Konnte mich nicht fesseln
Ich fürchte, Ihr habt DrachenIch wollte das Buch mögen. Das letzte Einhorn ist ein fester Bestandteil meiner Kindheit, die Drachen auf dem Cover sprachen mich durch ihr leicht skurriles Aussehen an und der Klappentext schien mir ein ...
Ich wollte das Buch mögen. Das letzte Einhorn ist ein fester Bestandteil meiner Kindheit, die Drachen auf dem Cover sprachen mich durch ihr leicht skurriles Aussehen an und der Klappentext schien mir ein humorvolles Märchen zu versprechen. Und tatsächlich sind Ansätze von all dem vorhanden, aber irgendwie stellte sich bei mir nach einer Weile Langeweile ein. Der Schreibstil ist sparsam mit Beschreibungen, grade die so wichtigen Drachen sind leider oftmals gar nicht oder nur unter Verweis auf die Schuppenfarbe beschrieben. Was nützt es dem Leser, wenn Robert, der Drachenkammerjäger, die Arten und Spezies benennt, deren Unterschiede und Merkmale allerdings völlig unklar bleiben. Die Erzählperspektive nutzt headhopping, wovon ich zwar kein Fan bin, doch es stört auch nicht sonderlich. Bezüglich der romantischen Handlungen kommen zwei love triangles vor, deren Charakterschema und Auflösung ebenfalls gedoppelt ist. Gut, man könnte es als gespiegeltes Erzählen sehen, aber für mich war es langweilig und unnötig, mehr noch weil zwei der Subplot von zwei beteiligten Nebenfiguren überflüssig war und der einzig relevante Moment offscreen vorfand und nur knapp von einem der Hauptcharakter zusammengefasst wird. Insgesamt sind die Charaktere durchschnittlich gut ausgearbeitet, das passt meiner Meinung nach gut zu einem Roman mit märchenhaften Zügen. Aber ein richtiges Mitfiebern und -fühlen gab es nicht.
Auf der positiven Seite: es gibt eine Vielzahl von sehr schönen, bildlichen Formulierungen bspw. S. 256: […] trotzdem traf es ihn, als stürzte der Nachthimmel ein, um ihn unter Scherben von Sternen und Mond zu begraben.
Alles in allem bin ich mir nicht sicher, ob ich zu kritisch bin und zu hohe Erwartungen hatte oder es tatsächlich am Buch lag. Es war okay.