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Veröffentlicht am 23.09.2024

Gruseliger Blick in menschliche Abgründe

Abgrundtiefer Hass
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„Abgrundtiefer Hass“ von Helene Falk ist nach „Seele voll Zorn“ der zweite Band mit Hauptkommissar Mik Kohonen als Ermittler, wiederum ein packender Thriller.

Kurz zum Inhalt:
Am helllichten Tag wird ...

„Abgrundtiefer Hass“ von Helene Falk ist nach „Seele voll Zorn“ der zweite Band mit Hauptkommissar Mik Kohonen als Ermittler, wiederum ein packender Thriller.

Kurz zum Inhalt:
Am helllichten Tag wird der fünfjährige Yanis entführt. Mit Hilfe Mik Kohonens kann das Kind rasch gefunden werden, doch am Fundort wird auch noch ein Kinderskelett entdeckt. Yanis ist verstört. Er zeichnet Bilder eines schwarzen Vogels. Langsam gelingt es der Psychologin Sofia das Vertrauen des Jungen zu gewinnen, da verschwindet ein weiteres Kind …

Das Cover zieht in erster Linie mit dem groß blutrotgedruckten Titel den Blick auf sich, wirkt ansonsten eher unscheinbar. Die schwarze zerschnittene Feder symbolisiert das Rätsel um den schwarzen Vogel, das sich bis zum Ende durch den Roman zieht. Das Buch erschien 2024. Die kurz gehaltenen Kapitel sind datiert, wodurch in Bezug auf die Rückblenden auf das Jahr 1985 sich die Chronologie sehr gut nachvollziehen lässt und man die Übersicht über gegenwärtige und vergangene Ereignisse behält. Die Handlung spielt im Jahr 2015 und erstreckt sich über rund zwei Wochen. Schauplatz ist Finnland. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, detailreich. Die Handlung ist durch stetige Perspektiven- und Ortswechsel abwechslungsreich und lebendig gestaltet. Durch die Kürze der Kapitel fliegen die Seiten nur so dahin, man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Im Übrigen ist jeder Band für sich abgeschlossen. Soweit erforderlich gibt es Hinweise auf die Vorgeschichte.

Bereits der Prolog jagt einen den Schauer über den Rücken. Gleich auf den nächsten Seiten erlebt man hautnah den Alptraum einer jeden Mutter mit: ihr Kind ist verschwunden, wurde entführt! Man wird somit von Beginn an in den Fall hineingesogen. In mehreren Handlungssträngen entwickelt sich die Geschichte. Die Zusammenhänge scheinen nebulös, vieles ist mysteriös, unheimlich und bedrohlich. Sukzessive mehren sich die Informationen zu jenem Jungen, dessen Skelett im Brunnen lag, doch seine verschlüsselten Tagebucheintragungen geben den Ermittlern lange Rätsel auf. Wie stets lässt Mik Kohonen nicht locker, setzt sich sogar über so manche Vorschriften hinweg. So nach und nach laufen die einzelnen Handlungsfäden ineinander über, unerwartete Wendungen bringen überraschende Erkenntnisse. Ein Verdacht verdichtet sich. Die Spannung steigert sich zunehmend. Die Jagd auf den Bösewicht wird zu einem höchst dramatischen Wettlauf gegen die Zeit. In einem dramatischen Finale klärt sich der Fall völlig überraschend, jedoch schlüssig.

Die Charaktere sowohl des polizeilichen Teams als auch der diversen Nebenfiguren sind gut vorstellbar und lebendig gezeichnet, zeigen Stärken und Schwächen, Emotionen. Im Mittelpunkt steht Mik Kohonen. Er ist nicht nur ein ambitionierter, hartnäckiger und kompetenter Ermittler, sondern verfügt darüber hinaus über einen sechsten Sinn, der ihn sensibilisiert, den rechten Weg weist. Nach wie vor ist er traumatisiert – als Folge eines dienstlichen Autounfalls, bei dem sein Partner schwer verletzt wurde -, doch er bekommt das immer mehr in den Griff. Er fühlt sich immer mehr zu der Psychologin Sofia hingezogen. Es wird interessant, wie sich deren Beziehung weiter entwickelt.

