Wenn Freud und Leid ganz nah beieinander liegen
Die Telefonistinnen - Tage des ZweifelsDie ersten harten Nachkriegsjahre sind überstanden und es geht langsam aufwärts. Das spüren auch die Telefonistinnen bei der Versicherung Pering in Köln, wo es Veränderungen in der Geschäftsführung gibt. ...
Die ersten harten Nachkriegsjahre sind überstanden und es geht langsam aufwärts. Das spüren auch die Telefonistinnen bei der Versicherung Pering in Köln, wo es Veränderungen in der Geschäftsführung gibt. Doch auch privat stehen bei Hanni, Gisela, Julia, Charlie und Erna die Zeichen auf Umschwung – ob zum Guten oder zum Schlechten sei nicht verraten.
Das Herzensstück dieser historischen Romanreihe sind einfach die Damen aus der Telefonzentrale, die so lebensnah geschildert sind, dass man versucht ist, sich mit Gisela auf ein Stück Buttercremetorte zu treffen oder mit Charlie für die Rechte der Frauen auf die Straße zu gehen. Jawoll, richtig gehört: Das verwöhnte Töchterchen aus höherem Hause entdeckt die Ideale der Frauenbewegung für sich und macht sich direkt daran, diese in der Versicherungsgesellschaft umzusetzen. Dies ist eine weitere große Stärke der Reihe, nämlich die geschickte Einflechtung historischer Ereignisse und Zusammenhänge. Besonders bewegend in diesem Band fand ich das thematisierte Trauma der Kriegsheimkehrer. Eindrucksvoll und einfühlsam werden uns die entsetzlichen Spätfolgen des Krieges vor Augen gehalten und damit ein Stück Zeitgeschichte dokumentiert.
Ich freue mich sehr auf den Abschlussband und spreche für diese Reihe gerne eine Leseempfehlung aus.