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Veröffentlicht am 30.07.2024

Hochspannung auf Hitra - ein neuer Fall für Mia und Holger

Kräheninsel
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Vor Jahren verschwand der kleine Jonathan auf dem Heimweg von einem Freund. Seine Leiche wurde nie gefunden, sein Verbleib ist ungewiss. Als nun auch noch ein junges Mädchen tot ein einem Boot auf der ...

Vor Jahren verschwand der kleine Jonathan auf dem Heimweg von einem Freund. Seine Leiche wurde nie gefunden, sein Verbleib ist ungewiss. Als nun auch noch ein junges Mädchen tot ein einem Boot auf der kleinen norwegischen Insel Hitra aufgefunden wurde und mit Blut der Name Jonathan geschrieben stand, war es höchste Zeit für Mia und Holger einzuschreiten und den Fall aufzuklären.

Samuel Björk verspricht Thrillerspannung auf höchstem Niveau! Wie auch schon in den ersten 4 Bänden ist der Fall komplex aber gut durchdacht und von Anfang an baut sich ein Spannungsbogen auf, der einen mitfiebern lässt. Etliche Verstrickungen müssen gelöst werden, sodass lange Zeit wirklich nicht klar ist, wer der Täter ist. Björk nimmt uns in seinem Buch einmal mehr mit ins beschauliche Norwegen, das schnell seine grausamen Seiten offenbart und es ist Spannung von Anfang bis zum Ende garantiert. Die duschgeknallte Mia und der immer leicht grantige Holger schaffen es einmal mehr, die Sympathien der Leser auf sich zu ziehen und man hat während der Ermittlungen das Gefühl, auch ein bisschen Teil der Dorfgemeinschaft auf Hitra zu sein, sodass man unbedingt will, dass der Fall rasch aufgeklärt wird.

Das Buch ist in 92 Kapitel gegliedert, die allerdings immer wieder von vielen unterschiedlichen Personen handeln und auf unterschiedlichen Schauplätzen der kleinen Insel spielen. Alles gut, wenn man das Buch zügig durch liest, legt man es allerdings weg, dauert es ein bisschen, bis man wieder in der Geschichte drin ist, das "Who ist who" fand ich manchmal ein bisschen unüberschaubar.

Ansonsten hat mir das Buch super gut gefallen und Dank der zwischendurch eingestreuten Schilderungen über die Schönheit Norwegens Lust auf den "Hohen Norden" gemacht. Vielen Dank für die spannenden Lesestunden, ich werde "Kräheninsel" sehr gerne an andere Thrillerfans weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Weitreichende Schwesternliebe

Was die Sterne dir schenken
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Lexis Schwester Amelia wird bewusstlos am Strand gefunden und als sie erwacht, ist nichts mehr, wie es einmal war. Amelia hat sich verändert und nicht nur das, sie ist plötzlich der Meinung, mit Sam verheiratet ...

Lexis Schwester Amelia wird bewusstlos am Strand gefunden und als sie erwacht, ist nichts mehr, wie es einmal war. Amelia hat sich verändert und nicht nur das, sie ist plötzlich der Meinung, mit Sam verheiratet zu sein. Es treibt sie zur Verzweiflung, dass sich "ihr Mann" nicht mehr meldet und sie nicht im Krankenhaus besucht und sie schildert ihrer Schwester detailgetreu, was sie mit Sam alles erlebt hat.

Um Amelia in ihrer Genesung zu unterstützen, widerspricht Lexi nicht und als ihr am Strand ein Mann begegnet, der genau auf Amelias Beschreibung passen würde, fasst sie einen Plan: mit seiner Hilfe, würde sie das Leben von "Amelia & Sam" nachstellen.

Was ursprünglich als gute Idee erschien, führt zu vielen Verwirrungen, sorgt aber dennoch dafür, dass die Familie enger aneinander geschweißt wird und als schließlich auch noch die Liebe ins Spiel kommt, wäre eigentlich alles perfekt. Würde da nicht eine schreckliche Krankheit lauern...

