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Veröffentlicht am 21.11.2024

Jahreshighlight

Frevel
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Mit ihren packenden und leichtfüßigen Schreibstil hat die Autorin es geschafft mich nicht nur in diesen historischen Thriller zu ziehen, sondern mich auch bei der Stange zu halten.

Geht es in erster Linie ...

Mit ihren packenden und leichtfüßigen Schreibstil hat die Autorin es geschafft mich nicht nur in diesen historischen Thriller zu ziehen, sondern mich auch bei der Stange zu halten.

Geht es in erster Linie um die ersten Schritte der Gerichtsmedizin, spielen im Hintergrund Themen wie Feminismus, Antisemitismus und der bevorstehende Industrialisierung eine Rolle.

Als Leser fällt es einen gleich auf, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail und auch Hintergrundrecherche die Autorin das Frankfurt am Main des frühen 19. Jahrhunderts in ihren historischen Thriller auferstehen lässt. Man sieht die Gassen und Häuser förmlich vor sich aber auch das Elend. Zum einen ist es der Autorin auch richtig gut gelungen die Rohheit, dies Abgestumpftheit und Aberglaube/Unwissenheit und auf der anderen Seite die Anfänge der Aufklärung einzufangen.

So bietet dieser historischer Thriller nicht nur jede Menge Blut, Mord und Totschlag sondern auch für Leser, die gerne historische Romane lesen ein sehr fein gezeichnet Bild des damaligen Frankfurts.

Auch der Erzählstil ist einfach nur toll, nicht nur das er rasant ist, er lässt einen einfach nicht mehr los.

Die zwei Figuren, die mich am meisten beeindruckt haben ist zum einen Manon (die Arzttochter) und der angehende Journalist. Unterschiedlicher hätten die beiden Figuren wirklich nicht sein können. Manon, deutlich durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, ist nicht nur sehr gebildet, sondern hat dadurch auch ein Selbstbewusstsein was für Frauen der damaligen Zeit eher ungewöhnlich ist. Der junge Journalist, verbirgt ein großes Geheimnis und ist sehr sensibel. Sobald er Blut sieht oder auch nur darüber gesprochen wird kämpft damit sich nicht zu übergeben. Er schafft es leicht mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Wohingegen Manon ihre Gegenüber regelrecht in die Flucht schlägt wenn sie darüber schwadroniert wie Körperteile präpariert oder obduziert werden.

Fazit: Ein wirklich genialer historischer Thriller, den ich nur jeden wärmstens ans Herz legen kann. Ich bin richtig begeistert. Und er ließt sich einfach super leicht und flüssig. Die Autorin hat mit viel Liebe zum Detail das alte Frankfurt mit seinen Bewohnern auferstehen lassen. Und noch dazu eine richtig spannende Story, die einen einfach nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

unterhaltsamer bayrischer Regionalkrimi

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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In ihren typischen humoristischen Erzählstil, berichtet das Autorenteam über den neuesten Fall von Kluftinger und seinem Team.

Als Kluftinger mitten in einer Terrorübung im tiefsten bayrischen Wald, taucht ...

In ihren typischen humoristischen Erzählstil, berichtet das Autorenteam über den neuesten Fall von Kluftinger und seinem Team.

Als Kluftinger mitten in einer Terrorübung im tiefsten bayrischen Wald, taucht plötzlich ein Toter auf. Bis die Ermittlungen so richtig in Schwung kommen vergeht jedoch einige Zeit, nicht nur weil der Tote auch ein Polizist war. Sondern da er sich in einem höchst dubiosen privaten Umfeld bewegte. Nach und nach ergibt sich ein recht trauriges Bild. Geprägt von Geldsorgen, einen zweifelhaften zweiten Arbeitgeber, ein gewaltbereites privates Umfeld.

