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Veröffentlicht am 15.11.2017

Starke Gefühle und viel Dramatik - Tolle Fortsetzung

Erinnern (Die Mondlilie 2)
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Anna Donig ist Autorin beim Forever by Ullstein-Verlag und hat vor zwei Jahren ihren ersten Band zur Saga der Mondlilie Erwachen veröffentlicht. Am 04.09.2017 erscheint der zweite Teil der Mondlilie-Reihe ...

Anna Donig ist Autorin beim Forever by Ullstein-Verlag und hat vor zwei Jahren ihren ersten Band zur Saga der Mondlilie Erwachen veröffentlicht. Am 04.09.2017 erscheint der zweite Teil der Mondlilie-Reihe „Erinnern“ und ich habe dieses Buch als Vorableseexemplar von der lieben Anna bekommen. Die Geschichte rund um die Engel Neila und Raphael geht weiter.

Neila ist nun 18 Jahr alt und hat ihr erstes Schuljahr an der neuen Schule, wo zwar auch normale Gegenstände unterrichtet werden, aber auch erlernt wird, wie sie ihre magischen Fähigkeiten als Engel beherrschen kann. Nicht nur, dass sie das Gefühl hat, unter Beobachtung zu stehen, bemerkt sie langsam, dass sie irgendwie etwas vergessen hat, das mit Raphael zu tun hat und dass ihr sehr viel bedeutet…

Zu Beginn des zweiten Bandes gibt einen schönen und ausführlichen Familienstammbaum. Dieser ist meiner Meinung nach sehr hilfreich um eine Übersicht über den Verwandtschaftsgrad der Protagonisten zu bekommen, da man durch die Perspektivenwechsel schnell den Überblick verlieren würde.

Danach folgt ein Abschnitt, was bisher geschah, welcher als Zusammenfassung und Prolog vor dem Prolog zu sehen ist. Es wird das Wichtigste hervorgehoben, was bisher geschehen ist. Vor allem finde ich dies gut für jene, bei denen der 1. Band schon länger zurückliegt um wieder in die Geschichte einzutauchen und um alles nochmals Revue passieren zu lassen sowie sich neu auf die Fortsetzung einzustellen.

Alleine der Prolog dann lässt einen sofort wieder ins Lesevergnügen stürzen und die Dramatik schon zu Beginn reißt ziemlich an den Nerven. Die Geschichte wird abwechseln in der dritten Person aus den Perspektiven von Neila und Raphael abwechseln erzählt, wobei auch kurze Exkurse von Daniel (Neilas Bruder) effektvolle Einblicke ins Geschehen sowie die Rahmenhandlung bringen.

Der Schreibstil von der Autorin zeigt sich dadurch aus, dass fließend, eingängig und fesselnd und trotzdem strotzt der Lesefluss von Lockerheit. Man überfliegt die Seiten, weil man fest in die Erzählung eintaucht. Außerdem gibt es einen männlich dominanten und impulsiven sowie verantwortungsvollen Erzählstil, bei dem die Protagonisten Raphael sowie Daniel zeigen, dass sie ihre Familie beschützen vollen. Es gibt auch diesen typisch femininen aber eher jugendlich, teils sarkastischen aber herzlich ehrlichen Erzähltyp, der bei Neila Anklang findet und zeigt, dass sie ein natürliches Gespür Menschen hat, taff ist aber auch teilweise leichtgläubig ist.

Eindrucksvolle Szenenbeschreibungen, eine Liebe zu Details sowie stimmige Verknüpfungen mit Gedankenketten schaffen es, dass die Geschichte nie langweilig wird und nachvollziehbar ist. Herrlich spritziger und komischer Sarkasmus mit einer Prise Ironie sowie viele humoristische Kommentare lockern das die Handlung auf und sind verpackt in eine dramatische Geschichte.

