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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2018

Hier ist noch Nachhilfe nötig

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Im Auftakt der Reihe "The School for Good and Evil" erwartet uns die Geschichte der gegensätzlichen Freundinnnen Sophie und Agatha. Während die strahlendschöne Sophie auf einen Platz an der Prinzessinennenschule ...

Im Auftakt der Reihe "The School for Good and Evil" erwartet uns die Geschichte der gegensätzlichen Freundinnnen Sophie und Agatha. Während die strahlendschöne Sophie auf einen Platz an der Prinzessinennenschule hofft, scheint für die mürrische Agatha nur ein Job als Hexe vorgesehen zu sein. Das der Schein trügt merken die Beiden allerdings schnell und erleben bald darauf ihr blaues Wunder.

Meinung:
Ich liebe Internatsgeschichten ala Harry Potter und hatte mich deshalb sehr auf dieses Buch gefreut. Nach dem Lesen ist meine Freude etwas getrübt, denn an positiven Aspekten bleiben für mich hauptsächlich das Setting und die Charaktere hängen. Sophie, Agatha und ihre Mitschüler haben mir wirklich gut gefallen. Hier hat der Autor sich Mühe gegeben seine Figuren authentisch zu gestalten. Noch ein wenig besser gefiel mir das Setting. Die Schule ist fantasievoll und detailiert beschrieben und lässt den Leser gedanklich durch die Flure wandern.
Leider hinkt er dabei ein wenig, bzw. geht eigentlich schon an Krücken, denn in der Geschichte gibt es sehr viele Unebenheiten.
Die Sprache stolpert für meinen Geschmack häufig, ebenso die Logik.
Auch die Übergänge sind sehr holprig und man wird ohne Vorwarnung oder ersichtliche Trennung von einer Szene in die nächste geschmissen. Hier sollte der Autor nochmal die Schulbank drücken, damit die nachfolgenden Bände besser gelingen.

Fazit: Da ich Teil 2 schon zu Hause habe, werde ich mir ein Urteil bilden ob sich der Autor entwickelt, denn Setting und Charaktere sind einen zweiten Versuch wert. Der Rest war eher murks :-/

Veröffentlicht am 23.10.2017

Ein Buch, bei dem vieles unerfüllt bleibt

Die Schlange von Essex
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Meinung:
Die Schlange von Essex wurde von vielen Kritikern hochgelobt und sogar zum besten Roman des Jahres in England gewählt. Warum? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ja der blumige Schreibstil der ...

Meinung:
Die Schlange von Essex wurde von vielen Kritikern hochgelobt und sogar zum besten Roman des Jahres in England gewählt. Warum? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ja der blumige Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen und auch die Ausgangslage wäre interessant gewesen. Viel mehr kann ich dem Roman aber leider nicht abgewinnen.

Der Klappentext verspricht ein Buch, das spannende Diskussionen zwischen Glauben und Wissenschaft in einer Zeit des Umbruchs erhoffen lässt. Stattdessen erwartet den Leser eine Liebesgeschichte, die nicht wirklich eine ist, gehüllt in den Mantel des Verbotenen.
Dabei kommen leider sowohl der Diskurs, als auch die Charaktere zu kurz. Die Protagonistin Cora lässt zu Beginn des Buches auf eine moderne, der Wissenschaft zugeneigte Frau hoffen, die viel zu bieten hat. Leider entwickelt sie sich im Laufe des Romans zu einer verzogenen Oberschichtdame, die sich vor allem um ihre eigenen Belange kümmert. Auch der Pfarrer Ransome, der anfangs vielversprechend wirkt, entpuppt sich als Langweiler mit einer gehörigen Portion Selbstmitleid. Die interessantesten Figuren finden sich abseits der Hauptdarsteller, aber auch hier war wenig Potenzial für große Sympathien.

Die Geschichte reißt zahlreiche Handlungsstränge an, die mehr oder weniger interessant sind, weißt dabei aber keinen roten Faden auf. Die Autorin verliert sich in Details, ohne dabei wirklich etwas zu erzählen. Ein bisschen Rettung kam in Form von Briefen, über die man deutlich mehr über die Charaktere erfahren hat, als durch die eigentliche Geschichte. Die Wahl dieses Stilmittels fand ich gelungen. Auch den Einblick in die Medizin der damaligen Zeit fand ich spannend und abwechselungsreich.

Fazit:
Abgesehen von einem schönen Schreibstil und ein paar Kleinigkeiten bleibt mir nicht viel positives zu sagen. Hier hatte ich mir mehr erhofft.


Veröffentlicht am 31.07.2017

Zäh, aber durchaus interessante Einblicke in die verruchte Seite Chinas

Das Kurtisanenhaus
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Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe ...

Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe wegen und blieb schließlich für ihre Tochter Violet. Schweren Herzens entschließen sich die beiden nun, China zu verlassen. In den Wirren werden sie jedoch voneinander getrennt, und während Lulu auf dem Schiff nach San Francisco um Violet bangt, wird die Vierzehnjährige in ein Kurtisanenhaus verschleppt. Violet ist verzweifelt. Nur langsam findet sie die Kraft, ihr Schicksal zu akzeptieren. Und es beginnt ein langer und beschwerlicher Weg, der ihr alles abverlangen, sie aber letztlich zu großer Liebe führen wird.

