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Veröffentlicht am 24.04.2018

Guter zweiter Teil

Sarantium - Die Verräter
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Während sich Shaan langsamen von ihren Verletzungen erholt, die sie im Kampf gegen Azoth erlitten hat, strauchelt Tallis zwischen seinem guten Wesen und der Gewalt, die der Krieg von ihm fordert. Zudem ...

Während sich Shaan langsamen von ihren Verletzungen erholt, die sie im Kampf gegen Azoth erlitten hat, strauchelt Tallis zwischen seinem guten Wesen und der Gewalt, die der Krieg von ihm fordert. Zudem ist er an Tallis Seite, wenn sie ihn braucht. Währenddessen wird Shaan an den Hof gerufen und muss als Beraterin von Nilah fungieren, der jungen Herrscherin von Sarantium. Immer tiefer gerät sie in den Strudel aus Intrigen und Verrat.

Da ich schon den Einstiegsband mit großem Interesse gelesen habe, war ich umso gespannter auf die Fortsetzung, die Lara Morgan schon vor einiger Zeit abgeliefert hat, die aber jetzt neu aufgelegt wurde. Das Cover finde ich persönlich stimmig und passend zum Buch, und auch das fortlaufende Rückenbild ist ein kleines Highlight für sich.

„Die Verräter“ knüpft praktisch nahtlos dort an, wo der letzte Band endet. Der Leser wird mit einer verletzten Protagonistin konfrontiert, die nur langsam ins Leben zurückgefunden hat und deren Bruder ständig an ihrer Seite ist. Im Vergleich zum ersten Band, hat sich die Beziehung von Shaan und Tallis vertieft. Sie ist locker, aber man spürt, dass sie tiefes Vertrauen ineinander setzen, ein solch tiefes Vertrauen, dass auch den ein oder anderen Abgrund überstehen kann. Die Entwicklung der Geschwisterbeziehung habe ich persönlich mit Freuden gesehen (ich mag Geschwister eh mehr als die typische Liebesbeziehung, aber das ist ja bekanntlich immer Geschmacksache). Tallis hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Er gebärdet sich im Kampf manchmal recht aggressiv - was er selbst zum eigenen Schrecken bemerkt.
Auch die Nebencharaktere sind nicht in der Versenkung verschwunden, wie ich Anfangs befürchtet hatte. Nein, auch ihnen widmet Lara Morgan das ein oder andere Kapitel und lässt die Leser auch manchmal an der Klippe baumeln (ich denke da nur an Jared … ja, er ist mein Lieblingscharakter, und diese Zuneigung nehme ich gerne aus dem ersten Band mit in den zweiten!). Aber es gibt noch mehr Nebencharaktere, deren Weg ich gerne verfolgt habe, z.B. Balkis oder Tuon! Auch die bekommen Stagetime! Insgesamt konnte ich eigentlich einen deutlichen charakterlichen Entwicklungsschritt verzeichnen.

Auch die Spannung kam im zweiten Teil nicht zu kurz. Besonders in der ersten Hälfte wird die Handlung an mehreren „Fronten“ gnadenlos voran getrieben und ich persönlich konnte manchmal das nächste Kapitel gar nicht abwarten, da ich unbedingt den Schauplatz wechseln wollte, um zu sehen wie es um Tallis, Shaan oder Jared bestellt ist.
Einige Male musste ich zugegeben auch schmunzeln, da insbesondere Nilah oder Balkis mit ihrer Art zu Anfang die eigentlich düstere Geschichte aufgelockert haben.

Auch Lara Morgans Stil wusste mich gut zu unterhalten. Manchmal flogen die Seiten nur so an mir vorbei, da sie eine packende, aber unkomplizierte Art hat, Sachverhalte und Schauplätze darzustellen, sodass ich abschnittsweise richtig versunken in ihre eigene Welt war.

Im Endeffekt hat mich das Buch wirklich gut unterhalten, auch wenn ich sagen muss, dass es vor allem im Mittelteil ein paar Stellen gab, für die man einen langen Atem benötigte. Trotzdem hat mich das Buch wieder einmal auf eine unterhaltsame und spannende Reise mitgenommen. Ich vergebe gute vier Sterne!

Veröffentlicht am 15.11.2017

Endlich besser!