Sehr intensive Emotionen, impulsive und hingebungsvolle Gefühlsregungen mit ausdrucksstarken und fantastischen Metaphern, die voller Anekdoten stecken sowie bildhafte Vergleiche auf einer hohen Ebene schaffen gibt es zahlreich in dem Buch zu finden. Empfindungen werden fühlbar und können so tief nachgespürt werden, dass man sich seinen eigenen Gedanken und Gefühlen, die beim Lesen aufkommen, hingeben kann. Weiters gibt es viele starke Gefühlsausbrüche, die einem im Herzen berühren, zu Tränen rühren oder auch einfach schmunzeln lassen

In Anna Donig kann man hoch anerkennen, dass sie nicht nur eine gelungene Fortsetzung geschaffen hat, sondern sie sich ihrem Stil treu geblieben und hat aus dieser Fortführung der Reihe eine eindeutige Steigerung der Dramatik schaffen können. Spanende, nervenzerreißende Wendungen wechseln sich mit unvorhersehbaren Szenen ab.

Es gibt viele offene Handlungsstränge, die Raum für Spekulationen lassen und viel Platz für die eigene Fantasie lassen. Dadurch wird es nie langweilig in der Geschichte und vor allem das sehr unerwartete Ende mit einem tollen sowie ziemlich ereignisvollen Epilog sind so offengehalten, dass es fast zum Haare raufen ist, dass man noch auf den dritten Band warten muss.



Fazit:

Erinnern – Saga der Mondlilie 2 ist eine mehr als gelungene Fortsetzung der Reihe. Anna Donig hat es geschafft mit vielen offenen, nervenzerreißenden und unvorhersehbaren Wendungen einen durchgehend hohen Spannungsbogen zu schaffen, der durch tiefe und intensive Gefühlsausbrüche sowie humorvoll sarkastischen Kommentaren und fantastischen Metaphern eine wundervolle Story vermittelt.

Ich kann das Buch wirklich nur jedem Fantasyfan empfehlen, der Bücher über Engel sowie mit viel Herz, Ironie, Humor und Drama liebt.



Erinnern – Saga der Mondlilie 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Anna Donig für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 30.10.2017

Aktionsreich - Dramatisch - Fantasievoll - Unvorhersehbar

Trügerische Gegenwart (Die Immergrün Saga 2)
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Sylvia Steele ist ein Pseudonym der Autorin Sylvia Rietschel und sie schreibt für den Carlsen Impress Verlag. Im Oktober hat sie den ersten und zweiten Band ihrer Immergrün Saga veröffentlicht. Wie ihr ...

Sylvia Steele ist ein Pseudonym der Autorin Sylvia Rietschel und sie schreibt für den Carlsen Impress Verlag. Im Oktober hat sie den ersten und zweiten Band ihrer Immergrün Saga veröffentlicht. Wie ihr bereits wisst, war ich von „Gestohlene Vergangenheit“ sehr begeistert und ich wollte unbedingt erfahren, wie es mit Alisha und David weitergeht. Deshalb musste ich auch den zweiten Band „Trügerische Gegenwart“ unbedingt lesen und ich werde euch meine Meinung dazu natürlich nicht vorenthalten.

Die Handlung setzt direkt an das Ende von Teil 1 mit einem Prolog an, der auch als Epilog von Band 1 gesehen werden kann. Dadurch ist man sofort wieder mitten im Geschehen und dem Gefühlschaos drinnen und fiebert sofort wieder mit den beiden Hauptprotagonisten mit. Wie in Band 1 wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt: aus Alishas und Davids Blickwinkel sowie aus Richards Sicht, die nun neu dazugekommen ist um eine zusätzliche Vielfalt zu erhalten.

