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Veröffentlicht am 25.09.2024

Familie und andere Probleme

Genau so, wie es immer war
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Worum geht es in dem Buch?
Sunny und Ben wollen heiraten. Sie werden Eltern und freuen sich darauf.
Bens Eltern Julia und Mark können stolz sein auf ihren Sohn – und ebenfalls auf ihre Tochter Alma. Beide ...

Worum geht es in dem Buch?
Sunny und Ben wollen heiraten. Sie werden Eltern und freuen sich darauf.
Bens Eltern Julia und Mark können stolz sein auf ihren Sohn – und ebenfalls auf ihre Tochter Alma. Beide sind sympathisch, haben Pläne.
Julia denkt zurück an das, was war. Nicht immer war das Leben schön. Sie litt unter Traurigkeit, fast schon Depressionen, als Ben klein war. Als sie Helen Russo kennen lernte, fühlte sie sich verstanden. Helen konnte eine wirkliche Freundin sein, aufrichtig, herzlich. Bis ein ungeschicktes Handeln die Freundschaft zerstörte.
Nach Jahren trifft Julia Helen wieder und merkt, was sie verpasst hat. Warum hat sie sich so verhalten, warum war sie oft so schwermütig? Lag es an ihrer, nicht immer einfachen Beziehung zu ihrer launischen Mutter Anita?

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Buch liest sich angenehm, die Handlung ist interessant. Ereignisse aus der Gegenwart werden erzählt, sie sind im Präsens geschrieben. Beispielsweise die Vorbereitungen zur Hochzeit von Sunny und Ben.
Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit – sie werden im Präteritum (Vergangenheit) geschildert. Beispielsweise der Beginn der Freundschaft mit Helen – und die Ereignisse, die Julia in eine Sackgasse manövrierten. In eine Sackgasse, die ihre Ehe mit Mark hätte zerstören können.
Julia ist sympathisch, aber auch traurig. Oft verstehe ich sie nicht. Sie hat einen charakterlich gefestigten Ehemann, der sie nie fallen lässt.
Das kommt in dem Roman zur Sprache, genauso wie das, was sie mit ihrer Mutter erlebt hat. Manchmal musste ich über das Verhalten der Mutter den Kopf schütteln.
Über Helen Russo hätte ich gerne mehr gelesen.
Ich vergebe dem Buch vier Sterne und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Familiendramen im Regenwald

Der flüsternde Abgrund
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Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, ...

Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, einem jungen Mann, der in einem Felsmassiv im Regenwald zu Tode kam.
Hat jemand Lachie in die Felsen gestoßen? Oder war ein Unfall die Todesursache? Callum ermittelt, er will seinem Freund Eddy Quade, der Polizist ist, helfen. Doch manchmal schießt er über die Stränge. Er aber will die Wahrheit wissen, denn er vermutet, dass Lachie sein Sohn sein könnte.
Viele Menschen in Granite Greek zeigen Callum, dass er dort nicht erwünscht ist. Immer wieder gerät er mit Brett aneinander, den er schon zu Schulzeiten nicht leiden konnte. Weiterhin hat er oft mit Schmerzen zu kämpfen, denn durch einen Unfall als Jugendlicher in Granite Creek verlor er einen Unterschenkel und muss mit einer Beinprothese herumlaufen.
Callums und Bretts gemeinsame Liebe war eine Frau, namens Pip. Was ist aus ihr geworden? Und wer ist an dem Tod von Pips Schwester Amelia schuld? Callum recherchiert nicht nur im Hier und Jetzt, er versucht auch, einige Fragen aus seiner Vergangenheit zu klären, um ein Trauma zu verarbeiten…

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Buch ist interessant geschrieben, die Charaktere sind glaubwürdig. Callum ist sympathisch, sein Freund Eddy bei Polizei ebenfalls. Steph, eine ehemalige Schulkameradin von Callum, ist geheimnisvoll, und Brett verdächtig.
So ist man als Leser hin- und hergerissen. Schon bald zeigt sich, dass Lachie kein liebenswerter Charakter, sondern ein Sadist war. Einige Menschen in Granite Creek hat er verärgert und erschreckt. Und sie alle hatten ein oder mehrere Motive, Lachie umzubringen.
Als Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen – es ist eher ein Kriminalroman, der vorwiegend Callums Recherchen aufzeigt. Callum stößt auf Familiengeheimnisse und versucht, mit Logik, Erinnerungen und Überlegungen den Fall zu lösen.
An einigen Stellen lebt das Buch von einer geheimnisvollen Atmosphäre, die vom Regenwald ausgeht und einige Leute zu den Felsen lockt. Das baut Spannung auf.
Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Anstrengende Lektüre

Unsereins
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Worum geht es in dem Buch?