Die Gabe der Auserwählten
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Die Gabe der Auserwählten von Mary E.. Pearson

Lia und Rafe ist die Flucht aus Venda gelungen. Doch Lia ist schwer verletzt und Rafe hin und her gerissen zwischen der Pflicht, sein Volk zu führen und ...

Die Gabe der Auserwählten von Mary E.. Pearson

Lia und Rafe ist die Flucht aus Venda gelungen. Doch Lia ist schwer verletzt und Rafe hin und her gerissen zwischen der Pflicht, sein Volk zu führen und Lias Wunsch, ihr Land vor der Invasion zu warnen.

Zunächst muss ich sagen, dass mir dieser Band wesentlich besser gefallen hat als die letzten Bände in der Serie, allen Göttern sei Dank. Ich habe nur ein- bis dreimal die Augen verdreht - und war weitaus besserer Laune bei der Lektüre des Bandes als das letzte Mal.

Doch beginnen wir am Anfang. Der zweite Band der „Chronik der Verbliebenen“ hat uns mit einem fiesen Cliffhanger zurück gelassen, Lias Leben am seidenen Faden. Trotz dessen, das mich der erste und zweite Band nicht begeistern konnten, hat mich doch interessiert, wie der Cliff aufgelöst wird und was weiter geschieht.
Wie auch schon in den letzten beiden Bänden muss ich den schönen Stil hervorheben, der mich diesmal auf spannende Art und Weise ins Geschehen hinein getragen hat. Ich fand es schön zu sehen, dass die Autorin Rafe und Lia Raum gegeben hat, und damit ihrer Beziehung ein bisschen Authentizität und Glaubwürdigkeit verliehen hat. Das hat mir zuvor ein wenig gefehlt. Aber wer solch eine Flucht gemeinsam durchsteht, der muss den jeweils anderen lieben - trotz aller Widrigkeiten. Das habe ich Rafe und Lia emotional zum ersten Mal seit drei Büchern wirklich abgekauft. Und dieses Gefühl hat mich auch über das Buch getragen.

(Kaden ignorieren wir jetzt einfach mal. Er war wie immer da, wenn es zwischen Lia und Rafe gekriselt hat - und hat mich genervt. Schlicht und einfach weil für mich diese gesamte Dreiecksgeschichte von Beginn an falsch aufgezogen worden ist.)

Insgesamt hatte ich das Gefühl, Lia ist gewachsen - vom jungen Mädchen, zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau. Und sie handelt auch so - das ist mir in dem Buch besonders aufgefallen und hat dem Roman sehr gut getan.

Der Roman wurde aufgrund der Dicke zweigeteilt - ich habe also nur die erste Hälfte zu lesen bekommen. Dass da der Spannungsaufbau ein wenig hinkt, versteht sich beinahe von selbst. Eigentlich geht es in diesem (halben) Band nur um eine Entscheidung, die getroffen wird. Der Leser wird quasi zurückgelassen - hibbelig darauf, was danach geschehen wird. Die Spannung flacht also nach dem bombastischen Anfang ab - aber der Roman bleibt trotzdem interessant, da die Fragen, die in den letzten Bänden aufgekommen sind, nicht beantwortet werden. Das hebt sich die Autorin (und in dem Fall der Verlag) bis zum Schluss auf.

Mein Fazit? Dieser Band hat mir deutlich besser gefallen als die letzten! Die Dreiecksgeschichte wurde allen Göttern sei Dank nicht so stark in den Vordergrund gestellt und man hatte dadurch das Gefühl, dass die Charaktere an Tiefe gewonnen haben. Kaden mag ich jedoch immer noch nicht sonderlich - Ich vergebe gute vier Sterne - und bin gespannt auf den finalen Band.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Toller Auftakt, der hungrig auf mehr macht!

Ein Reif von Eisen
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Im Kaiserreich der Esche herrschen unruhige und düstere Zeiten. Eine Hand voll junger Menschen versuchen das Land aus der Dunkelheit zu führen und sind sich ihren einzelnen Rollen noch nicht in voller ...

Im Kaiserreich der Esche herrschen unruhige und düstere Zeiten. Eine Hand voll junger Menschen versuchen das Land aus der Dunkelheit zu führen und sind sich ihren einzelnen Rollen noch nicht in voller Gänze bewusst. Der Stammesfürst Morwa grübelt, welchem seiner Söhne er den Reif des Anführers anvertrauen soll? Und dann ist da noch Sölva, Morwas Tochter - Leyken, die ihre Schwester sucht und Pol, ein junger Dieb ...