Zu den Protagonisten kann man sagen, dass sie sich im Laufe dieses Bandes sehr stark entwickeln. Alisha ist der feminine Part in der Runde, ist aber widerspenstig, leidenschaftlich impulsiv und teilweise etwas naiv. Azard spielt die böse Seite in der Geschichte, ist ihr Gegenteil, diabolisch brillant und dennoch nicht so gefühlskalt, wie zuerst angenommen. Richard ist mutig, treu, kämpft gegen alles an und wächst über sich hinaus. Finn ist wie immer edel, ehrlich herzlich aber er scheint etwas zu verbergen. Letztendlich David ist edelmütig, verzweifelt und in einer Zwangslage, dadurch stark emotional und trotzdem kämpferisch bis zum Ende.

Mal herrlich detailliert schildernder, dann wieder rasanter und aktionsgeladener, dann wieder leidenschaftlich emotional und auskosten – so vielschichtig zeigt sich der Schreibstil von Sylvia Steele. Starke und leidenschaftliche Schilderungen der Gefühle mit viel Tiefgang, Herzschmerz und emotionalem Chaos wechseln sich mit Metaphern reiche und ausdrucksstarke Szenendarstellung ab.

Innere Zerrissenheit, grauenhafte Verzweiflung, zutiefst Zufriedenheit oder nervenraubende Rachegelüste treffen auf innige und wahre Freundschaft. Sylvia Steele schickt ihre Leser wieder auf eine atemberaubende, nervenzermürbende Achterbahnfahrt. Körperliche Befindlichkeiten und Gemütszustände sind greifbar und fühlbar und es herrscht eine wahre Explosion an Gedanken.

Man kommt durch den Prolog sofort wieder ins Geschehen rein – für mich persönlich hat die Autorin einen guten Einstieg gewählt. Sofort fiebert man mit Alisha und David mit und spekuliert über mögliche Weiterführungen der Erzählung. Auf und Abs sind vorherrschend in der Erzählung, aber die Entspannung in der Handlung lassen immer stark vermuten, dass gleich etwas passiert – man ist folglich durchgehend angespannt.

Das Herz klopft bei jeder unvorhersehbaren Wendung, jede neue Enthüllung erdrückt einen fast vor Entsetzen. Oft endet eine Szene offen und man traut sich nicht sofort weiterlesen, weil man etwas Schlimmes befürchtet. Außerdem lassen die Perspektivenwechsel Raum für Spekulationen. Diese Wechsel lenken den Leser aber auch vom Geschehen ab, damit sein Blickwinkel kurz auf was anderes gerichtet ist und nicht darüber nachdenkt. Und Bumm: man wird wieder überrannt.

Das Hinauszögern von Auflösungen hat Sylvia Steele vor allem im Schluss perfektioniert. Das Ende ist der Hammer – es ist extrem offengehalten, endet mitten in einer entscheidenden Szene, es ist sehr aktionsreich und nervenraubend sowie atemberaubend gut bis zur letzten Zeile.

Fazit:
Trügerische Gegenwart ist eine mehr als gelungene Fortsetzung der Immergrün Saga und die Autorin Sylvia Stele hat meine Erwartung mit diesem fantastischen und dramatischen Fantasyroman mehr als übertroffen. Starke Figurenentwicklung, Spannung ohne Ende, hoch dramatische und unvorhersehbare sowie nervenraubende Wendungen und ein mehr als aktionsreicher offener Schluss lassen das Leser Herz mehr als hoch schlagen.
Die Immergrün Saga ist eine eindeutige Kaufempfehlung und ein Muss für jeden Fantasyfan und Liebhaber von Vampiren.

Trügerische Gegenwart – Die Immergrün Saga 2 erhält von mir 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Magisch - Mystisch - Geheimnisvoll

Gestohlene Vergangenheit (Die Immergrün Saga 1)
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Die aus Deutschland stammende Autorin Sylvia Steele ist Studentin sowie Buchbloggerin. Vor allem ist sie aber Fantasy-Autorin beim Carlsen Impress Verlag und am 05.10.2017 sind der erste und zweite Band ...

