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Veröffentlicht am 26.09.2024

Schottland zum Verlieben - eine zuckersüße Fortsetzung

Die schottische Bäckerei zum Glück
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In Teil 2 geht es wieder nach Tobermory auf die Isle of Mull in Schottland, einem idyllischen Hafenstädtchen, das auch Touristen aufgrund von Sehenswürdigkeiten, Ausflugmöglichkeiten verbunden mit der ...

In Teil 2 geht es wieder nach Tobermory auf die Isle of Mull in Schottland, einem idyllischen Hafenstädtchen, das auch Touristen aufgrund von Sehenswürdigkeiten, Ausflugmöglichkeiten verbunden mit der vielfältigen Natur wie einen Magneten anzieht.

Hier ist auch das Zuhause der drei Freundinnen Ally, Hailey und Lin, die man bereits im 1.Teil kennen und lieben gelernt hat. Im Fokus steht dieses Mal Hailey und ihre süße kleine Bäckerei. Als eines Tages ein Obdachloser ohne Erinnerungsvermögen in einem Unwetter bei ihr strandet, kann sie gar nicht anders, als sich um ihn zu kümmern, weil sie das mit Mensch und Tier schon immer tut. Er nennt sich Arran Hamilton, obwohl er sich nicht sicher ist, ob das sein richtiger Name ist. Er findet Platz in ihrem Gartenhäuschen und bringt sich überall ein, wo Hilfe benötigt wird, was die Einwohner sehr zu schätzen wissen. Er ist aufmerksam, rücksichtsvoll und auch wenn er die überzeugte Singlefrau Hailey gefühlsmäßig ziemlich durcheinanderbringt, ist er in dieser Hinsicht sehr zurückhaltend und geduldig. Genau diese langsame Entwicklung hat mir gut gefallen, denn obwohl häufiger betont wird, dass er mit seinen stahlblauen Augen und wohl definierten Körper gutaussehend ist, so punktet dennoch mehr sein Charakter, den er in verschiedenen Situationen zum Ausdruck bringt.

Obwohl absehbar ist, was sich dort anbahnen wird, so fand ich den Verlauf bis dahin schön beschrieben. Nach und nach erfährt man nämlich mehr über Haileys Gründe der Zurückhaltung gegenüber anderen, ihre Verlustängste und dabei sind ihre beiden Freundinnen eine großartige Unterstützung, was hier in vielen Situationen sehr berührend beschrieben ist.

Es wird Wert auf das gegenseitige Kennenlernen gelegt, alles andere wird nur angedeutet, Details bleiben aus, was auch überhaupt nicht nötig ist, um eine süße Geschichte über Verluste, Vertrauen, wertvolle Freundschaften und Zusammenhalt zu kreieren, die natürlich auch für eine Menge Gefühlschaos, Missverständnisse aber gleichzeitig auch ganz viel Schmetterlinge im Bauch sorgt.
An manchen Stellen waren mir die wiederholten Gedankengänge von Hailey etwas zu viel, es war wie ein ruckelnder Motor, der nicht so ganz weiß, ob er anspringen soll oder nicht.

Teil 1 hat mir deshalb etwas besser gefallen, dennoch mochte ich gerade Arran von Anfang an, weil er seine Amnesie nie als Entschuldigung verwendet hat und voller Aufmerksamkeit, Empathie und Dankbarkeit war, sowohl für die Eindrücke der Natur als auch für das, was er von anderen erhielt.

Diese Reise nach Schottland hat sich wieder gelohnt, nicht nur aufgrund der Menschen, die dort leben, sondern weil wir auch vieles aus der Umgebung und der Sehenswürdigkeiten kennenlernen dürfen, was sich zu einer wundervollen Geschichte zusammenfügt.

Gespannt bin ich deshalb auch schon auf Lin´s ganz persönliche Geschichte!

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Zwischen Verrat und Wahrheit- eine überraschende Nachkriegsgeschichte

Befreiung
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Nachdem ich schon das Buch „Die Übersetzerin“ von der Autorin als Audio gehört habe, war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Beide spielen auf der Kanalinsel Jersey, die während des 2.Weltkriegs von ...

Nachdem ich schon das Buch „Die Übersetzerin“ von der Autorin als Audio gehört habe, war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Beide spielen auf der Kanalinsel Jersey, die während des 2.Weltkriegs von den Nazis besetzt war, und der Geburtsort der Autorin.

