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Veröffentlicht am 23.09.2024

Nicht das Niveau, das ich sonst von Emma Scott kenne und liebe

We Conquer the Dark
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Als die introvertierte Lucy von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie einen leblosen Mann in ihrem Hinterhof - der unerklärlicherweise schwarze Flügel hat. Casziel ist ein Dämon, der seine dunkle Existenz ...

Als die introvertierte Lucy von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie einen leblosen Mann in ihrem Hinterhof - der unerklärlicherweise schwarze Flügel hat. Casziel ist ein Dämon, der seine dunkle Existenz beenden möchte, doch vorher ist er für 11 Tage auf der Erde, um Lucy zu ihrem Glück zu verhelfen. Denn seit ihr Vater gestorben ist, kapselt sich die junge Frau von der Welt ab und lebt ihre Emotionen nur noch durch das Lesen von Liebesromanen aus. Bald schon fühlt sie eine intensive Verbundenheit zu Casziel, in ihren Träumen begegnet sie ihm sogar in seiner Vergangenheit als Mensch, doch trotz ihrer Sehnsucht stößt der Dämon Lucy immer wieder von sich - werden die wenigen Tage, die ihnen verbleiben ausreichen, um Erlösung für ihn zu finden?

"We Conquer the Dark" von Emma Scott ist der erste Ausflug der Autorin ins Fantasy-Genre - und obwohl ich begeisterter Fantasyleser bin, konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Lucy fand ich in ihrer Schüchternheit zwar durchaus sympathisch, aber in meinen Augen blieb sie während der gesamten Handlung reichlich blass, so als ob ihre Persönlichkeit mit dem Tod des geliebten Vaters einfach an Farbe verloren hätte.

Casziel dagegen war eine recht spannend angelegte Figur, als Mensch lebte er im historischen Sumer, erst der Verlust jedes einzelnen geliebten Menschen hat ihn ihn die Fänge seines Dämonenherren getrieben. Dafür dass er Jahrtausende als bitterböser Dämonenlord gelebt hat, der mit seinen Untergebenen durch das Schüren von Zorn Krieg, Tod und Verderben über die Menschen gebracht hat, fand ich ihn allerdings erstaunlich liebenswert. Diese Gegensätzlichkeit hat auf mich ein wenig unglaubwürdig gewirkt, besonders als ich erfahren habe, dass er Lucy über die Jahrtausende hinweg in jedem ihrer Leben beschützt hat und trotzdem von sich selbst glaubt, dass er all die Zeit nur böse war und kein Fünkchen Liebe mehr in ihm wohnt.

Den Schreibstil fand ich gewohnt fesselnd, dennoch komme ich nicht umhin zu bemerken, dass besonders Casziel so in seinem eigenen Kopf feststeckt und Lucy gegenüber immer wieder das selbe Verhaltensmuster an den Tag legt, wodurch sich die Handlung eine Zeit lang gefühlt im Kreis dreht. Drei Epiloge zum Abschluss waren meiner Meinung nach zu viel des Guten, einer hätte es auch getan und besonders der letzte war für mich eindeutig drüber. Den Plot an sich fand ich durchaus reizvoll, an der Umsetzung haperte es noch ein wenig, nichtsdestotrotz bin ich geneigt, auch den Folgeband zu lesen, weil ich weiß, dass die Autorin es einfach besser kann.

Fazit: Trotz des fesselnden Schreibstils hatte dieser Roman seine Schwächen und konnte mich nicht in dem Maß begeistern, wie ich es sonst bei beinahe jedem Buch von Emma Scott kenne und liebe.

Veröffentlicht am 08.08.2024

Distanziert erzählte Liebesgeschichte, die mich stellenweise an ein Sachbuch erinnert

Ryan und Avery
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Ryan und Avery sind ineinander verliebt - beide Jungen sind mit der Situation sehr glücklich, jedes Date bringt sie emotional näher zueinander. Während Averys Eltern ihren Sohn in jeder Hinsicht unterstützen, ...

Ryan und Avery sind ineinander verliebt - beide Jungen sind mit der Situation sehr glücklich, jedes Date bringt sie emotional näher zueinander. Während Averys Eltern ihren Sohn in jeder Hinsicht unterstützen, haben Ryans Eltern Vorbehalte und versuchen mit strengem Reglement sämtliche Veränderungen, die diese Beziehung mit sich bringt, aufzuhalten. Doch Ryan hat sich lange genug angepasst, um den starren Normen in seinem Elternhaus gerecht zu werden, er ist bereit für seine Liebe zu kämpfen.