„Abrundtiefer Hass“ ist ein packender Thriller, für mich war es ein richtiger Pageturner. Mit großem Interesse und mit Vorfreude sehe ich weiteren Fällen mit Mik Kohonen entgegen. Unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Ohne Luzie. Das Leben geht weiter. Anders.

Kein Tag ohne Luzie
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Der Roman „Kein Tag ohne Luzie“ von Karin Büchel basiert auf einer wahren Geschichte. Es wird sehr berührend das Leben einer jungen Frau geschildert, die unter rätselhaften Umständen zu Tode kommt, und ...

Der Roman „Kein Tag ohne Luzie“ von Karin Büchel basiert auf einer wahren Geschichte. Es wird sehr berührend das Leben einer jungen Frau geschildert, die unter rätselhaften Umständen zu Tode kommt, und wie deren Familie mit diesem Schicksalsschlag zurechtkommt.

Das Cover stellt mit dem groß gedruckten Buchtitel, quasi das Mantra der Familie des Mädchens in den Mittelpunkt. Der Schattenriss einer Sängerin symbolisiert Luzie. Das Buch erschien 2023. Die Kapitel sind kurz, sind mit auf den Inhalt der jeweiligen Abschnitte bezogenen Überschriften versehen. Der Schreibstil ist flüssig. Sehr einfühlsam und lebendig schildert die Autorin das Leben einer Ostberliner Familie, beginnend Ende der 70er Jahre, mit dem Kennenlernen des Elternpaares, als noch die Mauer stand. Die Handlung entwickelt sich weiter, zeigt die glücklichen Jahre, voller Zufriedenheit. Sie führen eine harmonische Ehe, das Leben einer Durchschnittsfamilie mit vier Kindern, geprägt von Arbeit und familiären Alltag. Eine Familie, die stets füreinander da ist. Dieser Zusammenhalt erweist sich als tragende Säule, als das Unglück über die Familie hereinbricht. Als die älteste Tochter Suzie, die als Sängerin in Griechenland ihr Glück suchte, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Angeblich Selbstmord beging. Nicht nur, dass der Tod eines geliebten Kindes schon schlimm genug ist, haben die Eltern noch mit allerlei bürokratischen Blockaden und Verschleierung der wahren Todesursache zu kämpfen. Es ist unmöglich, wenn man liest, was diese Familie durchmachen musste, nicht davon betroffen zu sein. Man leidet unweigerlich mit.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt letztlich auf der Offenlegung, wie schwierig es für die Angehörigen ist, mit solchen Schicksalsschlägen fertig zu werden, psychisch natürlich, aber auch, welche behördlichen Hürden zu meistern sind, wie wenig Außenstehende, Menschen, die Ähnliches nicht erlebt haben, sich hineinfühlen können in die seelische Not der Betroffenen. Das Leben geht zwar weiter. Aber das Unaufgeklärte, die offenen Fragen, ungelösten Probleme beschäftigen und beeinflussen die betroffenen Menschen unaufhörlich. Und es fehlen meist die richtigen Gesprächspartner und die kompetenten Stellen, wohin man sich um Hilfe wenden kann und diese auch erhält. Aufgrund der eigenen Erfahrungen und aus Selbsthilfe gründete Luzies Mutter schließlich eine Selbsthilfegruppe, die ANUAS e.V.

Auf der Webseite findet sich folgende Definition: „ANUAS e. V. wurde im November 2008 von der Betroffenen Marion Waade gegründet, da sie feststellen musste, dass es im Fall eines Tötungsdeliktes, eines Angehörigen im Ausland oder auch im Inland, staatliche „Grenzen“ bei Hilfen gibt. Es wird den betroffenen Angehörigen nicht leicht gemacht. Sie werden ausgegrenzt, diskriminiert und stigmatisiert.“

Mich hat das Buch unheimlich bewegt. Einerseits hat mich die Leidensgeschichte dieser Familie betroffen gemacht, andererseits beeindruckte mich der Mut und die Energie von Marion Waade, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen und durchzuziehen.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Mrs Potts‘ Mordclub - ein unschlagbares Team

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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„Mrs Potts‘ Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist der dritte Band der typisch englisch anmutenden Reihe von Robert Thorogood.