Ein Nachkriegsroman, der viele Schatten wirft, denn auch wenn der Krieg vorbei ist, so ist Erholung und Aufatmung für die Bevölkerung noch lange nicht in Sicht. Das Hoffen auf die Kriegsrückkehrer geht weiter, Nahrungsmittelknappheit ist nach wie vor groß und es gibt viele Kollaborateure, die besonders Jerrybags- Inselbewohnerinnen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen hatten, meldeten. Auch der Unmut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich und den während des Krieges entstandenen Schwarzmarktgeschäften ist groß und die Proteststimmen werden lauter.
Als dann noch die Nachricht über den Verrat und Tod ihres Vaters eintrifft, reißt es Jean Parris den Boden unter den Füßen weg. Wer war für den Verrat verantwortlich und aus welchen Gründen? Ihr unsympathischer Onkel Eddie nimmt sich der Ergründung der Wahrheit an, aber auf eine widerliche Art und Weise und tritt damit eine schlimme Kette an Ereignissen los, die besonders die junge Lehrerin Hazel treffen. Das, was dabei aber ans Licht kommt, ist erschütternd und Jean steht zwischen den Fronten.

Beim Lesen hab ich oft gedacht, wie unsinnig manche Gesetze waren, wie das Fraternisierungsgesetz, aus dem Hass heraus und der Meinung, die eigene Rasse wäre besser. Jeans Haltung war sehr wankelmütig, deckt sie doch nach und nach auf, was und wer wirklich hinter allem steckt und obwohl sie die Möglichkeit und Beweise hat, zögert sie und verschlimmert die Umstände. Hazel und ihr schwerkranker Vater dagegen müssen auf erschütternde Art erleben, was es heißt, ausgegrenzt zu werden und nichts gegen vorgefasste Meinungen tun zu können.

Hier hat die Autorin einiges an Spannung samt ungeahnter Wendung eingebaut, anders als erwartet, etwas nüchtern und am Schluss doch ziemlich gerafft.

Da hätte ich mir noch etwas mehr Ausklang gewünscht, was die Seitenzahl durchaus zugelassen hätte. Bis auf Hazel blieben die Charaktere eher blass und auch sehr nüchtern betrachtet, das Verhalten war oft unverständlich und bei vielen auch ziemlich abgebrüht, was allerdings zur erzeugten Spannung passte.

Der Titel trifft auf etliche Ereignisse im Buch zu, während das Cover etwas ungewöhnlich für die Geschichte ist, auch wenn man es zeitlich einordnen kann.

Auf jeden Fall eine interessante Geschichte über die Nachkriegszeit, den Wert von Familie und Freundschaft und was man bereit ist, dafür zu geben.

Daher vergebe ich 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Eine geheimnisvolle Begegnung voller Überraschungen mit etwas abruptem Ende

Tee auf Windsor Castle
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Das Cover hat mich mit der Tasse und dem Teebeutel irgendwie gelockt, bin ich selbst doch großer Teeliebhaber. Zudem fand ich die Hintergrundfarbe zusammen mit der Goldschrift und dem Titel ansprechend, ...

Das Cover hat mich mit der Tasse und dem Teebeutel irgendwie gelockt, bin ich selbst doch großer Teeliebhaber. Zudem fand ich die Hintergrundfarbe zusammen mit der Goldschrift und dem Titel ansprechend, obwohl nicht viel verraten wird.

Es ist eher ein kurzes Buch mit knapp 160 Seiten und wir begleiten die junge Kate auf eine Führung durch Windsor Castle. Aber wie das manchmal so ist bei so vielen Gängen und Zimmern- bei der Suche nach dem stillen Örtchen verirrt sie sich und begegnet in einem kleinen Küchenraum der alten Dame Betty, die sie sofort einlädt, ihr Gesellschaft zu leisten, zusammen mit deren treuen Corgiehund Henry VIII.

Dieser Austausch dauert zwar nur eine Nacht und einen Tag, aber es macht sie beide zu Freundinnen, die beide auf einmal einen ganz anderen Blick auf die Lebenssituation der anderen erhalten. Während Kate bislang nicht gut auf den Palast, die Verschwendungssucht der Royals und deren Ignoranz auf die kleinen Bürger und gerade auch Sozialhilfeempfänger zu sprechen ist, zeigt Betty ihr auf ihre herzensgute, humorvolle Art, wie das Leben hinter den Palastmauern wirklich verläuft. Dabei erleben sie so einige lustige Momente, bei denen ich des Öfteren mal schmunzeln musste.