"Ryan und Avery" von David Levithan ist eine Liebesgeschichte mit durchaus netten Grundzügen. Allerdings bin ich nicht wirklich gut mit dem Schreibstil zurechtgekommen, die beiden Protagonisten waren zwar recht sympathisch beschrieben, aber den emotionalen Abstand habe ich kaum überwinden können. Stellenweise hatte ich den Eindruck, Ryan und Avery würden als Beispielfiguren für ein Sachbuch heran gezogen, so distanziert schilderte der Autor die eine oder andere Szene. Dass die Dates nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen, sondern die Kapitel in der Zeit abwechselnd vorwärts und rückwärts springen, hat das Leseerlebnis in meinen Augen nicht unbedingt verbessert.

Dieses vermeintliche Durcheinander hat meiner Meinung nach nicht zu der schlicht gehaltenen Schreibweise gepasst, auch die Hauptfiguren hätte ich gern etwas besser kennen gelernt. Dass der Eine pinke und der Andere blaue Haare hat, stellt für mich noch keine Charakterisierung dar, das sagt mir nur, dass sie sich ausprobieren, was ich für Sechzehnjährige als ganz normal betrachte. Erst nach und nach gewährte der Autor kleine Einblicke in den Alltag der Jungen, so dass ich sie gegen Ende nicht mehr so ganz als flache Papiergestalten empfunden habe. Dennoch konnte mich dieses Buch insgesamt nicht wirklich begeistern.

Fazit: Die sanfte Liebesgeschichte lässt sich durchaus flüssig lesen, aber für mich hat es zu lange gedauert, bis ich mir ein (recht blasses) Bild der beiden Protagonisten machen konnte. Stellenweise hatte ich den Eindruck ein Sachbuch mit Beispielfiguren zu lesen, so dass ich schlussendlich froh war, als das Ende des Buches erreicht war.

Veröffentlicht am 22.07.2024

Faszinierende Geschichte, für mich leider etwas zähe zu lesen

Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen?
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Während Ria immer noch in der Traumunion fest gehalten wird, reist Selena mit Mo nach Griechenland zurück, in der Hoffnung, dass sich in den Unterlagen ihres Vaters Informationen darüber finden lassen, ...

Während Ria immer noch in der Traumunion fest gehalten wird, reist Selena mit Mo nach Griechenland zurück, in der Hoffnung, dass sich in den Unterlagen ihres Vaters Informationen darüber finden lassen, was die Zerstörung der Tore mit Somna anrichtet. Zwischenzeitlich passieren immer mehr seltsame Dinge in der realen Welt, kann es möglich sein, dass sich die Welten vermischen, so dass nun auch in Corpora Traumwandlungen möglich sind?

"Lucid Truth – Was, wenn wir nicht erwachen?" von Nina Martin ist der zweite Band einer Fantasy-Trilogie für Jugendliche. Die Idee mit der Traumwelt und dass einige Personen nicht nur in der Lage sind, luzide Träume zu erleben, sondern auch dauerhafte Änderungen in Somna vorzunehmen, habe ich bereits im Vorgängerband als spannend und einzigartig empfunden. Dabei hatte ich dieses Mal den Eindruck, den Protagonistinnen etwas näher zu sein als in Band eins, vielleicht weil ich sie schon ein wenig kannte und nun in der Fortsetzung tiefer in ihre emotionale Situation eintauchen konnte.

Der Schreibstil war durchaus flüssig zu lesen, und es gab auch die eine oder andere spannende Szene, dennoch konnte ich mich über weite Strecken des Gefühls nicht erwehren, mich zähe durch die Handlung kämpfen zu müssen. Dadurch ist das Lesevergnügen in meinen Augen leider etwas getrübt worden, allerdings hat mich der Cliffhanger schlussendlich doch neugierig genug zurück gelassen, dass ich mir relativ sicher bin, auch den dritten Band lesen zu wollen.

Fazit: Die Grundidee an sich fand ich sehr spannend und einzigartig, das Lesegefühl hat sich für mich allerdings etwas zähe gestaltet. Dennoch bin ich mir sicher, dass meine Neugier genügend geschürt wurde, um auch den dritten Teil nach Erscheinungstermin zu lesen.

Veröffentlicht am 17.07.2024

Nette Geschichte, die mich dennoch nicht so ganz mitreißen konnte

Rustys Traum vom Glück
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Rusty ist in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen, wie alle seine Freunde ist er weiß, spielt aktiv Football und lebt ansonsten das von seinen Eltern vorbestimmte Leben. Im letzten Schuljahr lernt ...

Rusty ist in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen, wie alle seine Freunde ist er weiß, spielt aktiv Football und lebt ansonsten das von seinen Eltern vorbestimmte Leben. Im letzten Schuljahr lernt er Oliver kennen, der kleine Latino fällt nicht nur optisch aus dem gewohnten Rahmen, er bekennt sich auch offen zu seiner Homosexualität. Zwischen Oliver und Rusty entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die auch bestehen bleibt, als Rusty auf´s College nach Berkeley geht. Doch an der Eliteuniversität fühlt er sich fehl am Platz, nicht nur der Lernstoff bereitet ihm Probleme, sondern auch seine Sehnsucht nach Oliver, in den er sich inzwischen längst verliebt hat.

