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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2024

Roadtrip mit Tiefgang

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
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Zum 70. Geburtstag ihrer Mutter lässt Grace sich überreden, mit ihr Graceland zu besuchen, ist Loralynn doch ein absoluter Elvis-Fan. Diese Fahrt ist ihr großer Lebenstraum. Anfangs kann Grace sich diese ...

Zum 70. Geburtstag ihrer Mutter lässt Grace sich überreden, mit ihr Graceland zu besuchen, ist Loralynn doch ein absoluter Elvis-Fan. Diese Fahrt ist ihr großer Lebenstraum. Anfangs kann Grace sich diese Fahrt gar nicht vorstellen, ist sie doch seit Jahren eher auf Abstand gegenüber ihrer Mutter. Doch nun lässt sie sich darauf ein. So geschieht es, dass die beiden nicht nur jede Menge Zwischenstopps einlegen – bei Hellsehern, alten Freunden, in Karaokebars -, sondern sich auch wieder näherkommen.

Es scheint, als ob zwischen Grace und ihrer Mutter vieles im argen ist, ihre gemeinsame Vergangenheit liegt schwer zwischen ihnen. Es überrascht, dass Grace sich darauf einlassen kann, diese Fahrt mit ihrer Mutter zu gestalten: Es überrascht die Mutter, aber auch den Leser und vor allem sie selbst. Doch ist es gerade diese Fahrt, die Nähe zwischen den beiden wieder aufkommen lässt, so dass Verletzungen der Vergangenheit verheilen können. Vieles an dieser Geschichte hält sich an der Oberfläche auf, am Glitzer, der mit dem Elvis-Kult zusammen hängt, doch je mehr die Fahrt voranschreitet, umso intensiver wird sie. Das ist sehr geschickt eingefädelt, erscheint es doch unbedingt nachvollziehbar. So kann die Geschichte ordentlich Tiefgang entwickeln und erzählt aus der Vergangenheit der beiden Frauen. Zum Schluss hatte ich ein sehr intensives Bild der beiden Frauen vor mir.

Auch wer selbst nicht Elvis-Fan ist: Dieses Buch ist unbedingt allen Lesern zu empfehlen, die sich für zwischenmenschliche und vor allem für Mutter-Tochter-Beziehungen interessieren. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Koboldiger Lesespaß

KoboldKroniken 4. Drachenjagd im Dunkeln
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Die Schule hat Dario und seine Klassenkameraden wieder, mit all den Klassenarbeiten und dem alljährlichen Sportfest. Die Gefährten aus dem Lied der Sieben stehen fast alle fest, nur einer der Helden ist ...

Die Schule hat Dario und seine Klassenkameraden wieder, mit all den Klassenarbeiten und dem alljährlichen Sportfest. Die Gefährten aus dem Lied der Sieben stehen fast alle fest, nur einer der Helden ist noch nicht bekannt. Doch auch die bisher sechs Gefährten sind auseinandergedriftet. Dario und Lennard machen sich als einzige auf nach Kwertz: Dario will den Drachen Fafnir finden, und Lennard forscht nach dem Ursprung der Stimme in seinem Kopf. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse…

Das Buch ist bereits der vierte Band der Koboldkroniken, wobei es noch mehrere Bonusbände dazu gibt. Für den größtmöglichen Lesegenuss empfehle ich unbedingt, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Und schwupp war ich gleich von der ersten Seite an drin in der Geschichte und habe mitzufiebern begonnen. Geheimnisvoll wird es und natürlich höchst gefährlich – hier gibt es Spannung vom Feinsten. Schon der Prolog lässt jede Menge Fragen entstehen, die natürlich beantwortet werden wollen. Dabei sprüht die Geschichte wieder vor irrwitzigen Einfällen, es ist jedes Mal eine Freude, die verschiedenen Gebiete von Kwertz zu entdecken mit all ihren Eigenheiten und den dort ansässigen Lebewesen. Aber auch die Szenen aus dem Schülerleben sind voll aus dem Alltag gegriffen. Ich glaube, man kann die Kroniken mehrmals lesen und wird immer noch was Neues entdecken, das ist einfach genial. Ein Hoch auf die gute Zusammenarbeit von Daniel Beckmann (Autor) und Thomas Hussung (Illustrator), die den Text und die Illustrationen so verzahnt haben, dass die Geschichte zu einem riesigen Augenschmaus geworden ist. Ich bin natürlich schon ganz hibbelig auf den nächsten Band der Reihe...

Der vierte Band der Koboldkroniken ist wieder einmal genial geraten, ich empfehle das Buch für alle ab 9 Jahren. Ganz klar vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Magische Geschichte mit vielen Überraschungen

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
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Alice ist neu an der Pebblewood School. Das bedeutet auch, dass sie nun im Internat wohnt, getrennt von ihrer Gran, mit der sie bisher gelebt hat. Da sie Autistin ist, fällt ihr der Neuanfang an der Schule ...