Anfangs war ich etwas skeptisch, denn Kate nimmt kein Blatt vor den Mund und ist in ihrer Ausdrucksweise oft auch etwas speziell. Aber das Aufeinandertreffen mit Betty stellt auch etwas mit Kate an, aber umgekehrt ebenfalls.
Viele Sätze und Lebensweisheiten Bettys haben mich angesprochen, zeigen dem Leser, wie wichtig es ist, nicht gleich mit Vorurteilen aufzuwarten, sondern sich Zeit zu nehmen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen zu lassen.

Eine lehrreiche Begegnung, auch wenn der Schluss etwas abrupt gewesen ist und es ruhig noch ein paar Seiten mehr hätten sein dürfen.

Eine nette Geschichte für zwischendurch, die Idee klasse, auch wenn sie natürlich rein fiktiv ist.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

zwischen die Fronten geraten - rasanter, bildgewaltiger 2.Teil

Die Gunst der Fürsten
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Micha und seine Frau Sibilla geraten zwischen die Fronten der sich bekämpfenden Parteien Herzog Heinrich dem Löwen und seinem Vetter Kaiser Friedrich. Erzbischof Wichmann tritt im Namen des Kaisers auf ...

Micha und seine Frau Sibilla geraten zwischen die Fronten der sich bekämpfenden Parteien Herzog Heinrich dem Löwen und seinem Vetter Kaiser Friedrich. Erzbischof Wichmann tritt im Namen des Kaisers auf und belagert schon eine ganze Weile die Summerburg, deren Burgvogt Borgward samt Familie und sein treuer Hauptmann Kunold es sich auf Kosten des Volkes gutgehen lassen, während das Volk Hunger und große Entbehrungen leidet. Wer sich dagegen auflehnt, wird mit harter Hand bestraft.

Eine alte Fehde zwischen dem Burgvogt und Micha eskaliert und er wird von dem geliebten Hagenhof vertrieben. Als talentierter Pferdezüchter und Trainer folgt er Julius, dem Sohn des Burgvogts, der sich von seiner Familie distanziert und den Erzbischof bei seinem Feldzug gegen Heinrich dem Löwen unterstützt. Während all dieser Unruhen, Gefahren und dem Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit ist es für das frischgebackene Paar gar nicht einfach, die Ehe zu genießen und sich aneinander zu gewöhnen. Zumal es immer wieder Angriffe, Zwischenfälle und Intrigen gibt, die das Glück überschatten.

Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine rasante, historische Reise in die Vergangenheit der Fürsten im 12.Jahrhundert, die durch ihre Arroganz, ihre Unnachgiebigkeit viel Leid über die schutzlose Bevölkerung gebracht haben und damit unzählige Menschen ihr Leben durch den Krieg, die Grausamkeiten, Machenschaften, Krankheiten und Hunger verloren.

Auch wenn man an manchen Stellen ganz schön schlucken muss, über die Unmenschlichkeit und Grausamkeit, so wurde es immer wieder aufgelockert, durch Michas und Sibillas persönliche Geschichte, bei der ich gerade durch Sibillas Dickköpfigkeit, Mut und Tapferkeit, aber auch ihre hitzigen Wortgefechte etliche Male schmunzeln musste. So manche Überraschung erlebt man hier zwischen ihnen und ihren Freunden und all jenen, die sich im Kampf um die Freiheit unterstützen.
Ganz besonders haben mir hier auch die Erlebnisse mit den Pferden und Mulis gefallen.

Ein Roman über Zusammenhalt in Zeiten des Krieges, der Sehnsucht nach Freiheit, Gerechtigkeit und einer Liebe, die auch stürmische Zeiten übersteht.

Dieser Teil hat einiges an Aufklärung geboten, was mir im 1.Teil noch ein wenig gefehlt hat.

Wer historische Romane mit einer Mischung aus fiktiven Ereignissen und geschichtlich nachgewiesenen Persönlichkeiten und Amtsträgern mag, dem empfehle ich diese Reihe. Für mich auch interessant, weil es örtlich genau in unserer Region spielt, in der ich lebe.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Der Wunsch nach Selbstständigkeit und Freiheit - Ivy McQuaids persönliche Geschichte

Das Land, von dem ich träume
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Nachdem der 3.Teil für mich etwas enttäuschend war und ich mich auch mit der kleinen Schwester der McQuaids schwergetan habe, konnte ich sie durch ihre ganz persönliche Geschichte in diesem Teil viel besser ...

