Ein Kinderbuch, das auch Erwachsene anspricht
Anna muss mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten fliehen, findet aber immer wieder eine Heimat in der Fremde.
Besonders beeindruckt hat mich, dass man die Geschichte zwar aus der Perspektive der ...
Anna muss mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten fliehen, findet aber immer wieder eine Heimat in der Fremde.
Besonders beeindruckt hat mich, dass man die Geschichte zwar aus der Perspektive der 10jährigen Anna erlebt, Judith Kerr aber trotzdem die Ängste und Schwierigkeiten der Erwachsenen verständlich und greifbar macht. Für Anna ist die Bahnfahrt aus Deutschland in die Schweiz vor allem ein Abenteuer, aber als Leser spürt man deutlich, wie groß die Angst der Mutter ist, doch noch durch die Passkontrolle an der Ausreise gehindert zu werden. Auch werden die Erwachsenen nie als unfehlbar und allwissend dargestellt, sondern mit all ihren Fehlern und Unzulänglichkeiten, das macht das Buch für mich so authentisch. Und die wunderbare Art, wie Anna ihr Dasein als "Flüchtling" wahrnimmt - solange wir als Familie zusammen sind, haben wir eine Heimat.