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Veröffentlicht am 26.09.2024

Grandioser Cosy-Krimi für Jugendliche (und Erwachsene)

Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus
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"Ein Mörder auf der Gästeliste" ist der erste (Cosy-) Krimi, den ich von Alexandra Fischer-Hunold gelesen habe. Das Buch richtet sich an ein Publikum AB 12 Jahre. Ich betone das Wort "ab", weil es in diesem ...

"Ein Mörder auf der Gästeliste" ist der erste (Cosy-) Krimi, den ich von Alexandra Fischer-Hunold gelesen habe. Das Buch richtet sich an ein Publikum AB 12 Jahre. Ich betone das Wort "ab", weil es in diesem Fall zutreffend ist.

Ich gehöre sicher nicht zur Kern-Zielgruppe, trotzdem habe ich mich ehrlich gesagt von Anfang bis Ende bestens unterhalten gefühlt.

Aber der Reihe nach.

Die Freundinnen Lilly und Zelda haben sich zu Weihnachten etwas ganz besonderes ausgedacht. Sie möchten Zeldas Mutter und Großvater miteinander versöhnen. Zelda Mutter - Harriet - hat nämlich vor vielen Jahren aus Zelda unbekannten Gründen den Kontakt zu Augustus Evans abgebrochen. Aber Zelda möchte unbedingt ihren Großvater kennenlernen und so hat sie ihn ohne Wissen ihrer Eltern zu Weihnachten in das Hotel eingeladen, in dem die Eltern arbeiten und wo sie auch wohnen. Wie Lilly bereits am Anfang der Geschichte erwähnt: Hätten sie gewusst, was sich daraus entwickelt, hätten sie die Einladung wohl lieber sein lassen, denn schon kurz nach der Ankunft von Augustus Evans und seiner Entourage brechen nicht nur alte Wunden auf, sondern es gibt auch einen Toten zu vermelden.

Erzählt wird das Geschehen aus Lillys Perspektive. Lilly ist Waise und Krimi-Fan. Genau genommen liebt sie vor allem die Kriminalgeschichten von Agatha Christie - und das passt ganz wunderbar zu dem, was in "Ein Mörder auf der Gästeliste" passiert.

Wie Alexandra Fischer-Hunold es geschafft hat, der jugendlichen Ich-Erzählerin glaubhafte Sätze in den Mund zu legen, ohne dass es peinlich oder aufgesetzt wirkt, hat mir sehr gefallen. Allein dafür zolle ich ihr schon Respekt. Dadurch ist der Roman einerseits glaubwürdig, andererseits auch für Erwachsene weit jenseits des empfohlenen Lesealters ab 12 Jahren gut lesbar. Ich musste jedenfalls nicht mit den Augen rollen.

Das Ambiente des Romans ist natürlich klasse: Ein Hotel, das in einem Tudor-Haus entstanden ist, dessen Managerin (Zeldas Mutter Harriet) jedes Zimmer individuell eingerichtet hat, mit Kaminen, einer Bibliothek, an einem See gelegen, dann ist auch noch Weihnachten und Zeldas Vater Gerald ein begnadetet Koch - allein das lässt schon ein ungemeines Wohlgefühl aufkommen.

Gleichzeitig ist die Geschichte gut durchdacht. Zum einen sind alle Charaktere schlüssig aufgebaut und jede/r wird - wenn auch klischeebeladen - ganz nebenbei im Lauf der Geschichte so charakterisiert, dass für die Leser/innen die Handlungsweisen nachvollziehbar sind. Sehr schön ist hierbei, dass die Charakterisierungen nicht ausufern.

Überhaupt hat Frau Fischer-Hunold erfreulicherweise durchweg das richtige Tempo gewählt. Weder habe ich mich gelangweilt noch hatte ich den Eindruck, durch den Roman gehetzt zu werden.

Wie das auch in einem klassischen Agatha-Christie-Roman der Fall ist, kommen praktisch alle Menschen, die in dem Roman auftauchen, als Täter/in in Frage. Und wie bei Agatha Christie ist die Auflösung am Ende ziemlich überraschend.

