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Veröffentlicht am 24.09.2024

1910: EastEnd

Maybrick und die Toten vom East End
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1910 in London wird der neuernannte Divisionsinspektor Joseph Maybrick, der selbst aus den Slums des EastEnds kommt, mit seinem Kollegen und Doktor Dave Roberts an einen Tatort in Whitechapel gerufen. ...

1910 in London wird der neuernannte Divisionsinspektor Joseph Maybrick, der selbst aus den Slums des EastEnds kommt, mit seinem Kollegen und Doktor Dave Roberts an einen Tatort in Whitechapel gerufen. Am Tatort findet sich die Leiche eines Jungen, abgeladen in einem Haufen Müll und in der Hand einen menschlichen Fingerknochen. Maybrick und Roberts erkennen schnell, dass das Kind vor seinem Tod großer Wut ausgesetzt war und machen sich auf die Suche, um den Täter zu stoppen, bevor er weitere Kinder in die Hand kriegt.

Maybrick und die Toten vom EastEndvon Vanessa Glas ist ein historischer Kriminalroman, der einen in die Gassen des damaligen EastEnd mitnimmt und den damaligen Flair hervorragend rüberbringt. Die Charaktere wirken komplett stimmig für die damalige Zeit und vor allem für die Gegend.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, weshalb wir einen Einblick in viele verschiedene Seiten und gesellschaftliche Stände bekommen. Besonders die Perspektive des jungen Jormas konnte mich überzeugen und auch emotional mitnehmen.

Der Kriminalfall selbst war mir an manchen Stellen etwas zu schwach herausgearbeitet, weswegen ich zeitweise die Geschichte etwas zäher empfand. Ich habe mehr das Elend des Viertels/Stadtteils wahrgenommen, als die Grausamkeit der Taten. Erstgenanntes wurde wie bereits erwähnt jedoch sehr gut dargestellt. Dennoch hätte ich gerne noch etwas mehr über den Fall selbst erfahren und auch am Ende bleiben für mich noch ein paar Fragen offen, die möglicherweise auf einen weiteren Teil hindeuten. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ich nochmal in die Zeit im EastEnd reisen könnte.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Familie Blue

Blue Sisters
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Nach Nickys tragischem Tod bleiben ihre vier Schwestern zurück. Vier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein können, die fortan aber die Trauer um ihre geliebte Schwester eint. Avery, Bonnie und Lucky ...

Nach Nickys tragischem Tod bleiben ihre vier Schwestern zurück. Vier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein können, die fortan aber die Trauer um ihre geliebte Schwester eint. Avery, Bonnie und Lucky treffen sich ein Jahr später in New York wieder, um den Verkauf der ehemaligen Wohnung Nickys zu verhindern. Alle stehen gerade an einem extremen Punkt in ihrem Leben, das in jegliche Richtung zu kippen droht.

Blue Sisters von Coco Mellors ist ein tragischer Familienroman über die drei Schwestern Avery, Bonnie und Lucky. Mellors hat drei außergewöhnliche Charaktere erschaffen, die komplett unterschiedliche Leben führen und doch alle an einem ähnlichen Punkt in ihrem Leben stehen.

Mellors Schreibstil führt und ins Extreme, Mittelmaß oder Normalität trifft man kaum bis gar nicht. Das lässt etwas Authentizität vermissen, führt jedoch zu einem hohen Grad an Emotionalität gegenüber den Schwestern. Selten wollte ich mal in ein Buch springen, um die Protagonisten aufzuwecken. Hier war das mehrfach der Fall! Obwohl fast jede Figur in ihrer Eigenschaft sehr extrem dargestellt wurde, kann man gewisse Denkmuster und Werte in den Schwestern wiederfinden, sodass man mit ihnen mal mehr oder mal weniger mitfühlen kann.

