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Veröffentlicht am 09.01.2018

Spannender als Band 1 (4,5 Sterne)

Wédora - Schatten und Tod
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Achtung: da Band 2 einer Dilogie gibt es Spoiler zum Inhalt des ersten Bandes!

Nachdem die Freunde Liothan und Tomeija durch den Witgo Durus von Walfor in die Wüstenstadt Wedora gebannt wurden, gelang ...

Achtung: da Band 2 einer Dilogie gibt es Spoiler zum Inhalt des ersten Bandes!

Nachdem die Freunde Liothan und Tomeija durch den Witgo Durus von Walfor in die Wüstenstadt Wedora gebannt wurden, gelang es ihnen, hier Fuß zu fassen. Während Tomeija vom geheimnisvollen Herrscher Wedoras zur obersten Gesetzeshüterin ernannt wird, beginnt Liothan sich in seiner prunkvollen Stadtvilla zu langweilen. Doch dann fällt ihm ein, dass es genau unter dieser Villa geheime Gänge gibt und er diese noch nicht erforscht hat. Dabei trifft er auf Gestalten der Unterwelt, mit denen er sich verbündet. Als wäre das noch nicht genug, beginnen auch noch benachbarte Reiche gegen Wedora in den Krieg zu ziehen und plötzlich gehören die Beiden zu den wichtigsten Personen in Wedora.
Meine Meinung:
Bereits der erste Band der Wedora Dilogie konnte mich mit seinem ungewöhnlichen und spannenden Setting begeistern. Genau so geht es auch mit dem zweiten Band weiter, doch hier zieht der Autor Markus Heitz auch noch recht deutlich mit an der Spannungsschraube. Der Schreibstil konnte mich auch dieses Mal wieder fesseln, denn Heitz schafft es, seine fantasievollen Welten mit dem passenden Maß an Details lebendig und vorstellbar werden zu lassen. Dabei schreibt er noch flüssig und mitreißend und versetzt den Leser regelrecht mitten ins Geschehen. Aber auch hier braucht der Leser durchaus ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit beim Lesen, denn es gibt hier, zwar zum Teil bekannte Namen aus Band 1, eine Menge Begriffe, die völlig neu sind.
Wie gerade schon erwähnt, wird es hier deutlich spannender, aber auch noch einmal mehr brutaler, denn es kommt hier immer wieder zu Kämpfen, bei denen auch nicht vor blutigen Details Halt gemacht wird. Hier gibt es nur wenige Momente, die den Leser zu Atem kommen lassen und immer wieder wird man mitten in die Ereignisse versetzt. Das hat mir hier durchaus sehr gut gefallen, sorgte dies immer wieder für Tempo und Abwechslung.
Die Stadt Wedora konnte mich schon im Vorgänger faszinieren, doch hier haben unsere Protagonisten neben der fremden Welt auch noch zusätzlich mit dem berühmt berüchtigten Sturm, dem Kara Buran zu kämpfen. Das macht die Atmosphäre zusätzlich düsterer und fremder und man kann sich schnell vorstellen, wie dies auf die in Wedora lebenden Menschen wirkt.
Erzählt wird hier wieder durch den Erzähler in der dritten Person, dieser wechselt zwischen den Ereignissen in Walfor und Wedora und in Wedora selber noch einmal zwischen den Protagonisten Liothan und Tomeija. Diese sind hier wieder einmal mehr auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes anzutreffen und unter anderem auch dadurch wieder voneinander getrennt.
In Band zwei treffen wir auf alte Bekannte, wie unsere beiden Protagonisten Liothan und Tomeija, aber auch weitere Charaktere, die man bereits aus Band eins kannte. Tomeija ist weiterhin die beeindruckende Kämpferin, die mit sehr viel Köpfchen agiert und sich nicht so schnell in die Irre führen lässt. Kein Wunder also, dass der Herrscher Wedoras sie zu seiner obersten Gesetzeshüterin ernannt hat. Aber ein bisschen mehr hat es mir wieder Liothan angetan, der mit seiner, teilweise schon sehr leichtsinnigen Art, mich einfach noch mehr begeistern konnte. Zusammen sind die Beiden die richtige Mischung, um für Action und Abwechslung zu sorgen.
Neben diesen Beiden gibt es eine ganze Menge weiterer Figuren, von denen mir z. B. Atha in Walfor noch sehr gut gefallen hat. Sie gehört zu einem Söldnertrupp und ist eigentlich eine Witga, allerdings mit nur geringen Fähigkeiten und trotzdem hat sie ganz viel Herz und Wille, mit dem sie mich beeindrucken konnte. Natürlich erschafft Heitz auch eine ganze Menge fantasievoller Gestalten, die den Leser noch zusätzlich Spannung bieten und alles noch einmal mehr aussergewöhnlich wirken lassen.
Mein Fazit:
Alles in allem fand ich den zweiten Band noch einmal etwas spannender als sein Vorgänger, was allerdings auch damit zusammenhängt, dass ich einiges bereits aus dem ersten Teil kannte. Ein toller Schreibstil und vor allem die beiden Protagonisten konnten mich hier wieder einmal begeistern. Wer den ersten Teil der Dilogie mochte, kommt auch nicht drumherum, den zweiten Band zu lesen. Leser, die Dark Fantasy mögen, sollten hier unbedingt einmal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Schöne Geschichte für zwischendurch

