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Veröffentlicht am 19.11.2024

Warmherziger Wohlfühlroman an der Nordsee mit viel Back- und Strickliebe

Ostfriesenglück
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Beim vorliegenden Roman handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk der bekannten Autorinnen Anne Barns und Susanne Oswald. Beide sind für ihre Wohlfühlromane bekannt, in denen es regelmäßig um Köstlichkeiten ...

Beim vorliegenden Roman handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk der bekannten Autorinnen Anne Barns und Susanne Oswald. Beide sind für ihre Wohlfühlromane bekannt, in denen es regelmäßig um Köstlichkeiten bzw. wunderschöne Strickkompositionen geht. Und so gibt es in diesem Roman im Anhang je zwei Rezepte und Strickanleitungen.
Sie entführen uns nach Fenjesiel, ein fiktives kleines Fischerdorf in Ostfriesland. Hier muss sich Anneke, die vor kurzem ihre Eltern verlor, mit deren Haushaltswarenladen beschäftigen und sich überlegen, wie es weiter gehen soll. Da sie den Laden nicht weiterführen möchte, beginnt sie einen Räumungsverkauf zu planen. Dabei lernt sie dann die fröhliche und lebensfrohe Konditorin Nora kennen, die im Urlaub ist. Die beiden Frauen lernen sich näher kennen und freunden sich locker an.
Nach einer Weile reift der Gedanke, dass man aus dem Ladenlokal von Annekes Eltern ein Strick- bzw. Woll-Café machen könnte.
Denn nicht nur Anneke, die als Arzthelferin des kürzlich in Rente gegangenen Arztes in Fenjesiel gearbeitet hat, sondern auch Nora könnten einen Neuanfang gebrauchen.
Nora arbeitet bei ihrem Bruder im Restaurant, ist aber mit dem Job und der Situation unglücklich.
Werden die beiden Frauen gemeinsam neu durchstarten können?

Ich war sehr gespannt auf dieses Gemeinschaftswerk, denn die bisherigen Romane der beiden Autorinnen habe ich stets gerne gelesen.
Sie erzählen diese Geschichte kapitelweise wechselnd, jeweils aus der Sicht von Anneke und Nora in der Ich-Form. Das bringt viel Nähe zu beiden Protagonistinnen, lässt mich ihre Gefühle und Gedanken erleben und natürlich thematisieren beide auch jeweils ihre Lieblingsthemen, köstliche Kuchen und Torten bzw. Wolle und Stricken. So kann man auch gut erkennen, welche Autorin vermutlich welchen Beitrag geleistet haben mag.

Es ist gut gelungen deutlich zu machen, womit die beiden jungen Frauen zu kämpfen haben. Anneke leidet unter dem Verlust ihrer Eltern und muss sich durch die Auflösung von deren Geschäft mit vielen traurigen Erinnerungen beschäftigen. Sie denkt bereits darüber nach, ob es nicht besser wäre, Fenjesiel zu verlassen.
Auch Nora ist mit ihrer Situation nicht zufrieden. Im Restaurant ihres Bruders arbeitet sie mit, um diesen zu unterstützen, aber ihre Liebe zu Kuchen und Torten als Konditorin kann sie dort nicht ausleben. Vielmehr leidet sie sehr unter dem Stress und braucht dringend eine Auszeit, die sie kurzentschlossen nach Fenjesiel führt, dem Ort in dem sie in ihrer Kindheit viel Zeit bei den Großeltern verbrachte.
In dieser Situation lernen sich die beiden kennen und freunden sich an. Es hat mir gut gefallen, wie sich diese Freundschaft entwickelt und sie sich gegenseitig unterstützen können. Und als plötzlich ein altes Foto Erinnerungen an Kindertage weckt, vertieft sich diese Freundschaft so, dass beide sich vorstellen können, gemeinsam etwas ganz Neues anzufangen. Mir hat es gefallen zu erleben, wie die beiden Ideen entwickeln, Pläne schmieden und so ihrem Wunsch immer näher kommen.
Natürlich spielt auch die Liebe eine Rolle und es gibt mit dem geheimnisvollen Hausbootbesitzer Jonte und dem neuen Arzt im Ort auch interessante Männer in der Geschichte.

