Das Abenteuer beginnt.
Meine Meinung: Man kann es kaum glauben aber dieses Buch habe ich tatsächlich für ein Seminar an der Uni gelesen. Dieses beinhaltet zum Teil didaktische Themen und so war es natürlich naheliegend, dass ...
Meine Meinung: Man kann es kaum glauben aber dieses Buch habe ich tatsächlich für ein Seminar an der Uni gelesen. Dieses beinhaltet zum Teil didaktische Themen und so war es natürlich naheliegend, dass wir auch etwas für Grundschullehramtstudenten bearbeiten. Athene, die 12-jährige Protagonistin des Buches erfährt, dass sie Zeus‘ Tochter und somit eine echte Göttin ist. So beginnt ihre Ausbildung an der Olymp High und das geht natürlich mit vielen Veränderungen und neuen Freunden und Feinden einher.
Das Buch ist perfekt für Grundschüler geeignet. Durch seine Themenwahl und Athenes Alter für 4. Klässler denn Themen wie ein Schulwechsel und die damit einhergehenden Ängste sind für Mädchen in dem Alter ebenso ein Thema wie das vorsichtige Herantasten an die erste Liebe. Ich muss jedoch sagen, dass ich viele Mädchen in dem Alter kenne, die lesetechnisch schon weit voraus sind und schon Bücher lesen, die dicker, schwerer etc. sind. Ich kann das Buch jedoch auch problemlos an jüngere Kinder empfehlen. Zehn Kapitel verteilen sich auf 160 Seiten und obwohl die Geschichte einem roten Faden folgt, können die einzelnen Kapitel sehr gut Tag für Tag gelesen werden denn in sich schließen sie immer ein bisschen ab und fiese Cliffhanger werden vermieden. Das Buch ist gut leserlich in einer etwas größeren Schrift geschrieben und zudem noch toll verziert.
Das Buch ist ein richtiges Mädchenbuch. Das lässt schon die Aufmachung der deutschen Ausgabe erkennen. Pink und Goldglitzer sind vorherrschend und auch Athene ist ein richtiges Mädchen. Nichts geht über das gemeinsame Schwärmen mit ihrer besten Freundin Pallas und auch ihr Denken ist so typisch Mädchen, dass sich die kleinen Leserinnen sofort super mit ihr identifizieren können. Für Jungs ist das Buch daher eher nichts. Da hat das Autorenduo allerdings schon für den passenden Ersatz in Form einer neuen Reihe gesorgt.
Neben den ganz normalen Mädchenproblemen führt das Buch den Leser auch in die mythische Welt des antiken Griechenlands und so erhält der Leser erste Einblicke in die griechische Mythologie. Spielend wird man an bekannte Mythen herangeführt, die in den Büchern kindergerecht interpretiert werden und in der Umgebung des Helden, also in der Highschool, umgesetzt werden. Da im ersten Band Athene im Mittelpunkt steht erfährt man so von ihrer Herkunft, von ihren Eltern und außerdem von dem Wettstreit um die Rolle als Schutzpatron von Athen und die Entstehung der Medusa. Auch Heldengeschichten, wie die Odyssee und der Kampf um die schöne Helena werden im Buch völlig neu interpretiert. Natürlich werden dadurch die einzelnen Mythen stark verändert. Das finde ich auf der einen Seite gut denn kindgerecht ist es allemal und das Buch dient als Unterhaltungslektüre erst einmal dazu, Kinder zu unterhalten und das Interesse an der Mythologie zu wecken. Allerdings sind manche Änderungen etwas gravierender und ich finde sie nicht mehr ganz so gut. So ist beispielsweise Poseidon, der Bruder von Zeus, im Buch keineswegs mit Zeus verwandt sondern nur Schüler der Schule und Zeus der Direktor. Dadurch können leicht falsche Eindrücke entstehen, die, wenn überhaupt, erst spät richtig gestellt werden. In der deutschen Ausgabe des Buches befindet sich allerdings hinten ein Glossar, in dem vieles näher erklärt wird. So kann man einige Fehler gerne mal übersehen.
Bewertung: Der Auftakt der Göttergirls Reihe eignet sich hervorragend für Mädchen im Grundschulalter und entwickelt gekonnt eine Mischung aus Schoolstory und griechischer Mythologie. Mythen werden kindgerecht aufbereitet und süß verpackt. Allerdings wird dadurch auch einiges verfälscht und es erfordert viel beschäftigung mit dem Gelesenen, damit alles richtig in den Kopf kommt. ;) Dafür gibt es von mir einen Minifuchsabzug und ich vergebe 4 von 5 Füchschen.