Das Ende oder viel mehr der Epilog konnte mich dann leider gar nicht von sich überzeugen, weswegen am Ende leider eine Ernüchterung bleibt und trotzdem wird Blue Sisters als emotionales Familiendrama in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Willkommen im McAlpine-Resort

Letzte Lügen
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12 Gäste können sich in sechs abgelegenen Hütten auf der Ridgeview Lodge entspannen. Ausgerechnet Will Trent und Sara Linton verbringen ihre Flitterwochen dort, als bereits in der ersten Nacht eine schreckliche ...

12 Gäste können sich in sechs abgelegenen Hütten auf der Ridgeview Lodge entspannen. Ausgerechnet Will Trent und Sara Linton verbringen ihre Flitterwochen dort, als bereits in der ersten Nacht eine schreckliche Tat vollbracht wird und Mercy McAlpine in Wills Armen stirbt.

Will und Sara ist klar, dass alles daran gesetzt werden muss, um den Täter zu finden, vor allem als ausgerechnet der Sohn der Toten spurlos verschwindet und das Wetter ein Entkommen unmöglich macht.

Letzte Lügen von Karin Slaughter ist der zwölfte Band der Georgia Serie, um den Ermittler Will Trent. Für mich war es der erste Band aus dieser Reihe und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt. Selbst die Beziehungen zwischen den Ermittlern, konnte ich bereits gut erahnen, auch wenn ich mir sicher bin, dass die Vorbände dies vertiefend darstellen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einnehmend, besonders fasziniert hat mich, dass die angespannte Atmosphäre auf knapp 600 Seiten anhalten konnte, weil das Setting unglaublich gut gewählt wurde. Trotz dieser anhaltenden Atmosphäre, gab es zwischenzeitlich dennoch ein paar Längen, bei denen man sich gefühlt im Kreis gedreht hat.

Der Aufbau der Story lädt zum Miträtseln ein, vor allem weil von Beginn an der potenzielle Täterkreis klar ist. Die Auflösung kann dementsprechend natürlich nicht völlig überraschen, dennoch war sie für mich die Schwächste.

Sämtliche Charaktere fand ich super spannend und teilweise unglaublich erschreckend. Das Ermittlerteam konnte ebenso mein Interesse wecken, weswegen ich sicher bin, dass ich die Reihe bald von Beginn an lesen werde, um mehr über Will Trent, Sara Linton und Co. zu erfahren.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Alle gegen Cam

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Camden ‚Cam’ Daniels kehrt nach Jahren wieder in seine Heimat Alba zurück. Eine Heimat, die ihn nicht möchte, denn Camden hat in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Dennoch möchte er seinem ...

Camden ‚Cam’ Daniels kehrt nach Jahren wieder in seine Heimat Alba zurück. Eine Heimat, die ihn nicht möchte, denn Camden hat in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Dennoch möchte er seinem kranken Vater helfen und ihm die medizinischen Behandlungen ermöglichen, die sich sein Vater wünscht und das obwohl dieser ihn verachtet. Camdens größte Herausforderung wird es jedoch sein, seine Jugendfreundin Willow auf Abstand zu halten. Doch Willow möchte genau das Gegenteil und sorgt damit in der ganzen Stadt für Unruhe.

Weil ich an dich glaube von Rebecca Yarros erzählt die Geschichte von Willow und Cam und wechselt stetig zwischen diesen beiden Perspektiven. Ein Stilmittel, das eigentlich vermuten lässt, dass beide Charaktere einen ähnlichen Fokus besitzen, jedoch empfand ich, dass es vor allem um Cam, seine Vergangenheit und seine gegenwärtige Situation in Alba ging. Willow ist der kleine (positive) Zusatz für Cams Leben, der aber eben auch nur in diesen eingeflochten wird. Ihre eigene Vergangenheit, ihr Ansehen und ihre Situation wird eher nebensächlich behandelt. Das finde ich inhaltlich aber gar nicht weiter tragisch.

Doch Camdens Lebensgeschichte war mir etwas zu dramatisch dargestellt. Fast die ganze Kleinstadt stellt sich gegen ihn, überall erfährt Cam Ablehnung und die Auflösung zum Ende war mir auch zu viel.

