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Veröffentlicht am 27.09.2024

Faszinierend andersartige Fantasy-Geschichte

Immortal Longings
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Die Zwillingsstädte San-Er platzen aus allen Nähten, die Menschen leben dicht gedrängt in Schmutz und Armut, dennoch strömen immer neue Bewohner hierher. Denn in den ländlichen Provinzen ist die Not noch ...

Die Zwillingsstädte San-Er platzen aus allen Nähten, die Menschen leben dicht gedrängt in Schmutz und Armut, dennoch strömen immer neue Bewohner hierher. Denn in den ländlichen Provinzen ist die Not noch größer, der Palast fordert alle Ressourcen ein, während die Bevölkerung hungert. Um von dem Elend abzulenken, veranstaltet der König einmal jährlich tödliche Spiele, bei denen ausgewählte Bewerber bis zum Tod gegeneinander kämpfen. Dem Gewinner winkt unermesslicher Reichtum, Prinzessin Calla, die seit dem Mord an ihren Eltern untergetaucht ist, interessiert die Bezahlung allerdings nicht - sie will nur in den Palast gelangen, um ihrem Onkel Kasa zu töten und das Volk von dessen tyrannischer Herrschaft zu befreien. Als Anton, ein ehemaliger Palastbewohner, ihr ein Bündnis vorschlägt, kämpfen sie gemeinsam und entwickeln tiefe Gefühle füreinander - doch am Ende kann nur einer überleben.

"Immortal Longings" von Chloe Gong ist ein spannender Fantasy-Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Sowohl das Ambiente der beengten und vermüllten Zwillingsstädte als auch die genetisch vererbbare Fähigkeit, mit der eigen Seele, dem Qi, in einen fremden Körper zu springen, habe ich als sehr neu und andersartig empfunden, was das Leseerlebnis für mich besonders fesselnd gemacht hat. Obwohl die Protagonistin zunächst nur wenig von ihrem Wesen gezeigt hat, war ich emotional direkt an ihrem Kampf beteiligt und mochte zwischenzeitlich kaum von ihrer Seite weichen. Auch den schwer durchschaubaren Anton habe ich gemocht und entsprechend um sein Leben gebangt.

Der mitreißende Schreibstil hat mich schnell durch die Geschichte gleiten lassen, die Spannung fand ich perfekt dosiert. Für mich war es das erste Buch der Autorin, ich denke es wird nicht das letzte bleiben. Die bildliche Beschreibung des Hintergrunds ließ die engen Straßenschluchten vor meinem geistigen Auge lebendig werden, die vielschichten Figuren, deren moralischer Antrieb und die Geheimnisse, die jede der Personen für sich hütet, haben sich zu einem atemberaubenden, fantasievollen Lesevergnügen verbunden, das mich auf ganzer Linie begeistern konnte. Für diesen Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Mein erstes Buch von Chloe Gong hat mich komplett überzeugt, die fantasievolle Geschichte mochte ich zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen und ich empfehle dieses Leseerlebnis gern weiter.

Veröffentlicht am 19.09.2024

Zauberhaftes Lesevergnügen, Wohlfühlatmosphäre und humorvoller Schreibstil

Dunkle Künste und ein Daiquiri
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Immer noch ist Tori als einziger Mensch im Pub einer magischen Gilde beschäftigt, die Arbeit macht ihr Spaß und einige der Gäste, besonders die Magier Aaron, Kai und Ezra sind inzwischen zu guten Freunden ...

Immer noch ist Tori als einziger Mensch im Pub einer magischen Gilde beschäftigt, die Arbeit macht ihr Spaß und einige der Gäste, besonders die Magier Aaron, Kai und Ezra sind inzwischen zu guten Freunden geworden. Als das Magier-Trio sie bittet, als Lockvogel für ihre Jagd nach einem Abtrünnigen zu fungieren, ist Tori sofort dabei - das letzte Entführungsopfer erinnert sie schließlich sehr an ihre eigene Teenagerzeit. Als es ihr tatsächlich gelingt, Kontakt mit dem Entführer aufzunehmen, geht trotz gründlicher Vorbereitung alles schief und Tori muss sich ohne Kontakt zu ihren Freunden in einer völlig ungeahnten Situation zurecht finden.

"Dunkle Künste und ein Daiquiri" von Annette Marie ist der zweite Band einer humorvollen Reihe um die temperamentvolle Tori und ihre Lieblings-Magier Aaron, Kai und Ezra. Die Protagonistin war mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, endlich wieder in ihre Welt eintauchen zu können. Auch die drei Magier mochte ich schon seit der ersten Begegnung, in diesem Buch spielen sie allerdings eher eine untergeordnete Rolle. Dafür zeigt Tori wieder einmal, was in ihr steckt - nicht nur jede Menge Mut, Witz und Einfallsreichtum, auch die seelischen Verletzungen aus ihren Jugendtagen werden thematisiert.