Die aus Deutschland stammende Autorin Sylvia Steele ist Studentin sowie Buchbloggerin. Vor allem ist sie aber Fantasy-Autorin beim Carlsen Impress Verlag und am 05.10.2017 sind der erste und zweite Band ihrer Fantasy-Reihe „Die Immergrün Saga“ erschienen. Gestohlene Vergangenheit ist der Auftakt zu dieser Reihe und handelt von Alisha, ihrer Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft.

Zu Beginn fällt auf, dass die Kapitel, wie fast immer beim Impress Verlag, wunderschön gestaltet sind. Die Abschnitte werden mit Namen gekennzeichnet um die jeweilige Perspektive der Person zu markieren, aus derer Sicht erzählt wird. Alisha und David sind die beiden Hauptprotagonisten und erzählen abwechselnd in der Ich-Form die Geschichte. Durch diese beiden Blickwinkel erhält man sehr früh Einsicht in die Weiten und Tiefen der Erzählung, wodurch man auch schnell zu spekulieren anfängt und zugleich neugierig bleibt.

Alisha, die weibliche Hauptfigur, ist teilweise verzweifelt, nach außen hin aber stark, innerlich zerbricht sie aber fast. Weiters kommt sie sehr gefühlvoll, isoliert, mit teils düsteren Gedanken, emotional aber stark rüber. David ähnelt ihr sehr mit seiner ehrlich offenen Art, doch er verbirgt etwas vor ihr und ihm umhüllt eine geheimnisvolle Aura. Dennoch ist er vor allem ihr gegenüber immer liebevoll und leidenschaftlich.

Beide Charaktere schließt man schnell ins Herz und man fiebert von Anfang bis Ende mit diesen hoch sympathischen Figuren mit. Auffallend ist, dass beide Figuren für sich im Laufe der Geschichte eine sehr starke und positive Entwicklung durchmachen, sie wachsen über sich hinaus und verändern sich wirklich zu ihrer besten Seite.

In der Geschichte gibt es passend zu den zwei Perspektiven zwei sich ähnelnde, aber sich dennoch differierende Schreibstile. Alishas Sicht wird locker fesselnd geschildert, mit einem femininen Touch und dadurch auch einen starken Fokus auf Gedanken und Gefühle. Davids Perspektive ist männlicher. eher auf die Handlungen bezogen, die Gefühle sind impulsiver und ebenso die Gedanken sind düsterer als bei dem weiblichen Gegenpart.

Sylvia Steele verwendet eine ausschmückende aber dennoch jugendliche und passend zum Alter der Protagonisten gewählte Sprache. Starke Gedankengänge, die authentisch, nachvollziehbar und tiefgründig sind, scheinen dennoch auch subtil wie bei einem Teenager. Gefühle werden innig und ausführlich schillernd beschrieben. Es herrscht stets eine innere Zerrissenheit, Gefühlsschwankungen und ein stetiges Auf und Ab.

Sagenhafte und sowohl magische Umrahmung der Handlungen und Szenen werden liebevoll detailliert erläutert durch Metaphern aus dem alltäglichen Leben, sowie mit faszinierenden Menschenbeschreibungen und Charakterbildungen. Situationen sowie die Umgebung werden mit so realistischen Formulierungen umschrieben, dass man fast glaubt dort zu sein.

Bedeutende Momente werden auf höchster Ebene in Szene gesetzt sowie durch Ironie auch aufgelockert. Die Autorin verwendet gerne kurze Statements nach längeren Absätzen, die das Geschriebene sinnvoll auf den Punkt bringen, was für mich ein sehr gutes Stilmittel ist, dass sie eindrucksvoll einsetzt. Dadurch kreiert sie auch magische Momente, die oft auch ein sexuelles Knistern und pure Leidenschaft enthalten.

Ein prägendes Ereignis wird als Einstieg in die Erzählung gewählt, wodurch man sich schnell mit der Protagonistin sowie dem männlichen Hauptcharakter identifizieren und hineinfühlen kann. Dadurch findet man problemlos und einfach in die Geschichte rein. Das ganze Buch ist ein Auf und Ab von Spannung und Entspannung. Die Geschichte scheint unvergleichlich unvorhersehbar, man ist neugierig, aufgeregt sowie gespannt und das die ganze Zeit.

