzung um Längen zurück. Diese Verletzung ist jetzt ausgeheilt und ...
Louisa gehört zur Weltspitze im Damentennis und ist auf dem besten Weg die Nummer eins zu werden. Doch dann wirft sie eine schwere Verletzung um Längen zurück. Diese Verletzung ist jetzt ausgeheilt und um für die neue Tennissaison topfit zu werden, verbringt Louisa sechs Wochen im Trainingscamp ihrer Patentante auf Hawaii. Schon am ersten Tag, während ihrer ersten Joggingrunde am Strand, trifft Louisa auf Vince, im wahrsten Sinne des Wortes, denn nachdem ihr Kreislauf zusammenbricht, trägt Vince sie zu seinem Haus. Vince ist nicht nur nett, sondern auch äußerst attraktiv und gerade dabei das Haus in ein Hostel umzubauen. Was Louisa nicht weiß, ist, dass sich ausgerechnet ihre Tante mit Vince auf Kriegsfuß befindet und alles andere als begeistert von diesem Kontakt ist. Nichtsdestotrotz zieht es Louisa immer wieder magisch zu Vince.
Ich habe schon unheimlich viele Leser von den Romanen der Autorin Lilly Lucas schwärmen hören und habe daraufhin aus Neugier mal in ihren neuen Roman gelesen.
Ja, es stimmt, Lilly Lucas hat einen unheimlich schönen und fesselnden Schreibstil, der mit wenigen Worten Bilder transportiert und den Leser mitten in die Story zieht. Was mir hier allerdings bei den Dialogen, vor allem zu Beginn des Buches aufgefallen ist, waren die ständigen Wiederholungen in Form von Fragen auf die Erzählung eines Charakters, Beispiel: “Ich war da”. Antowort: “Du warst da?” Da das wirklich oft auftrat, habe ich mich hier etwas beim Augenrollen erwischt.
Die Story hat mir recht gut gefallen, ich habe gemeinsam mit Louisa Tennis gespielt und mich von Vince hin und wieder auf Hawaii an wunderschöne Orte entführen lassen. Ich konnte mir diese Ausschnitte der Insel lebhaft vorstellen und mochte diese Wohlfühlatmosphäre absolut.
Die Handlung ist natürlich ein wenig vorhersehbar, aber das ist bei Romance nunmal so. Trotzdem gab es viele, besondere Momente, die einfach magisch wirkten und Abwechslung brachten und Spaß machten. Gerade auch die Einblicke in die Tenniswelt waren sehr interessant und zeigten, auf was ein Hochleistungssportler so alles verzichten muss. Auch wenn mir das zwar irgendwie bewusst war, fand ich das doch oft erschreckend, während andere in Louisas Alter Partys feierten, ging sie ins Bett, freie Zeit hat sie nur wenig, stattdessen ist der Tagesablauf geprägt von Training, Fittness, gesunde Ernährung, Physiotherapie usw.
Hawaii als Setting ist schon etwas besonderes, man fühlte hier die Hitze des Tages, konnte den Ozean riechen und die Sandkörner zwischen den Zehen fühlen. Diese Atmosphäre hat mir richtig gut gefallen und weckte in mir den Wunsch, einmal Hawaii sehen zu dürfen.
Louisa ist eine sehr starke Protagonistin, die aufgrund ihres Tennisprofi Daseins natürlich so ganz anders ist, als andere in ihrem Alter, Anfang Zwanzig. Sie ist absolut zielorientiert und verantwortungsbewusst und manchmal zu hart zu sich selbst. Sie muss selbst lernen, ihre Grenzen einschätzen zu können. Die Begegnung mit Vince und dessen Schwester fand ich wunderbar beschrieben und zeigten auch Louisa, dass sie auch noch andere Wünsche hat, als das Leben eines Tennisprofis.
Vince konnte ich zwar durch Louisa und den Erzählungen anderer Charaktere gut kennenlernen, hätte mich aber gefreut, auch den ein oder anderen Moment durch seine Augen erleben zu können. So blieb er neben Louisa für mich etwas zu blass und ich hätte ihn gerne noch intensiver kennengelernt.
Die Nebenfiguren fand ich wiederum sehr gut gezeichnet, allen voran Vince kleine Schwester, die wir wohl in einem der Folgebände näher kennenlernen dürfen. Sie brachten neuen Schwung in die Geschichte und sorgten auch für den ein oder anderen spannende oder humorvollen Moment.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir This could be Love sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit auch weitere Bücher der Autorin lesen wollen. Zwar habe ich ein paar kleinere Punkte, die für mich das Buch nicht zu dem Lesehighlight schlechthin werden ließ, doch trotzdem brachte es wundervolle Lesemomente mit ganz viel Gefühl für das wundervolle Setting. Die Charaktere waren sehr sympathisch und ich freue mich demnächst den ein oder anderen davon wiedersehen zu dürfen.