"Ein Mörder auf der Gästeliste" bietet allerlei Klischees: Das eingeschneite Hotel, dessen Lage und Einrichtung, die Weihnachtsdeko und das Weihnachtsessen und so weiter und so fort sind wie aus dem Klischee-Lehrbuch. Und doch hat mich das aus zwei Gründen nicht gestört: Zum einen werden die Klischees liebevoll zelebriert und sind offenbar eingesetzt worden, den Wohlfühl-Charakter des Krimis zu untermauern. Zum anderen gibt es immer wieder feine Brüche - zum Beispiel, wenn die Charakter doch nicht so eindimensional sind wie ursprünglich gedacht.

Fazit: Wer (nicht nur, aber auch) zur Weihnachtszeit gemütlich auf dem Sofa sitzen, ein Tässchen Tee trinken und einen guten Cosy-Krimi lesen möchte, ist - auch als Erwachsene/r - mit "Ein Mörder auf der Gästeliste" bestens beraten. Ich jedenfalls habe mich super unterhalten gefühlt. Der Cosy-Krimi ist an den richtigen Stellen spannend, hat ein durchweg super Tempo, bietet allerlei Wohlfühlmomente und macht schlicht und ergreifend Spaß!

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Eine Perle

Sieben Minuten nach Mitternacht (E-Book plus)
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"Ich wünschte, ich hätte hundert Jahre", sagte sie ganz leise. "Hundert Jahre nur für dich."

Momentan lese ich so viele ungelesene Bücher wie möglich aus meinem Fundus, damit ich die gelesenen in den ...

"Ich wünschte, ich hätte hundert Jahre", sagte sie ganz leise. "Hundert Jahre nur für dich."

Momentan lese ich so viele ungelesene Bücher wie möglich aus meinem Fundus, damit ich die gelesenen in den Müll werfen kann, um meinem Mann und meinem Sohn nicht zu viel Ballast zu hinterlassen. Dieser Roman wird nicht im Müll landen. Aber - meine Fresse - hat er mich fertig gemacht. Das hätte es schon vor einigen Jahren, als ich ihn gekauft habe, aber in meiner jetzigen Situation hat mich die Geschichte noch mehr mitgenommen.

Allein das Zitat oben spricht mir so sehr aus Seele, dass es mich fassungslos macht; so sehr, dass ich während der Lektüre der Passage Angst hatte, dass mein Herz nur aufgrund der Emotionen (aka des Heulkrampfs) dermaßen stark pumpt, dass ich in dem Moment das Zeitliche segne.

Der Roman hat mich von Anfang bis Ende gepackt und berührt und mitgenommen. Ich weiß nicht, wie oft ich Pausen einlegen musste, weil ich weinen muss. Die Geschichte ist herzzerreißend, und sie wird ohne Pathos herzzerreißend erzählt.

Phantastisch sind auch die Illustrationen von Jim Kay, die genial passend sind.

Absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Ein Muss für alle Fans der Addams Family

The Addams Family – Das Familienalbum
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Kult ist nicht erst seit kurzem ein überstrapazierter Begriff. Doch die Addams Family, da dürften wir uns einig sein, IST kult - und zwar nicht erst seit "Wednesday", sondern schon so lange, dass mehrere ...

Kult ist nicht erst seit kurzem ein überstrapazierter Begriff. Doch die Addams Family, da dürften wir uns einig sein, IST kult - und zwar nicht erst seit "Wednesday", sondern schon so lange, dass mehrere Generationen Fans der Familie huldigen.

Die Addams Family hat ihren Ursprung in Cartoons, die von Charles Addams gemalt und gezeichnet und ab 1938 im New Yorker veröffentlicht wurden. Weitere Berühmtheit erlangte die Familie durch Serien, Filme, Musicals und Videospiele.

Charles Addams starb 1988, aber die Addams Family ist unsterblich.

Bereits 2010 erschien im englischsprachigen Raum das Buch "The Addams Family. An Evilution". Nun, 2023, wurde dank des Kunstmann-Verlags endlich eine deutsche Übersetzung veröffentlicht.