Schließlich war das Ende so nervenzerreißend und mein Herz hat vor Schreck ein paar Mal aufgehört zu schlagen. Die Autorin hat passend zu dem Auftakt der Reihe ein offenes Ende mit wichtigen und auch teils unerwarteten Enthüllung gewählt und man fiebert schon auf den 2. Band zu.

Fazit:
Gestohlene Vergangenheit – Die Immergrün Saga 1 ist ein durch und durch spannender, magischer und hoch fantasievoller Roman über zwei Liebende, die sich durch eine Geschichte mit viel Trauer, Freundschaft, Liebe, Leidenschaft sowie Intrigen kämpfen. Das Buch sowie die Autorin konnten mit einem fesselnden und sagenhaft ausdrucksstarken Schreibstil, unerwarteten Wendungen sowie einer hoch dramatischen Geschichte auf der ganzen Linie überzeugen.
Dieses Buch ist eine absolute Kaufempfehlung für jeden Fantasyliebhaber, der bei einer Geschichte auf übernatürliche und magische Phänomene, tollen Fantasieelementen und einer traumhaften, mystischen und geheimnisvollen Fantasiewelt Wert legt.

Gestohlene Vergangenheit erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Impress-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 26.09.2017

Eine fantasievolle und magische Märchenadaption

Königsblau
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Die Autorin Julia Zieschang war schon immer ein Bücherwurm und vor allem Märchenbücher haben es ihr in ihrer Kindheit angetan. Heute liebt sie am liebsten Bücher aus dem Romantasy-Genre. Ihre zweite große ...

Die Autorin Julia Zieschang war schon immer ein Bücherwurm und vor allem Märchenbücher haben es ihr in ihrer Kindheit angetan. Heute liebt sie am liebsten Bücher aus dem Romantasy-Genre. Ihre zweite große Leidenschaft ist das Fotografieren. Mit Königsblau einem Fantasy-Roman mit vielen Märchenelementen hat sie sich wieder eine neue Geschichte rund um die beiden jungen Frauen Rosalie und Claire geschaffen.

Zu allererst beginnt das Buch mit einem Gedicht über Märchen. Es scheint fast wie ein Rätsel oder eine Prophezeiung, was eindeutig den Leser neugierig auf die Erzählung macht. Insgesamt ist die Kapitelgestaltung sehr schön und die „Übertexte“ scheinen scheinbar aus Märchentexten zu stammen und dienen als eine Art Zusammenfassung, ein Gedankenanstoß und/oder Anreiz für Spekulationen.

Es wird die Handlung in der dritten Person geschildert. Rosalie und Claire erzählen abwechselnd in sich verändernden Szenen und parallel ablaufenden Geschichten ihre jeweilige Perspektive ihres Erlebten. Mit der Zeit verweben diese beiden Stories zu einer, doch die beiden Blickwinkel bleiben erhalten. Die Autorin hat hier ein hervorragendes Schreibmittel gewählt.

Zu den Figuren kann man sagen, dass Rosalie und Claire sich beide sehr ähnlich sich und sich dennoch stark in ihren Geschichten entwickeln sowie über sich hinauswachsen. Rosalie ist trotzig und neugierig, doch auch verzweifelt und verängstigt. Bluebeard (übersetzt Blaubart) bildet das Paradebeispiel eines Bösewichtes: er strotzt vor einem Wahn, dem er verfallen ist, ist gefühlskalt und unnachgiebig in seinem Glauben. Claire hingegen ist ähnlich zerbrechlich wie Rosalie, aber dennoch auf ihre Weise mutig und leidenschaftlich. Ric spielt den Gegenpart von Bluebeard und ist wie ein wahrer Prinz (obwohl er keiner ist) tapfer, mutig und von Grund auf ehrlich sowie offen zu seinen Mitmenschen.

