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Veröffentlicht am 04.12.2017

Einer der besten und gefühlvollsten Teile der MacRae Reihe!

Ruf der Sehnsucht
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Douglas MacRae konnte seine große Liebe Jeanne du Marchand nie vergessen. Auch zehn Jahre nach ihrem ersten Mal denkt er noch an sie, auch wenn er allen Grund dazu hat, sie zu hassen, nachdem was er über ...

Douglas MacRae konnte seine große Liebe Jeanne du Marchand nie vergessen. Auch zehn Jahre nach ihrem ersten Mal denkt er noch an sie, auch wenn er allen Grund dazu hat, sie zu hassen, nachdem was er über sie erfahren musste.

Eines Tages steht sie unvermittelt vor ihm- obwohl er glaubte sie wäre bereits tot. Im Hause eines Engländers kreuzen sich ihre Wege erneut, nur ist sie nicht mehr die fröhliche junge, privilegierte Frau aus dem Hochadel, sondern nur eine bürgerliche Gouvernante, die während der Französischen Revolution fliehen musste und sich nun in Schottland befindet. Auch Jehanne ist wie erstarrt als sie Douglas begegnet. Sie konnte ihn ebenfalls nie vergessen, obwohl sie nie verstanden hat, wieso er sie einst schwanger und unglücklich verließ.

Ihre Schwangerschaft stürzte die junge Frau einst in eine entsetzliche Lage und eigentlich will sie, dass Douglas nie wieder Teil ihres Lebens wird. Doch als er Jehanne eine Stelle in seinem Haus als Gouvernante anbietet, kann sie nicht ablehnen, denn ihr jetziger Arbeitgeber bedrängt die Verzweifelte...

Mit "Ruf der Sehnsucht" hat Karen Ranney einen sehr gefühlvollen Liebesroman geschaffen, der von Trauer, Verlust, Vergebung, Reue und verzweifelter Liebe erzählt. Und das ohne in eine zu rührselige Stimmung zu verfallen, auch wenn die Story sehr leise, langsam und voller Melancholie erzählt wird. Es ist ein "Zwei Personen Stück", das keine bombastische Hintergrundstory braucht, da die besondere Stärke die diesen Roman ausmacht, die besondere Beziehung zwischen Douglas und Jehanne ist.

Jehanne ist eine wunderbar starke Persönlichkeit, die sich nie aufgegeben hat, selbst in ihren schwersten Zeiten. Sie hadert nicht mit ihrem Schicksal; allerdings ist sie vorsichtig und scheut sich lange, sich Douglas zu offenbaren. Douglas dagegen will eigentlich nicht glauben, was Jehanne einst getan haben soll und obwohl er alles versucht, sich von ihr fernzuhalten gelingt es ihm dennoch nicht.

Es ist sehr mitreißend und rührend wie sich beide langsam wieder füreinander öffnen und Vertrauen aufbauen; man sollte hier definitiv genug Taschentücher bereithalten - dann jedoch wird es zum Ende des Romans nochmals spannend, als eine Person aus Jehannes Vergangenheit auftaucht...

Veröffentlicht am 04.12.2017

Ruhige aber wunderschöne Historical Romance

Gebieter meines Herzens
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Als Susannah McKinseys (eine gute Freundin von Fergus MacRae, Nebenfigur in den Vorgängerbänden) Tochter in die Gesellschaft eingeführt wird, macht sich Harold McDougal, ein Mann der auf der Suche nach ...

Als Susannah McKinseys (eine gute Freundin von Fergus MacRae, Nebenfigur in den Vorgängerbänden) Tochter in die Gesellschaft eingeführt wird, macht sich Harold McDougal, ein Mann der auf der Suche nach einer reichen Erbin ist, an sie heran und lockt sie mit unfairen Mitteln in den Garten, mit der Absicht sie zu kompromittieren.
Obwohl es ihm nicht gelingt ihr näher zu kommen, denn Fiona kann sich durchaus ihrer Haut erwehren, fällt sie trotzdem in den Augen der Gesellschaft in Ungnade. Nur wenn sie den Heiratsantrag von Harold annimmt, kann sie das Getuschel um ihre Person zum Verstummen bringen und die Schande von sich und ihrer Familie abwenden.
Unglücklicherweise hat sich auch Fionas Schwester in einen jungen Mann verliebt und dieser Liebe und Verbindung wäre nur eine Zukunft beschienen, wenn Fiona Harolds Antrag annimmt.

Obwohl Fiona Harold verachtet, erklärt sie sich schließlich schweren Herzens dazu bereit seinen Antrag anzunehmen. Während Harold in Edinburgh ein gemeinsames Heim erwerben möchte, macht sich Fiona auf den Weg nach Hause, nach Tyemorn Manor, um ihre letzte Galgenfrist bis zum Hochzeitstag auf dem Land bei ihren Lieben zu genießen.
Fionas Mutter Susannah ist insgeheim empört über das Verhalten von Harold und hat vollstes Mitleid mit ihrer Tochter. Da sie keinen Ausweg aus diesem Dilemma weiß, schreibt sie ihrem alten Freund Fergus MacRae und bittet ihn um Rat.

Da Fergus selbst mitten in seinen eigenen Hochzeitsvorbereitungen steckt, sendet er an seiner Stelle seinen gutaussehenden Neffen James nach Tyemorn Manor, um Susannah mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Als Susannah sieht, dass James und Fiona sich zueinander hingezogen fühlen, keimt in ihr ein Funke der Hoffnung auf und sie entwickelt eine List, damit James seinen Aufenthalt bei ihnen ein wenig verlängert.
Wird Susannah mit ihrer List erfolgreich sein? Doch wie kann es für Fiona und James eine Zukunft geben?

Der neue Band um die MacRaes besticht wie auch die Bände zuvor mit einem sympathischen, intelligenten Heldenpärchen. Man nimmt beiden Romanfiguren ab, wie ihr Gefühlsleben durcheinandergewirbelt wird, als sie einander kennen lernen und leidet auch mit ihnen mit, weil ihnen eine Erfüllung ihrer Liebesgeschichte eigentlich verwehrt bleiben müsste.

Genau wie die Protagonisten sucht man auch als Leser insgeheim nach einem Ausweg aus dem Dilemma, damit sich am Ende beide glücklich in die Arme fallen können.
Zudem ist auch der Schreibstil von Karen Ranney wieder einmal wunderbar lebendig und gelungen und rundet das Lesevergnügen, das mir dieser Roman verschafft hat, rundum ab.

Während die Vorgängerbände vielleicht eine Spur spannender geraten sind, erwartet den Leser mit „Gebieter meines Herzens“ diesmal ein eher ruhiger historischer Liebesroman, der das Leben auf dem Lande in dieser Zeit beschreibt, am Rande auch auf die Gebräuche der Dorfbewohner eingeht und der sich hauptsächlich auf die wachsende Liebe zwischen James und Fiona fokussiert. Da James und Fiona interessante Romanfiguren sind, gelingt es der Autorin auch diesmal meiner Meinung nach einen sehr guten Roman abzuliefern, allerdings war mir der eingefügte Krimiplot ein wenig zu dürftig um echte Spannung aufzubauen und wurde eher unbefriedigend aufgelöst. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, der mein Lesevergnügen kaum getrübt hat.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Unterhaltsamer, süffiger historischer Köln-Krimi mit viel historischem Kolorit versehen.

Das Gold des Lombarden
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Die attraktive junge Aleydis, ist seit knapp einem halben Jahr mit dem um einiges älteren Geldwechsler Nicolai Golatti verheiratet. Obwohl die Ehe arrangiert wurde, von Aleydis Vater der mit Nicolai bereits ...

Die attraktive junge Aleydis, ist seit knapp einem halben Jahr mit dem um einiges älteren Geldwechsler Nicolai Golatti verheiratet. Obwohl die Ehe arrangiert wurde, von Aleydis Vater der mit Nicolai bereits seit langen Jahren befreundet ist, ist die junge Frau ihrem Gatten durchaus in Liebe zugetan. Nicolai unterstützt seine Gattin in allen, ihm möglichen Belangen und trägt sie sozusagen auf Händen. Selbst in seiner Wechselstube darf sie ihm zur Hand gehen und die Bücher führen, was der cleveren Aleydis überaus gefällt. Als Nicolai jedoch eines Tages aufgeknüpft an einem Baum hängend gefunden wird und zunächst der Verdacht im Raum steht, Nicolai hätte selbst Hand an sich gelegt, ist seine junge Witwe nun äußerst verärgert und erschüttert, denn eines weiß sie genau, Nicolai hatte keinen Grund, freiwillig und von eigener Hand aus dem Leben zu scheiden. Sie bittet den charismatischen Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Mithilfe. Zwar waren sein Vater und auch Vinzenz, berufliche Konkurrenten, doch glaubt Aleydis, dass Vinzenz ein strenger und gerechter Mann ist. Und in der Tat verhält es sich so, dass Vinzenz erpicht darauf ist, den Mörder von Nicolai Golatti zu finden. Schon aus dem Grunde, dass selbst Vinzenz Vater zum Kreise der Verdächtigen gehört und ein gehöriges Motiv dafür hatte, den Lombarden zu töten.

Im Zuge seiner Ermittlungen, weist Aleydis stur darauf hin, dass sie ihren Beitrag zur Aufklärung des Verbrechens leisten möchte, was Vinzenz an den Rand der Verzweiflung bringt. Ein Weib, selbst eines, das so clever ist, wie Aleydis, sollte sich schließlich lieber um ihren Ruf kümmern. Doch die Alleinerbin Aleydis, will das Geschäft ihres Mannes fortführen. Auch, als sie erfährt, das Nicolai alles andere als ein gerechter, ehrlicher Mann war. Nicolais dunkle Geldgeschäfte will sie fortan unterbinden, wird ihr das jedoch gelingen? Oder werden die Bürger von Köln eher dem Glauben anheim fallen, dass Aleydis selbst in die dunklen Machenschaften ihres Mannes verwickelt war? Vinzenz von Cleve glaubt das zumindest nicht, nachdem er Aleydis besser kennengelernt hat. Er will sie fortan beschützen…

Nachdem Petra Schier letzter Band um die Apothekerin Adelina erschienen war, las ich die letzten Seiten des erwähnten Bandes mit einem lachenden und weinenden Auge, denn einerseits gönnte ich der Romanheldin ihren „Serienruhestand“, andererseits hatte ich sie und die liebenswerten Nebenfiguren im Laufe der Zeit sehr ins Herz geschlossen. Nun ist mit „Das Gold des Lombarden“, der erste Teil einer neuen Serie, mit einer neuen charismatischen Heldin, erschienen, die nach dem Tode ihres Mannes ein schweres Erbe antreten muss. Und zu meiner Freude spielt diese neue Serie nicht nur wieder in Köln, es finden sich hier und da auch kleine Anspielungen darin, zu den Akteuren der Vorgängerbände.

Petra Schiers Schreibstil ist gewohnt eingängig, ihre frisch eingeführten Romanfiguren machen neugierig, historisches Flair ist zuhauf vorhanden, es ist bereits im ersten Band abzusehen, dass sich zwischen Aleydis und Vinzenz eine Liebesgeschichte entspinnen wird, denn schließlich necken und zanken sich die beiden zunächst, wie es nur Liebende tun und so verging die Lesezeit für mich praktisch wie im Flug. Dennoch, einen kleinen Kritikpunkt, der für einen Minipunkteabzug meinerseits sorgte, habe ich anzubringen. Ich fand, dass der historische Krimi ein wenig mehr Spannungsmomente und von der Autorin gelegte falsche Fährten hätte vertragen können. Die kleine Vorhersehbarkeit hat jedoch mein Lesevergnügen nicht geschmälert, denn Petra Schiers Auftaktband zur neuen Reihe um Aleydis hat mir ansonsten außerordentlich gut gefallen..



Veröffentlicht am 06.11.2017

Becca, der Weihnachtsgrinch- Witzige, spritzige Fortsetzung zu „Frühstück mit Meerblick“, die in der zweiten Hälfte dann etwas ernstere Töne anschlägt.

Weihnachten mit dir
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Becca, die jüngere Schwester von Laura, ist ein Weihnachtsmuffel, nein eigentlich mehr als das, man könnte sie schon eher als Grinch bezeichnen. Aber auch in weihnachtsfreien Zeiten ist Becca alles andere ...

Becca, die jüngere Schwester von Laura, ist ein Weihnachtsmuffel, nein eigentlich mehr als das, man könnte sie schon eher als Grinch bezeichnen. Aber auch in weihnachtsfreien Zeiten ist Becca alles andere als eine einfache Person. Im Gegensatz zu Laura, die mütterliche Schwester und Mutter zweier Teenager, die von allen geliebt und geschätzt wird. Dabei hat auch Becca Gefühle und trägt ihr Herz am rechten Fleck. Doch sie kann mit der Gefühlsduselei in der Weihnachtszeit nicht viel anfangen und möchte am liebsten weglaufen, als sie Lauras Einladung erhält, über die Feiertage zu ihr ans Meer zu fahren. Denn sie weiß genau, was sie dort erwartet. Lauter fröhliche, sich liebende Menschen, die sich selbst genügen.

Und dazwischen Becca, die sich zwischen diesem Menschenschlag bereits von Kindheit an unwohl fühlte, wie ein Außenseiter eben. Dazu macht es ihr ein Schicksalsschlag vor vielen Jahren schwer, Vertrauen und Nähe zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Sie glaubt, dass sie kein Glück auf Erden verdient. Als Becca den attraktiven Sam kennen lernt, knistert es gewaltig zwischen ihnen, doch sie hält ihn zunächst auf Abstand. Kann Sam Beccas Ängste zerstreuen?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich unglaublich neugierig auf Beccas Story war, eben weil Becca bereits im Vorgängerband „Frühstück mit Meerblick“, als Oberzicke auftrat, allerdings mit einem schönen, trockenen Humor gesegnet. Und tatsächlich liest sich Beccas Story über weite Strecken des Romans unglaublich amüsant. „Weihnachten mit dir“, wird aus Beccas Perspektive erzählt, in „Ich-Form“. Und es beginnt bereits recht turbulent, als vergangene Weihnachtsfeste im Hause der Fletchers dargeboten werden, die zu Beginn an klarstellen, wie unterschiedlich die Schwestern geraten sind. Besonders die ersten Kapitel haben mir einige Lachtränen in die Augen getrieben beim Lesen. Aber auch im Verlauf des Romans musste ich viel schmunzeln, denn Beccas Welt; die Vergleiche die sie für sich zieht, wenn ihr diverse Personen begegnen, oder welche Gedankengänge sie hat, bei deren Handlungsweisen, fand ich megawitzig beschrieben.

Hat dieser Roman viel weihnachtliches Flair? Jein. Einerseits zieht Becca alles durch den Kakao, was mit Weihnachten zu tun hat, andererseits fand ich schon, dass ihre innere Wandlung zu einem Weihnachtsroman passt. Sam, der Held des Romans, hat leider nicht allzu viele Auftritte und wenn, sind sie nicht gerade sehr dialogreich zu nennen.

Überhaupt sucht man Dialoge streckenweise vergebens. Und damit kommen wir auch zu meinem kleinen Kritikpunkt. Ich fand einfach, dass die Autorin ihren Nebenfiguren leider nicht viel Raum geboten hat, in diesem Roman. Weil Becca über viele Seiten lang aus dem „Off“ erzählt. Einerseits schön, weil man mehr über ihr Innenleben erfährt, andererseits wurde dadurch viel Potential verschenkt. Ich hätte zu gerne mehr Dialoge zwischen Becca, Laura, deren quirligen, witzigen Kindern und ihrem Mann verfolgt, denn alle Akteure in diesem Buch sind sympathisch und hätten es mehr als verdient gehabt, mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Autorin geschenkt zu bekommen. Vor allem fand ich es schade, weil die ersten hundert Seiten so knackig, humorvoll und spritzig geraten waren, als sich die Figuren noch mehr miteinander unterhielten. Dennoch ist „Weihnachten mit dir“ eine würdige Fortsetzung zu „Frühstück mit Meerblick“ und hat mir, trotz der Kürze, viel Lesespaß bereitet.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Ein ungewöhnlicher Plot, der selbst Weihnachtsliebesromanmuffel interessieren wird. Unter die Haut gehender Selbstfindungsroman, der zum Nachdenken anregt

Sternenwinternacht
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Meg und ihr Verlobter Mitch wollen bald heiraten. Alles ist bereits geplant, doch Mitch ist ein Adrenalinjunkie und kann schlecht nein sagen, wenn es darum geht, ein Risiko einzugehen. Beide leben in einer ...

Meg und ihr Verlobter Mitch wollen bald heiraten. Alles ist bereits geplant, doch Mitch ist ein Adrenalinjunkie und kann schlecht nein sagen, wenn es darum geht, ein Risiko einzugehen. Beide leben in einer abgelegenen Hütte, hoch oben in den Rocky Mountains. Als Mitch eines Tages, während ein schlimmer Schneesturm aufzieht, erfährt, dass ein Vater mit seinem Sohn als verschollen gilt, will er unbedingt helfen und die beiden Vermissten suchen. Trotz der drohenden Gefahren. Meg ist außer sich vor Angst, dennoch zieht Mitch zusammen mit ihrem Hund Badger los. Einige Stunden später hat sich das Wetter dermaßen verschlechtert, dass es beinahe hoffnungslos erscheint, dass Mitch gesund zurückkehrt. Da die Telefonleitung tot ist, setzt Meg mit dem Funkgerät ihres Verlobten einen Hilferuf ab. Und wird tatsächlich gehört von einem Mann, der weiter nicht entfernt sein könnte. Jonas ist Astronaut, befindet sich, in der Raumstation im All und versucht, die aufgeregte Meg zu beruhigen. Ihm ist es dann auch zu verdanken, dass Hilfe naht, allerdings erst am nächsten Morgen. Alle Hilfe kommt jedoch vergebens, denn Mitch kann nur noch tot geborgen werden, von einer Lawine getroffen. Badger hat überlebt, allerdings ist auch er verletzt.

Meg ist am Boden zerstört. Ausgerechnet der Tag ihrer Hochzeit, wird nun der Tag von Mitchs Beerdigung. Auch Mitchs und Megs beste Freunde Lucy und Tuck sind sehr getroffen, vor allem Tuck, der sich die Schuld an Mitchs Unglück gibt, weil er Mitch auf eine überflüssige Suche schickte. Die beiden Vermissten waren nämlich bereits wieder sicher im Hotel eingetroffen, zum Zeitpunkt als er Mitch von ihrer Abwesenheit berichtete, was Tuck nicht ahnte.

Auch Meg gibt Tuck die Schuld an ihrem Unglück, was Tuck in die Verzweiflung treibt und in die Trinkerei. Lucy kann es nicht fassen, wie sehr er sich hängen lässt, wo sie doch schwanger ist. Aber Tuck scheint es gar nicht zu interessieren, das er Vater wird. Im Gegenteil er sondert sich ab. Meg verfällt derweil immer mehr in Lethargie. Bis sich schließlich eine Art E-Mail und Funkkontaktfreundschaft zu Jonas entwickelt…

Karen Swans aktueller Contemporary „Sternenwinternacht“, führt seine Leser in die Rocky Mountains, in ein kleines beschauliches Örtchen namens Banff, einem Skiparadies. Und diesmal erzählt sie die Geschichte von gleich zwei, seit der Schulzeit befreundeten Paaren. Um es vorweg zu nehmen. Trotz des wunderschönen, stimmungsvollen, weihnachtlichen Covers sollte man hier keine softe, rosarote weihnachtliche Wohlfühlstory erwarten. Zwar hat Karen Swan einen eingängigen Schreibstil, doch die Probleme ihrer Paare, die sie schildert, sind alles andere als leichte Kost. Besonders Lucy und Tucks Beziehung verstört beim Lesen, allerdings führt die Autorin ihre Leser diesbezüglich lange Zeit aber auch auf eine falsche Fährte, was für einen großen Überraschungsmoment am Ende des Romans sorgt.

Statt leichtem Liebesroman, bekommt man eher einen Selbstfindungsroman geboten, in dem die gutmütige, zu allen freundliche Meg, ihren bisherigen Werdegang gründlich überdenken muss. Selbst ihre langjährige Freundschaft mit der egozentrischen Lucy, die, nach Mitchs Tod ihr wahres, recht unfreundliches Gesicht zeigt. Immerhin gibt es aber auch Megs jüngere Schwester, die Meg zur Seite steht.

Da Meg so ein gutmütiger Charakter ist, braucht sie eine Weile um zu begreifen, wer wirklich Freund und wer Feind ist. In dieser Hinsicht stand mir Meg ein wenig zu lange auf der Leitung, doch da sie so liebeswert beschrieben war, habe ich diesen kleinen Kritikpunkt nicht in meiner Bewertung einfließen lassen. Ich fand Karen Swans Roman ansonsten sehr gut und kurzweilig geschrieben und das trotz der immerhin 604 Seiten. Die Idee einen Astronaut mit der Romanheldin kommunizieren zu lassen, fand ich ebenfalls erfrischend neu und vor allem mochte ich Jonas Weisheit in gewissen Dingen. Die Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach hier und da dennoch ein wenig mehr Romantik vertragen können, daher gibt es einen halben Punkt Abzug. Die Herren der Schöpfung kommen leider nicht gut weg. Man fragt sich beim Lesen schon ab und an, wieso Mitch und Tuck überhaupt so gute Partien sein sollen. Ihr Verhalten ähnelt eher unreifen Kids, doch immerhin hat Karen Swan zumindest mit Meg und Jonas diesmal ein sympathisches Heldenpaar geschaffen.

Kurz gefasst: Ein ungewöhnlicher Plot, der selbst Weihnachtsliebesromanmuffel interessieren wird. Unter die Haut gehender Selbstfindungsroman, der zum Nachdenken anregt.