Wir sehen uns beim Happy End
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Ella lebt ihr Leben ganz nach dem Motto: am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende (Oscar Wilde). Genau aus diesem Grund hat sie ihren Blog Better Endings eröffnet. Hier erfindet ...

Ella lebt ihr Leben ganz nach dem Motto: am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende (Oscar Wilde). Genau aus diesem Grund hat sie ihren Blog Better Endings eröffnet. Hier erfindet sie die Enden von Filmen oder Romanen neu, wenn diese nicht in ihre Welt passen. Privat ist sie glücklich verlobt mit ihrem Philip, mit dem sie seit 6 Jahren zusammen ist. Doch dann findet sie in seiner Manteltasche einen Brief, der mit den Worten beginnt: "Du darfst Ella nicht heiraten." Was hat das zu bedeuten? Nach einer Auseinandersetzung mit Philip tritt sie Flucht an und fällt förmlich über Oscar und das gleich zweimal. Dieser verletzt sich und verliert dabei sein Gedächtnis und vergisst dabei völlig wer er ist.
Meine Meinung:
Allein schon das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen und auch der farbige Buchschnitt ist ein Hingucker. Es weckt auf jeden Fall gleich die Neugier und verleitet zum Klappentext lesen.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut und dank des sehr locker-leichten Schreibstils der Autorin Charlotte Lucas war ich schnell mitten in der Geschichte. Situationen und auch Personen werden lebendig dargestellt und mit liebevollen Details vor dem inneren Auge lebendig. Oftmals gab es skurile Situationen und humorvolle Dialoge, die mich immer wieder schmunzeln ließen. Doch über allem schwebt auch ein etwas ernsteres Thema, welches hier aber locker mit in die Geschichte eingebaut wird. Trotz der 560 Seiten kommt beim Lesen keinerlei Langeweile auf, ganz im Gegenteil, ich habe diese Geschichte an nur einem Tag verschlungen.
Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler in der dritten Person, der uns nicht nur das Geschehen schildert, sondern auch nach und nach einen guten Blick auf die Protagonisten und deren Innenleben liefert. Dabei wird sehr gut klar, dass hinter Ella doch etwas steckt, was sie nicht nur sich gegenüber versteckt hält, sondern auch vor allen anderen.
Ella mochte ich durchaus sehr gerne, auch wenn sie mich an der ein oder anderen Stelle (z. B. beim Schlager singen) etwas die Augen verdrehen ließ. Trotzdem hat sie eine Sicht auf Dinge und Situationen, bei denen sie immer gerne das Positive im Auge behält. An der ein oder anderen Stelle musste ich dann doch wieder über sie schmunzeln, denn es gibt Dinge, bei denen auch ich mich schonmal gerne ertappe - ich sag hier nur Gehwegplatten in der Mitte betreten. Warum Ella aber so eine Träumerin ist, wird erst ziemlich zum Schluss klar und ich habe auch lange Zeit keinerlei Ahnung gehabt, wohin es hier wirklich geht und warum sie so ist, wie sie nunmal ist. Ich habe hier am Ende durchaus einen Aha-Effekt gehabt.
Oscar hingegen war eher recht geheimnisvoll, was natürlich auch mit an seiner Amnesie liegt. Gerade am Beginn war ich mir nicht so sicher, was hinter ihm steckt, doch recht schnell wird hier klar, in welche Richtung das Ganze führen wird. Gemeinsam mit Ella beginnt er sich selbst wieder zu finden und dabei gibt es Situationen voller Humor, aber auch Romantik, ohne schnulzig zu wirken.
Neben den beiden Protagonisten gibt es nur eine handvoll Nebencharaktere, wie z. B. Ellas Verlobten Philip. Sie bleiben zwar deutlich im Hintergrund, wirken aber an den passenden Stellen auf die jeweiligen Situationen und sind somit hier perfekt in die Geschichte integriert.
Mein Fazit:
Eine schöne und flüssig zu lesende Geschichte mit Humor, aber auch einem gewissen Ernst hinter dem Ganzen, was der Geschichte doch noch nötigen Tiefgang verleiht. Ich habe die Geschichte unheimlich gerne gelesen und mochte ihre Charaktere auf jeden Fall. Mit Romantik, Humor, lustigen Dialogen und einem leichten, modernen Schreibstil flogen die Seiten beim Lesen nur so vorbei. Eine tolle Geschichte, die ich gerne an alle Leser und Leserinnen weiterempfehle, die gerne romantische Geschichten lesen.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Wendungen, die schwindlig machen

