Cover-Bild Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 11.09.2024
  • ISBN: 9783839207253
Kathrin Hanke

Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht

True Crime
Schleswig-Holstein, 1955: Ein brutal zugerichteter Leichnam und eine Frau, die vor nichts zurückschreckt - so sieht es zumindest das Schwurgericht Itzehoe, als es die 41-jährige Ruth Blaue wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Gemeinsam mit ihrem Geliebten, Horst Buchholz, soll sie ihren Ehemann mit der Axt erschlagen haben. Buchholz kann nicht mehr befragt werden, er hat sich in der Untersuchungshaft die Halsschlagader durchtrennt. Ruth Blaue beharrt bis zu ihrem Tod 1972 auf ihrer Unschuld.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Liebe, Nachkriegszeit und ein grausamer Mord!

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"Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Es ist das Jahr 1933 als die 19-jährige Ruth Heine den Assistenzarzt Wolfgang Trautmann heiratet, den ...

"Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Es ist das Jahr 1933 als die 19-jährige Ruth Heine den Assistenzarzt Wolfgang Trautmann heiratet, den sie davor in ihrer Ausbildung zur Laborantin kennen- und lieben lernte. Obwohl dieser neben ihr weitere Liebschaften pflegt und sehr materiell eingestellt ist, gibt sie sich voller Liebe und Naivität diesem Mann hin, begeht sogar Unterschlagungen um dessen Lebensstil zu finanzieren. Dies bringt ihr erste Berührungen mit dem Gericht, aber dank ihrer Eltern können größere Strafen abgewendet werden. Doch die Ehe zerbricht und Ruth steht vor einem Scherbenhaufen aus begangenen Delikten und einer erlittenen Fehlgeburt. Drei Jahre später lernt sie John Blaue kennen, er wird ihr zweiter Ehemann, doch auch dieser sollte sich im Laufe der Zeit als Fehlgriff entwickeln. Ruth Blaue gründet im Sommer 1945 eine Leihbücherei, in der sie ihren jungen Liebhaber Horst Buchholz kennenlernt. Erst bei ihm spürt sie wieder all die Liebe. Doch deren Verhältnis leidet unter der Rückkehr von ihrem Ehemann nach dem Krieg. Das Verhängnis nimmt seinen weiteren Lauf. Kathrin Hanke beschreibt in diesem True Crime Roman den Lebensweg einer jungen Frau, die geblendet von Liebe auf ihren ersten Mann hereinfällt und dabei ihr eigenes fast zerstört. Als Leser staunt man über deren Naivität und Gutgläubigkeit. Verlust des Kindes, ein zweiter Ehemann der es mit der Treue ebenfalls nicht wörtlich nimmt, all dies wirkt wie weitere Stufen in den Abgrund. Mit dem zehn Jahre jüngeren Horst Buchholz scheint sie ihr Glück endlich zu finden. Aber unter den gegebenen Umständen, auch die der damaligen Zeit, kann dies nicht gut gehen. Ihr Vorgehen sich ihres Glückes nicht mehr berauben zu lassen durch ihre Ehe mit John Blaue, ist dann nur von Berechnung, vielleicht aber auch Verzweiflung und tiefer psychischer Wunden zu begründen. Letztendlich mündet es in einem kaltblütigen Tötungsdelikt, dass erst als ungelöster Vermisstenfall zu den Akten gelegt wird, später aber dann doch seine Aufklärung und sein Urteil im Jahr 1955 findet. Die Autorin rollt diesen Fall um die Axtmörderin hervorragend auf. Die Einblicke, die man dabei über Ruth Blaue erhält, sind sehr gut aufbereitet und lassen einen tief in den Werdegang der Frau eintauchen. Für mich ein spannender und aufschlussreicher True Crime Roman, bei dem man Einblicke in einen der spektakulärsten Mordfälle der Nachkriegszeit erfährt. Das Buch ist am Ende auch durch ein Personenverzeichnis ergänzt, was diesen Roman auch nochmal sehr gut abrundet.

Veröffentlicht am 22.10.2024

Eher biographischer Roman als Krimi

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Am 18.11.1955 wird die 41jährige Ruth Blaue wegen dem Mord an ihrem Mann John zu lebenslanger Haft verurteilt, dabei steht gar nicht fest, dass sie es auch gewesen ist. Ihr langjähriger Geliebter Horst ...

Am 18.11.1955 wird die 41jährige Ruth Blaue wegen dem Mord an ihrem Mann John zu lebenslanger Haft verurteilt, dabei steht gar nicht fest, dass sie es auch gewesen ist. Ihr langjähriger Geliebter Horst Buchholz hatte die Schuld auf sich genommen, bevor er im Gefängnis Selbstmord begangen hat. Wie es dazu kam, erzählt Kathrin Hanke sehr ausführlich in diesem Buch.

Ruth verliebte sich mit 19 in einen deutlich älteren Mann und hängte sich sklavisch an ihn. Sie log und betrog, um ihn halten zu können, und konnte nicht von ihm lassen, obwohl sie schnell kapierte, dass er nur auf ihr Geld aus war (sie stammte aus einem wohlhabenden Elternhaus). Wegen ihm wurde sie verurteilt und landete in der Gosse, aus der ihre Eltern sie wieder aufklaubten.
Erst, als sie John kennenlernte, konnte sie von ihrem ersten Geliebten lassen. John war ganz anders, ein eher schlichtes Gemüt, aber er betete sie an und sie bauten zusammen eine erfolgreiche Firma auf. Als dann der Krieg ausbrach und er an die Front musste, heirateten sie, um sich regelmäßig besuchen zu können. Doch nach dem Krieg kam ihr Mann verändert zurück und Ruth war längst in Horst verliebt, mit dem sie körperlich und geistig auf einer Ebene war.

Kathrin Hanke zeichnet das Bild einer Frau, die einerseits sehr intelligent zu sein schien, andererseits aber bewundernd zu Männern aufschauen und ihnen dienen wollte. Sie hat sich ihnen bis zur völligen Selbstaufgabe unterworfen und alle eigenen Bedürfnisse hintenangestellt. Ihr genügten winzige „Gegenleistungen“ in Form von Aufmerksamkeit, schon ein Nicken oder Zwinkern hat gereicht, ein Lob war die absolute Krönung für sie.
Dass sie die neue Art ihres Mannes nicht hinnehmen konnte, hat sie nie bestritten, wohl aber den Mord. Doch da Buchholz nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden oder für sie aussagen konnte und sie zumindest beim Entsorgen der Leiche geholfen haben musste, wurde sie letzten Endes wegen Mordes verurteilt.

Ihre Geschichte ist wirklich interessant, aber ich hatte mir mehr Spannung als Biographie erhofft, die es in meinen Augen letztendlich war. Der Kriminalfall wird nämlich nur in groben Zügen im letzten Drittel behandelt.

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