Doch auch Kluftinger fühlt sich zu höheren berufen, als ob er als Interimpolizeipresident noch nicht voll ausgelastet ist, lässt er sich auch noch für die anstehende Wahl in der Kommune auf die Liste setzen. Doch Kluftiger wäre nicht Kluftinger, wenn ihn nicht plötzlich der Ehrgeiz packen würde. Denn sein Freund der Dr. Langhammer tritt ebenfalls zur Wahl an und damit wird das ganze dann nämlich plötzlich doch eine ganz andere Hausnummer. Kluftinger schädigt seinen Konkurrenten indirekt, was wenn es nicht so urkomisch wäre schon recht tragisch ist. Denn so eskaliert nicht nur der Wahlkampf zwischen den Beiden. Sondern die Gewalt gegen Politiker wird hier offensichtlich. Erstreckt sie sich anfangs lediglich auf das Internet und die social media Kanäle, fühlen plötzlich einige Berufen das Wohnhauses eines Kandidaten zu atakieren.

Für mich persönlich hätte ja dieser Ausflug in die Politik nicht unbedingt Not getan, da dadurch die Aufmerksamkeit von Kluftinger schon nicht ganz bei seinem eigentlichen Fall war. Aber seis drum. So wurde der Leser unter anderen für die Themen Gewalt gegen Politiker sensibilisiert. Neben Randgruppen rechte und linke Gruppierungen.

Das Autorenteam hat es geschafft den eigentlichen Mörder bis zum Schluss zu verschleiern. Im Nachhinein kann ich zwar sagen, dass es sehr dezente Fingerzeige gab, aber als Leser war ich zu mindestens vom Nebenschauplatz Wahlkampfgetöse abgelenkt.

Alles im Allem habe ich mich köstlich amüsiert. Kluftinger ist eben Kult.

Besonders toll hat mir das Cover gefallen, da wurde sich richtig Mühe mit gegeben.

Fazit: Ein wirklich gelungener bayrischer Regionalkrimi mit Witz und Scharm. Die Figuren sind glaubhaft und die Story packt einen von Anfang bis zum Schluss. Dieser Krimi ist nicht nur für Kluftinger Fans ein Muss, sondern für all jene die sich gerne von eine tollen Krimi gut unterhalten lassen möchten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

cooler Thriller

Escape Time - Die Morde von morgen
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Mit seinem angenehmen Schreibstil, ist dem Autor ein wirklich spannender und packender Thriller gelungen.

Schon die Grundidee, die Morde von Morgen im Radio zu hören ist wirklich interessant. Doch alleine ...

Mit seinem angenehmen Schreibstil, ist dem Autor ein wirklich spannender und packender Thriller gelungen.

Schon die Grundidee, die Morde von Morgen im Radio zu hören ist wirklich interessant. Doch alleine eine gute Idee reicht nicht aus. Der Autor hat es geschafft seine Idee auch wirklich gut umzusetzen. Er schleicht in der Geschichte langsam auf ein grandioses Finale zu. Als Leser ist mir hier an keiner Stelle langweilig geworden. Ein richtiger Pageturner.

Die Figurenkonstellation ist auch gut gewählt. Eine alte Dame, mit gesundheitlichen Problemen, stößt durch Zufall auf einen seltsamen Radiosender, der die Nachrichten von Morgen bringt. Auch wenn sie es zunächst für einen Scherz hält, geht sie der Sache nach. Und die Sachen passieren wirklich. Und ab da beginnt für die alte ein Weltlauf mit der Zeit. Was mich so ein wenig gestört hat waren die Namen der Figuren. Diese waren wenn man sie ausspricht doch sehr ähnlich. Aber dies nur am Rande. Die alte Dame ist nicht nur clever sondern auch mutig und das finde ich richtig gut. Zudem engagiert sie sich sozial und ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten sozial aktiv. Wenn man bedenkt, dass Sie und ihre Familie durch einen ziemlich tyrannischen Ehemann hatte leiten müssen. Insbesondere ihr Sohn Gabe hatte massiv unter ihn zu leiden.

