Es blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.
MUCEs blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.
Inhalt:
MUC, gemeint ist hier die Stadt München, spielt in der Zukunft.
Pia ist in einem Bergdorf aufgewachsen. Dort war sie eine ...
Es blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.
Inhalt:
MUC, gemeint ist hier die Stadt München, spielt in der Zukunft.
Pia ist in einem Bergdorf aufgewachsen. Dort war sie eine Außenseiterin und wurde auch so behandelt. Denn das "Große Sterben", aufgrund einer Virus-Epidemie vor ca. 100 Jahren, haben nur rot-haarige Menschen überlebt; Pia hat aber dunkle Haare.
Ihr Bruder hat das Dorf bereits vor einigen Jahren verlassen, um nach MUC zu gehen, da von MUC immer als einen paradiesischen Ort erzählt wurde. Pia will nun ebenfalls nach MUC zum einen um ihren Bruder zu suchen und zum anderen um in MUC ein anders Leben beginnen zu können.
Aber schon die Reise nach MUC ist nicht so einfach wie erwartet, sondern beschwerlich und gefährlich.
Und auch MUC stellt sich nicht als das erhoffte Paradies heraus, sondern als einen Ort, an dem viele Gefahren lauern, und wo es beschwerlich ist zu überleben.
Meine Meinung:
Leider hat mir vieles an dem Roman nicht gefallen:
Ich fand den sehr detaillierten Erzählstil leider nicht so angenehm, da ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass vieles zu lange dauern und ich nicht "vorwärts" kommen würde; somit kam nicht wirklich Spannung auf.
Warum hat die Autorin so Wörter wie "verfickt" oder "abgefuckt" verwendet und diese dann mehr oder weniger erklärt? Sollte dies ein Jugendbuch werden, oder ein Aufklärungsbuch für Jugendsprache?!
Ich fragte mich beim Lesen des Öfteren, warum die Menschen nun dümmer sein sollten und weniger wissen als zu "früherer Zeit"?! Es mag ja sein, dass z.B. Öl und Strom nicht mehr verfügbar sei, aber warum sollte das Wissen weg sein?! Denn auch im Mittelalter wurde Wissen von Generation zu Generation weiter gegeben.
Die Gruppe um Aela lässt sich von den armen Migranten (gut) bezahlen und leben selber recht gut davon, während sie die Migranten in MUC einfach sich selbst überlassen - finde ich eine fragwürdige Moral.
Dieses bemüht-naive nervte mich auf Dauer, auch weil ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass dadurch das Erzählte unnötig in die Länge gezogen wurde: "Ein Mann auf dem Rücken eines großen Tieres drängte sich unsanft an den Fußgängern vorbei und hatte sie angerempelt. Das Tier, auf dem er saß, hatte braunes Fell und lange Beine, die in Hufen mündeten." (S. 158)
Manche Punkte haben mir in der Erzählung gefehlt:
Warum musste Pia ihr Bergdorf über eine dermaßen hohe Klippe / Steilwand verlassen und konnte diese nicht einfach umgehen, so wie sonst in den Bergen?
Wie konnte sich die Gruppe auf ihrer Reise nach MUC mit Nahrung versorgen?! Es wurde fast nur von Laufen, Nachtlager und Nachtwache erzählt.
Und welche Rolle hat dieser Falk gespielt, der plötzlich verschwunden ist, und was hatte es mit seinem Geheimtreffen auf sich?
Und es kommen so einige Logikbrüche in dem Roman vor (vielleicht weil die Autorin, meiner Meinung nach, dazu neigte zu viel vor zu geben?):
"In einigen der geplünderten Häusern standen zahlreiche Tische, Bänke und Stühle und ließen noch deutlich erkennen, was sie einmal gewesen waren. Pias Großvater hatte ihr einmal erzählt, dass es in der alten Zeit sogenannte Bars und Restaurants gegeben habe, Orte, an denen sich Menschen getroffen hätten, um zu essen und zu trinken. Dennoch wunderte sie sich, dass es so viele waren, je tiefer sie nach MUC hineinkamen. Die Menschen der alten Zeit hatten wohl viel Zeit für Muße gehabt. Pia stellte sich vor, wie wunderbar es gewesen sein musste, einfach so in einen Laden hineinzuspazieren und zu essen, worauf immer man Lust hatte." (S. 122) Wieso sollten sie damals essen können, worauf man Lust hätte? Warum hätte es nicht ein Einheitsessen geben sollen?! Wäre das nicht viel naheliegender?
Pia war erst kurz vorher aufgewacht und hatte keine Ahnung wie lange sie geschlafen hatte oder ob es Tag oder Nacht sei, aber "... keinerlei Tageslicht ... wahrscheinlich Vormittag." (S. 144)
Ehrlich gesagt, konnte ich das Wort "alte Zeit" irgendwann nicht mehr lesen - mir wurde schlecht.
Sehr gut fand ich jedenfalls die Idee hinter dem Roman:
Auf Pias Reise nach MUC trifft sie auf eine Gruppe, die den gleichen Weg hat, und in diesem Zusammenhang spricht die Autorin von "Schleusern" und "Migranten".
Und dass es in MUC einen diktatorischen "Propheten" gibt, der die "Wächter" befehligt. Er selbst in der "Hochstadt" ein sehr angenehmes Leben führt, während dagegen seine Untertanen in der "Unterstadt" in Armut leben.
Und dann gibt es noch eine Gruppe von Personen, die sich im Untergrund zusammengeschlossen haben, weil sie selbstbestimmt leben wollen; sie leben als Gemeinschaft im sog. "Hades".