Haig meets King
Die Bücher von Matt Haig sind immer sehr ungewöhnlich, aber dieses hier ist bisher das ungewöhnlichste. Hier kann ich mich selbst noch nichtmal auf ein Genre einigen.
Es fängt schon damit mal an, dass ...
Die Bücher von Matt Haig sind immer sehr ungewöhnlich, aber dieses hier ist bisher das ungewöhnlichste. Hier kann ich mich selbst noch nichtmal auf ein Genre einigen.
Es fängt schon damit mal an, dass die komplette Handlung in Form eines Briefes einer pensionierten Mathelehrerin an ihren ehemaligen Schüler erzählt wird. Oftmals vergaß ich das beim Lesen, doch Haig streut immer kleine Momente ein, wo die Erzählerin Grace ihren Adressaten direkt anspricht.
Dann wirkte es für ca. das erste Viertel des Buches wie ein Drama, verwoben mit der Lebensgeschichte von Grace, die vor vielen Jahren einen tragischen Verlust erlitten hat, worauf sie immer wieder Bezug nimmt.
Doch dann wirkte das Buch auf einmal wie etwas, was Stephen King aus den Finger schütteln würde. Denn "la presencia" betritt die Bühne, und bringt eine bahnbrechende Veränderung für Grace mit sich. Und nebenbei ist es auch ein bisschen Detektiv-Thriller, denn sie will ja nach wie vor rausfinden was genau nun mit ihrer Freundin Christina geschehen ist (und wieso diese sich nach so langer Zeit überhaupt an sie erinnert hat).
Ich mag es, wenn ich beim Lesen überrascht werde. Und ich mochte Grace sehr. Ein bisschen hat mir der "Fluss" in der Geschichte gefehlt. Es ist zwar alles zusammenhängend erzählt, aber dann schweift sie doch immer wieder ab, greift etwas Nebensächliches auf - wie z.B. Orangensaft oder Lichtteilchen und die Quantenphysik - und referiert etwas darüber. Für mich stoppte das die eigentliche Erzählung immer ein bisschen.