Die beiden Autorinnen haben hier einen warmherzigen Wohlfühlroman über Verlust, Neuanfang und Freundschaft geschaffen und ihrer beider Schreibstil ergänzt sich mit den jeweiligen Themen sehr gut. Sympathische Protagonistinnen, ein schönes Setting in einem kleinen Ort am Meer sowie viel Back- und Strickliebe sorgen für einen schönen Mix und bilden einen unterhaltsamen Roman, den ich sehr gerne gelesen habe!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 30.10.2024

Spannender Fall in der Finanzwelt und gute Unterhaltung

Teure Rache
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Der inzwischen 47. Fall für Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei spielt diesmal in der Finanzwelt.
Auf einer Präsentation, bei der eine Aufsehen erregende Fusion bekannt gegeben werden soll, ...

Der inzwischen 47. Fall für Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei spielt diesmal in der Finanzwelt.
Auf einer Präsentation, bei der eine Aufsehen erregende Fusion bekannt gegeben werden soll, geschieht ein Attentat. Genauer gesagt handelt es sich um ein klassisches Selbstmordattentat, das vom Marketingchef der einen Fluglinie begangen wird. Es kommen 11 Menschen inklusive dem Attentäter ums Leben und weitere neun Menschen werden verletzt.
Schnell finden Eve Dallas und ihr Team heraus, dass der Marketingchef zu dem Anschlag gezwungen wurde, indem seine Frau und sein Kind entführt wurden. Aber das Motiv ist völlig unklar, denn die Fusion findet trotzdem statt. Eve und ihr Team ermitteln unterstützt von den Bombenexperten auf Hochtouren doch können sie eine weitere Bluttat nicht verhindern.

Es begeistert mich bei dieser Reihe immer wieder, dass der Autorin stets neue Fälle einfallen und sie mit großer Kreativität immer wieder neue Motive und Fälle erschaffen kann.
Diesmal hat sie als Umfeld die Finanzwelt mit Börsenmarkt, Fusionen usw. gewählt. Motive gibt es in diesem Themengebiet sicherlich viele, so dass man fleißig miträtseln kann, was hier genau hinter den grausamen Plänen steckt. Klar ist, der Marketingchef war Täter und Opfer gleichermaßen.

Die Ermittlungen sind wie immer langwierig und es gibt eine Vielzahl an Personen in den jeweiligen Firmen, die beteiligt sein könnten. Also ist sehr viel Ermittlungsarbeit angesagt, die sich nicht nur in Vernehmungen sondern natürlich auch in Recherchen erstreckt. Hier heißt es wie schon öfter mal „Folge der Spur des Geldes“. Eves Ehemann Roarke ist ihr wie immer eine große Hilfe und Unterstützung, sowohl in persönlicher und moralischer Hinsicht als auch in beruflicher, indem er ihr bei den Recherchen behilflich ist und durch seine vielfältigen Geschäftskontakte wertvolle Hinweise geben kann.
Aber auch Eves Team leistet wieder gute Arbeit und alle gemeinsam können den Fall am Ende natürlich lösen.

Die Spannung ist diesmal auch wieder gewohnt hoch und es gibt im Rahmen der Ermittlungen eine größere Zahl von Möglichkeiten, Motiven und Verdächtigen. Alles entwickelt sich anders als ich es erwartet habe, was für die Undurchsichtigkeit des Falles spricht.

Es gibt wie erwartet ein Wiedersehen mit den meisten der schon bekannten Figuren und die persönlichen Geschichten entwickeln sich immer weiter.

