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Veröffentlicht am 24.09.2024

Ein neuer Fall für Lily Brown

Wer mit den Wölfen heult
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Als bei der Polizei der Notruf von einer Bank eingeht, rücken mehrere Streifenwagen aus. Beim Einsatz schießt der Polizist Martin Gordon und trifft seinen Kollegen Clark Jarret. War es ein Versehen? Alle ...

Als bei der Polizei der Notruf von einer Bank eingeht, rücken mehrere Streifenwagen aus. Beim Einsatz schießt der Polizist Martin Gordon und trifft seinen Kollegen Clark Jarret. War es ein Versehen? Alle die dabei gewesen waren, können es sich nicht erklären. Um ein objektives Bild entstehen zu lassen, will man jemand Außenstehenden hinzu ziehen, so wird die Therapeutin Lily Brown beauftragt ein psychologisches Gutachten zu erstellen. Schnell merkt Lily, dass Martin Gordon ihr etwas verschweigt und sie nicht zu ihm durchdringen kann. Nach einer Meldung aus dem Radio werden Lilys Befürchtungen wahr. Martin Gordon hat in der Kathedrale von Canterbury Selbstmord begangen. In seiner Jackentasche fand sich ein Umschlag mit einer Bitte an Lily. Kann sie die Hintergründe aufklären?

Auch mit ihrem zweiten Band um die Therapeutin Lily Brown konnte mich die Autorin wieder begeistern. Da sie auch ausgebildete Psychologin ist, merkt man das Fachwissen der Geschichte an. Ich fand es anregend einen Krimi mit einer Psychotherapeutin als Protagonistin zu lesen, wobei die Handlung auf wahren Verbrechen beruht. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive geschildert. Mit diesen eingeschobenen Szenenwechseln wird zusätzlich Spannung und Bewegung in das Geschehen gebracht. Durch die Überschriften ist aber immer eine klare Zuordnung gegeben. Mit ihren Ecken und Kanten wirken die Protagonisten sehr lebendig. Die Personen waren für mich greifbar. Immer war ich dicht mit Lily verbunden, um den Tatsachen auf den Grund zu gehen.

Ich bin nun gespannt auf weitere fesselnde Fälle um Lily Brown.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Wunderbares Finale

Eine grenzenlose Welt – Zukunft
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1904 New York – der Schaufelraddampfer General Slocum war für den jährlichen Ausflug der deutschen Gemeinde gechartert worden. Durch den Untergang des Schiffes sind zahlreiche Menschen ertrunken auch ...

1904 New York – der Schaufelraddampfer General Slocum war für den jährlichen Ausflug der deutschen Gemeinde gechartert worden. Durch den Untergang des Schiffes sind zahlreiche Menschen ertrunken auch Rosie war unter den Opfern. Ihr Mann Simon wird mit dem Tod seiner Frau nicht fertig und vernachlässigt seine kleine Tochter Fay sowie den Zeitungsverlag. Im Gegensatz zu Simon stürzt Maggi sich in die Arbeit, um sich abzulenken, denn Rosie war wie eine Schwester für sie. Dabei entwickelt sie einen Ehrgeiz, der ihre Ehe in eine Krise rutschen lässt. Werden alle am Ende ihr Glück finden?

Auch mit diesem dritten und letzten Band um die jungen Auswanderer konnte mich Sonja Roos wieder überzeugen. Es ist ihr gelungen, mich auf eine wunderbare Reise in die Vergangenheit mitzunehmen, so dass ich mich in eine andere Zeit versetzt fühle. Der angenehme Schreibstil, gab mir das Gefühl wirklich dabei zu sein. Überraschende Wendungen sorgten für eine temporeiche Geschichte, bei der es mir schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Die Protagonisten sind mir im Laufe der Zeit bereits ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gehofft, gebangt und mich gefreut. Mir hat dieser Ausflug nach Amerika wieder sehr gefallen.

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen immer weitergehen. Eine grenzenlose Welt gehört definitiv dazu. Nun verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von den Auswanderern. Mit einem lachenden Auge, weil ich diese wunderbare Geschichte von Beginn an verfolgen durfte und sie mir schöne, aber teilweise auch nachdenkliche Lesestunden bereitet hat. Mit einem weinenden Auge, weil ich nun endgültig von ihnen Abschied nehmen muss.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Heldinnen

Die Frauen jenseits des Flusses
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Kristin Hannah entführt uns in ihrem neuen Buch in die 1960er Jahre. Frances lebt in einer gutsituierten Familie. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrem zwei Jahre älteren Bruder Finley, der eingezogen ...

Kristin Hannah entführt uns in ihrem neuen Buch in die 1960er Jahre. Frances lebt in einer gutsituierten Familie. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrem zwei Jahre älteren Bruder Finley, der eingezogen wird und nach Vietnam in den Krieg zieht. Frances schließt in der Zwischenzeit ihre Ausbildung zur Krankenschwester ab. Sie entscheidet sich mehr für ihr Land zu tun, als sich auf eine Ehe vorzubereiten und tritt in die Army ein, um sich für den Einsatz nach Vietnam zur Verfügung zu stellen. Frances war nicht vorbereitet auf das, was sie dort erwartete. Zum Glück trifft sie auf die Krankenschwestern Ethel und Barb, die ihr hilfreich zur Seite stehen. Es gab zu wenig Klinikpersonal, so dass an sechs Tagen die Woche von morgens bis abends gearbeitet wurde bis der letzte Verletzte versorgt war. Während sie in Vietnam um das Leben jedes Soldaten kämpften, protestieren in Amerika tausende gegen den Krieg. Frances fühlt sich als Frau kompetent und wichtig, doch als sie zurückkehrt, muss sie sich weiteren Herausforderungen stellen.