Manchmal lüge ich
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Amber Reynolds liegt im Koma, doch sie hört und spürt die Menschen, die sich in ihrem Zimmer befinden. Sie hatte einen Unfall, aber sie erinnert sich an nichts davon, in Gedanken geht sie die letzten Tage ...

Amber Reynolds liegt im Koma, doch sie hört und spürt die Menschen, die sich in ihrem Zimmer befinden. Sie hatte einen Unfall, aber sie erinnert sich an nichts davon, in Gedanken geht sie die letzten Tage vor diesem Unfall durch und an etwas kann sie sich auf jeden Fall erinnern: an Ärger auf der Arbeit und an Streit mit ihrem Mann. Aber was ist die Wahrheit?
Meine Meinung
Wie man schon an meiner kurzen Inhaltsangabe merkt, möchte ich hier einfach gar nicht so viel zu dem Geschehen im Buch verraten. Ich grübel auch schon eine Weile, was ich hier überhaupt alles in dieser Rezension erzählen möchte, ohne zu viel von mir zu geben. Gar nicht so leicht!
Mit Manchmal lüge ich, ist Alice Feeney ein wirklich absolut fesselndes und mitreißendes Debüt gelungen. Sie schreibt sehr flüssig, mit einer klaren und schnörkellosen Sprache, die genau so dazu einlädt, das Buch nicht mehr wegzulegen, wie auch der Inhalt.
Dieser Inhalt hat es auch ganz schön in sich, denn wir erleben hier schnelle Zeitwechsel, die immer und immer wieder neue Wendungen aufzeigen. Ständig gibt es Überraschungen und die Geschichte dreht und wendet sich fast schon kapitelweise, so dass man teilweise gar nicht mehr weiß, wer gut oder wer böse ist, was wirklich passiert ist oder wem man noch glauben oder vertrauen soll. Es gibt einen kleineren Abschnitt, bei dem es etwas länger wird vom Inhalt her, aber ab einem Punkt konnte ich wirklich nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich einfach wissen musste, was wirklich hier los ist.
Wir erleben die Geschichte von Amber in drei verschiedenen Zeiten, dabei erzählt sie aus der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Allerdings habe ich auch immer wieder den Text auf dem Klappentext im Kopf, nämlich:
1. Ich liege im Koma.
2. Mein Mann liebt mich nicht mehr.
3. Manchmal lüge ich.
Das spukte während des Lesens also noch zusätzlich durch meine Gedanken und ließ mich noch einmal mehr in die Irre laufen. Die drei Zeiten sind einmal die Erinnerungen an die letzten Tage vor dem Unfall, die Alice, die im Koma liegt, durch den Kopf gehen. Die Gegenwart, aus der Alice schildert, was gerade aktuell in ihrem Krankenhauszimmer geschieht und die Kindheit, die aus Tagebuchauszügen besteht. Diese drei Zeiten sorgen hier für vollständige Verwirrung, denn bei jedem Wechsel, gingen auch meine Gedanken in eine andere Richtung und doch kommt es immer wieder ganz anders, als man denkt. Letzten Endes sag ich hier nur: lasst euch überraschen.