Der Roman besteht aus vielen Momentaufnahmen einiger Leute aus Lübeck, die sich in den Jahren von 1890 bis 1906 abspielen. Das Deutsche Reich ist damals ein Kaiserreich und ...

Worum geht es in dem Buch?

Der Roman besteht aus vielen Momentaufnahmen einiger Leute aus Lübeck, die sich in den Jahren von 1890 bis 1906 abspielen. Das Deutsche Reich ist damals ein Kaiserreich und Lübeck gilt als „kleinster Staat“ darin.
Die Leser machen Bekanntschaft mit Georg, der aus Berlin kommt, in Lübeck das Gymnasium besucht und nicht sonderlich Freude an der Schule hat. Er wohnt bei einem Pastor, der nicht nur ihn, sondern auch andere Schüler beherbergt.

Weiterhin lernt man Friedrich Lindhorst kennen, praktizierender Rechtsanwalt, verheiratet und kinderreich. Seine Frau kommt mit der Kinderschar nicht klar, immer wieder leidet sie an seelischen Problemen.

Der Ratsdiener Isenhagen ist sehr beschäftigt. Seine Nachbarschaft, besonders Mathilde Helms, interessiert sich dafür, wie seine Wohnung aussieht. Er konsultiert Mathilde Helms immer wieder in Fragen zu Zimmerpflanzen.
Ida Stuermann ist Dienstmädchen bei den Lindhorsts. Sie träumt von einer Karriere als Stenotypistin, besucht an ihren freien Tagen Kurse für Stenografie und erlernt Maschinenschreiben.

Es gibt noch viele andere Personen, deren Schicksal teilweise gestreift wird oder über die ausführlicher berichtet wird.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Der Roman ist im Präsens geschrieben, aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler). Die Autorin hat einen sehr anspruchsvollen Erzählstil gewählt mit wenig wörtlicher Rede, viel indirekter Rede und einigen alten Wörtern. So ist ein Gymnasium beispielsweise eine „Anstalt“ und die Frau des Pastors eine „Pastete“.

Einen roten Faden in der Handlung sucht man vergeblich, auch ist keine Spannung vorhanden. In dem Buch geht es vielmehr um die Gesellschaft im Deutschen Reich gegen Ende des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert. Wer in wohlhabenden Verhältnissen geboren ist, kann es schaffen, Karriere zu machen. Vorwiegend ist das Männern vergönnt.

Frauen kümmern sich um die Kindererziehung, beaufsichtigen das Dienstpersonal. Wer wohlsituiert ist, fährt im Sommer für einige Wochen in den Urlaub, beispielsweise nach Sylt.

Viele der Figuren sowie die Darstellung der Gesellschaft aus längst vergangenen Zeiten ziehen den Leser in den Bann. Zum Glück gibt es am Anfang des Buches ein Verzeichnis der handelnden Personen. Es ist nützlich und erleichtert die Lektüre immer wieder.

Mein Fazit:

Das Buch lässt sich nicht „einfach weg lesen“, es erfordert Konzentration. Viele Personen, viele Puzzleteile, viele Momentaufnahmen machen diesen Roman aus. Von manchen wird mehr, von anderen weniger berichtet. Manche Fragen, die man als Leser hat, bleiben ungeklärt. Zum Beispiel: Kommt Robert aus Japan zu Hause an? Welche Probleme hat Ida mit ihren Händen, besonders am Ende des Romans?

Positiv finde ich, dass ich in diesem Buch einiges über die Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich in Lübeck gelernt habe. Diese Zeit ist faszinierend dargestellt.

Ich vergebe „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Analyse einer Liebe

Ich verliebe mich so leicht
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Worum geht es in dem Buch?
Ein Mann, 50 Jahre alt, startet vom Pariser Flughafen aus zu einer Reise nach Schottland. Er will dort eine Frau treffen, die er liebt – und danach seine Liebe zu ihr definieren, ...

Worum geht es in dem Buch?
Ein Mann, 50 Jahre alt, startet vom Pariser Flughafen aus zu einer Reise nach Schottland. Er will dort eine Frau treffen, die er liebt – und danach seine Liebe zu ihr definieren, bewerten.
Die Reise beginnt mit einer Panne – der Flug hat Verspätung. Er ärgert sich und benachrichtigt die Frau, die er treffen will.
Endlich erreicht er Schottland. Das Hotel ist nicht gut, er muss ein Zimmer in einem anderen Hotel mieten.
Dann trifft er sie. Ihr Zusammensein gestaltet sich etwas holprig. Sie ist liiert mit ihrem anderen Mann. In Schottland besucht sie ihre Mutter. Er ist nicht liiert, hat zwei Kinder. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie und er eine Liebesbeziehung aufbauen können?