Zunächst sei einmal angemerkt, dass der Rückentext meiner Meinung nach viel zu viel verrät. Nehmt das Buch zur Hand, lest es an, und wenn euch der Schreibstil zusagt, dann inhaliert es. Der Info-Text nimmt einen großen Teil der Spannung vorweg. Aber das nur am Rande. Als ich das Buch aufschlug wurde ich zunächst mal von einer schönen, informativen Karte begrüßt (ich liebe Karten! Ich bin von der Fraktion, die sie immer mal wieder aufschlägt um zu sehen, wo sich die Protagonisten eigentlich zur Zeit herumtreiben). Dann fiel mir die lose Karte in die Hand, auf der sich eine Art Stammtafel befindet. Gemeinsam mit dem Glossar ist „Ein Reif von Eisen“ schon mal perfekt ausgestattet für eine hoffentlich lange gemeinsame Reise.

Ich wurde direkt von Sölva begrüßt, deren Erlebnisse und deren Kampf gegen den Hunger mich mitnahmen ins Kaiserreich. Das Setting war so schonungslos und kraftvoll beschrieben, dass ich gar nicht mitbekam, wie die Seiten verflogen. Ergo fand ich gut in das Buch hinein - wenn mich ein Charakter an der Hand nimmt, bin ich generell schnell im Roman drin. Was mir aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Er ist sicher nicht jedermanns Sache. Doch ich mochte den Stil sehr. Wenn sich z.B. Sölva mit ihrer Freundin unterhielt oder Pol sich versteckte, ratterten bei mir die grauen Zellen, da ich immer das Gefühl hatte, eine Ebene höher geschieht noch etwas, das der Autor nur andeutet und das später noch einmal von Bedeutung sein wird. Ich habe also ein bisschen zwischen den Zeilen gelesen, doch diese Notwendigkeit war auf keinen Fall störend oder unterbrach den Lesefluss. Im Gegenteil - das wertete das Buch für mich noch ein bisschen auf.
Über meinen Lieblingscharakter muss ich etwas länger grübeln. Generell wird die Geschichte aus verschiedenen PoVs erzählt, was das ganze zu einem wirklich komplexen Gesamtwerk zusammenwachsen lässt. Und jeder Charakter hat etwas an sich, das ihn im Gedächtnis haften lässt. Da wäre zuerst mal Leyken, deren Suche nach ihrer Schwester gewaltig schief geht und die sich plötzlich im Intrigengeflecht der kaiserlichen Rabenstadt wieder. Pol, ein junger Dieb hatte mein Herz im Sturm erobert und Sölva hatte Führungsqualitäten, die ich ihr nicht zugetraut hätte zu Beginn der Reise. Um ehrlich zu sein hatte jeder Charakter etwas für sich und mal lag Pol vor, dann hat mich Sölva überrascht und dann war Leyken so entschlossen, dass ich ganz perplex war. Nur eines hat mir in diesem Buch gefehlt. Die einzelnen Handlungsstränge wuchsen leider noch nicht zusammen und so ließ mich das Buch ein bisschen unzufrieden und hibbelig auf Band zwei zurück. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass der Autor zuerst mal seine Schachfiguren in Position bringt und in die richtige emotionale Lage versetzt, um die Geschichte wirklich beginnen zu lassen. Ich hätte mir vielleicht noch hundert oder zweihundert Seiten mehr gewünscht!
Was ich im Gegensatz großartig fand, war die Art, wie es Stephan M. Rother fertig gebracht hat, meine Ansicht über verschiedene Charaktergruppen zu wandeln. Im ersten Moment hielt ich sie noch für Monster, dann kam ein Gespräch und ich verstand plötzlich die Emotion oder das Pflichtgefühl dahinter. Im Endeffekt habe ich über mich selbst gestaunt, da ich normalerweise nicht der Typ bin, der seine Zuneigung so wankelmütig verteilt.

