Außergewöhnlich packend!
Seltsame Sally Diamond"Entsorg mich mit dem Müll", sagte er immer. "Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen. Ich bin dann ja tot, für mich macht das keinen Unterschied mehr." Diese Worte ihres Vaters ...
"Entsorg mich mit dem Müll", sagte er immer. "Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen. Ich bin dann ja tot, für mich macht das keinen Unterschied mehr." Diese Worte ihres Vaters nimmt Sally, 43 Jahre alt, sehr ernst und setzt sie um. Denn wie sollte sie an dem, was ihr geliebter Dad äußerte, zweifeln? Doch als der Tod ihres Vaters doch bekannt wird, wird eine Lawine losgetreten. Es gibt eine polizeiliche Untersuchung, die Beisetzung wird nachgeholt und Sally hat nun mit vielen Menschen zu tun, denen sie lieber aus dem Weg geht. Doch nicht nur Erbe und Vermögen müssen geregelt werden, Sallys Dad hat ihr vier Briefe hinterlassen. In ihnen beschreibt er Sallys Herkunft. Die Geschichte ihrer leiblichen Eltern ist wirklich haarsträubend, hart und brutal. So viel sei verraten: die taugt für ein Medienrummel.
Bis zum Schluss werden Geheimnisse gelüftet, so dass man diesen Roman auch als Thriller bezeichnen könnte.
Atemlos las ich von diesen Verwicklungen. Was mich aber am meisten berührt hat, ist die Figur von Sally selbst. Sie ist blitzgescheit, aber sehr naiv. Weil sie faktisch sehr abgeschieden aufwuchs, kann sie mit Menschen nicht gut umgehen. Sie ist so ehrlich, dabei verletzlich, immer mal wieder wütend. Viele um sie herum meinen es gut mit ihr - eine Therapeutin, Nachbarn, eine Tante. Sie kümmern sich um sie, stehen ihr bei. Doch gerade als man denkt, jetzt steht sie in ihrem neuen Leben, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Der Schluss ist mir zu heftig, zu traurig, aber vielleicht auch folgerichtig.
Absolut lesenswert!