Profilbild von Franci

Franci

Lesejury Star
offline

Franci ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Franci über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2022

Wichtige Themen in einer faden Handlung.

Cinderella ist tot
0

„Cinderella ist tot.“


Lille - ein Reich, das von Männern regiert und bestimmt wird, in denen diese das Recht haben, Frauen in Ketten zu legen, zu schänden und zu misshandeln, anders denkende, Freigeister, ...

„Cinderella ist tot.“


Lille - ein Reich, das von Männern regiert und bestimmt wird, in denen diese das Recht haben, Frauen in Ketten zu legen, zu schänden und zu misshandeln, anders denkende, Freigeister, öffentlich gedemütigt und hingerichtet, Kinder nach Belieben „aufgegeben“ werden.

König Manford zwingt seine Untertanen nach einer falschen Interpretation des romantischen Klassikers „Cinderella“ in ein Dasein voller Angst …

— Sophia lebt ein Leben im Korsett, an der Leine, bewacht. Und scheint die einzige, die wirklich sieht und versteht:


„Ich will nicht von einem Ritter in strahlender Rüstung gerettet werden. Ich möchte die Rüstung tragen, und ich würde gerne diejenige sein, die rettet.“


Katlynn Bayron brachte, neben den fatalen, blinden Gehorsam, Feminismus, Gleichberechtigung und Diversity, Akzeptanz und Selbstbestimmung in ihren wunderschön anzusehenden Roman. Doch bevor die Menschen in Lille solch ein Leben auch nur erahnen dürfen, müssen 200 Jahre vergehen, körperliche und seelische Wunden ertragen, unzählige Tote betrauert werden. Leider war der Stil, mit dem wir die eigensinnige Sophia bei ihrer gefährlichen Flucht, dem Widerstand begleiten, nicht nur sehr einfach, sondern auch nüchtern und distanziert, sodass Emotionen verloren gingen.

Das erschreckende System, in dem die Bürger unter der Herrschaft des Königs, unter Einfluss eines Märchens leben, kam verständlich und trotz der Oberflächlichkeit ausdrucksvoll zur Geltung.

Vom seichten Verlauf hatte ich mir deutlich mehr Action, Abenteuer und Spannung erhofft, doch viel zu oft wurden interessante Sequenzen nur gestreift, und doch waren dunkle Magie, Intrigen und Wendungen vorhanden.


Sophia und Constance sind stark, mutig, ihr Aufbegehren fand ich beeindrucken, genau wie die breite Auswahl der Themen, die Katlynn Bayron einflocht. Das Geheimnis um die wahre Cinderella und die Tyrannei des überheblichen Königs inszenierte die Autorin wahrlich unerwartet, fühlte man sich doch stellenweise zu sicher.

Doch nur das Ende vermochte es, mich zu berühren – Statements und Wahrheiten, die selbst heute noch nicht überall bekannt sind.


„CINDERELLA IST TOT“ eine Geschichte, die aufzeigt, dass es manchmal reicht, wenn nur ein einziger Mensch den Mut hat, aufzustehen — denn auch ein Waldbrand entsteht aus nur einem einzigen Funken.


„Wir, du und ich gemeinsam, werden den Unterschied machen.“


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Unausgereift, oberflächlich und auch in der Logik gibt's allerhand Überarbeitungsbedarf.

Snowshill Academy – Nebelnacht
0

Dark Academia, Fantasy-Vibes und eine unkonventionelle Protagonistin – da der Klappentext die Legende des kopflosen Reiters sowie mysteriöse Begebenheiten anteaserte, war ich sehr auf das Debüt von Laili ...

Dark Academia, Fantasy-Vibes und eine unkonventionelle Protagonistin – da der Klappentext die Legende des kopflosen Reiters sowie mysteriöse Begebenheiten anteaserte, war ich sehr auf das Debüt von Laili Atlas gespannt.