Gab ist die zweite Hauptfigur, er beginn bei einen Einsatz auf einen Militärschiff Suizid und sprang von Bord. Seine Leiche wurde nie gefunden. Und just taucht er plötzlich auf. Die alte Dame denkt erst noch sie wird ein wenig senil, als sie noch denkt mit dem Geist ihres toten Sohnes zu sprechen. Doch die Wahrheit ist eine ganz andere. Gab lebt und das seit gut ein Jahr unter ihrem Dach ganz still und im Geheimen. Er ist der Meinung in die Zukunft sehen zu können und teilt diese über einen Radiosender mit. Doch dann fliegt er auf. Wird verhaftet. Kurze Zeit später kommt er wieder zu seiner Mutter und das in einem wirklich schlimmen Gesundheitszustand. Und ab da überschlagen sich die Ereignisse.

Auch wenn der Täter eigentlich immer present war, war er für mich nie wirklich im Rampenlicht. Das Rätseln wer der Täter war, war unglaublich spannend.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, mit ein Grund warum ich es unbedingt lesen wollte

Fazit: Ein wirklich gut geschriebener Thriller, mit interessanter Story und coolen Figuren. Vor allem sind die Figuren wirklich mal in einer Altersklasse angesiedelt, die nicht so typisch sind. Und dennoch wirklich glaubhaft. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Jahreshigligt

Finster
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Es war ein richtiges Vergnügen diesen Thriller zu lesen.Eine richtig dunkle und bedrückende Handlungsathmosphäre.

Seit über 20 Jahren verschwinden immer wieder kleine Jungen in einem kleinen Dorf und ...

Es war ein richtiges Vergnügen diesen Thriller zu lesen.Eine richtig dunkle und bedrückende Handlungsathmosphäre.

Seit über 20 Jahren verschwinden immer wieder kleine Jungen in einem kleinen Dorf und tauchen nie wieder auf. Die Presse hat diesem Typen den Spitznamen Greifer verpasst. Da sich die Handlung in einem kleinen Dorf abspielt, ist der Rahmen eigentlich überschaubar. Doch nach und nach ist wirklich jeder verdächtig.

Der Greifer ist wirklich eine hochgradig gefährliche Person, der seine Opfer genau ausspioniert, verfolgt, ihr Vertrauen gewinnt, sie bricht und seinem Willen unterjocht.

Kommissar Stahl AD hatte schon vor über 10 Jahren mit einem ähnlichen Vermisstenfall zu tun. Nun ist er Rentner und von seinen Dienst gezeichnet. Benötigt eine Gehilfe und hat mit weiteren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Das schlimmste aber ist. Er trifft auf eine Mauer des Schweigens. Sein Lichtblick ist seine Wirtin, die ihn mit Insiderinfos versorgt. Eigentlich ist er ja da um privat einen Vermisstenfall zu untersuchen, da sich sein Nachfolger nicht darum schwert, ermittelt er auf eigene Faust. Er geht mit wachsamen Augen durch das Dorf und befragt die Leute.

Tommi ein kleiner Junge, dessen Mutter in eine Entzugsklinik für Alkoholiker kommt, wird von seinen Vater kurzzeitig in einer Nervenklinik untergebracht in der er auch arbeitet als Klinikschef.
Kaum das Tommi sich in er Klinik eingelebt hat verschwindet er plötzlich. Doch anstatt die Kripo zu informieren, meint Tommis Vater doch tatsächlich, dass sein Sohn schon wieder auftaucht. Und als billiges Opfer oder Täter einen ehemaligen Klinikinsassen Schugge unter Drogen zu setzen ist für ihn eine Kleinigkeit.

Ganz nebenbei hat scheinbar das ganze Dorf Dreck am Stecken, plötzlich gibt es mehr Tatverdächtige, Mörder und Tote, dass einen manchmal fast den Überblick rauben. Oder wie soll man das sehen, wenn eine Krankenschwester ein Betäubungsmittel zu hoch dosiert und ganz nebenbei eine Nachbarin, die sie erpresst hat umbringt.