Mit "Was die Sterne dir schenken" ist Dani Atkins einmal mehr ein gefühlvoller, tiefgründiger Roman gelungen, der einen gut in die Geschichte von Amelia und Lexi, Nick und dem imaginären Sam eintauchen ließ. Nicht nur einmal wird Lexi vor eine schwere Entscheidung gestellt - einerseits, um die Genesung ihrer Schwester zu fördern, andererseits aber auch um ihr eigenes Leben in die richtige Richtung zu lenken. Wir dürfen mitfiebern, wie sich Amelia nach und nach zurück in ihr Leben kämpft, während Lexi nach wie vor versucht, eine Scheinwelt für sie aufrecht zu erhalten. Wie weit dürfen wir gehen, um einen geliebten Menschen von der Wahrheit fern zu halten? Ist es gut, immer alles zu wissen? Auch als Lexi selbst vor die Frage gestellt wird, ob sie denn wissen möchte, wie ihr Leben weiter ginge, ist es nicht einfach, die richtige Antwort zu finden.

Dani Atkins gelingt es immer wieder, einen direkt in das Buch hinein zu holen, sich mit den Protagonisten zu identifizieren und zu überlegen, wie man entscheiden würde, wäre man selbst in ihrer Situation. Ein bisschen gefehlt hat mir diesmal eine überraschende Wendung, wie wir sie bei der Autorin schon oft erleben durften "Was die Sterne dir schenken" war etwas vorhersehbarer. Auch optisch unterscheidet sich das Buch von seinen Vorgängern - schade, denn das typische Design Dani Atkins' Bücher sprang am Büchertisch immer sofort ins Auge. Ansonsten ist es ein durchaus gelungener Roman, den ich gerne weiterempfehlen werde.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Die Macht der Liebe in schweren Zeiten

Das Lied der Biene
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Ein verhängnisvoller Bienenstich bringt das Leben des erfolgreichen Geschäftsmannes Paul von einem Augenblick auf den anderen völlig durcheinander, plötzlich ist nichts mehr so, wie es einst war. Welch ...

Ein verhängnisvoller Bienenstich bringt das Leben des erfolgreichen Geschäftsmannes Paul von einem Augenblick auf den anderen völlig durcheinander, plötzlich ist nichts mehr so, wie es einst war. Welch ein Trost, als er plötzlich in seiner Einsamkeit gefühlvolle e-Mails von einer unbekannten Absenderin erhält, die sich letzten Endes als seine Haushälterin Marga herausstellt. Da ist ein Gefühlschaos vorprogrammiert und nicht alles läuft so glatt, wie man meinen möchte.

Gabriela Gross ist mit "Das Lied der Biene" ein gefühlvoller Roman gelungen, der ernste Themen so aufbereitet, dass man sich trotzdem gerne damit beschäftigt. Trauer und Verlust werden zu keinem Tabu-Thema sondern offen angesprochen, auch die Macht der Liebe zwischen gar unterschiedlichen Personen findet in diesem Buch Platz. Probleme zwischen Eltern und Kindern werden ebenso thematisiert wie der Druck, unter dem Scheidungskinder manchmal stehen. Das war eine ganze Ladung an Themen, die hier angeschnitten und teilweise sehr gut behandelt wurden. Die Protagonisten sind sympathisch und werden gut dargestellt, sodass man gut mit ihnen mitleidet und sich genauso für sie freuen kann. Die unterschiedlichen Schauplätze in Deutschland und Portugal geben dem Buch einen zusätzlichen Reiz und vor allem die detailgetreuen Schilderungen Lissabons haben mehrmals Fernweh in mir geweckt.