Auch der 47. Fall für Eve Dallas hat mir wieder spannende und gute Krimi-Unterhaltung geboten. Die Firmen-, Finanz- und Börsenwelt bietet ein interessantes Umfeld und etliche Themen für einen ruhigen aber fesselnden Fall!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 24.10.2024

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte mit Zeitbild

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Zum zweiten Mal besuchen wir lesend das fiktive Eifeldorf Altenburg und u. a. das dortige Haus der Füchsin. Dort lebt Johanna Fuchs, die Künstlerin, mit ihrer Tochter Klara und der Adoptivtochter Mia. ...

Zum zweiten Mal besuchen wir lesend das fiktive Eifeldorf Altenburg und u. a. das dortige Haus der Füchsin. Dort lebt Johanna Fuchs, die Künstlerin, mit ihrer Tochter Klara und der Adoptivtochter Mia. Der zweite Weltkrieg ist überstanden und die Menschen versuchen zurück in den Alltag zu finden, was Hungersnöte und auch die Anwesenheit der Besatzer nicht gerade leicht machen. Aber die Hoffnung auf bessere Zeiten ist groß.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden jungen Frauen Klara und Mia, die sehr verschieden sind aber dennoch eng verbunden. Sie lieben das Leben auf dem Land haben jedoch auch noch andere Interessen.
Klara ist schüchtern und zurückhaltend, liebt den Gesang der Nachtigall und ist selbst eine sehr gute Sängerin. Mia dagegen ist eher praktisch veranlagt, geht auf die Menschen zu und kann gut mit Zahlen umgehen.
Bei einem Tanzabend im Eifeldorf lernen die beiden den tschechischen Sänger Pavel kennen, der beiden jungen Frauen den Kopf verdreht.
Er überredet Klara schließlich nach Köln zu gehen und dort ihre Gesangskarriere zu starten.
Auch Mia verlässt das kleine Eifeldorf und geht nach Trier, um in der Tabakfabrik der Familie Fuchs mitzuarbeiten. Kann dadurch vielleicht der Familienzwist beigelegt werden und werden die beiden Schwestern ihr Glück finden?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Klara und Mia erzählt, so dass man nah an beiden und ihrem Gefühlsleben ist.
Wir treffen aber auch auf alte Bekannte aus dem ersten Teil der Dilogie und erfahren auch einiges darüber, wie es in Johannas Leben weiter geht.
Nachdem Klara zunächst im Schlagergenre unterwegs ist findet sie den Weg zur Oper und erntet dort auch bald Anerkennung. So erhält man als Leser einen schönen Einblick in die klassische Oper.
Es hat mir gut gefallen zu beobachten, wie Klara sich immer weiter entwickelt und immer mehr Selbstbewusstsein erlangt, je erfolgreicher sie wird.
Aber auch Mia hat ihre Erfolgserlebnisse und lernt Simon, den Werbeleiter der Tabakfabrik kennen.
Insgesamt sind alle Figuren, und davon gibt es recht viele, sehr lebendig dargestellt und sie alle agieren glaubhaft. Ich konnte an ihrem Alltagsleben teilnehmen und habe dabei vieles über die damalige Zeit, die Arbeitswelt, Kultur, Kleidung und Ernährung erfahren.

Wie von Brigitte Riebe gewöhnt hat sie sehr gut recherchiert und das damalige Zeitgeschehen im Zeitraum von Sommer 1945 bis Herbst 1954 in ihren Roman eingebunden. Sie lässt ihre Figuren die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die Lebensmittelknappheit und die Einführung der Lebensmittelmarken, die juristische Verfolgung und Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen aber auch den Wiederaufbau und den Aufschwung erleben.
So entsteht beim Lesen ein realistisches und authentisches Zeitbild und lässt die damalige deutsche Geschichte wieder lebendig werden.

Brigitte Riebe erzählt Klaras und Mias Geschichte vor dem Hintergrund der Ereignisse der Nachkriegszeit sehr lebendig, bildhaft aber auch einfühlsam und emotional.
Ich hatte ein unterhaltsames Lesevergnügen mit diesem stimmungsvollen zweiten Teil der Dilogie und dem Abschluss der Familiengeschichte!