Meine Meinung zu diesem Buch:
Der Titel „Ich verliebe mich so leicht“ lässt vermuten, dass es sich um einen Roman aus der Ich-Perspektive handelt. Das ist aber nicht der Fall. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive im Präsens (Gegenwart) verfasst.
Es handelt sich hier um einen dünnen Roman, der sich schnell lesen lässt. Gewöhnungsbedürftig ist, dass die beiden Hauptpersonen nicht mit Namen genannt werden. Die Hauptperson, der Mann, wird oft als „unser Held“ bezeichnet. Sie – die Frau, die er in Schottland treffen will – ist „unsere Heldin“. Die Handlung wird vorwiegend aus der Perspektive „unseres Helden“ geschildert. Er überlegt viel, er wägt viel ab, er beurteilt sich selbst und Situationen.
Wörtliche Rede gibt es selten, dafür mehr indirekte Rede.
Was mir an dem Buch gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Ich bekomme hier eine etwas andere Liebesgeschichte geboten, in der abgewogen und analysiert wird. Weiterhin mag ich die Aufmachung – kurze Sätze vor jedem Kapitel mit Informationen, worum es gehen wird. Leider benötigt man für solche kurzen Informationen ein ganzes Buchblatt.
Kurze Kapitel mit Informationen dazu auf jeweils einem Buchblatt, hinten noch etwas Werbung – so kommt man dann auf 128 Seiten für 20 Euro. Dieser Preis ist schon hoch, finde ich – aber vielleicht ist solch ein dünnes Buch mit einem schönen Einbandbild (Reisender sitzt im Flugzeug und blickt auf eine wunderbare schottische Landschaft) auch ein hübsches Geschenk.
Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Hoch hinaus zum Erfolg

Die Wolkenstürmerin
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Worum geht es in dem Buch?
Der Roman spielt im Jahre 1957. Der Firma Lilienthal in Hamburg, die Flugzeuge baut, droht die Pleite. Eine Konkurrenzfirma hat ein gutes Übernahmeangebot abgegeben. Doch Marlene, ...

Worum geht es in dem Buch?
Der Roman spielt im Jahre 1957. Der Firma Lilienthal in Hamburg, die Flugzeuge baut, droht die Pleite. Eine Konkurrenzfirma hat ein gutes Übernahmeangebot abgegeben. Doch Marlene, die nach dem Unfalltod ihrer Eltern viele Anteile an der Firma besitzt, will die Firma aus eigener Kraft wieder in die Erfolgszone führen. Außerdem plant sie, in einem Flugtaxi Leute zu befördern.
Ihr Onkel, ihre Tante und ihr Cousin Alexander sind mit ihren Plänen einverstanden – aber ihr Cousin Maximilian nicht. Dennoch hält Marlene beharrlich an ihren Plänen fest – auch als sie merkt, dass jemand ihre Pläne sabotieren will.
Um sich zu entspannen, verbringt Marlene immer wieder einige Tage in ihrem Elternhaus an der Küste. Eines Tages trifft sie in dieser Gegend Bernhard, der ihr sympathisch ist. Zwischen beiden baut sich nach mehreren Treffen eine Partnerschaft auf. Da Bernhard aber aus Wismar in der DDR kommt und von dem DDR-System überzeugt ist, scheint es unmöglich, dass es für Marlene und Bernhard eine gemeinsame Zukunft gibt.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive geschrieben (also kein Ich-Erzähler), ist spannend, interessant und lässt sich schnell lesen. Alles ist aus der Sicht von Marlene geschrieben.
Manche Ereignisse sind vorhersehbar – andere sind es nicht. Manche Vorhersehbarkeit hat mich gestört, und der Schluss war mir zu spektakulär, zu unrealistisch. Andererseits hat mich das Buch gut unterhalten, es ist eine gute Geschichte, die vom Alltag ablenkt.
Am Anfang hat es mich gestört, dass der Fokus des Buches auf der Liebesgeschichte zwischen Marlene und Bernhard liegt – und weniger auf den Fortschritten der Firma. Ich habe mich jedoch schnell daran gewöhnt, weil die Liebesgeschichte nicht kitschig ist. Es gibt Höhen und Tiefen, es gibt Momente, während derer die Liebe zwischen Marlene und Bernhard zu kippen droht. Das alles ist aber ziemlich nachvollziehbar geschrieben und konnte mich als Leserin mitreißen.
„Die Wolkenstürmerin“ ist ein guter Unterhaltungsroman über eine sympathische Frau mit einer Leidenschaft fürs Fliegen, die versucht, ein Unternehmen zu retten - und sich immer wieder gegen die Vorurteile, die die Männerwelt gegen eine Geschäftsfrau hat, durchsetzen muss. Eine Frau, die aber immer noch Mensch bleibt und herauszufinden versucht, ob es für sie und ihre Liebe Bernhard eine gemeinsame Zukunft geben kann.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.


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