Ich hätte mir auch ein wenig mehr Szenen mit/zwischen Willow und Cam gewünscht, denn ihre Verbundenheit durch die Kindheit kamen in den wenigen Dialogen gut rüber und dies wirkte harmonisch. Die gemeinsamen Rückblicke wirkten generell sehr nostalgisch und erzeugten im Zusammenhang mit dem Kleinstadtflair, trotz vieler Familiendramen, einen Wohlfühlroman.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Part 3: Odina Bianchi

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet ...

Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet und die Gruppe zerbricht.

Odina Bianchis Leben hat sich seit Josies Verschwinden vor zehn Jahren verändert, denn seitdem hütet die einst so ehrliche Odina viele Geheimnisse. Sie weiß mehr über das Verschwinden als sie bisher zugibt und dann taucht auch noch Averys kleiner Bruder auf, der eine ganz besondere Wirkung auf sie hat. Überfordert von ihrem Leben, der gescheiterten Beziehung mit dem Vater ihres Kindes, den finanziellen Schwierigkeiten und den plötzlichen Gefühlen für Noah, droht ihr Lügengerüst zu brechen und Odina hat Angst vor den Folgen.

Three Tides to Stay ist der dritte von vier Teilen über die Freundinnen, Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie. In den Vorgängerbänden haben wir bereits die Geschichten von Avery und Isabella kennengelernt, nun erfahren wir mehr über Odina Bianchi. Wie bereits bei Avery und Isabella, erleben wir auch Odinas Perspektive aus zwei Zeiten: Vergangenheit und Gegenwart.

Wenn man lediglich die Geschichte von Odina lesen möchte, dann kann man dieses Buch auch als Stand-alone lesen, jedoch ist Three Tides to Stay mehr als die Geschichte von Odina und so empfiehlt es sich zuerst die Vorgängerbände zu lesen, um auch das Geschehen, rund um das Verschwinden von Josie und die Handlungen von Avery und Isabella besser nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil von Kristina Moninger ist wie gewohnt angenehm, einnehmend und super schnell zu lesen. Da mein Interesse für Odinas Perspektive durch den zweiten Teil bereits geschickt geweckt werden konnte, war ich erneut von der ersten Seite direkt im Geschehen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Charakterlich war Odina nicht ganz so spannend wie Isabella, das war jedoch auch schwer zu übertrumpfen, da Isabella ein sehr vielschichtiger Charakter war. Odina ist hingegen nahbarer, ihre Ängste und Gefühle sind nur allzu verständlich und dennoch kann auch Odina einen phasenweise zur Verzweiflung bringen.

Im ersten Band lag vor allem Josies Verschwinden im Fokus, im Zweiten die Liebesgeschichte zwischen Isabella und Preston und in diesem Teil ging es vor allem um Odinas Geheimnisse. Sowohl jene aus der Vergangenheit, als auch die aus der Gegenwart. Wobei insgesamt der Fokus stärker auf der Liebesgeschichte zwischen Odina und Noah lag, als auf Josies Verschwinden. Dennoch war diese nicht so stark ausgearbeitet, wie Isabella/Preston.

Das ist auch mein einziger kleiner Kritikpunkt. Three Tides to Stay war erneut ein tolles Leseerlebnis, doch ich hätte mir mehr Tiefe und Fortschritt gewünscht. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte an irgendeiner Stelle zieht, weil Moninger einen wunderbaren Schreibstil hat, aber es hätte ein wenig feiner ausgearbeitet werden können. Mehr Dialoge zwischen Noah/Avery/Isabella und Odina und weniger innerliche Monologe Odinas, die zu jederzeit nachzuvollziehen waren und doch gefühlt keinen Fortschritt gebracht haben.

Doch wie gesagt, das ist mein einziger Kritikpunkt und gleichzeitig auch ein riesen Lob, denn ich hätte gut und gerne noch mindestens 100 Seiten mehr lesen können, ohne mich zu langweilen, weil ich unheimlich gerne nach Harbour Bridge reise und in die Welt der fünf Freundinnen eintauche.

Deswegen bin ich gespannt auf das große Finale Four Secrets to Share- und die Sicht Lees.

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