Drei Monate sind vergangen, seit man die Leiche von Evaline in der Nähe des privaten und konservativen Internats, das sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester besuchte, fand. In der Überzeugung, gefestigt und stabil zu sein, kehrt Sindre zu Beginn ihres Abschlussjahres zurück. Mit dem Ziel, weiterhin die Beste zu sein, erneut mit herausragenden Leistungen zu glänzen. Doch alles kommt anders, als die Einzelgängerin begreift, dass sie zu oft auf sich selbst und ihre Leistungen fokussiert war und das Leben ihrer Schwester aus den Augen verlor. Als River auftaucht und allerhand Fragen mit sich bringt, historische Artefakte die Schule verlassen müssen und sich unheimliche Beobachtungen samt der Anzahl von Toten häufen, steckt Sindre schon zu tief drinnen. Doch was ist wahr und was Stoff aus Horrorgeschichten? Zu Beginn: ich fand Idee und Setting vielversprechend und interessant. Das ehemalige Kloster sowie die dichten Wälder, von Statuen gesäumt, kamen vorstellbar zur Geltung, während das Geschehen öfter von einer düsteren, schaurigen Stimmung begleitet wird. Jeder Schatten schreit nach Vorsicht, verbirgt die Bedrohung.

Im Vordergrund steht Sindre. Wir lernen die introvertierte Schülerin, auf deren Schultern nicht mehr nur Verlust, Druck und Erwartungen lastet, sondern nun auch das Schicksal der Welt, ausreichend kennen, bekommen eine Ahnung von ihrem Auftreten und ihren Prioritäten vor Evalines schrecklichem Tod und ihrer – für die KlassenkameradInnen und LehrerInnen überraschenden – Veränderung. Denn seit River auf der Bildfläche auftauchte, mit Anschuldigungen und Prophezeiungen um sich warf, scheint die Realität aus den Angeln gehoben worden zu sein und der Untergang allen Seins nah. Doch was hat ihre Schwester damit zu tun und wieso musste diese wirklich sterben? Wer will, dass die Apokalypse hervorbricht, und welche Rolle spielt die „Snowshill Academy“?

Obgleich Atlas allerhand gute Ansätze einbrachte, ist nicht zu übersehen, dass ein Großteil nicht zu Ende gedacht wurde. Viele Fragen bleiben offen und der Verbleib von Figuren und Zusammenhängen unklar. Angefangen damit, dass die Gefahren aus der Hölle von allen „menschlichen“ Charakteren einfach an- und hingenommen werden. Des Weiteren waren viele Informationen über den Mythos des Kopflosen Reiters – ob vom Totengräber preisgegeben oder aus Büchern stibitzt –, maximal Annahmen der sich bildenden „Clique“. Es gab halbgare Pläne, genauso willkürlich wie die eine oder andere Reaktion. Neben Struktur, einem nachvollziehbaren Aufbau und Logik mangelt es diesem Roman auch an Tiefe und authentischen Entwicklungen. Abgesehen der Erzählenden, die sich im Verlauf zumindest teilweise ihrer eigenen Fehler bewusst wird, bleiben andere „unsympathisch gezeichnete“ Schemen. Damit bietet die Autorin zumindest einige MitschülerInnen, FördererInnen und Lehrkräfte an, die für das Beschwören der Apokalypse infrage kämen. (Wobei ich ehrlich gesagt recht schnell sicher war, wer falsch spielt.) Enttäuschend war die Rolle von River, der letztlich gar nicht so viel mit Wissen und Tatendrang glänzte wie angenommen. „Nebelnacht“ wird zwar als Romantasy vermarktet, aber weder konnte ich eine bittersüße Romanze noch eine (entstehende) Liebe ausmachen. Der romantische Strang war komplett unausgegoren – wie auch jener, der hinter das mysteriöse Geheimnis der Schule, den Reitern und dem „Böse“ führt. Wenngleich Fantastische- und Spannungselemente rar gesät sind, gab es jedoch Szenen zum Mitfiebern. Ich hoffte bis zum Schluss, dass sich Lücken schließen, ein bisschen Drama für Emotionen sorgt, ein actionreicher Showdown wartet … Tja – und dann kamen die letzten 50, 40, 30 Seiten, und die kleine Truppe, die den Untergang der Welt verhindern will, steht quasi immer noch am Anfang. Vielleicht könnt ihr erahnen, wie abrupt, nichtssagend und blass das Finale ablief?