Den Schreibstil habe ich genau so fesselnd empfunden, wie es beim Vorgänger der Fall war, einige überraschende Twists haben die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten. Dennoch fand ich die Atmosphäre regelrecht gemütlich, auch der Humor kam nicht zu kurz, ich habe jede einzelne Leseminute genossen. Das fantasievoll erdachte Magiesystem, die diversen Arten der Anwendung und natürlich die vielfältigen magischen Wesen, die unentdeckt von den Menschen existieren, tut ein Übriges, diese Geschichte zu einem wunderbaren Lesevergnügen zu machen, das ich begeistert weiter empfehle.

Fazit: Wie schon der Vorgängerband hat mich auch diese Fortsetzung von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert, für diesen farbenfroh erzählten Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 13.09.2024

Spannung, Fantasie und Wohlfühlatmosphäre

Das Buch der tausend Türen
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Buchhändlerin Cassie findet nach dem Tod eines ihrer Stammkunden ein Buch, dessen Widmung sie zur neuen Besitzerin erklärt. Zunächst scheint es, als ob der Inhalt nur aus chaotischen Bildern und Kritzeleien ...

Buchhändlerin Cassie findet nach dem Tod eines ihrer Stammkunden ein Buch, dessen Widmung sie zur neuen Besitzerin erklärt. Zunächst scheint es, als ob der Inhalt nur aus chaotischen Bildern und Kritzeleien besteht, doch schon bald bemerkt die junge Frau, dass dieses Buch magisch ist und sie zu jeder Tür auf der ganzen Welt bringt, die sie sich vorstellen kann. Obwohl Cassies Freundin Izzy vor möglichen Gefahren warnt, reisen die Beiden durch die ganze Welt - doch schon bald müssen sie feststellen, dass skrupellose Menschen hinter ihnen her sind, um Cassie das Buch mit allen Mitteln abzunehmen. Lediglich der geheimnisvolle Bibliothekar Drummond Fox hilft ihr, den Bücherjägern zu entkommen und führt sie in die geheimnisvolle Welt der magischen Bücher ein.

"Das Buch der tausend Türen" von Gareth Brown ist eine spannende, fantasievoll geschriebene Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Die stille, introvertierte Cassie ist mir schnell ans Herz gewachsen, sie und alle anderen Figuren habe ich als sehr authentisch und lebensecht dargestellt empfunden. Die Art der Magie und das Geheimnis um die Entstehung der verschiedenen Bücher hat mich fasziniert, zwischendurch gab es immer wieder emotional anrührende Szenen, wie Cassies Erinnerungen an den geliebten Großvater oder die Begegnung mit Mr. Webber, der ihr schließlich das magische Buch vermacht.

Der fesselnde Schreibstil und natürlich die Mischung aus farbenprächtig beschriebener Magie, Geheimnissen, die zum mit rätseln einladen, Wohlfühlatmosphäre und nicht zuletzt einem guten Maß Spannung haben diese Geschichte für mich zu einem ganz besonderen Lesevergnügen gemacht. Selbst wenn ich den Roman zur Seite gelegt habe, mochte ich mich geistig kaum aus Cassies Welt lösen und habe mich schon auf den Moment gefreut, in dem ich erneut in diese wunderbare Lektüre eintauchen konnte. Daher spreche ich für dieses zauberhafte Buch eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Die faszinierende Mischung aus Fantasie, Spannung und Gefühl erzeugt ein wunderbares Leseerlebnis, ich habe wirklich jede einzelne Minute mit diesem Buch genossen, daher empfehle ich es gern weiter.

Veröffentlicht am 26.08.2024

Spannender Reihenauftakt mit einem Hauch Fantasy

Five Broken Blades
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Aus verschiedenen Ecken des Reiches machen sich fünf Personen auf den Weg in die Hauptstadt - mit einem gemeinsamen Ziel, sie alle wurden angeheuert, den Gottkönig Joon zu töten. Mit ihnen reist der verbannte ...

Aus verschiedenen Ecken des Reiches machen sich fünf Personen auf den Weg in die Hauptstadt - mit einem gemeinsamen Ziel, sie alle wurden angeheuert, den Gottkönig Joon zu töten. Mit ihnen reist der verbannte Prinz, der nach dem Tod seines Bruders die Drachenkrone übernehmen soll. Jeder hat andere Gründe, sich auf diesen Verrat einzulassen, doch um erfolgreich zu sein, müssen sie zusammen arbeiten und einander sogar vertrauen. Gar nicht so einfach, den keiner der engagierten Verräter ist gewillt, sich von den Anderen in die Karten schauen zu lassen.

