Toller Auftakt einer Familiensaga
Floras Traum von rotem OleanderDas ist der erste Teil der „Blütenträume-Trilogie“ und auch mein erstes Buch der Autorin. Die Protagonistin Flora spielt in dieser Familiensaga, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird, sicher die Hauptrolle.
Und ...
Das ist der erste Teil der „Blütenträume-Trilogie“ und auch mein erstes Buch der Autorin. Die Protagonistin Flora spielt in dieser Familiensaga, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird, sicher die Hauptrolle.
Und ich muss sagen, anfangs war sie mir gar nicht sympathisch. Es war zwar interessant zu verfolgen wie Flora, die aus einfachen Verhältnissen stammt, konsequent ihr Ziel verfolgt, zu Reichtum, Macht und einem besseren Leben zu kommen.
Als ihr das schließlich gelingt und sie durch Heirat zur Gräfin aufsteigt, zeigt sie sich sehr kalt und hartherzig, nicht nur gegenüber dem Hauspersonal sondern auch gegenüber ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter.
Allerdings arbeitet sie sich genau so konsequent und zielstrebig in die Familiengeschäfte ein und führt dann auch das Familienunternehmen.
Das bringt ihr dann auch den Respekt ihrer Schwiegermutter ein, die sie anfangs komplett ablehnte, da Flora es auch in den Wirren des 2. Weltkriegs schafft, Geschäfte zu machen und den Wohlstand der adeligen Familie zu erhalten.
Bis die Familie dann auf der Insel Rügen alles zurücklassen muss und nach Hannover übersiedelt.
Als Flora nach 50 Jahren nach Rügen zurückkehrt, um ihren verstorbenen Mann dort beizusetzen, ist auch ihre Tochter Viola mit ihrem Mann Maurice vor Ort. Sie nehmen aber keinen Kontakt zu Flora auf, da es in der Vergangenheit ein Zerwürfnis zwischen beiden gab. Aber sie treffen Violas ehemaliges Kindermädchen Martha wieder, die die beiden nach der Suche nach ihrer Tochter unterstützen soll.
Und hier verknüpft die Autorin auf wunderbare Weise die Gegenwart und die Vergangenheit.
Im Zeitstrang der Jahre 1939/40 erleben wir zwar Violas Geburt und Kinderjahre aber das Geheimnis um ihre Jugend bis zur Hochzeit und das Schicksal der Tochter von Viola und Maurice bleiben in diesem ersten Teil der Trilogie unaufgeklärt.
Aber nicht nur diese Tatsache trägt zur Spannung der Geschichte bei. Durch geschickt gesetzte Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart im Jahr 1990 hat mich das Buch durchgängig gefesselt. Es gibt viele Fragen, besonders bezogen auf den (noch) offenen Zeitraum zwischen den Handlungssträngen. Damit legt die Autorin offenbar die Grundlage für die beiden noch folgenden Bände der Trilogie.
Annette Hennig erzählt eine wunderbare Familiengeschichte voller Geheimnisse und mit toll ausgearbeiteten Charakteren. Besonders Flora ist ihr gut gelungen, die so kaltherzig daher kommt aber ab und zu ihren weichen Kern durchblicken lässt.
Aber auch die anderen Familienmitglieder, die Kinderfrau Martha und andere wichtige Personen werden gut gezeichnet und authentisch dargestellt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, bildhaft aber auch detailreich und ohne Längen.
Dadurch hat mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen und nicht losgelassen. Spannung, auch Dramatik und viele Überraschungen und auch offene Fragen haben mich durch die Seiten fliegen lassen und bestens unterhalten.
Ich freue mich auf die Fortsetzung dieser tollen Familiensaga und nicht nur weil dieser erste Teil mit einem Cliffhanger endet, der mich ehrlich gestanden ein bisschen fassungslos gemacht hat!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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