Die traumatische Zeit amerikanischer Frauen rund um den Vietnamkrieg
Die Frauen jenseits des FlussesDass Frauen Helden sein können, zeigt auch dieser Roman, der größenteils auf Coronado Island in Kalifornien und an diversen Krankenhauseinrichtungen in Vietnam spielt. Beschrieben wird das behütete, bereits ...
Dass Frauen Helden sein können, zeigt auch dieser Roman, der größenteils auf Coronado Island in Kalifornien und an diversen Krankenhauseinrichtungen in Vietnam spielt. Beschrieben wird das behütete, bereits festgeschriebene Leben der zwanzigjährigen Frances Grace McGrath, mit Heirat, Kindererziehung etc., aus dem sie bewusst aussteigt durch ihren freiwilligen Beitritt in den Army Nurse Corps 1966. Die Briefkorrespondenz aus den Staaten gibt die nicht enden wollenden Protestbewegungen gegen den Vietnamkrieg und auch die Rassenunruhen während der Regentschaft mehrerer Präsidenten wieder, während im Kriegsgebiet Napalm-Bomben und Agent Orange nicht nur gegen die Vietkong eingesetzt werden. Lebenslange Freundschaft, Liebe und Kameraderie untereinander wird überzeugend beschrieben neben viel Trauer, Schmerz und Tot nicht nur in den eigenen Reihen. Nach der Rückkehr 1969 hat sich Frankie nicht nur mit sich selbst auf Kriegsfuß gestanden, sondern auch mit der amerikanischen Regierung mit ihrer Verleumdungspolitik gegenüber Frauen als Kriegsveteranen. Ihr persönlicher, auch zwischenmenschlicher Kampf neben Alpträumen, Stimmungsschwankungen, Alkohol und Drogen wirkt überzeugend. Die Heroisierung des Krieges mit väterlicher Heldenwand voller männlicher Familienmitglieder schmerzt, begreift man die Scham, Lügerei und den fehlenden Stolz gegenüber den 10.000 Frauen, aktiv in diesem Krieg. Die verschiedene Charaktere der Hauptfiguren Ethel, Barb und Frankie gefällt. Interessant sind auch die Informationen zur Arbeit der National League of Families, zur Operation Homecoming, zu Posttraumatischer Belastungsstörung und Hanoi Hilton.