Positiv zu erwähnen: In diesem Roman gab es nicht annähernd so viele Fehler wie vom Verlag gewohnt. Fazit: Guter Anfang, spannende Idee – leider entpuppt sich „Snowshill Academy – Nebelnacht“ als lasch, oberflächlich und irgendwie nicht ausgereift.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2024

0815-Story, deren Umsetzung alles andere als originell war.

THE CHOICE: Die Erwählten
0

In ihrer Romantasyserie führt uns Sophia Hunter nach „Prime Union“ – ein dystopisches Europa, in dem sich alle Frauen im heiratsfähigem Alter einer Jury stellen müssen, um in einer Art Reality-Show, die ...

In ihrer Romantasyserie führt uns Sophia Hunter nach „Prime Union“ – ein dystopisches Europa, in dem sich alle Frauen im heiratsfähigem Alter einer Jury stellen müssen, um in einer Art Reality-Show, die die ganze Welt verfolgt, das Herz von einem der acht Männer, zwei aus jeder Monarchie und vier unter ihnen von königlichem Blut, zu gewinnen.
Juliana ist alles andere als begeistert, als sie zu „The Choice“ geladen wird, hat sie doch aufgrund ihres bescheidenen Lebens am Rande der Gesellschaft keinerlei Chancen. Immerhin sind es immer die Adeligen, die siegen. Doch einem Fauxpas – oder steckt etwas anderes dahinter? – ist es zu „verdanken“, dass sie wahrhaftig Teil der Show wird… Einer Show, die es nicht darauf anlegt, ihre Kandidatinnen wohlwollend darzustellen.

Sind wir ehrlich: Der Plot erinnert u. a. stark an „Selection“ – Liebe im Rahmen eines Wettbewerbs, in dem die Loveinterests aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen. Auch die 0815-„Heldin“ – ein armes Mädchen, das wiesoauchimmer (besonders) intelligent/bissig/gewitzt, jedem/r ein Dorn im Auge ist und begehrt/geliebt wird – kennen wir.
Man kann das Rad nicht neu erfinden, und das ist vollkommen ok, aber leider fand ich in diesem Auftakt nur wenig, was ich als originell bezeichnen könnte.

War es interessant, sich Informationen über „Prime Union“ und die Entstehung herauszupicken, war es der Rest nur selten. Denn klischeehafte Figuren und ein vorhersehbarer Verlauf mimen den Beginn dieser Serie, in der einander weder kennengelernt wurde noch Zeit für etwaige Entwicklungen blieb.
Juliana Gardener – eine junge Frau, die sich nichts aus dieser inszenierten Challenge, der Dekadenz macht und schnell zurück zu ihrer hungernden Familie will – beginnt durch ein verlockendes Angebot für ihren Platz und das Weiterkommen bei „The Choice“ zu kämpfen.
Dass sie im Fokus aller steht, und zwar nicht nur durch ihren „Auftritt zum Niederknien“ bei der Auswahlprozedur, ist dabei nicht sonderlich hilfreich. Mit mehr Glück als Verstand hangelt sich die Protagonistin durch die Aufgaben und den Alltag im Palast, findet fast augenblicklich Verbündete, schlägt jeder Intrige ein Schnippchen und, wie sollte es anders sein, verliebt sich prompt.
Hier wird von „allen Männern schöne Augen machen“, von tiefen Gefühlen, gar Liebe, und Freundschaften gesprochen und ich fragte mich: Wann passierte das? Und wie? Auch zu anderen, rasch gesprochenen, aus dem Nichts kommenden Einschätzungen fehlte mir das Handfeste.

Spannung und Freude blieben bei mir aus. Dabei weckte die Kombination – Dystopie, Brautschau, Reality-TV-Casting und Wettbewerb – sofort meine Aufmerksamkeit. Zusätzlich zu der flachen Umsetzung konnte mich auch Sophias Stil nicht an das Geschehen fesseln. Vieles wirkte überstürzt, Reaktionen übertrieben/für mich nicht nachvollziehbar, Dialoge und Gedanken gestellt. Auch bin ich kein Fan des Insta-Love-Tropes.
Wenn Plot- und Weltidee sowie die vorhandene Gesellschaftskritik ansprechend schienen, halten mich die Klischees und die für mich mangelhafte Ausarbeitung der Figuren inkl. der zwischenmenschlichen Entwicklungen davon ab, weiterzulesen.