Nachdem der 3.Teil für mich etwas enttäuschend war und ich mich auch mit der kleinen Schwester der McQuaids schwergetan habe, konnte ich sie durch ihre ganz persönliche Geschichte in diesem Teil viel besser kennen- und verstehen lernen.

Die kleine Schwester von 4 Brüdern zu sein ist nicht immer so einfach. Auch wenn man seine großen Brüder liebt und sie es gut meinen mit ihrem Beschützerinstinkt, so ist es nicht immer leicht, die eigenen Pläne zu verfolgen, zumal es in Colorado ziemlich rau zugeht und die Frauen nicht immer einen leichten Stand dort hatten. Der Wunsch ein eigenes Stück Land zu bewirtschaften ist ein langgehegter Traum von Ivy, doch wie umsetzen, ohne ständig mit dem Veto der Brüder zu rechnen? Um das Geld zusammenzubekommen nimmt sie also getarnt in Männerkleidung an Cowboy-Wettkämpfen teil, als Buster Bliss. Zu dumm nur, dass der Nachname einem Menschen gehört, der ihr vor einiger Zeit das Herz gestohlen hat, nun wieder auf der Bildfläche auftaucht und somit ihre Pläne über den Haufen zu werfen droht.

Zwischen hitzigen Wortgefechten, Sehnsucht und verzwickten Situationen versuchen die beiden irgendwie mit ihrem Gefühlswirrwarr zurecht zu kommen, was nur mehr als schlecht funktioniert.
Jericho Bliss ist extrem von der Vergangenheit geprägt und gleichzeitig in geheimer, aber nicht ungefährlicher Mission wieder zurück und will deshalb Ivy nicht in Gefahr bringen, während sie sich schon seit langer Zeit von allen, die sie liebt zurückgesetzt fühlt. Hier macht sie eine spürbare Entwicklung durch. Auch wenn sie nach wie vor impulsiv und gefühlsbetont agiert, so merkt man nach und nach, wie sie reifer wird, Dinge durchdenkt und ehrlich über ihre Gefühle und Sorgen spricht. Das Cover ist sowohl vom Titel als auch von der Persönlichkeit dabei prima gelungen.

Obwohl in diesem Buch zwar auch häufig die äußerliche Schönheit betont wird, so wirkte es nicht ganz so übertrieben wie im vorherigen Teil.

Die sprühenden Funken zwischen beiden, herrlich lustige Szenen, aber auch eine Menge Herzschmerz samt der Hitzköpfigkeit der Geschwister haben es zu einem lebendigen, schwungvollen Roman gemacht, bei dem man so oft mitfühlen und beide Seiten, Hemmungen, Vernunftgründe und verletzte Gefühle verstehen konnte.

Eine vertrackte Situation mit viel Prägung durch vergangenes Erlebtes lassen beide im Laufe der Zeit aber erkennen, dass sie viel zu sehr die Führung Gottes vernachlässigt haben, ihre Ängste und Sorgen nur mit sich selbst ausgemacht haben, ohne sie Gott anzuvertrauen und ihn um Geleit zu bitten. Diese Veränderung, die Einsicht, dass man auch mal stolpern und fallen kann und dennoch nicht alleine ist, weil Gott seine Hand nie zurückzieht, hat mir sehr gefallen und war für mich die Besonderheit des Buches.

Eine Geschichte einer sympathischen Familie, die zusammenhält, über Mut zu Veränderung und Gottvertrauen spricht, aber auch darüber, die Vergangenheit ruhen zu lassen und aus Fehlern zu lernen mit der Gewissheit, mit Gott an der Seite können Pläne gelingen, wenn man sie mit der richtigen Herzenseinstellung angeht.

Etwas schwer habe ich mich mit der Verhaltensweise des auffälligsten Bruders, Dylan, getan, der moralisch bislang ziemlich verkorkst ist und etliche Ausreden findet, warum das bisher gerechtfertigt ist. Am Ende erfährt man einen kleinen Einblick in seine kommende Geschichte und ich hoffe nur, dass er sich genauso in Gottes Hände begibt, wie seine Geschwister das auch getan haben und sein Leben komplett umkrempelt.

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