Eigentlich scheint dieses Märchen eine Märchenadaption von „König Blaubart“ zu sein, doch meiner Meinung finden sich mehrere abgeänderte Versionen von Märchen in dieser Geschichte wieder. Bei Rosalie kommt es mir vor, als wäre es eine negative Version von Aschenbrödel. Bei Clair ist es eine abgeänderte Form von Schneewittchen. Bei Ric könnte man sogar ein wenig auf Dornröschen tippen. Ich finde, dass Julie Zieschang hier eine herrlich bunte Mischung geschaffen hat und diese auf sehr authentische Weise mit einander verwoben hat.

Im Allgemeinen besitzt die Autorin ein fließend lockere, jugendlich einfache aber märchenhafte Sprache, was sich ebenso in ihrem fesselnden Schreibstil wiederfindet.

Eine fantasievolle Szenengestaltung mit einer schlichten Handlung, die aber dadurch nicht weniger spannend beschrieben ist, ziehen den Lesen in seinen Bann. Vor allem die Figuren und deren Umgebung werden definiert und sinngemäß sowie malerisch beschrieben. Gefühle werden leidenschaftlich und anmutig mit viel Chaos, Verzweiflung, Knistern sowie Herzblut eingesetzt. Gedanken treten authentisch, faszinierend realistisch auf und die Fantasiewesen scheinen wie gezeichnet.

Man landet durch den Einstieg mitten in der Handlung und Szene. Man braucht kurz um sich einzufühlen, aber dies gelingt ziemlich schnell. Danach setzt die zweite parallele Geschichte ein, in die man sich ebenso locker hineinversetzten kann. Zuerst plätschern beide Stories nebeneinander dahin, aber schon bald erkennt man deren Beziehung zueinander und man liest gespannt weiter. Vor allem bis zum Ende verschmelzen beide Geschichten zu einer Einheit. Die Dramatik steigt, einzelne Tränen fließen und das Ende ist, wie es sich für ein richtiges Märchen gehört. Ich bin wirklich sprachlos über dieses Buch, aber absolut im positiven Sinne.

Fazit:
Königsblau ist eine herrlich spannende, malerisch gestaltete und liebevolle Märchenadaption und Fantasy-Jugendbuch. Mehrere Märchen, eine stetig steigende Dramatik, zwei individuelle aber dennoch verwobene Geschichten sowie starke Figurenentwicklung und eine authentische Szenengestaltung überzeugen den Leser mehr als einmal.
Ich kann das Buch nur jedem Märchenfan sowie Fantasyliebhaber an Herz legen, der gerne herzberührende und zugleich atemraubende Geschichten liest.

Königsblau erhält von mir 5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 23.09.2017

Liebevoll - Interaktiv - Lustig

10 Tage in Vancouver - Jahre später / 10 Tage in Vancouver
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Jutie Getzler ist eine in Deutschland geborene Autorin, die eigentlich als chemisch-technische Assistentin sowie Yoga- &Pilates-Trainerin arbeitet. Sie hat vor zwei Jahren ihr Buch 10 Tage in Vancouver ...

Jutie Getzler ist eine in Deutschland geborene Autorin, die eigentlich als chemisch-technische Assistentin sowie Yoga- &Pilates-Trainerin arbeitet. Sie hat vor zwei Jahren ihr Buch 10 Tage in Vancouver veröffentlich, welcher ein interaktiver Liebesroman mit drei möglichen Geschichten darstellt und sich rund um die Singledame Lara dreht.

Zu aller erst fällt auf, dass der Klappentext etwas sehr lang ist und fast zu viel verratet. Das man drei mögliche Geschichten haben kann, muss in meinen Augen nicht vor erwähnt werden, da dadurch der Überraschungseffekt etwas verloren geht. Dennoch finde ich die Idee mit einer Wahlmöglichkeit für eine von drei Geschichten wirklich fantastisch. Ich habe mich im Laufe der Geschichte für die zweite Variante entschieden (Warum könnt ihr nur herausfinden, wenn ihr das Buch selber lest! Also findet es heraus!).