Wahrscheinlich gehöre ich nicht zur geeigneten Zielgruppe, denn andere Vorab-LeserInnen warten gespannt auf die Fortsetzung.
„The Choice“ erscheint am 31. August und ich wünsche Sophia Hunter viel Erfolg.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2024

Leider nicht überzeugend.

WHISPERS. Die Wahrheit wird dich zerstören
0

Spice, Spannung, Studenten in Kombination mit Geheimnissen, gefährlichen Challenges und einem Mrd – das verspricht „𝐖𝐡𝐢𝐬𝐩𝐞𝐫𝐬: 𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐝𝐢𝐜𝐡 𝐳𝐞𝐫𝐬𝐭𝐨𝐞𝐫𝐞𝐧“ von Ayla Dade.

„Whispers“ ist eine App ...

Spice, Spannung, Studenten in Kombination mit Geheimnissen, gefährlichen Challenges und einem Mrd – das verspricht „𝐖𝐡𝐢𝐬𝐩𝐞𝐫𝐬: 𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐝𝐢𝐜𝐡 𝐳𝐞𝐫𝐬𝐭𝐨𝐞𝐫𝐞𝐧“ von Ayla Dade.

„Whispers“ ist eine App für Harvard-Studierende, in der der soziale Status abgerufen und durch verschiedene Challenges aufgewertet werden kann. Diese ominöse Plattform hat eine ungeahnte Macht, die sogar Konsequenzen für all jene bereithält, die Aufforderungen ablehnen oder nicht bestehen. Die von „Noktura“ gestellten, fragwürdigen Aufgaben gefährden nicht selten Gesundheit oder Zukunft der jungen Erwachsenen. Genau in solch einem perfiden Spiel befinden sich Willow, Deepika, Benedict und Jacob. Vier Studierende, die nichts gemein haben, außer des medial befeuerten Verdachts, etwas mit dem T
d ihres Kommilitonen zu tun zu haben, und im Laufe der Geschichte näher zusammenrücken müssen.

Der neue Roman von

AylaDade beginnt damit, dass wir die Hauptakteure zumindest flüchtig kennenlernen und Informationen über die Gegebenheiten sowie die App sammeln können.
Stilistisch liest sich das Geschehen modern, der Ton ist oft hart und direkt – passend gewählt –, der Verlauf hingegen entfaltet sich recht schnell zu einer überladenen, temporeichen Story, in der ein Ereignis auf das andere folgt, spannende Momente keine Chance haben, ihr Potenzial zu entfalten, und auch für eine charakterliche oder zwischenmenschliche Entwicklung kaum Zeit aufgewendet wurde. Dementsprechend blieben die Figuren blass und emotionale Regungen auf der Strecke, während „romantische“ Gefühle plötzlich „einfach da waren“.
Obgleich die App und die Thematik rund um

SocialMedia , die drohende Abhängigkeit und der Druck, mit dem die öffentliche Selbstinszenierung einhergeht, sehr interessant und wichtig anmuten, bin ich nicht sicher, ob dieser Roman die Intention hat, davor zu warnen.
Auch andere sensible Inhalte finden Erwähnung, ohne schlüssig abgeschlossen oder tiefer behandelt zu werden.

Der Mrdfall – nun ja. Wer hier auf ein nervenaufreibendes Thrill-Erlebnis hofft, wird aufgrund der schlichten und konstruierten Ereignisse enttäuscht werden. Auch konnten mich weder die unrealistisch aufgebauschten, expliziten Abschnitte noch die oft überspitzten und gewollt wirkenden „deftigen“ Dialoge unterhalten.
Nichtsdestotrotz fand ich die Idee faszinierend. Die Neugier, wer sowohl hinter der App als auch hinter den Erpressungen der vier und dem Mord steckt, sorgt dafür, dass man weiter lesen will – selbst wenn am Ende kein stimmiges und rundes Bild zurückbleibt.