Ein Pfarrer, der die Beichtgeheimnisse seiner Schäfchen für sich zu nutzen weis und diese erpresst. Ganz ehrlich dieser Pfarrer ist einfach nur widerwärtig, dass er dort überhaupt seinen Dienst machen darf.

Doch der Pfaffe ist nichts aber auch rein gar nichts im Vergleich zu dem Klinikchef. Er nutzt sein medizinisches Wissen und seine Machtposition schamlos aus.

Oskar eine der Hauptfiguren, scheint ein kleiner Junge zu sein, dessen Mutter ein Alkoholproblem hat und dessen Vater vor kurzem unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Für mich als Leser blieb eben jener Oskar für lange Zeit ein kleiner Junge, der Kontakt zu Gleichaltrigen sucht. Auch wenn ich nach längerer Zeit immer wieder ins Grübeln gekommen bin.

Und so könnte ich weitere Personen aufzählen, alle seltsam, alle haben was zu verbergen oder aber haben kriminelle Energie.

Dieses ganze Durcheinander mündet in ein grandioses Finale.

Das Cover ist nicht nur ein absoluter Hinkucker sondern passt hervorangend zur Story.

Fazit: ein fantasitscher Thriller, der einen nicht mehr loslässt. Ich hatte meinen Spaß am rätseln und spekulieren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Jerry der Clown und seine Einsamkeit

Böser Jerry, komm!
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In einem liebevollen und empathischen Schreibstil, erzählt die Autorin die Lebensgeschichte des Wellensittich Jerry.

Jerry´s Leben begann in einem Schwarm in einer schönen großen Voliere. Nach einem kurzen ...

In einem liebevollen und empathischen Schreibstil, erzählt die Autorin die Lebensgeschichte des Wellensittich Jerry.

Jerry´s Leben begann in einem Schwarm in einer schönen großen Voliere. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Oma in einem kleinen winzigen Käfig ohne Freiflug, kam er nun in seine Familie mit Freiflug aber alleine. Aus der Ich Perspektive schildert diese jung und agile kleine Freche Federball all seine kleinen Fehltritte und wie sein Leben ablief. Auffällig ist ja er hatte seinen Spaß, wenn er Gesellschaft hatte. Wenn er jedoch alleine war und das bleibt nun mal nicht aus, war er einsam fürchterlich einsam. Auch wenn seine Felos sich rührend um ihn kümmerten. Aus lauter Einsamkeit lernt er das sprechen. Als die Familie die Chance hatte einen Gefährten für ihn dazu zu bekommen entscheiden sie sich dagegen. Aus heutiger Sicht sind die Haltungsbedingungen ohne Artgenossen nicht tiergerecht. Auch leben leider noch viele Wellis alleine oder aber in viel zu kleinen Käfigen ohne Freiflug. Haltet euch vor Augen Wellis sind Schwarmtiere sie brauchen einen Partner an ihrer Seite um glücklich zu sein. Denn im es wir auch im Laufe der Geschichte deutlich, dass er durch die Einzelhaltung typische Verhaltensauffälligkeiten entwickelt.

Besonders schön fand ich die Gestaltung des Buches mit den Federn über jeden Kapitel und auf jeder anderen Seite. Auch das Cover ist schön, jedoch musste ausgerechnet ein Welli mit gestutzten Flügel ausgewählt werden? Wellis wollen fliegen und dazu brauchen Sie alle ihre Federn. Also bitte stutzt euren gefiederten Freunden nicht die Flügel, das ist nicht artgerecht.

Fazit: Eine ganz besondere und auch schöne Geschichte, die aufzeigt wie eng eine Beziehung zu einen Welli werden kann, auch wenn in diesem Beispiel hier die artgerechte Haltung durch die Einzelhaltung leider zu lasten von Jerry auf der Strecke bleibt. Unbedingt lesen. Aber nicht vergessen Wellensittiche sind Schwarmtiere sie sollten immer unbedingt mindesstens zu zweit gehalten werden!

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