Wie ich es vom Kunstmann-Verlag gewohnt bin, hat die Veröffentlichung Hand und Fuß. Das "Familienalbum" wird als Hardcover verkauft, was in diesem Fall meiner Meinung nach ein wesentlicher Faktor für die Veröffentlichung ist. Es passt zum Thema. Das Cover ist natürlich schwarz gehalten, mit blutrotem "Addams Family"-Schriftzug und einem "Familienfoto" im Zentrum.

Die Übersetzung ist gelungen und die Cartoons und auch Entwürfe werden hochwertig gedruckt präsentiert, so dass es eine Freude ist, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen. Begleitet werden die Cartoons durch kurze Textpassagen, in denen auf verschiedene Aspekte wie die Entstehung der Charaktere, aber auch deren Entwicklung im Lauf der Zeit eingegangen wird.

Hardcore-Addams-Family-Fans werden das Meiste schon wissen; meines Erachtens werden sie aber allein der liebevollen Präsentation und der Hochwertigkeit des Drucks trotzdem sehr viel Freude an dem Buch haben. Für alle anderen Fans, die noch nicht alles über die Addams Family gelesen haben, dürfte das Buch eine Fundgrube sein. Vor allem ist es wunderbar, die Cartoons - von denen viele vorher unveröffentlicht waren - in diesem Band versammelt zu sehen.

Für mich ist die Veröffentlichung des Addams-Family-Familienalbums ein Highlight des deutschen Bücherjahres 2023.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Informativ und hilfreich - ich liebe es!

Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr
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Ich habe schon den "Quickfinder Gartenjahr" in meiner Sammlung und nutze ihn ausgiebig. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf den "Quickfinder Artenvielfalt". Ich wurde nicht enttäuscht!

Der "Quickfinder ...

Ich habe schon den "Quickfinder Gartenjahr" in meiner Sammlung und nutze ihn ausgiebig. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf den "Quickfinder Artenvielfalt". Ich wurde nicht enttäuscht!

Der "Quickfinder Artenvielfalt" bietet eine sehr gute Übersicht, um im Verlauf des Jahres immer wieder etwas für die Artenvielfalt zu tun. Dabei richten sich die aufgeführten Arbeiten, Tipps und Tricks nach dem so genannten phänologischen Jahreskalender. Das ist meiner Meinung und (noch bescheidenen) Erfahrung nach sinnvoller als die Einteilung nach festen Monaten.

Die jeweiligen Jahreszeiten sind in sich noch einmal unterteilt in die Unterkategorien "Planen, Erstellen & Bestellen", "Pflanzen & Pflegen" sowie - meine Lieblingskategorie! - "Entdecken, Genießen & Unterstützen".

Dank dieser Einteilung und des Registers findet man sehr schnell, was man zur jeweiligen Jahreszeit alles im Garten erledigen kann/muss und was man in diesem Zusammenhang für die Artenvielfalt tun kann. Sehr schön finde ich diesbezüglich, dass nicht nur darauf eingegangen wird, was man tun kann/muss, sondern vor allem auch, was man möglichst NICHT tun soll.

Ich empfinde diesen Quickfinder als sehr hilfreich. Zum einen gibt es einige sehr schöne und in vielen Fällen einfach umzusetzende Ideen, zum anderen werden auch diverse Tiere vorgestellt.

Aufgelockert und verdeutlicht wird der Inhalt durch Bilder, Schaukästen und so weiter. Auch das gefällt mir gut, gerade auch, wenn es um den Bau von Trockenmauern und so weiter geht. Da sind die Bilder eine willkommene Hiflestellung.

Der Quickfinder kann nicht auf alle Details eingehen und nicht 1.000 Ideen liefern, aber was in dem Buch vorgestellt wird, hat Hand und Fuß - und macht vor allem Lust, gleich einige Maßnahmen umzusetzen.

Ich werde den Quickfinder Artenvielfalt mit Sicherheit genauso oft in die Hand nehmen wie den Quickfinder Gartenjahr. Er liefert tolle Ideen und Hinweise - und ich liebe es sehr, dass nicht nur die Arbeit, sondern eben auch das "Entdecken, Genießen & Unterstützen" eine große Rolle spielen.

Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein toller Ideen- und Ratgeber, viel Spaß ist garantiert!

Das große Buch für Zukunftskids
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"Das große Buch für Zukunftskids" ist eins von diesen Büchern, durch die nicht nur die Kinder profitieren, sondern auch die Eltern oder andere Begleitpersonen. Aber der Reihe nach.

Zunächst einmal liegt ...

"Das große Buch für Zukunftskids" ist eins von diesen Büchern, durch die nicht nur die Kinder profitieren, sondern auch die Eltern oder andere Begleitpersonen. Aber der Reihe nach.

Zunächst einmal liegt das Buch trotz Größe und Dicke recht gut in der Hand. Es ist nicht zu schwer. Mir gefällt, dass der Duden einerseits seinem üblichen Erscheinungsbild treu bleibt, andererseits aber der Bezug zu Kindern und Spielen hergestellt wird. Das fängt beim Cover an, zieht sich aber letztlich durch das ganze Buch.

Zunächst gibt es eine ausführliche, aber dennoch in der Länge richtig gewählte Einleitung, in der die Erwachsenen darüber aufgeklärt werden, was der Hintergedanke des Buches ist. Das geschieht auf verständliche Weise.

Danach werden die Kompetenzen, die gefördert werden sollen, kurz aufgelistet und einführend erklärt... und dann geht es auch schon mit den Spielen los.

Besonders gut hat mir dabei der Aufbau insgesamt gefallen:

Jede Kompetenz wird noch einmal genauer erklärt und es wird darauf eingegangen, warum es für das Kind wichtig ist, dass es diese jeweilige Kompetenz erlernt. Dann werden die Spiele erklärt und was das jeweilige Spiel bringen kann bzw. soll. Es werden Herangehensweisen für die Eltern erklärt, wie sie in bestimmten Situationen reagieren können und so weiter.

Es wird außerdem immer angegeben, für welche Altersgruppe die Spiele gedacht sind, aber das können Kind und Erwachsene natürlich selbst entscheiden. Es gibt Spiele, die etwas länger dauern, sowie Spiele, die nicht länger als eine Stunde brauchen, und es gibt so genannte Mini-Spiele, die man gut zwischendurch spielen kann.

Alle Spiele haben gemein, dass sie im Normalfall sehr einfach vorzubereiten sind mit Dingen, die man meistens ohnehin schon im Haushalt hat.

Mich hat die Einfachheit des Konzepts angesprochen. Bei mir scheitern Spiele für Kinder oft daran, dass mir der Aufwand zu groß ist. Das ist dank dieses Buches kein Problem mehr. Einziger Nachteil: Ich habe keine Ausreden mehr.

Nun ist es eine Sache, ob mir ein Buch gefällt, eine andere ist es natürlich, ob sie auch meinem Kind gefällt. Wir haben natürlich noch nicht alles durchgespielt, aber bisher erklärt der Junge mir immer wieder, dass er dem Buch die volle Punktzahl gibt. Und ja: Er möchte tatsächlich alle Spiele durchtesten. Das ist auch etwas, was mich sehr freut.

Ich hatte anfangs die Befürchtung, dass das typische Duden-Design des Buches mein Kind abschrecken würde. Das tut es aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass er nicht mit Gimmicks überfrachtet wird.

Sehr gut gefällt mir auch, dass im Buch viele QR-Codes verteilt sind, über die man weitere Informationen zu den angesprochenen Themen und Konzepten erhalten kann oder weitere Spiele finden kann.

Inwiefern die Erwachsenen profitieren können, wie ich eingangs erwähnte? Nun, zum einen natürlich dadurch, dass sie ein paar Spielideen geliefert bekommen, die sich leicht umsetzen lassen. Aber zum anderen werden viele Kompetenzen und Denkweisen gefördert, die auch für Erwachsene wichtig sind: Selbstbewusstsein, Resilienz und so weiter. Erwachsene können also durchaus mit den Kindern gemeinsam wachsen.

Ich freue mich sehr, dass wir das Buch in unserem Haushalt haben.

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