Worum geht es?
Geoffrey Lushington, der Bürgermeister von Marlow, wird ...

„Mrs Potts‘ Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist der dritte Band der typisch englisch anmutenden Reihe von Robert Thorogood.

Worum geht es?
Geoffrey Lushington, der Bürgermeister von Marlow, wird während einer Sitzung des Bauausschusses vergiftet, quasi vor Suzies Augen, die als Besucherin anwesend ist. Es versteht sich von selbst, dass sie und ihre beiden Freundinnen Becks und Judith sich bei den polizeilichen Ermittlungen einschalten.

Das Cover mit einem typisch englischen Motiv ist im selben Stil gehalten wie die Vorgängerbände, was einen ausgezeichneten Wiedererkennungswert vermittelt. Das Buch erschien 2024 und trägt in der Originalausgabe den Titel „The Queen of Poisons“. Der Schreibstil ist flüssig und erinnert durch das englische Flair an die Krimis von Agatha Christie oder Ann Granger. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, verfügen weder über Orts- noch Zeitangaben. Die Handlung spielt in der nicht näher bestimmten Gegenwart.

Die einzelnen Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, doch wie stets bei Serien ist es von Vorteil, des roten Fadens wegen, mit Band eins zu beginnen.

Von Beginn an ist man voll in die Geschehnisse bzw. Ermittlungen mit eingebunden, verfolgt Schritt für Schritt die Aktionen bzw. Überlegungen der drei Protagonistinnen, die mit Energie und Fantasie ihre Befragungen und Recherchen abwickeln und immer wieder mit wertvollen Hinweisen die Polizei unterstützen. Man kann wunderbar miträtseln. Zwar scheint der Kreis der Verdächtigen beschränkt und alle über jeden Verdacht erhaben, doch die drei offiziell von Detective Inspector Tanika ernannten „zivilen Beraterinnen“ graben bei allen gut gehütete Geheimnisse und Schandtaten aus. Immer wieder neue Spuren und Indizien. Doch Immer wenn die Lösung greifbar ist, gibt es eine überraschende Wendung. Letztlich wird ein Täter entlarvt, dem man es nicht zugetraut hätte. Die daher nie versiegende Spannung wird zudem durch die Aktionen des originellen Trios aufgelockert. Judith, Becks und Suzie geraten immer wieder in zum Schmunzeln anregende Situationen.

Mit den drei Frauen schuf der Autor ganz spezielle, gegensätzliche Charaktere, die sich aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit bestens ergänzen und somit ein unschlagbares Team bilden. Judith, die älteste der Frauen, ist die treibende Kraft, voller Energie, einfallsreich und unerschrocken, während Becks eher zaghaft handelt, aufgrund ihrer Position als Pfarrersfrau aber viel über die Bewohner der Stadt weiß; last but not least ist da Suzie, bodenständig und praktisch veranlagt.

„Mrs Potts‘ Mordclub und der tote Bürgermeister“ hat mir äußerst vergnügliche und spannende Lesestunden beschert. Das englische Flair und die tatkräftigen, gewitzten Protagonistinnen haben mich begeistert. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit diesem Trio und gebe eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Theodora und Georg bringen das Böse ans Tageslicht

Theodora und die Macht des Bösen
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„Theodora und die Macht des Bösen“ von Ruth Edelmann-Amrhein ist bereits der dritte Band mit dem Schwäbischen Ermittlerduo Theodora Klein und Georg Eisele.

Bereits das Cover lässt einen, passend zum Titel, ...