"Five Broken Blades" von Mai Corland ist der spannende Auftakt einer Fantasy-Reihe, der mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Der Anfang gestaltet sich gemächlich, zunächst habe ich die Protagonisten nach und nach kennen gelernt - jeden aus seinem eigenen Blickwinkel. Diese Schreibweise fordert beim Lesen Konzentration, ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt, zum Kapitelanfang zurück zu blättern, um noch einmal nachzuschauen, wessen Perspektive ich gerade mit erlebe. Dadurch hatte ich aber auch das Gefühl, alle sechs Verschwörer intensiv kennen zu lernen, so dass ich emotional stets an ihrer Seite war - trotzdem sie Lügner, Diebe und sogar Mörder sind, habe ich jede Person in dieser zusammengewürfelten Truppe gemocht.

Vordergründig bewegt sich die Handlung um die gefährliche Reise der Gefährten und ihren unmöglich erscheinenden Auftrag, die Fantasy hielt sich erst einmal dezent im Hintergrund. Lediglich die Historie des Reiches, in der von einem Drachenherrscher die Rede war, der für die nachfolgenden Könige einige magische Artefakte schuf, sowie ein paar mystische Tiere, ließen erkennen, dass es sich nicht um eine reine Abenteuergeschichte handelt. Die Spannung hat sich meiner Meinung nach immer weiter gesteigert, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Das Ende hat mich überrascht und die Lust auf den Fortsetzungsband geweckt, auf den ich mich bereits sehr freue. Insgesamt hatte ich ein äußerst unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die Geschichte wird aus sechs verschiedenen Perspektiven erzählt, was war zu Beginn einige Konzentration verlangt, mich aber emotional tief in die Handlung hinein gezogen hat. Für diesen fesselnden Reihenauftakt mit einem Hauch Fantasy im Hintergrund, spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 24.08.2024

Fesselnde Gruselgeschichte

Starling House
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Seit frühester Jugend ist Opal fasziniert vom Starling House, obwohl die meisten Kleinstadtbewohner das verfallene Anwesen eher meiden. Oft träumt sie träumt sie sogar von dem alten Herrenhaus und findet ...

Seit frühester Jugend ist Opal fasziniert vom Starling House, obwohl die meisten Kleinstadtbewohner das verfallene Anwesen eher meiden. Oft träumt sie träumt sie sogar von dem alten Herrenhaus und findet die schwache Fensterbeleuchtung in dunklen Abendstunden äußerst anheimelnd. Einst lebte dort die Autorin des Buches "The Underworld", eine Geschichte die in Opals Kindheit dauerhaft präsent war. Inzwischen ist sie erwachsen, lebt allein mit ihrem Bruder Jasper in einem Motelzimmer und rackert sich in mehreren Jobs ab, um ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen - da kommt ihr das Angebot von Arthur Starling, einen Putzjob in seinem Anwesen zu übernehmen, wie gerufen. Neben der guten Bezahlung bietet sich ihr die Möglichkeit, nun jeden Tag das Haus aufzusuchen, zu dem Opal eine merkwürdige Verbindung spürt, doch was hat es mir dem Fluch auf sich, von dem die Leute in Eden ständig munkeln?

"Starling House" von Alix E. Harrow ist eine Geschichte, die mich praktisch von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen hat. Opal ist in meinen Augen zwar keine typische Sympathieträgerin, dennoch habe ich sie von Anfang an gemocht und war emotional sofort in ihrer Welt versunken. Nach dem Tod der Mutter hat sie die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder übernommen, diese Fürsorglichkeit hat mich trotz Opals eher negativem Selbstbildes sehr für die Protagonistin eingenommen. Ein wenig länger hat es gedauert, ehe ich mit Arthur warm geworden bin, er lebte so lange allein, dass er zunächst kaum etwas von sich preis gibt, erst nach und nach zeigt sich in kleinen Schritten sein wirkliches Wesen.

Den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden, die Spannung zog sich für mich auf einem konsequent hohen Niveau durch die gesamte Handlung. Die unterschiedlichen Geschichten, die Opals Mitmenschen von der Vergangenheit des Starling Houses und über die damit verbundenen Personen erzählen, ließen mich vom erzählerischen Aufbau her an einen Krimi denken, bei dem ich auf der Suche nach der Wahrheit vielen verschiedenen Spuren folge. Die etwas düstere Atmosphäre der Kleinstadt fand ich authentisch dargestellt, auch die Personen wirkten auf mich lebensecht. Durch die detaillierte Beschreibung des Hintergrunds hatte ich ständig Bilder vor meinem geistigen Auge, die Ereignisse liefen beinahe wie ein Film in meinem Kopf ab. Insgesamt kann ich von einem faszinierenden Lesevergnügen sprechen, von dieser Art Buch möchte ich gern mehr kennen lernen.

Fazit: Mich hat die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, die düster-atmosphärische Beschreibung der Kleinstadt und der stelleweise fast märchenhaft anmutende Erzählstil vereinen sich zu einer fesselnden Lektüre, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.