Die Protagonistin dieser Geschichte ist Amber, die Frau im Koma und man lernt hier ihre Geschichte kennen. Neben Amber gibt es hier eine recht überschaubare Anzahl an Nebencharakteren, die weiterhin für Verwirrungen sorgen. Ich möchte aber gerade bei den Charakteren nicht zu viel verraten, denn auch diese sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Oder vielleicht doch?
Mein Fazit:
Eine Geschichte, die absolut durchdacht wirkt und die immer und immer wieder für Überraschungen sorgte. Sehr spannend und fesselnd erzählt und mit einem Plot bei dem es dem Leser schwindelig wird vor lauter Grübeleien über die Wahrheit. Ein Psychothriller, der das Wort Psycho wirklich verdient hat und über den ich einfach nicht mehr verraten möchte, da es sonst zu sehr spoilert. Glasklare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.11.2017

Magisches Märchen

Tochter des dunklen Waldes
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Inhalt:
Die junge Lilah lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante in dem kleinen Dorf Grünweite, gleich neben dem dunklen und finsteren Morgenwald. Um diesen Wald ranken sich schon seit vielen Jahren Legenden ...

Inhalt:
Die junge Lilah lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante in dem kleinen Dorf Grünweite, gleich neben dem dunklen und finsteren Morgenwald. Um diesen Wald ranken sich schon seit vielen Jahren Legenden und jeder, der ihn kennt, weiß, dass er gefährlich ist. Seit Jahren kommen zur Erntezeit Helfer nach Grünweite und seit einer Weile hofft Lilah, dass der junge Dorean wieder dazu gehört. Und tatsächlich, auch in diesem Jahr ist er wieder unter den Männer, doch er wirkt anders als in den Jahren zuvor, ernster, verschlossener, dunkler. Als dann eines Morgens die Leiche einer jungen Frau am Waldrand aufgefunden wird und Dorean scheinbar spurlos im Wald verschwunden ist, scheint es für Lilah kein Halten zu geben. Wider allen Warnungen rennt sie Dorean hinterher, mitten hinein in den Morgenwald.

Meine Meinung:

Schon den Debütroman der Autorin Katharina Seck - Die silberne Königin - konnte mich damals mit einem aussergewöhnlichen Schreibstil überzeugen. Dementsprechend neugierig war ich auf den neuen Roman Tochter des dunklen Waldes und ich wurde auch hier von einer märchenhaft-magischen Geschichte überzeugt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailreich und damit zaubert sie sehr intensive Bilder des Geschehens. Man hat beim Lesen nicht nur das Gefühl, die Szenerie vor sich zu sehen, sondern spürt die Atmosphäre und riecht regelrecht den Wald nahe des Dorfes. Das mag allerdings auch auf den ein oder anderen langatmig wirken, mich konnte die Autorin aber völlig be- und verzaubern.