Fazit: 4 von Sternen



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Veröffentlicht am 25.09.2024

Warmherziger Wohlfühlroman zum Abschluss der Bücherdorf-Reihe

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber
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Zum vierten und wohl letzten Mal sind wir zu Gast in Swinton-on-Sea, dem charmanten kleinen fiktiven Bücherdorf, das die Autorin nach dem Vorbild von Wigtown in Schottland geschaffen hat.
Hier lebt auch ...

Zum vierten und wohl letzten Mal sind wir zu Gast in Swinton-on-Sea, dem charmanten kleinen fiktiven Bücherdorf, das die Autorin nach dem Vorbild von Wigtown in Schottland geschaffen hat.
Hier lebt auch Ann Webster und betreibt einen Laden in dem sie Second Hand Vintage Mode vertreibt.
Ann kennen wir schon aus den vorherigen Bänden und auch das wunderschöne Brautkleid, das in ihrem Schaufenster hängt und unverkäuflich ist. Auch ihrer Tochter Isla, die bald heiraten wird, möchte sie es nicht leihen, obwohl diese davon träumt, in genau diesem Kleid zu heiraten. Und obwohl Ann jedem Kleidungsstück normalerweise die Geschichte der Vorbesitzerin beilegt, erzählt sie die Geschichte des Brautkleides nie.
Und in diesem Teil erfahren wir dann auch, dass Ann noch ein weiteres Geheimnis hütet. Unter einem Pseudonym schreibt sie bereits seit längerer Zeit pikante Liebesromane. Ihr neuer Roman erreicht auf Anhieb die Bestsellerliste und ruft damit den Neid einer bekannten Autorin hervor. Gleichzeitig wird ein großer Verlag auf sie und ihre Bücher aufmerksam und bietet ihr einen Vertrag an. Die Lektorin möchte aber, dass sie die Geschichte des Brautkleides im Schaufenster erzählt, was Ann nun so gar nicht möchte, da sie schmerzliche Erinnerungen damit verbindet. Wenn sie diesen Vertrag annehmen würde, müsste sie sich der Vergangenheit stellen. Denn ausgerechnet der neue Chef von ihrer Tochter Isla ist der Mann, der ihr vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat. Er kehrte nun nach Swinton zurück, um die alte Whisky-Destillerie wiederzueröffnen.

Auf die geheimnisvolle Geschichte des Brautkleides in Anns Schaufenster war ich ja schon von Anfang an gespannt. In diesem Buch wird sie nun gelüftet und sie war schon bewegend.
Aber auch die Überraschung, dass Ann neben ihrem Geschäft noch als Autorin tätig ist, fand ich gelungen. Ich war sehr gespannt, wie Ann mit der Anfrage des Verlages umgehen wird und ob sie ihre Tarnung bzw. ihr Pseudonym im Dorf auflösen wird. Denn Ann veröffentlicht im Selfpublishing eBooks, die in Swinton, dem Bücherdorf, regelrecht verpönt sind. Dort gibt man noch nicht mal zu, einen eBook-Reader zu besitzen, die werden „zerstört“.
Aber auch die Geschichte, die sie mit Ray, dem Chef ihrer Tochter verbindet war emotional ebenso wie die mit ihrem Ex-Mann Colin, worüber man hier auch noch mehr erfahren kann.
Da gab es sehr viele emotionale, romantische und berührende Momente aber auch eine gewisse Portion Spannung.

Daneben war es eine große Freude die anderen liebenswerten Figuren bzw. Dorfbewohner, die man aus den vorherigen Bänden schon gut kennt, erneut zu erleben. Auch in deren Leben gibt es noch einige Neuigkeiten, die geschickt in die Handlung eingewoben sind. Da ist wieder einiges los in Swinton und alles ist nicht nur kurzweilig sondern auch realitätsnah erzählt.

Der Abschluss der Reihe um das kleine charmante Bücherdorf ist warmherzig, unterhaltsam und emotional. Für mich ist dieser Band ein gelungener Abschluss dieser schönen Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle und die mich sehr inspiriert hat, einmal in das reale Bücherdorf nach Schottland zu reisen!