Der Roman ist unterteilt in zwei Teile. In der ersten Hälfte begleiten wir Frances nach Vietnam und erleben sie bei ihrer Arbeit als Krankenschwester unter sehr extremen Bedingungen. Im zweiten Teil ertragen wir die Anfeindungen, die ihr entgegen gebracht werden und spüren die traumatischen Nachwirkungen des Krieges.

Auch in diesem Buch beweist Kristin Hannah, dass sie eine äußerst talentierte Geschichtenerzählerin ist. Durch ihren wunderbaren Erzählstil fühlt man sich dicht am Geschehen. Gekonnt hat die Autorin den damaligen Zeitgeist mit der Geschichte verwoben. Schnell hat mich der Roman in seinen Bann gezogen und an einigen Stellen musste ich mit den Tränen kämpfen. Die Männer werden zu Helden, wenn sie in den Krieg ziehen, aber über die vielen Krankenschwestern, die in den Lazaretten gearbeitet haben, wird nicht gesprochen. Kristin Hannah gewährt tiefe und realitätsnahe Einblicke in das Leben von Kriegsveteranen. Ein empfehlenswertes Buch, das mich emotional berührt und nachdenklich gestimmt hat.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Verbreitet Wohlfühlatmosphäre

Wie man würdelos altert
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Eigentlich hatte Daphne sich vorgestellt ihren 70. Geburtstag im trauten Kreis ihrer Freunde zu verbringen, doch sie war allein und redete bereits mit ihren Zimmerpflanzen. Vielleicht wäre es an der Zeit, ...

Eigentlich hatte Daphne sich vorgestellt ihren 70. Geburtstag im trauten Kreis ihrer Freunde zu verbringen, doch sie war allein und redete bereits mit ihren Zimmerpflanzen. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sie sich in die Welt hinaus wagte und Freundschaften schloss. Da kam der Aufruf von Lydia gerade zur rechten Zeit, sie suchte über 70jährige für den neu gegründeten Seniorenclub im Bürgerzentrum. Lydia hatte geglaubt, es mit einem Haufen pfiffiger Pensionäre zu tun zu haben, die Tee trinken, Kuchen essen und über alte Zeiten plaudern, doch mit einer zusammengewürfelten Truppe wie die Gründungsmitglieder hatte sie nicht gerechnet. Als dann die Kommunalverwaltung das Bürgerzentrum schließen will, erwacht in den Senioren der Widerstand.

Nach - Montags bei Monica und Das Wunder von Bahnsteig 5 - hat Clare Pooley wieder einen tollen Roman geschrieben. Sie hat einen wunderbaren lockeren Schreibstil gewürzt mit einer Prise Humor, der mich von der ersten Seite mitnimmt. Zu Beginn war ich sehr gespannt, was mich erwartet und wie sich alles entwickelt. Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, haben ihre Ecken und Kanten und sind alles andere als perfekt. Teilweise strahlen sie eine Ehrlichkeit aus, obwohl doch einige ihre Geheimnisse haben, die langsam ans Licht kommen. Mir hat das Buch sehr gefallen und es verbreitet eine Wohlfühlatmosphäre

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Reise in die Vergangenheit

Schwestern im Geiste
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Auch der zweite Band führt uns wieder ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Wir befinden uns im Jahr 1911. In dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen leitet Pauline Martin das Institut für höhere Töchter. Zwischen ...

Auch der zweite Band führt uns wieder ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Wir befinden uns im Jahr 1911. In dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen leitet Pauline Martin das Institut für höhere Töchter. Zwischen Pauline und dem Hauptmann Erich von Pliesnitz hat sich eine Freundschaft entwickelt, doch mehr kann sie sich als Lehrerin nicht erlauben. Pauline stellt eine zusätzliche Lehrkraft ein, die junge Rhona O’Meally, diese soll den jungen Mädchen die englische Sprache und die irische Kultur näher bringen. Doch Rhona verbirgt ein Geheimnis. Als dann im Pensionat Diebstähle geschehen und auch Schmierereien im kleinen Ort auftauchen, gerät Pauline unter Verdacht.

Hinter dem Pseudonym Marie Pierre verbirgt sich die Autorin Maria W. Peter. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, so dass die Seiten nur dahin flogen. Die historischen Tatsachen sind sehr genau recherchiert und ich lernte nebenbei ein Stück deutsch-französische Geschichte kennen, speziell des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Durch die detailreichen Beschreibungen fühlte ich mich in die Zeit sowie die Orte versetzt. Es gab sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht alle sympathisch waren, aber trotzdem sehr interessant.

Hilfreich fand ich zu Beginn die Vorstellung der Figuren der Handlung, so dass mir der Einstieg in den zweiten Band sehr rasch gelang. Auch die letzten Seiten sind sehr informativ. Hier erläutert die Autorin in einem Nachwort die historischen Hintergründe, danach folgen ein Glossar der verwendeten Fachbegriffe sowie einige fremdsprachliche Ausdrücke. Am Ende finden sich noch Reise- und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen.

Nur wenige Autoren schaffen es Vergangenheit so lebendig werden zu lassen, wie die Autorin. Wer gern gut recherchierte historische Romane liest, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

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