Während man zu Beginn allein schon durch den Prolog in die etwas finster und geheimnisvoll wirkende Atmosphäre des Morgendwaldes abtaucht, bleibt die Handlung eher ruhig. Dieses hält sich dann auch über einen langen Zeitraum und erst im letzten Drittel der Geschichte nehmen die Ereignisse ihren Lauf und es wird hier temporeicher. Wer viel Action und hohes Tempo mag, könnte hier enttäuscht werden, wer aber eine recht ruhige Grundstory mag, die viel Wert auf Atmosphäre und Gefühl legt, sollte hier unbedingt hineinlesen.

Die Welt, die Katharina Seck hier erschaffen hat, hat einen ganz eigenen Zauber und ganz viel Magie. Man spürt hier ganz viel Mythos und mich konnte diese Welt absolut fesseln, da ich auch das Gefühl hatte, so etwas in dieser Art noch nicht gelesen zu haben. Auch die Wesen, die hier einen großen Teil der Geschichte einnehmen, sind etwas besonderes. Man kann in dieser Welt völlig abtauchen und versinken. und entdeckt auch einiges, was noch nicht so geläufig ist.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Lilah, in der dritten Person. Allerdings gibt es hier auch eine kleine Besonderheit, denn an jedem Kapitelbeginn erfährt man etwas aus der Perspektive einer anderen Person. Dieses lässt den Leser mitraten, wer da erzählt, denn es gibt hier schon den ein oder anderen geheimnisvollen Hinweis.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, gerade in Lilah kann man sich recht gut hineinfühlen, auch wenn sie in der ein oder anderen Handlung naiv zu handeln scheint, kann man es durchaus nachvollziehen, was in ihr vorgeht. Sie ist freundlich und umgänglich und hat das Herz am rechten Fleck. Neben Lilah gibt es noch ein paar weitere Charaktere, von denen vor allem Dorean noch eine sehr wichtige Rolle spielt. Lange Zeit kann man diesen nicht richtig einschätzen, denn man spürt, ihn umgibt ein dunkles Geheimnis und doch weiß man, dass sich Lilah zu ihm hingezogen fühlt.

Es gibt auch noch einige Nebencharaktere, wobei hier vor allem die Dryaden, das mythische Baumvolk, sehr interessant ist und das man sich sehr gut vorstellen kann.

Mein Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte, die mich vor allem mit diesem wundervollen, bildgewaltigen und atmosphärischem Schreibstil packen konnte. Auch wenn der Grundton über lange Strecken ruhig bleibt, hatte ich keinerlei Langeweile, sondern konnte gemeinsam mit der Protagonistin Lilah tief in ihrer Welt und den Morgenwald versinken. Für mich passte in dieser Geschichte einfach alles zusammen, das wunderschöne Cover passt wunderbar zu der Geschichte und lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Ich empfehle dieses Buch gerne an Leser von atmosphärischen Fantasygeschichten, die etwas besonderes suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.11.2017

Geht ans Herz

Das saphirblaue Zimmer
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Einst war das riesige Gebäude in Manhattan eine Luxuvilla, die einer reichen Unternehmerfamilie gehörte. Doch im Jahr 1944 dient die Villa als Krankenhaus und viele Männer, die ihrem Land im Krieg gedient ...