Fazit: 4 von 5 Sternen




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Veröffentlicht am 24.09.2024

Fesselnder TrueCrime-Thriller mit detailreichem Einblick in die Rechtsmedizin

Mit kaltem Kalkül
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Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ist zurück und löst ihren zweiten Fall.
Es gibt sehr ungewöhnliche Todesfälle, die die Rechtsmedizin in Berlin beschäftigen. Zwei Tote, die in schwarz gekleidet und völlig ...

Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ist zurück und löst ihren zweiten Fall.
Es gibt sehr ungewöhnliche Todesfälle, die die Rechtsmedizin in Berlin beschäftigen. Zwei Tote, die in schwarz gekleidet und völlig entstellt an einem Gestell im Wald hängen bieten das erste große Rätsel. Ein Toter in einer Bauwagensiedlung zwischen Kinderspielzeug und verschiedenen Dingen sowie ein später gefundenes totes Kind geben weitere Rätsel auf. Insbesondere die Kinderleiche, denn es stellt sich schnell heraus, dass dieses Kind seit rund vier Jahren vermisst wird doch die Leiche passt nicht zu dem Alter, das das Kind aktuell haben müsste. Wie kann so etwas sein?

In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir Khalaf, einen Ex-Geheimdienstler aus Jordanien, der nach einem vermissten achtjährigen Jungen namens Yasser sucht. Die Mutter vertraut ihm und er versucht alles, um das Kind zu finden, wovon die Polizeiermittler allerdings nichts wissen.

Das alles war anfangs ziemlich verwirrend und ich hatte ein bisschen Mühe, mich in die einzelnen Fälle einzufinden.
Sabine Yao arbeitet in den Mordfällen wieder eng mit der Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA, Monica Monti, zusammen. Die beiden Frauen und ihre enge Zusammenarbeit haben mir gut gefallen. Da konnte man gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen erkennen.
Hier geht es nicht nur darum, die Todesfälle aufzuklären und vor allem herauszufinden, warum die Kinderleiche altersmäßig so verändert ist.
Der Schwerpunkt der Handlung liegt also schnell in der Aufklärung und darauf, den vermissten Yasser zu finden.
Der Fall der beiden Toten im Wald gerät dann mehr in die Nebenhandlung.

Sehr gut gefallen haben mir wieder die intensiven und detaillierten Einblicke in die Rechtsmedizin. Hier ist es Tsokos erneut gelungen, dieses komplexe Thema so darzustellen, dass man als Laie folgen kann.
Auch die Zusammenarbeit zwischen Rechtsmedizin und Kriminalpolizei wird thematisiert und man kann erkennen, wie die Kripo mit den Erkenntnissen der Rechtsmediziner arbeitet und diese auswertet.
Insoweit wird der Fall dann doch noch spannend ebenso wie die Suche nach dem vermissten Kind.

Ein bisschen zu kurz kommt diesmal Sabine Yaos Privatleben. Man erfährt nur ganz am Rande ein bisschen was zur Situation bei Sabines Schwester und deren Kindern. Das fand ich ein bisschen schade, denn gerade diese Aspekte machen eine Protagonistin menschlicher und nahbarer.

Insgesamt war dieser zweite Fall für Sabine Yao nicht ganz so packend wie der erste, sondern durch mehrere Schauplätze eher etwas verwirrend. Dennoch konnte er mir eine gewisse Spannung bieten und durch die kurzen Kapitel mit oft wechselnden Perspektiven war auch der Lesefluss hoch. Die vielen Einblicke in die Forensik mit interessanten Details haben mich wieder begeistert und es war erneut faszinierend, wie die Rechtsmedizin die Polizei bei der Beweisführung und Aufklärung von Taten unterstützen kann.
Mit dem Wissen, dass es sich hier um die fiktionalisierte Erzählung echter Kriminalfälle und deren rechtsmedizinische Untersuchung handelt, freue ich mich auf weitere solche Fälle!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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