Wie schlimm kann eine Lüge sein?
Lass mich losCover:
Das Cover ist sehr simpel. Der Hintergrund ist einheitlich grünlich-schwarz gestaltet und erinnert an eine zerkratzte Oberfläche. Darauf findet sich großflächig der Buchtitel in auffallend gelber ...
Cover:
Das Cover ist sehr simpel. Der Hintergrund ist einheitlich grünlich-schwarz gestaltet und erinnert an eine zerkratzte Oberfläche. Darauf findet sich großflächig der Buchtitel in auffallend gelber Schrift. Dementsprechend kann man hier auch keine tiefergehende Bedeutung oder gar eine Verbindung zum Inhalt finden.
Inhalt:
In diesem Thriller begleiten wir Lilly in ihrem ersten großen Fall bei dem sie einen unschuldigen Mann aus dem Gefängnis holen soll. Doch die ganze Zeit muss man sich immer wieder Fragen, ob er auch wirklich unschuldig ist.
Durch den Prolog erfahren wir gleich zu Beginn, dass ihrem frisch angetrauten Mann Ed etwas Schlimmes passieren wird. Zunächst beginnt die Handlung mit Teil eins des Buches aber fünfzehn Jahre vor diesem Ereignis. Dabei begleiten wir alles aus Sich von Lilly in Kapiteln, die ihren Namen als Titel tragen. Alles beginnt bei besagtem Fall. Von Beginn an gibt es aber auch Kapitel aus der Sicht von Carla, dem kleinen Nachbarsmädchen von Lilly und Ed, um welches sie sich später dann auch ab und zu kümmern. Dass dieses Mädchen noch eine Rolle spielen wird, ist somit von Anfang an klar. Natürlich nehmen die Ereignisse ihren Lauf und privat wie beruflich muss Lilly einiges mitmachen, wobei sie selbst nicht weniger unschuldig ist. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit ihrem verstorbenen Bruder, die viele Fragen aufwirft.
Der zweite Teil des Buches spielt dann zwölf Jahre später und hier bekommen wir langsam aber sicher Antworten auf all die Fragen, wobei Carla die bereits erahnte, entscheidende Rolle spielt.
Fazit:
Wenn man die Seitenzahl von fast 600 Seiten und die, im Verhältnis dazu, sehr kurze Inhaltsangabe betrachtet, kommt schnell die Vermutung auf, dass die Story unnötig in die Länge gezogen wurde und langweilig sein könnte – dem ist absolut nicht so!
In diesem Buch passiert sehr viel. Viele kleine Details die am Ende alle Sinn ergeben und so den Schluss stimmig wirken lassen. Alles ist so verworren ineinander, dass nahezu jede Handlung mit den anderen zusammenhängt und nichts ohne Bedeutung bleibt. Und genau das macht diesen Psychothriller aus. Mit jeder neuen Handlung bekommt man ein kleines bisschen mehr Information, kann ein kleines bisschen mehr nachvollziehen wieso die Person so gehandelt hat und was dies zu dem Ende der Geschichte beigetragen hat. Dabei war für mich von Anfang an Lilly die Sympathieträgerin, obwohl sie selbst nicht immer richtig handelte. Dies bestärkt sich im zweiten Teil des Buches durch das was ihr angetan wird nur weiter und findet mit dem Ende seinen Höhepunkt. Für die Opfer dieses Buches hingegen kann ich kaum Mitleid oder Mitgefühl aufbringen. Viel mehr ist da ein Gefühl von „Jedem das was er verdient“. Dass das Buch solche Emotionen auslöst, zeigt wie gut die Handlung und die Charaktere umgesetzt sind und wie geschickt Jane Corry die Emotionen der Charaktere versinnbildlicht.
Ein sehr gelungener Psychothriller, der durch das beklemmende Gefühl zu wissen, dass irgendetwas Schlimmes passieren wird, zum absoluten Pageturner wird. Klare Leseempfehlung!