Fazit? Ich hibbele auf den nächsten Band. Wer Charaktere zum Mitfiebern sucht und eine tolle Welt mit vielen fantastischen Elementen, dem lege ich „Die Königchroniken“ wärmstens ans Herz. Ich vergebe trotzdem vier glitzernde Sterne, weil mir das Zusammengehörigkeitsgefühl der Plotstränge noch ein bisschen fehlt. Ich hoffe auf den nächsten Teil!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Toller Beginn einer Reihe zwischen den Seiten

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Sam ist ein Dieb, will jedoch keiner mehr sein. Um sich seinen Traum, in der Palastwache zu dienen, zu erfüllen, tritt er unter falschem Namen in die Wache ein. Doch anstatt den König zu bewachen, muss ...

Sam ist ein Dieb, will jedoch keiner mehr sein. Um sich seinen Traum, in der Palastwache zu dienen, zu erfüllen, tritt er unter falschem Namen in die Wache ein. Doch anstatt den König zu bewachen, muss er ein Tor inmitten staubiger Bücher bewachen. Sam denkt, dass er an Langweile stirbt. Doch er soll bald eines besseren belehrt werden.

Ich liebte Akrams Drachenreihe, weshalb ich es kaum erwarten konnte, sein neues Buch in den Händen zu halten. In seiner Drachenreihe habe ich seinen erzählerischen Einfallsreichtum kennen lernen dürfen und mich von den Büchern in die Wüste entführen lassen. Nun lockte mich ein neues Abenteuer, in dem es anstatt um Sand und Hitze um aber Millionen Bücher geht. Das sind doch die besten Vorraussetzungen für einen Bücherwurm wie mich.

Doch von vorn. Auf den ersten Seiten begegnen wir Sam (in seiner natürlichen Umgebung) - auf einem Raubzug. Akram setzt auf Action und Bewegung und fesselte zumindest mich damit gleich an die Seiten. Immerhin galt es aus den Räumlichkeiten des Hofjuweliers zu entkommen, zu denen er sich Zugang verschafft hatte. Man merkt schon an den ersten Seiten, dass die Handlungsskizzierung zu Akrams Stärken gehört. Action-Szenen wirken bei ihm, als hätte er sie geradewegs aus einem Film gemopst. Die erste halsbrecherische Flucht von Sam habe ich auf jeden Fall sehr genossen - und das, obwohl die Handlung noch nicht mal wirklich eingesetzt hatte. Well done, Akram.

Die Bücherstadt war ganz großes Kino. Ich glaube, ich würde mit leuchtenden Augen verklärt da herum rennen und nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden, irgendwann den Rückweg zu finden. Also ich hätte keine Befürchtungen gehabt, dass ich mich da unten langweilen könnte - ganz im Gegensatz zu Sam ;)

Seltsame Dinge gehen in der unterirdischen Stadt vor. Fremde Wesen tauchen aus dem Herzen der Bücherstadt auf und stiften Unruhe. Und ich war zumindest bestrebt, dass Geheimnis der Bücherstadt zu lüften.

Ich mochte Sam sehr. Mit seiner sarkastischen Art und seinem Witz hatte er mich schnell auf seiner Seite. Und seine Mitstreiterin, Kani, empfand ich auch als sehr angenehm, obwohl weibliche Figuren mir das ein oder andere Mal auf die Nerven zu gehen pflegen. Diesmal hielt es sich jedoch in Grenzen. Und die vielen anderen, manchmal fantastischen Figuren, die sich Akram ausgedacht hat, erwarben sich auch meine Sympathie.

Der Hauptkonflikt des Buches ist das Geheimnis der Bücherstadt, ganz klar. Aber ebenso wichtig schien der Konflikt, den Sam mit sich selbst ausfechten musste zu sein. Schlägt in seiner Brust nun das Herz eines Diebes? Auf welcher Seite steht er - auf welche Seite wird er gezogen. Das sind Fragen, die sich durch das ganze Buch ziehen und ihm eine besondere Art von Würze verleihen.

Ich habe übrigens neben der Bibliothek das Stadt- und das Theatersetting sehr genossen!

Was an Kritik bleibt, ist vielleicht der eine, kleine gewisse Funken, den ich nicht wirklich greifen kann. Die Bücherstadt wird mich auf jeden Fall wiedersehen, keine Frage, aber zur vollen Punktzahl reicht es noch nicht. Da fehlt mir ein klein wenig Magie, die Akram sicher in den Folgebänden noch einweben wird.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Der steinige Weg zu den Sternen

Naris
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Kyndra, die Sterngeborene, hat sich dazu entschlossen gemeinsam mit ihren Freunden im Nachbarland Acre nach Verbündeten zu suchen, bevor das Land über ihre Heimat herfallen kann. Sie begegnen einem Land ...