"Just Best Friends" von Amy Lane ist eine Geschichte, deren Grundgerüst mir durchaus gefallen hat, die Protagonisten waren mir schnell sympathisch - allerdings hat es wirklich lange gedauert, ehe ich ihnen emotional ein klein wenig nahe kommen konnte. Sowohl das gemeinsame Highschool-Jahr als auch Rustys erste Monate in Berkeley fand ich reichlich schnell und oberflächlich abgehandelt. Rusty, aus dessen Perspektive die gesamte Handlung dargestellt wird, behauptet von sich selbst, recht langsam im Denken zu sein und genau dieses Gefühl hat der Erzählstil an den Leser weiter gegeben. Erst nach einem seelischen Zusammenbruch, der für mich ziemlich plötzlich aus dem Nichts kam, schien er aus seinem geistigen Winterschlaf zu erwachen.

Oliver war mit seinen Gedanken und Gefühlen offensichtlich bereits wesentlich weiter gekommen, als sein bester Freund, da Rusty das aber ewig lange nicht bemerkt hat, konnte ich beim Lesen auch nur recht wenig davon erahnen. Die Autorin spricht in diesem Buch durchaus wichtige Themen an, die sie meiner Meinung nach auch feinfühlig umsetzt, es geht um familiären Erwartungsdruck, nebenher müssen sich die Protagonisten gegen Rassismus und Homophobie zur Wehr setzen. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, dennoch hätte ich mir besonders in der ersten Buchhälfte etwas mehr emotionalen Tiefgang gewünscht. Der Plot an sich hatte das Zeug zu einer richtig guten Geschichte, für meinen Geschmack hätte es da allerdings deutlich mehr Polsterung rund um den roten Faden der Handlung herum gebraucht.

Fazit: Sowohl die Protagonisten, als auch ihre Geschichte waren mir durchaus sympathisch, den Schreibstil habe ich ebenfalls gemocht. Allerdings hat es lange gedauert, ehe ich den Figuren emotional näher gekommen bin, besonders in der ersten Hälfte des Buches hat es in meinen Augen an emotionalem Tiefgang gefehlt.

Veröffentlicht am 13.05.2024

Nette, oberflächliche Unterhaltung

Schallplattensommer
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Maserati arbeitet im Restaurant ihrer Oma und will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Als eine neue Familie in die Villa am Ende der Straße einzieht, interessieren sich die Söhne Caspar und Theo beide ...

Maserati arbeitet im Restaurant ihrer Oma und will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Als eine neue Familie in die Villa am Ende der Straße einzieht, interessieren sich die Söhne Caspar und Theo beide für das einzige Mädchen weit und breit und versuchen, hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Denn das Leben das sie führt - ohne Smartphone oder moderne Unterhaltungselektronik - ist für die Großstädter schwer zu verstehen, ganz besonders wird ihre Neugier durch die Tatsache angestachelt, dass Maseratis Gesicht auf dem Cover einer alten Schallplatte zu sehen ist. Während des trügerisch ruhigen Sommers in dem Dörfchen werden die Gefühle von ihnen allen heftig durcheinander gewirbelt.

"Schallplattensommer" von Alina Bronsky ist ein recht kurz gehaltenes Büchlein, dass sich angenehm lesen lässt, meiner Meinung nach aber nur an der Oberfläche der Geschichte kratzt. Maserati war mir durchaus sympathisch, aber auch ihr bin ich nicht wirklich nahe gekommen, sie ist so sehr darauf bedacht, all ihre Geheimnisse unter Verschluss zu halten, dass sie selbst für den Leser recht rätselhaft bleibt. Noch blasser blieben für mich die Figuren in ihrem Umfeld, ich hatte den Eindruck, von Allen nur kleine Momentaufnahmen zu bekommen, nie genug, um mir ein umfassenderes Bild der Persönlichkeiten zu erstellen.

Der Schreibstil gehört für mich zu den positiven Aspekten des Romans, ich bin schnell durch die Seiten geglitten und habe mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings fand ich die Handlung genau so knapp gefasst, wie die Angaben zu den Figuren, ein paar Seiten mehr und dafür etwas Tiefgang hätten mir geholfen, emotional in Maseratis Welt eintauchen zu können. Auch die Gefühle zwischen den Protagonisten waren für mich kaum greifbar, so dass ich das Leseerlebnis zwar durchaus genossen habe, aber so schnell wie das Buch gelesen war, so schnell werde ich es auch wieder vergessen.

Fazit. Die Geschichte hat mich durchaus nett unterhalten, der Schreibstil vermochte mich zu fesseln, dennoch hatte ich das Gefühl, die Handlung aus weiter Ferne zu betrachten und keinen wirklichen Zugang zu den Figuren zu finden.