Alice ist neu an der Pebblewood School. Das bedeutet auch, dass sie nun im Internat wohnt, getrennt von ihrer Gran, mit der sie bisher gelebt hat. Da sie Autistin ist, fällt ihr der Neuanfang an der Schule nicht leicht, dennoch findet sie in Tim und Ottie schnell Freunde. Doch da ist auch die Möwe, die plötzlich mit ihr spricht und sie um Hilfe bittet. Immer mehr Tiere verschwinden, und die verbliebenen Tiere brauchen Alice‘ Hilfe. Und das ganz dringend, denn der Tierdieb ist sehr aktiv. Alice ahnt noch gar nicht, was alles auf sie zukommt…

Alice ist als Autistin eine Außenseiterin, wie die Autorin Emily Kenny selbst. So lernt der (junge) Leser Alice‘ Welt mit ihren eigenen Augen kennen, das finde ich einen gelungenen Ansatz. Überhaupt hat die Autorin ein Herz für Außenseiter, denn auch Tim hat es nicht leicht im Leben. Die Hintergründe zu den Schülern sind gut ausgearbeitet, man kann sehr schnell mit Alice, Tim und Ottie sowie den sprechenden Tieren sympathisieren. Was allerdings hinter Alice‘ magischer Gabe steckt, ist spannend zu entdecken, hier kann man von Anfang an gut mitraten – und wird so einige spannende Überraschungen zu lesen haben. Die Geschichte ist liebevoll illustriert, schon das Cover macht Lust, in das Buch hineinzublättern und sich festzulesen. Keine schlechte Idee übrigens!

Diese magische Geschichte mit ihren vielen Geheimnissen bringt nicht nur viel Spaß beim Lesen, sondern macht auch Lust auf eine Fortsetzung. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Traum oder Wirklichkeit

Der längste Schlaf
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Die Schlafforscherin Mara Lux weiß alles über das Thema Schlaf – doch genau der fehlt ihr selbst: Sie leidet seit Jahren an quälender Insomnia. Denn sie fürchtet ihren Schlaf, seit ihre Träume in die Realität ...

Die Schlafforscherin Mara Lux weiß alles über das Thema Schlaf – doch genau der fehlt ihr selbst: Sie leidet seit Jahren an quälender Insomnia. Denn sie fürchtet ihren Schlaf, seit ihre Träume in die Realität hineinzuschwappen drohen. Da ihre Eltern früh gestorben sind, wohnt sie inzwischen in London. Überraschend erhält sie die Nachricht von einem Notar aus Frankfurt, dass ein unbekannter Gönner ihr sein Herrenhaus vermachen möchte. Fasziniert und neugierig reist Mara an, um sich das Haus anzusehen. Dabei erkennt sie, dass sie mit dem Haus auf seltsame Weise verbunden zu sein scheint. Es dauert eine Weile, bis sie merkt, dass sie hier noch eine Aufgabe zu erledigen hat…

Eine schlaflose Schlafforscherin, das ergibt auf den ersten Blick eine seltsame Verquickung. Doch die Autorin Melanie Raabe schafft es, diesen Spagat zu überbrücken, so dass all die Gegensätze, die Mara in sich vereint, glaubwürdig erscheinen. Vieles zeigt sich äußerst geheimnisvoll, was in der Geschichte geschieht, verschiedene Handlungsstränge erzählen von Geheimnissen aus Vergangenheit und Gegenwart, die nach Auflösung drängen. Träume und Realität scheinen sich ineinander zu verzahnen, die Wirklichkeit verschwimmt, mit Mara fragt sich der Leser zunehmend, was hier Traum und was Realität ist. Umso überraschender kommt die Auflösung, mit einem leicht mythischen Touch, der dieser Geschichte einen besonderen Flair gibt.

Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende in seinen geheimnisvollen Bann gezogen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Hochbrisante Spannung

Partikel
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Im Mittelmeer verschwindet ein Frachtschiff mit brisanter Ladung. Dafür taucht eine riesige Menge Plastikmüll im Meer auf. Plastikmüll wird zu einem großen Thema, denn die Plastikkatastrophe scheint nicht ...

Im Mittelmeer verschwindet ein Frachtschiff mit brisanter Ladung. Dafür taucht eine riesige Menge Plastikmüll im Meer auf. Plastikmüll wird zu einem großen Thema, denn die Plastikkatastrophe scheint nicht mehr aufzuhalten. Mit Plastik ist viel Geld zu machen, doch es gibt auch jede Menge Geschäftemacher, denen es nur ums Geld geht. Währenddessen liegt ein Kind in der Hamburger Uniklinik, krank durch Plastik, und kämpft ums Überleben. Die Chancen stehen schlecht für Zoe, ihre Familie ist verzweifelt. Ihre Tante Melissa ist Journalistin, sie greift das Thema Plastik auf und berichtet über die Firma Cyaclean, die mit einem innovativen Ansatz gegen das globale Plastikproblem ankämpfen möchte. Dabei scheint sich eine Chance für Zoes Rettung zu ergeben…

Das Buch greift das brisante Thema des globalen Plastikmülls auf, der sich inzwischen als Mikroplastik auch in vielen Menschen festgesetzt hat und ihre Gesundheit bedroht. Mehrere Handlungsebenen werden geschickt miteinander verflochten, dazwischen werden Fakten zum Thema eingestreut. Zoes Schicksal berührt, denn ein so kleines Kind wie sie sollte das Leben noch vor sich haben und nicht um sein Überleben kämpfen müssen. Der spannende, ja fast schon reißerische Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte hineinkatapultiert und mich bis zum Schluss dabei gehalten, die 600 Seiten fliegen nur so dahin. Dabei taucht die Geschichte tief ein die menschlichen Abgründe, wenn auch das Schicksal eines Kleinkindes keinen Pfifferling mehr wert ist. Das bedrohliche Szenario erscheint äußerst realistisch, die Charaktere sind so authentisch geschildert, dass man sich gut in sie einfühlen kann. So gerät die Geschichte nicht nur sehr informativ, sondern auch gesellschaftskritisch. Das Thema geht unter die Haut, ich habe mich selbst immer wieder kritisch in meinem Umgang mit Plastik hinterfragt.

Dieser Ökothriller hat mich von Anfang an fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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