Es ist ein leichtes, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und Gabriela Gross gibt uns Lesern die "Hausaufgabe", über manche Themen auch selbst ein bisschen nachzudenken. Das Buch aus der Hand zu legen und mich gleich auf etwas anderes zu konzentrieren ist mir nicht leicht gefallen, zu sehr hat mich so manches beschäftigt. Ich fand es auch schön, mitzuverfolgen, wie sich die Protagonisten in der Geschichte weiterentwickelt haben, wie aus dem Duckmäuschen Marga eine selbstbewusste Frau wurde, die ihr Leben in die Hand nahm, wie aus dem unnahbaren Paul ein gefühlvoller, liebender Mann wurde und wie sich das Verhältnis zu ihren beiden Familien, das manchmal ganz schön holprig war, wieder stabilisiert hat. Das ist der Autorin sehr gut gelungen und es machte Freude, die Personen auf ihrem Weg zu begleiten.

Leider weist die Handlung manchmal Sprünge auf, die mir persönlich etwas zu schnell gehen, über manche Situationen hätte ich einfach gerne mehr gewusst. Insgesamt hat mir "Das Lied der Biene" aber sehr gut gefallen und mein Lesejahr auf jeden Fall bereichert. Ich freue mich, dass ich es im Rahmen einer Leserunde kennenlernen durfte!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Tansania lässt grüßen

Das Flüstern des Lebens
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Die Kaffeeplantagen-Besitzerin Corinna verunglückt in Tansania. Die Nachricht von ihrem Tod erschüttert ihre Münchner Familie und stürzt diese in unvorhergesehene Situationen, taucht doch plötzlich Corinnas ...

Die Kaffeeplantagen-Besitzerin Corinna verunglückt in Tansania. Die Nachricht von ihrem Tod erschüttert ihre Münchner Familie und stürzt diese in unvorhergesehene Situationen, taucht doch plötzlich Corinnas Tochter Hannah auf, von der die Familie bisher nichts wusste. Nun gilt es einerseits, Corinnas Vermächtnis umzusetzen, sich mit ihrem letzten Willen zu arrangieren und gleichzeitig sich als Familie neu zusammen zu finden. Während Hannahs Lebensmittelpunkt plötzlich nicht mehr die Farm in Tansania, sondern die Großstadt München ist, wo sie liebevoll von ihrer Tante Doris und ihrem Cousin Alex aufgenommen wird, verlagert Nichte Isabelle ihr Leben auf die Kaffeeplantage und sorgt dort nach dem Rechten. Es gibt etliche Turbulenzen, bevor sich die Familie mit der neuen Situation arrangiert. Werden alle ihr Glück finden und den neuen Platz im Leben akzeptieren?

Katharina Fuchs ist mit "Das Flüstern des Lebens" ein schöner Familienroman gelungen, der uns sowohl nach München als auch ins schöne Tansania entführt und uns beide Welten, so unterschiedlich sie auch sind, näher bringt. Die Protagonisten werden ausführlich geschildert, sodass sich schon bald Sympathien und Antipathien entwickeln, die sich im Verlauf des Romans für mich auch nicht mehr geändert haben. Die Erzählungen aus Tansania sind gut recherchiert und vermitteln teilweise das Gefühl, wirklich dort zu sein.

Der Schreibstil ist flüssig und die Unterteilung in viele Kapitel macht es einfach, das Buch zügig zu lesen, man ist am Ende jeden Kapitels gespannt, was denn die anderen Protagonisten gerade erlebt haben, während man den Roman aus der Sicht einer Person gelesen hat. Manche Episoden sind für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen, so hätte ich zum Beispiel gerne mehr darüber erfahren, wie sich Hannah in München einlebt, ob sie Freunde findet, etc. Dafür fand ich anderes wieder überflüssig, die Liebelei Isabelles wäre für mich etwa entbehrlich gewesen.

Insgesamt ist "Das Flüstern des Lebens" ein gelungener und gut recherchierter Roman, dessen Protagonisten ich teilweise schnell ins Herz geschlossen habe und der mir schöne Lesestunden beschert hat. Dass der Schauplatz zum Teil in Tansania war, fand ich persönlich besonders schön und ließ mich in Urlaubserinnerungen schwelgen. Ein herzliches Dankeschön auch hierfür!