„Theodora und die Macht des Bösen“ von Ruth Edelmann-Amrhein ist bereits der dritte Band mit dem Schwäbischen Ermittlerduo Theodora Klein und Georg Eisele.

Bereits das Cover lässt einen, passend zum Titel, das Böse spüren, das da im nebeligen Wald auf die rothaarige Protagonistin Theodora wartet. Das Buch erschien 2024. Die Handlung spielt in der nicht näher bezeichneten Gegenwart. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sind nummeriert, ohne Orts- und Zeitangaben.

Worum geht es?
Theodora Klein und Georg Eisele ermitteln in einem Mord an einer jungen Frau. Bald kristallisiert sich ein Verdächtiger heraus. Doch sie glauben nicht, den wahren Täter gefasst zu haben. Irgendetwas stimmt mit seinem Geständnis nicht … und dann gibt es noch einen ungeklärten alten Fall …

Der Schreibstil ist flüssig, es entstehen sehr lebendige Bilder, sowohl was die handelnden Personen anbelangt als auch das Genre Regionalkrimi. Geschickt wird Lokalkolorit eingewoben. Ich mag vor allem den urig anmutenden, irgendwie amüsant klingenden schwäbischen Dialekt, der gut dosiert eingesetzt wird und auch von mir als Österreicherin problemlos verstanden wird. Die Autorin versteht es geschickt, die Spannung am Köcheln zu halten, sei es durch Cliffhanger oder durch Einblicke in die Gedanken des Mörders. Die fesselnde Handlung wird immer wieder durch humorvolle Szenen aufgelockert. Die Ermittlungen sind gut dosiert mit dem Privatleben der Protagonisten verwoben. Eine wunderbare Mischung.

Grundsätzlich sind die Geschichten der Bände in sich abgeschlossen. Dennoch würde ich raten, sie in richtiger Reihenfolge zu lesen, da die charakterliche Entwicklung der Protagonisten mit den Reiz dieser Reihe ausmacht.

Ich bin seit dem ersten Band Fan dieser Reihe und war nach wenigen Seiten wieder mitten in Theodoras und Georgs Welt, geprägt von familiären Problemen und besonderen Umständen, aber natürlich auch mitten in den Ermittlungen zum Mordfall, dessen relativ rasche Klärung Theodora Klein und Georg Eisele aber dennoch nicht ruhen lässt. Intuitiv spüren sie, dass mehr dahinter steckt. Insbesondere: Welche Verbindung gibt es zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Todesfall?

Mit dem Ermittler-Duo gelang der Autorin - sehr lebendig und vielschichtig charakterisiert - die Erschaffung ganz besonderer Persönlichkeiten. Es sind schwierige Charaktere, mit einer Menge Eigenarten, durch Elternhaus und Kindheit geprägt, die mit sich selber und mit den Mitmenschen so ihre Probleme haben. Aber je mehr man von ihnen erfährt, das Warum erkennt, weswegen sie so wurden wie sie sind, desto mehr schließt man sie in sein Herz. Der Fokus auf der Entwicklung der beiden steigert sich von Band zu Band. Auch diesmal erleben die beiden wieder eine Achterbahn der Gefühle, Trauriges und Beglückendes. Auch die Nebenfiguren, wie z.B. Eiseles Mutter mit ihren verrückten Ideen oder der arrogante Staatsanwalt, der eigenmächtig agiert und Theodora und Georg das Leben schwer macht, bereichern durch ihre lebendige Beschreibung die Handlung.

Die Spannung hält sich vom Beginn bis zum Ende. Denn die ganze Zeit über fragt man sich: Wer ist der Mörder, dessen Gedanken zwischendurch immer wieder auftauchen? Die stetigen Szenen- und Perspektivenwechsel zwischen dem Mörder einerseits und den getrennt agierenden Ermittlern, die so nach und nach dem Mörder gefährlich nahe kommen, andererseits, gestalten die Handlung nicht nur tempo- und abwechslungsreich, sondern steigern die Spannung bis zum dramatischen Showdown, in dem das personifizierte Böse, der Täter seinem Schicksal nicht mehr entkommen kann.