Meinung:
Amy Tan gibt dem Leser in diesem Buch einen sehr gelungenen Eindruck der verruchten Seite Chinas. Man lernt an Hand des Schicksals von Violet eine Menge über das Leben einer Kurtisane, aber auch über das Leben im Allgemeinen und die politischen Wirrungen der damaligen Zeit. Interessante, teils aber zu ausschweifende Beschreibungen liefern ein sehr lebendiges Bild der Orte und Umstände, die Violets Schicksal bestimmen. Leider ist die Form des Romans dabei etwas umständlich. Die Kapitel sind ellenlang und die einzelnen Abschnitte kommen nicht immer wirklich in Fahrt. Auch Violet als Protagonistin ist schwierig. Als Kind zu beginn des Romans ist sie fast unerträglich nervig. Im Laufe der Zeit wird sie zupackender und weniger selbstmitleidig, was das Lesen angenehmer macht. Allgemein muss man sagen, das die Autorin sich mit weniger Seiten einen größeren Gefallen getan hätte. Sie schreibt zwar gut, aber eben einfach zuviel. Vieles hätte man streichen oder kürzen können, ohne das etwas gefehlt hätte.

Fazit:
Toller Einblick ins China des 19 und 20 Jahrhunderts, dem weniger Seiten deutlich besser getan hätten. So bleiben für mich 2,5 Sterne von 5 möglichen.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Kann mich nicht überzeugen

Und draußen stirbt ein Vogel
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Und draussen stirbt ein Vogel kommt als klassischer Thriller daher. Schon die Optik verspricht düsteres und auch der Klappentext lässt auf einen psychologischen Thriller schließen. Bekommen tut der Leser ...

Und draussen stirbt ein Vogel kommt als klassischer Thriller daher. Schon die Optik verspricht düsteres und auch der Klappentext lässt auf einen psychologischen Thriller schließen. Bekommen tut der Leser meiner Meinung nach aber einen Roman. Wer sich also auf wirklichen Thrill freut, ist hier eher falsch.

Nun zum der Geschichte selbst. Das Buch gliedert sich im Prinzip auf drei verschiedene Handlungsstränge auf. Einmal geht es wie der Klappentext schon sagt um die Autorin Rina und ihren Stalker. Zusätzlich erfahren wir noch etwas über die Kindheit des Stalkers und erleben noch eine Kirchengeschichte. Diese ist per se ganz nett, aber hat für mich nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun, auch wenn die Autorin auf den letzten Seiten noch versucht hier einen logischen Zusammenhang zu bilden. Auch weitere Szenen sind für mich nicht schlüssig und wirken irgendwie dazugeschustert.

Die Figuren sind auch eher mittelmäßig. Manche empfinde ich als gut ausgearbeitet und durchdacht, Rina selbst beispielsweise bleibt aber unheimlich blass. Andere sind sehr wechselhaft und reagieren nicht logisch. Da fehl es an vielen Stellen.

Der Schreibstil der Autorin ist gut. Bis auf ein paar Stellen mit ewig langen Aufzählungen am Anfang, liest sich das Buch ganz entspannt. Ein Pluspunkt für mich.

Fazit:
Ein ganz netter Roman, dessen Sinn ich nur teilweise nachvollziehen kann. Als Thriller fehl am Platz, aber der Schreibstil ist nett.

Veröffentlicht am 24.09.2024

Ausgerechnet der Kuckuck

Gute Nacht, kleiner Strubbel − Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben
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Vorweg muss ich sagen, dass ich dieses Buch sehr gerne besser bewertet hätte. Es gibt aber gute Gründe aus denen ich das nicht tun kann. Fangen wir aber mit den posiviten Aspekten an. Die Zeichnungen im ...

Vorweg muss ich sagen, dass ich dieses Buch sehr gerne besser bewertet hätte. Es gibt aber gute Gründe aus denen ich das nicht tun kann. Fangen wir aber mit den posiviten Aspekten an. Die Zeichnungen im Buch sind toll. Liebevoll gemacht, niedlich, eben genau so wie man es sich für ein Kinderbuch wünscht. Auch die Geschichte an sich ist bis auf die gleich kommende Kritik schön. Sie versucht Eltern die mit ihren Kindern im Familienbett schlafen zu unterstützen und ihnen aufzuzeigen, das man sein Kind damit nicht zu sehr verwöhnt. Die persönliche Ansicht und Vorliebe der Autorin kommt dabei ganz deutlich durch. Das finde ich soweit erstmal schön. Doch jetzt kommt das große Aber, denn auf der anderen Seite wird regelrecht Mobbing betrieben bei Eltern, die ihr Kind allein schlafen lassen. Das finde ich absolut nicht in Ordnung. Das Buch beschreibt die Angst, des armen kleinen alleinschlafenden Eichhörnchens und propagiert, das alle! Kinder bei ihren Eltern schlafen wollen. Das verunsichert aber Eltern, deren Kinder allein schlafen. Einerseits also eine Inschutznahme der einen Erziehung, auf der anderen Seite ein abwatschen der anderen. Für mich ist das Mobbing und gar nicht in Ordnung. Überbracht wird die böse Botschaft des alleinschlafenden Kindes ausgerechnet von einem Kuckuck, wie wir alle wissen der eigentliche "Rabenvater" der Natur. Dieses Bild wurde ganz bestimmt nicht zufällig gewählt. Das stößt mir sehr bitter auf.
Genau wie bei Erwachsenen gibt es auch bei Kindern Unterschiede und manche schlafen lieber allein, andere mit viel Körperkontakt, manche mögen es leise, manche lieber mit Hintergrundmelodie. Hier das ein oder andere zu verteufeln und Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen finde ich nicht in Ordnung. Daher gibt es nur 2 Sterne von mir.

Fazit:
Gut gedacht, schlecht gemacht.