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Schicksalsgeschichten aus einer ostdeutschen Kleinstadt

Verlassene Nester
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Kurz nach der Wende spielt diese Geschichte in einer ostdeutschen Kleinstadt. Ein Betonwerk muss schließen, die Bewohner der Stadt versuchen mit den vielfältigen Veränderungen in ihrem Leben klar zu kommen. ...

Kurz nach der Wende spielt diese Geschichte in einer ostdeutschen Kleinstadt. Ein Betonwerk muss schließen, die Bewohner der Stadt versuchen mit den vielfältigen Veränderungen in ihrem Leben klar zu kommen. Teenager Pilly versucht zwischen ihrem alkoholabhängigen Vater, ihren schrulligen Tanten und ihren 2 Freundinnen, die in Wahrheit keine sind, ihren Platz im Leben zu finden - von ihrer Mutter fehlt leider von längerem jede Spur. Während jeder für sich mit den Veränderungen klar zu kommen versucht, hält das Schicksal schon wieder die nächsten Überraschungen für Pilly und ihre Familie bereit.

Patricia Hempel hat mit "Verlassene Nester" einen sehr kritischen Roman geschrieben, der wohl in vielen Arbeitersiedlungen in ostdeutschen Städten zur Zeit um die Wende stattgefunden haben könnte. Der Umbruch, all das Neue und gleichzeitig die Trostlosigkeit, die die Veränderungen mit sich bringen, werden sehr schön geschildert. Die Unsicherheit über das was kommt und das was gewesen ist, wird sehr schön herausgearbeitet. Manche haben die Stadt bereits verlassen, andere überlegen, es ihnen gleich zu tun. Dass plötzlich die Erkenntnis aufkommt, dass viele von ihnen einst dem System gedient haben und andere bespitzelt haben, trägt zur Unsicherheit bei.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die dreizehnjährige Pilly, die von Anfang an meine Sympathie gewonnen hat. Aber auch mein Mitleid, allzu traurig sind doch die Entwicklungen in ihrem Leben und ihre Suche nach Liebe und Stabilität wird nicht nur einmal erschüttert. Die Hilflosigkeit, mit der Pilly sich manchen Situationen stellt, überträgt sich auch auf den Leser, man möchte das Mädchen am liebsten mal richtig in den Arm nehmen und drücken. Hempel ist es auch gelungen, in ihrem Buch die triste Atmosphäre, die wohl in dieser Stadt geherrscht hat, sehr gut einzufangen, ich hatte beim Lesen den Eindruck, alles sei "grau".

Mir hat die Geschichte an sich sehr gut gefallen, auch wenn manche Situationen ohne Hintergrundwissen der damaligen Zeit ein bisschen schwer zu verstehen waren. Was mir leider nicht gefallen hat (und dem Buch von meiner Seite daher auch nur 3 Sterne einbringt), ist der Schreibstil. Fast in jedem Kapitel wird die Zeit gewechselt aus der erzählt wird, und auch die Sicht der Personen ist immer wieder eine andere. Bei den kurzen Kapiteln fand ich das sehr verwirrend. Kaum hatte man sich in eine neue Episode eingelesen, kam wieder ein Wechsel, das war gerade am Anfang sehr verwirrend. Auch fand ich das Buch zu wenig emotional. Es gab sooo viele Umbruchssituationen, aber was die mit den Menschen gemacht haben, durften wir leider nicht erfahren.

"Verlassene Nester" ist schwere Kost, kein Buch für fröhliche Lesestunden. Aber ich denke, das war so beabsichtigt und sollte ja auch die Stimmung der Bewohner widerspiegeln, zu einer Zeit, in der so viel geschehen ist und sich so vieles verändert hat. Es ist auch kein Buch, das man einfach in einem durchlesen möchte. Patricia Hempel hat es mit ihrem Roman jedoch geschafft, mein Interesse zu wecken, mich näher mit dieser Episode unserer Geschichte zu beschäftigen und einen ersten Eindruck zu verschaffen, wie das Leben der Menschen in dieser Umbruchszeit wohl gewesen sein mag.

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