Kyndra, die Sterngeborene, hat sich dazu entschlossen gemeinsam mit ihren Freunden im Nachbarland Acre nach Verbündeten zu suchen, bevor das Land über ihre Heimat herfallen kann. Sie begegnen einem Land in Aufruhr, in dem diverse Mächte um die Macht kämpfen. Kyndra muss sich entscheiden!

Ich habe lange auf diesen zweiten Band gewartet, nachdem der erste mich mit seiner soliden Handlungsführung und seinen Charakteren überzeugt hatte. Das Cover ist in der Tradition des ersten Bandes gehalten und hat somit Widererkennungswert, was ich persönlich als positiv wahrnehme. Das Mädchen (Kyndra) wirkt mit dem Schwert an seiner Seite kriegerischer, was, wie ich nach der Lektüre feststellte, bezeichnend für die Handlung ist.

Der Einstieg fiel mir nicht unbedingt leicht. Zu lange ist es schon her, dass ich den ersten Band gelesen hatte. Ich musste erst mal in meinen gedanklichen Schubladen kramen und verstaubte Verbindungen wieder knüpfen, ehe ich mit einem deutlichen Aha-Effekt nach 20 oder 30 Seiten wieder im Buch war. Die ersten Kapitel beginnen gleich mit zwei fremden (Haupt)Charakteren, die nicht unbedingt vollkommen handzahm sind. Hagdon, der General des Imperiums, kommt charismatisch daher, hat aber für seine Handlungen und Entscheidungen einen tieferen Grund, was ihn für mich zumindest interessant machte. Char, ein junger Sklavenhändler, kämpft mit seinen eigenen dunklen Dämonen. Kyndra, die Protagonistin aus dem letzten Band, ist diesmal natürlich ebenfalls mit von der Partie. Doch wir treffen mit ihr auf eine unsichere Führerin, die ihre neue Macht noch nicht annehmen will und fürchtet, in die falsche Richtung zu driften. Diese Unsicherheit von ihr, das langsame Heranreifen zur Anführerin, zieht sich durch das ganze Buch, ohne extrem thematisiert zu werden. Die Thematik hält sich dezent im Hintergrund, was ich gut finde. Auch der Handlungsstrang in der Heimat wird weitergeführt. Die Geschichte rund um Brégenne und Gareth und den Eisenhandschuh habe ich besonders gern gelesen, da mir das Setting einigermaßen vertraut war.
Die Handlung unterschied sich aufgrund der überraschenden Actionszenen grundlegend vom ersten Band. Während in Band 1 Kyndra eingeführt und aufgebaut wurde und die Szenerie eher einem Schulsetting glich, wurde in diesem Buch Abenteuer und viel Action großgeschrieben. Einerseits heiße ich das gut, da dadurch viel Spannung in „Das Schicksal der Sterne“ miteinfloss. Andererseits litt unter den vielen Szenen auch ein wenig der rote Faden, der manchmal arg dünn wurde und sich erst zum Ende hin wieder zu einem dicken Strang verspann.
Das Ende riss übrigens vieles für mich wieder heraus, da es mich wirklich feurig überraschte und in sich stimmig war.
Auch die zarten Liebesgeschichten wirkten im vorliegenden Buch lange nicht so klischeehaft wie im ersten Band (ich bin ja immer noch für Nedirah (meine Lieblingsnebenfigur) und Brégenne ;)). Und hielten sich schön zurück.
Der Schreibstil von Lucy Hounsom ist wunderschön bildhaft und plastisch, sodass man manchmal wirklich glaubt die Sterne vor sich zu sehen. Manchmal mutet der Stil fast schon poetisch an.

Trotzdem war ich nicht ganz zufrieden mit dem Buch. Ich brauchte ein bisschen, ehe ich mich an die neuen Charaktere gewöhnt hatte und mit Char, dem Sklavenhändler, wurde ich bis zum Ende nicht wirklich warm. Außerdem schwächelte die Handlung des Buches in der Mitte. Aus dem Grund kann ich nur schwache vier Sterne geben, bin jedoch auf den dritten und hoffentlich finalen Band der Reihe gespannt.