Spice und harte Szenen, blutige und gew
ltvolle, finden sich innerhalb der Handlung, die zwar mit einem vorstellbaren Setting, einer einnehmenden Atmosphäre und hin und wieder Adrenalin daherkommt, aber auch mit vielen Fragen, Klischees und Augenroll-Momenten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2024

2,5 Sterne - nette Idee, schönes Cover.

Aus Licht und Schatten
0

„Aus Licht und Schatten“ klang nach einer aufregenden Urban-Fantasy-Story, in der Prudence endlich ihren Platz und ein wirkliches Zuhause findet.
Nicht wie angenommen in der Welt der Menschen. Sondern ...

„Aus Licht und Schatten“ klang nach einer aufregenden Urban-Fantasy-Story, in der Prudence endlich ihren Platz und ein wirkliches Zuhause findet.
Nicht wie angenommen in der Welt der Menschen. Sondern in einer, in der Geschöpfe und Wesen beheimatet sind, die die junge Verkäuferin sonst nur aus Film und Buch kennt.
Genau das bringt Julia Schyma auch aufs Papier – nur blieb die erwartete Spannung größtenteils aus. Was nicht heißt, dass gänzlich auf Action und Überraschungen verzichtet wird. Denn hier und da gab's Tempo und Kampf. Hintergründe, die Prudence Wurzeln ein Stück weit offenlegen und zeigen, was in ihr schlummert, aber auch, welche Bürde nun auf ihren Schultern lastet. Was ihr hier, in Magicis, eine Stütze ist: Blacky, der zutrauliche Kater, und Kate, ihre Freundin aus Jugendtagen.

Die Idee, der der Romantasy-Plot folgt, ist sicher nicht sonderlich neu, aber auch nicht uninteressant, ebenso wenig wie die magische Welt. Immerhin werden die einzelnen Länder von zahlreichen Wesen – MagierInnen, Greifen, Elfen, Zwergen, Orks (…) – beheimatet, die politisch unabhängig voneinander regieren. In Band eins der Trilogie kamen Worldbuilding und greifbare Gegebenheiten lediglich einer Vorstellung gleich, doch sicher ist, dass sich nicht alle Völker einig und wohlgesonnen sind.

Die im Klappentext erwähnte „stärker werdende Anziehungskraft“ zwischen der Protagonistin und Aiden, einem Assassinen, hier „Schurke“ genannt, blieb theoretisch aus. Denn diese „Verbindung“ war sofort da, und weder Aiden, süß und zuvorkommend, noch Prue konnten sich dieser verwehren. Heißt, von „Slow-Burn“ kann kaum eine Rede sein.

Ebenfalls wenig Authentizität versprühen Reaktionen und Verhalten des Neuankömmlings. Bemühtes Hinterfragen und Unglauben fehlten, eher scheint sie sich recht schnell ihres Platzes sicher zu sein. Nichtsdestotrotz warten einige Geheimnisse, viele, viele detailreiche Beschreibungen und Dialoge, die ich nicht als sonderlich „natürlich“ betrachtet habe. Mit all diesen Kritikpunkten, der einfachen Handlung und dem mangelnden Ausbau von Tiefe und Entwicklung hätte ich leben können. Doch wir haben einen einfallslosen, schlichten Stil, der uns durch einen Text trägt, in dem sich (Wort)Wiederholungen an (Wort)Wiederholungen reihen, sich Interpunktionsfehler angehäuft haben und ich vermeintliche Emotionen nicht von Informationen unterscheiden konnte.

So traurig und mysteriös Prudence Schicksal objektiv betrachtet ist, so fad fand ich die Darstellung. Mir ist ehrlich gesagt unbegreiflich, wie das im Buch vermerkte Lektorat die Fülle der Aneinanderreihungen von identischen Formulierungen und Worten nicht bemerken konnte?! Und wer hat hier bitte die Kommas gesetzt?

Fazit: „Aus Licht und Schatten“ ist zwar der Beginn einer Reihe, aber ich bin sicher, dass Prudence ihren Weg auch ohne mich gehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere