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Veröffentlicht am 03.10.2024

Tolle Fortsetzung

Das Vermächtnis der Meda von Trier
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Das Vermächtnis der Meda von Trier ist der zweite Band dieser historischen Saga. Es empfiehlt sich, zuerst Band 1 zu lesen, um die Verkettungen und Lebensumstände von Geros Familie zu verstehen.

Der Roman ...

Das Vermächtnis der Meda von Trier ist der zweite Band dieser historischen Saga. Es empfiehlt sich, zuerst Band 1 zu lesen, um die Verkettungen und Lebensumstände von Geros Familie zu verstehen.

Der Roman entführt uns zu Beginn des 12. Jahrhundert. Gero ist zwar Burgherr auf Rheinsporn, muss aber den Befehl des Kaisers folgen und sich gegen neue Feinde behaupten. Seine älteste Tochter Ida verweigert sich indessen allen Bewerbern, vielmehr sieht sie sich als Heilerin, wie einst Meda von Trier. Durch Hass, Rache und ein ungleiches Kräftemessen gerät Ida mitten in die Fronten und wird zur Zielscheibe. Sie ergreift die Flucht von ihrer eigenen Familie und deren Widersachern. An ihrer Seite ein junger Ritter aus dem feindlichen Lager.

Ich konnte gut in den Roman einsteigen, der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, ausgesprochen bildhaft und mitreißend. Es gibt so viele Wendungen, die den Verlauf richtig spannend machen.

Die Autorin gibt uns einen guten Einblick ins Hochmittelalter in vielen Bereichen: die Lebensumstände auf einer Burg, in den Dörfern, bei Hofe, das Kräftemessen auf dem Schlachtfeld und das ewige Gerangel um Macht zwischen Landes- oder Burgherren.
Der Einblick in die Heilkunst ist ebenfalls sehr eindrucksvoll beschrieben.

Die Figuren sind in ihrer Vielfalt detailliert und anschaulich gezeichnet. Es gibt viele Sympathieträger und die, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Ida ist eine starke Persönlichkeit, sie kämpft für ein selbst bestimmtes Leben und vertieft sich in die Heilkunst, vor allem, Meda‘s Heilkundebuch zu bewahren. Gero und Sigrun sind sehr fürsorgliche und gerechte Eltern, trotz allen Widrigkeiten.
Christine Rhömer hat einige reelle historische Figuren aufleben lassen, was ihr sehr gut gelungen ist. Ein ausführliches Personenverzeichnis findet man gleich zu Beginn des Buches.

Insgesamt ist es eine gelungene Fortsetzung mit viel Dramatik, Tragik und schönen Momenten. Die historischen Fakten werden hier mit den fiktiven Elementen perfekt verwoben. Ich bin sehr begeistert und gebe eine klare Kaufempfehlung plus fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Rungholt

Rungholt
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Ann-Kathrin Wasle hat mit dem historisch-mystischen Roman ein grandioses Werk geliefert. Ich gestehe, ich hatte keinerlei Erwartungen und diese wurden dann haushoch übertroffen. Rungholt ist die Geschichte ...

Ann-Kathrin Wasle hat mit dem historisch-mystischen Roman ein grandioses Werk geliefert. Ich gestehe, ich hatte keinerlei Erwartungen und diese wurden dann haushoch übertroffen. Rungholt ist die Geschichte einer versunkenen Stadt an der Nordseeküste, die es wirklich gegeben hat.

Im Jahr 1362 versank Rungholt und wurde zur Legende.

1907 treffen wir Janna in einem kleinen Küstenort, sie ist bestens vertraut mit den alten Sagen und Legenden und kann sich diesen kaum entziehen. Als die fahrende Händlerin Sigal in die Pension ihrer Eltern unterkommt, findet sie bei ihr ein altes Tagebuch. Dieses erzählt die bewegende Geschichte von Lenore, die in Rungholt lebte. Janna taucht immer tiefer in Lenores Leben ein, bis sich Realität und Einbildung vermischen…

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, man taucht sofort im Geschehen ein. Es gibt zwei Zeitebenen - 1360 aus der Perspektive von Lenore in Rungholt und 1907 aus der Perspektive von Janna in einem kleinen Dorf an der Nordseeküste, nicht weit entfernt von der einst versunkenen Stadt.

Hauptprotagonisten sind Janna, Lenore, Sigal und Thorstein. Diese Figuren (und auch die Nebenfiguren) sind unglaublich gut und vielschichtig ausgearbeitet. Janna und Lenore haben beide einen geliebten Menschen verloren - Lenore ihren Bräutigam Karl, Janne ihren Bruder Nils. Sigal, die fahrende Händlerin ist ein mystisches Wesen, man ist total fasziniert von ihr, obwohl ich einige Zeit brauchte, um mit ihr warm zu werden. Thorstein ist zunächst ein undurchsichtiger Charakter, ich mochte ihn Seite um Seite immer weniger.

Die Zeitebenen und beide Settings haben mir richtig gut gefallen. Rungholt ist toll beschrieben, man merkt die tiefe Recherche und lässt uns in eine völlig andere Zeit eintauchen. Ann-K. Wasle hat die Lebensumstände der damaligen Zeit ganz wunderbar beschrieben. Viele Bräuche, Traditionen zu den kirchlichen Feiertagen werden authentisch beschrieben.

Auch Jannes Part und deren Schauplatz sind perfekt in Szene gesetzt. Ich hatte manches Mal das Gefühl, beide Zeitebenen verschmelzen miteinander.

Es werden einige Themen aufgegriffen, u. a. die Stellung der Frau in der Gesellschaft und Abhängigkeit vom männlichen Geschlecht oder der Missbrauch mit der Natur.

Bildgewaltig präsentiert uns die Autorin die Naturgewalten der Nordsee, ich konnte mir wirklich alles ganz genau vorstellen. Ein wahres Naturspektakel.

Insgesamt ist es eine absolut faszinierende Geschichte, historisch fundiert und gut ausgearbeitet. Die Verknüpfung von Historie und Fiction ist wunderbar gelungen und der Hauch Mystik hat mich nicht gestört, eher ist es für mich das iTüpfelchen gewesen und passt hervorragend zur Legende von Rungholt. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Toller Anschluss auf Föhr

Lüttes Glück - Ein Leuchten am Nordseehimmel
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Ein Leuchten am Nordseehimmel ist der dritte und damit der Abschlussband der „Lüttes Glück Reihe“. Alle Bände können grundsätzlich einzeln gelesen werden, es gibt jedoch eine Rahmenhandlung, dessen Rätsel ...

Ein Leuchten am Nordseehimmel ist der dritte und damit der Abschlussband der „Lüttes Glück Reihe“. Alle Bände können grundsätzlich einzeln gelesen werden, es gibt jedoch eine Rahmenhandlung, dessen Rätsel stückweise bis zum finalen Band gelöst wird.

In diesem Band sind die Hauptfiguren Leonie und Arian. Leonie ist Anjas Schwester (Besitzerin der Pension Lüttes Glück), die vor einiger Zeit mit ihrem Partner nach Thailand ausgewandert ist. Ihr Lebenstraum in Thailand scheiterte allerdings, heimatlos und ohne Ziel schlüpft sie bei Anja unter.

Sie lernt Arian, einer der drei Brüder der sogenannten Inselgrafen kennen. Zwischen beiden funkt es ordentlich, doch Leonie hat ihren Traum von Thailand noch nicht aufgegeben, sie muss erst wieder auf die Beine kommen. Und Arian ist tief verwurzelt ins Inselleben auf Föhr.

Nebenbei wird seine Familie, insbesondere seine Mutter, nach wie vor durch einen Fremden bedroht, dessen Gründe noch im Dunkeln liegen. Lest selbst wo die Reise für alle Beteiligten hingeht.

Der Schreibstil ist ganz wunderbar zu lesen, das Inselsetting ist einfach traumhaft, egal zu welcher Jahreszeit, jede Zeit hat seine besonderen Reize. Bildgewaltig lässt uns Marie Schönbeck an der farbenprächtigen herbstlichen Natur teilhaben. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Leonie und Arian, der mir sehr gefallen hat.

Alle Figuren sind detailliert und authentisch gezeichnet. Mittlerweile kennt man die Inselbewohner des Marschlandes aus den Vorgängerbänden und es ist auch hier der immense Zusammenhalt der Nachbarn und Freunde zu spüren, eine Welle der Hilfsbereitschaft erreicht Leonie, als sie von Thailand in Lüttes Glück strandet.

Leonie und Arian sind ein tolles Paar, beide sind eigentlich perfekt füreinander geschaffen, doch gewisse Umstände und Missverständnisse machen es den beiden nicht leicht. Es braucht ein paar Umwege, eh sie wissen, welcher der richtige Weg ist.

Das Familiengeheimnis von Arians Mutter wird in diesem Band gelüftet und sorgt für ordentlich Spannung und Emotionen.

Insgesamt habe ich mich auch in diesem Band ausgesprochen wohl gefühlt und kann ihn absolut empfehlen. Dies gilt ebenso für die komplette Reihe. Große Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannend, tragisch, mitreißend

Hexentanz
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Hexentanz ist der 9. Band aus der Reihe Kommissar Paul Kalkbrenner. Um Paul’s Universum am besten kennenzulernen, empfiehlt es sich der Reihe nachzulesen. Ich habe tatsächlich mit dem ersten Band begonnen, ...

Hexentanz ist der 9. Band aus der Reihe Kommissar Paul Kalkbrenner. Um Paul’s Universum am besten kennenzulernen, empfiehlt es sich der Reihe nachzulesen. Ich habe tatsächlich mit dem ersten Band begonnen, bin dann quer zum Band 8 Wunderland gesprungen und nun im 9. Band gelandet. Was soll ich sagen? Es ist mitreißend, super bildhaft, tragisch und extrem spannend! Eine gute Portion Krist-Humor lässt den Leser erwartungsgemäß schmunzeln.

Inhalt: Ein Mörder treibt ein perfides Spiel, was haben die Opfer gemeinsam? Kommissar Kalkbrenner steht vor einem Rätsel und gerät im Fokus des Killers. Parallel dazu die tragische Geschichte der jungen Ewa, die einen Ausweg aus ihren Lebensumständen sucht…

Es gibt drei Handlungsstränge / drei Perspektiven: Paul Kalkbrenner / der Journalist Sackowitz / die 15jährige Schülerin Ewa. Aus deren Sichtweisen erleben wir kurze knackige Kapitel, die IMMER zum weiterlesen animieren. Der Spannungsbogen schraubt sich in ungeahnte Höhen.

Paul ringt mit den Umständen um den Tod seiner Mutter, redet sich immerzu ein, „ich komm schon alleine klar“. Die Geburt seines erstes Enkelkind steht bevor und scheinbar gibts es für ihn auch Licht am Ende des Tunnels. Die Entwicklung und das Ende hat mich total erschreckt und mitgenommen. Zwischendurch dachte ich oft, redet einfach miteinander bzw. lasst um Himmelswillen den anderen ausreden!

Martin Krist versteht es ausgezeichnet die drei Handlungsstränge zu verweben, Sackowitz sticht buchstäblich in ein Wespennetz von Intrigen, Gewalt und Verbrechen und dies in höchsten Kreisen (diesmal tat er mir richtig leid), Ewa stolpert mitten hinein und Paul gerät ungewollt in diesen undurchsichtigen Strudel. Die jeweiligen Szenen werden schonungslos ehrlich und realistisch dargestellt. Vieles hat mich richtig erschüttert, vor allem Ewas Geschichte.

Die Figuren sind ausgesprochen gut und detailliert gezeichnet und ich bin richtig beeindruckt von der Vielfalt an Figuren und deren Umstände.

Insgesamt ein Top Thriller, den ich absolut empfehlen kann und der Hunger auf mehr macht. Der nächste Band wackelt schon im Regal. Klare Kaufempfehlung und fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Lüttes Glück 2

Lüttes Glück - Ein Geheimnis am Nordseedeich
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Ein Geheimnis am Nordseestrand ist der zweite Band der Reihe „Lüttes Glück“. Die Einzelbände sind zwar um die jeweiligen Hauptprotagonisten abgeschlossen, aber es gibt eine Rahmenhandlung, die sich über ...

Ein Geheimnis am Nordseestrand ist der zweite Band der Reihe „Lüttes Glück“. Die Einzelbände sind zwar um die jeweiligen Hauptprotagonisten abgeschlossen, aber es gibt eine Rahmenhandlung, die sich über alle drei Bände erstreckt, so dass ich empfehle, der Reihe nach zu lesen.

Hier geht es um Christin, die von ihrem Ehemann betrogen wurde und kurzerhand bei ihrer Freundin Anja auf Föhr Zuflucht sucht. Anja kennt man aus Band 1, sie betreibt die Familienpension Lüttes Glück und es ist eine Freude, sie und viele andere Figuren aus dem Vorgängerband wieder zu treffen. Anja lernt Tjorben, einen der drei Brüder, die sogenannten Inselgrafen, kennen. Tjorben ist bekennender Single und Anja hat gerade heftig mit ihrer eigenen Situation zu kämpfen. Des Weiteren gibt es nach wie vor viel Unruhe um ein Geheimnis der Mutter von Joris, Tjorben und Arian. Aber lest selbst, was Christin und Tjorben erleben, wie sie mit ihren Gefühlen klarkommen und was es mit dem Familiengeheimnis der drei Brüder auf sich hat.

Der Schreistil ist leicht und flüssig zu lesen. Marie Schönbeck beschreibt wieder ganz wunderbar die Insel Föhr, so dass sich gleich eine ordentliche Prise Meersehnsucht einstellt. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Christin und Tjorben, der mir gut gefallen hat. Außerdem baut die Autorin auch wieder ein paar Krimielemente ein, so dass es richtig spannend wird.

Die Figuren sind detailliert dargestellt, wirken authentisch und bis auf wenige Ausnahmen sind alle sympathisch. Es ist toll, die Inselbewohner aus „Ein Traum vom Nordseestrand“ wieder zu treffen - Hilde, Godo, Joris, Anja, Tjorben, Arian und einige mehr.

Die Handlung ist super aufgebaut. Zum einen geht es um die Liebesgeschichte zwischen Christin und Tjorben, außerdem werden sie in einem bösen Fall von Tiermissbrauch verwickelt und zum anderen ist da noch das schwelende Geheimnis um die Mutter der drei Inselbrüder, so dass es wieder ein spannender Lesestoff ist.

Insgesamt wurde ich prächtig unterhalten und freue mich auf den dritten und letzten Band, der alle offenen Fragen beantwortet. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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