Mit „Theodora und die Macht des Bösen“ ist der Autorin wiederum nicht nur ein äußerst spannender Krimi gelungen, sondern das Buch besticht auch durch die emotional geprägten Persönlichkeiten des Ermittler-Duos. Es war pures Lesevergnügen und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Eine unbedingte Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Reich an Situationskomik

Mord im Rotstiftmilieu
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„Mord im Rotstiftmilieu“ von Sarah Kempfle ist ein amüsanter Provinzkrimi, bereits der zweite Band mit Isa Klein als Protagonistin.

Worum geht es?
Ein Lehrer kommt durch eine Gasexplosion ums Leben. Was ...

„Mord im Rotstiftmilieu“ von Sarah Kempfle ist ein amüsanter Provinzkrimi, bereits der zweite Band mit Isa Klein als Protagonistin.

Worum geht es?
Ein Lehrer kommt durch eine Gasexplosion ums Leben. Was anfangs nach einem Unfall aussieht, erweist sich als Mord. Als man eine Vertretung für den Verstorbenen sucht, meldet sich Isa, denn sie wittert eine Chance, wieder einmal ermitteln zu können. Sehr zum Missfallen von Kommissar Bähr.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, es wirkt so frisch und fröhlich. Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in 48 Kapitel von angenehmer Länge. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, so manch Situationskomik hat mich zum Lachen gebracht. Die Handlung spielt in der Gegenwart, in Reutlingen und Umgebung. Das Lokalkolorit kommt insbesondere durch den hie und da vorkommenden schwäbischen Dialekt gut zur Geltung.

Man kommt in die Geschichte gut hinein, überschaut rasch den relevanten Personenkreis, auch ohne Band 1 („Übung macht den Mörder“) zu kennen. Nichtsdestotrotz haben mich die diversen Hinweise darauf neugierig gemacht.

Isa Klein steht eindeutig im Mittelpunkt der Handlung. Und mit ihr wird einem wirklich nicht langweilig. Denn Isa steckt voller spontaner Energie, handelt primär ohne vorher lange nachzudenken und schlittert somit von einer Peinlichkeit in die nächste, hat Pannen am laufenden Band, und gerät immer wieder in missliche Lagen, aus denen sie dann befreit werden muss. Sie ist eine Chaotin durch und durch und vergrämt durch ihre Schusselei sogar ihre liebste Freundin. Aber sie ist sympathisch, hat das Herz am rechten Fleck und will eigentlich nur Gutes bewirken, u.a. einen Mörder nicht ungeschoren davonkommen lassen. Im Übrigen ist nicht nur Isa lebendig und authentisch dargestellt, auch die anderen Personen – vorwiegend liebenswerte Charaktere - kann man sich gut vorstellen.

Die Ermittlungen gehen fast unter in all den Erlebnissen, die Isa hat, in all ihren Troubles, obwohl sie gerade wegen ihrer Recherchen ja in diese Situationen gerät. Da kommt außerdem noch etwas Wichtiges dazu. Klarerweise kreuzen sich im Zuge dessen ihre Wege immer wieder mit jenen von Kommissar Bähr, den einerseits ihre Einmischung nervt, andererseits liefert Isa ihm durch ihren Undercovereinsatz in der Schule ja doch so manch interessante Insiderinformation. Amüsiert hat mich auch die zaghafte Beziehung zwischen den beiden. Man spürt das Knistern und fragt sich, wann es endlich richtig funkt. Passiert wohl erst im nächsten Band.

Ich hatte unheimlichen Spaß beim Lesen. Mit Bedauern habe ich das Buch geschlossen, mir fürs Erste einmal den Vorgängerband besorgt und freue mich schon jetzt auf weitere Eskapaden der Hobbydetektivin Isa. „Mord im Rotstiftmilieu“ ist ein Cosy-Krimi durch und durch. Unterhaltung pur. Für all jene, die dieses Genre lieben, gebe ich somit eine unbedingte Leseempfehlung ab.

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