Einst war das riesige Gebäude in Manhattan eine Luxuvilla, die einer reichen Unternehmerfamilie gehörte. Doch im Jahr 1944 dient die Villa als Krankenhaus und viele Männer, die ihrem Land im Krieg gedient haben, werden hier behandelt. Als der junge Cooper Ravenel mit einer schweren Verletzung am Bein eingeliefert wird, ist sich die Ärztin Kate Schuyler nicht sicher, ob sie es retten kann, aber nur ein Blick in die Augen des jungen Soldaten genügt, um sie alles versuchen zu lassen. Schnell wird Beiden klar, dass sie eine gegenseitige, beinahe schon unwiderstehliche Anziehungskraft verspüren. Als Kate dann ein Amulett bei Cooper findet, auf dem eine junge Frau abgebildet ist, die ihr zum verwechseln ähnlich sieht, ahnen sie, dass der Ursprung ihrer Gefühle in der Vergangenheit zu finden ist.
Meine Meinung:
Zeitenübergreifende Familiensagen finde ich immer sehr spannend und hier lockte auch gleich wieder ein wunderschönes Cover, dessen Farbtöne einfach unheimlich harmonisch wirken. Auch der Einstieg in das Buch fällt hier sehr leicht, denn auch wenn es hier gleich drei Autorinnen gibt, hat man rein vom Schreibstil her nicht den Eindruck, dass es durcheinander wirkt. Ganz im Gegenteil, die drei Damen harmonieren vom Stil her einfach perfekt miteinander und man wird förmlich in die Geschichte gezogen. Sprachlich ist es zwar ein wenig den Zeiten angepasst, in der die jeweiligen Geschichten spielen, wirkt dabei aber weder verschnörkelt noch überholt. Stattdessen befindet man sich mit der jeweiligen Protagonisten des jeweiligen Zeitstrangs recht schnell verbunden.
Die Geschichte an für sich ist dann auch sehr spannend und geheimnisvoll und auch wenn man zunächst glaubt zu wissen, wohin die Geschichte führt, ist man dann doch immer wieder aufs neue überrascht. Hier gibt es doch so einige Familienintrigen und Geheimnisse, die herausgefunden werden wollen und die durchweg durch die drei unterschiedlichen Zeitstränge führen.
Wie gerade erwähnt haben wir es mit drei Frauen aus drei Generationen zu tun, bei denen man schnell den Verwandtheitsgrad erahnt, ob man dabei recht behält, erfährt man dann allerdings tatsächlich erst am Ende der Geschichte. So gibt es hier drei Zeitstränge, wobei der erste am Ende des 19. Jahrhunderts, der zweite in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts und der dritte zum Zeitpunkt des zweiten Weltkrieges spielt. In jedem einzelnen Strang gibt es eine andere Protagonistin, aus deren Perspektive der Leser das Geschehen verfolgt. Während man Kates Geschichte aus der Ich-Perspektive erlebt, erzählt ein Erzähler in der dritten Person von Olive und Lucy.
Alle drei Frauen sind ganz besondere Charaktere und jede Einzelne hat eine ganz eigene Geschichte, die doch mit den anderen Parallelen aufweist und trotzdem etwas eigenes erzählt. Die Frauen der Geschichte haben mir allesamt sehr gut gefallen. Sie passen in ihrer jeweiligen Zeiten perfekt hinein und doch ist jede von ihnen eine eigene Persönlichkeit. Sie sind lebendig und haben alle etwas wichtiges zu erzählen und letzten Endes gibt es auch noch eine kleine Moral, die man aus dieser Geschichte ziehen kann.
Neben diesen Frauen gibt es durchaus noch weitere, interessante Charaktere, seien es die Männer an den Seiten der Frauen oder weitere Personen. Doch der Hauptaugenmerk liegt hier deutlich auf den Damen, die weiteren Charaktere bleiben hier recht blass, aber nicht völlig farblos, sondern einfach nur Nebenrollen.
Mein Fazit:
Ein Buch, bei dem ich in dieser Rezension sehr aufpassen musste, um nicht zu viel zu verraten. Dabei gibt es hier Spannung, Geheimnisse, Intrigen, aber auch ganz viel fürs Herz. Ein Buch, das perfekt für gemütliche und entspannende Lesestunden ist und dabei mit einem leichten und fesselnden Schreibstil überzeugt. Wer Familiengeschichten mit Herz und Drama mögen, der ist hier genau richtig. Empfehlenswert!