Die einzelnen Abschnitte sind mit Zeitangaben versehen, damit man weiß, wie viele Tage (insgesamt 10) noch von Laras Urlaub übrig sind. Aus der Perspektive von Lara wird in der Ich-Form erzählt. Dadurch gelingt vor allem der Einstieg sehr schnell und locker, vor allem da Laras sonniges und fröhliches Gemüt den Leser sofort in ihren Bann schlägt sowie ihre leicht naive und teils träumerische Art auf Anhieb sympathisch wirkt.

Weiter spricht Lara bei manchen Themen sicherlich jeden aus der Seele mit ihrer herrlich emotional erheiternden sowie erfrischenden Art. Lou, Laras Gegenpart in der zweiten Geschichte, ist offen, ehrlich, charmant sowie vertrauensselig, aber durch und durch unsicher was Frauen angeht. Vor allem die Einblicke in seine Vergangenheit geben viel Aufschluss und lassen Lou schnell in das Herz des Lesers fliegen.

Ein herrlich lockerer und erfrischend humorvoller Schreibstil zeichnet Jutie Getzler aus. Sie schafft es mit ihrem fesselnden und fließenden Erzählstil einen großen Fokus auf Gedanken und Gefühle zurichten, erst danach kommt die Handlung und Szenenbeschreibung. Die Autorin verwendet eine einfache fast jugendlich moderne Sprache. Viele rhetorische Fragen bzw. Fragen, dessen Antwort man nicht kennen kann werden als Stilmittel gekonnt eingesetzt und regen zum Nachdenken an.

Tolle und nicht enden wollende aber nie langweilig werdende Gedankenmonologe sowie Einblicke in die Emotionen mit viel Leidenschaft, Ironie, Sarkasmus sowie Komik und natürlich einer tiefgängigen Botschaft wechseln sich mit einer starken Introspektion der Protagonistin ab. Außerdem setzt die Autorin auf anekdotenreiche Metaphern und man fühlt die innere Zerrissenheit, die Gefühlsachterbahnen sowie emotionale Ausbrüche und Illusionen.

Darüber hinaus schafft es Jutie Getzler, dass man sich den Bauch bei lustigen Kommentaren halten muss sowie das oft herrschende Skurrile und Surreale lassen einen nur den Kopf schütteln. Ein rapider aber dennoch leichter Einstieg deckt sich mit dem Charakter der Hauptfigur, da dieses Erzähltempo sich mit dem Temperament der Protagonistin deckt.

Der Entscheidungspunkt mit der Frage, was würde man selbst tun würde, finde ich super gemacht, und ich wusste zuerst wirklich nicht, welche Option ich wählen sollte. Je nach Wahl landet man dann in einer von drei möglichen Erzählversionen. Außerdem fällt auf, dass die Szenenwechsel schön stimmig und galant gesetzt wurden und man fliegt förmlich durch die Seiten. Am Schluss platzt dann letztendlich die Bombe und das Ende ist ja mehr als „fies“ und offen, aber trotzdem so gut gemacht.

Fazit:
10 Tage in Vancouver ist ein hochwertiger und liebevoll umgesetzter Liebesroman mit Interaktion seitens des Lesers. Man durchlebt Laras Geschichte in einer von drei möglichen Geschichten, fliegt durch die Seiten, hält sich den Bauch vor Lachen und schüttelt manchmal den Kopf vor surrealen Ansichten der Hauptprotagonisten sowie derer rhetorischen Fragen und Gedankenmonologen.
Jedem Fan von Liebesroman mit vielen Up and Downs kann ich diesen interaktiven Roman nur ans Herz legen.


10 Tage in Vancouver erhält von mir 5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Bookshouse-Verlag für das Rezensionsexemplar.)