Timescu in Maputo
Der Tote im PoolDieser gerissene kleine französische Konsul, Aurel Timescu, ist mir immer noch gut im Gedächtnis von seinem Aufenthalt in Guinea. Nun hat es ihn also nach Maputo verschlagen, und er spielt sein Faulenzerspiel ...
Dieser gerissene kleine französische Konsul, Aurel Timescu, ist mir immer noch gut im Gedächtnis von seinem Aufenthalt in Guinea. Nun hat es ihn also nach Maputo verschlagen, und er spielt sein Faulenzerspiel wieder: Nichts tun, nicht erreichbar sein, ein gutes Leben haben.
Doch dann kitzelt der plumpe Mord an einem unsympathischen Geschäftsmann sein kriminalistisches Gespür. Wieder läuft er zur Hochform auf, um einer seiner Meinung nach unschuldig inhaftierten Französin zur Gerechtigkeit zu verhelfen. Und die Machenschaften, die er aufdeckt, verschlagen seinen Vorgesetzten die Sprache und sorgen für diplomatische Verwicklungen.
Es ist immer wieder spannend, diesem grotesken Schlitzohr bei der Auflösung seiner Fälle über die Schulter zu schauen. Woher nimmt der Autor Jean-Christophe Rufin nur seine Ideen her, denn so einen Menschen kann man doch eigentlich nicht erfinden! Als Leser schwankt man ständig zwischen Abneigung und Bewunderung hin und her. Charakterlich gesehen ist Timescu wirklich ein schmieriger Typ, aber seine Schlussfolgerungen sind immer wieder zutreffend.
Jedenfalls ist es stets ein großes Lesevergnügen mit ihm. Wohin wird er wohl als nächstes versetzt?