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Veröffentlicht am 07.10.2024

Ein Roadtrip voll Trauer und Freundschaft

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Der Jugendliche Asher Hunter ist traurig, verzweifelt, voll Wut. Er hat seine Mutter vor einem Jahr in einem tragischen Verkehrsunfall verloren, als sie zu einem Einkaufszentrum fahren wollte, um für ihn ...

Der Jugendliche Asher Hunter ist traurig, verzweifelt, voll Wut. Er hat seine Mutter vor einem Jahr in einem tragischen Verkehrsunfall verloren, als sie zu einem Einkaufszentrum fahren wollte, um für ihn neue Fußballschuhe zu kaufen. Der betrunkene Fahrer eines Lastwagens, der diesen verursacht hat, wurde wegen schlampiger Polizeiarbeit und daraus resultierend aus Mangel an Beweisen frei gesprochen.

Nun besucht er diverse therapeutische Selbsthilfegruppen für Menschen, die jemanden verloren haben, sowohl solche für Jugendliche als auch welche für ältere Menschen, in denen er der einzige Jugendliche ist. Dort lernt er die beiden Jugendlichen Sloane und Will kennen, sowie den alten Henry, der um seine verstorbene Frau, seine große Liebe, trauert. Asher überzeugt die drei, ihn auf einen Roadtrip quer durchs Land zu begleiten, ohne ihnen zu sagen, dass er vorhat, dort den Mann zu töten, der den Unfalltod seiner Mutter verschuldet hat.

Das Buch ist ein Jugendbuch und so liest es sich sehr leicht, mit authentischer, frischer Jugendsprache und kurzen Kapiteln. Wir begleiten Asher durch seine Trauer und all die vielfältigen Gefühle, die damit verbunden sind, genauso wie seine fehlenden Erinnerungen an den Unfalltag sowie seine panische Angst, er könnte auch noch seinen Vater oder seine kleine Schwester verlieren, und seine Versuche, alles abzusichern und das Leben unter Kontrolle zu bekommen. Dabei bahnen sich zarte freundschaftliche Bande zwischen ihm und den anderen drei Trauernden an, sowie eine beginnende Romanze mit Sloane.

Es ist ein emotional tiefgehendes Buch, das dazu beitragen kann, sich verstanden und begleitet zu fühlen, wenn man selbst jemanden tragisch verloren hat - oder auch, mit anderen mitfühlen zu können, denen so etwas passiert ist, wenn man es selbst noch nicht erlebt hat. Insofern ist es ein wichtiges Buch. Die menschlichen Verbindungen darin sind sehr berührend und zugleich humorvoll geschildert und trotz aller Schwere und Tiefe des dahinterliegenden Themas macht das Buch doch auch Hoffnung auf die Stärke der Resilienz durch menschliche Beziehungen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Eindringlich, schwermütig und nachdenklich machend

Die Ungelebten
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"Die Ungelebten" von Caroline Rosales ist kein schönes Buch. Kein Buch, bei dem das Lesen sonderlich viel Freude macht, auch wenn es durchaus gut und packend geschrieben ist, in treffender Sprache, und ...

"Die Ungelebten" von Caroline Rosales ist kein schönes Buch. Kein Buch, bei dem das Lesen sonderlich viel Freude macht, auch wenn es durchaus gut und packend geschrieben ist, in treffender Sprache, und auch die Handlung spannend ist. Und doch ist es ein sehr gutes Buch, ein Buch, das ein bestimmtes gesellschaftliches Milieu sehr genau schildert und mitfühlen lässt.

Es geht um Frauen, die von Männern zu Opfern gemacht werden, um zaghafte Versuche, sich zu wehren, die dann doch leider oft scheitern, aufgrund der bestehenden Machtverhältnisse. Wir erleben das Buch aus der Perspektive der psychisch schwer angeschlagenen Jennifer, die im Goldenen Käfig ihres reichen Vaters aufgewachsen ist und bis ins Erwachsenenalter in großer Abhängigkeit von ihm lebt: als Managerin seines Musiklabels, an der Seite eines Mannes, der ihrem Vater sehr gleicht und von diesem empfohlen wurde, mit drei Kindern, ohne echte Freundinnen und ohne wirkliches eigenes Leben. Ja, da ist ganz viel Ungelebtes.

Durch Jennifers Augen erfahren wir auch Ausbeutung und Missbrauch vieler junger, hübscher, hoffnungsvoller Schlagersängerinnen mit, durch Jennifers mächtigen Vater und andere mächtige Männer in der Branche. Wer sich weigert, wehrt, aufmuckt, hat keine Chance mehr auf eine Karriere in dieser Branche. Auch hier viel Ungelebtes, in den unmöglich gemachten Musikkarrieren der talentierten jungen Sängerinnen, aber auch in ihrem Wunsch, als Mensch vollwertig wahrgenommen und anerkannt zu werden.

Es scheint unglaublich schwer bis fast unmöglich zu sein, diesen mächtigen Männern und ihren Machtnetzwerken, die oft auch den Rechtsstaat aushebeln, etwas entgegenzusetzen, so wie es eine Sängerin, die als junges Mädchen - wie so viele - von Jennifers Vater missbraucht wurde, versucht, und Jennifer dazu kontaktiert.

Das Buch zeigt diese Thematik schonungslos auf, es lässt sie miterleben und hautnah die Ohnmacht der Frauen mitfühlen. Es zeigt dabei auch anhand von Jennifers Mutter Regina, die angeblich die Familie verlassen hat, auf, welche historischen Entwicklungen (etwa das Scheidungsrecht oder dass verheiratete Frauen lange die Erlaubnis ihres Mannes brauchten, um einen Job annehmen zu können) den Boden für die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten und Machtungleichgewichte bereitet haben.

Hoffnung auf bessere Entwicklungen macht das Buch aber leider keine, und es lässt die Lesenden am Ende sehr desillusioniert und ratlos zurück. Vielleicht kann genau dieses Gefühl dazu beitragen, etwas ändern zu wollen, wie die Autorin in einem Interview zu dem Buch gemeint hat.

Zum logischen Handlungsaufbau des Buches passt das Ende auch sehr gut, so wie das gesamte Buch in sich stimmig ist und das beschriebene Phänomen sehr gut aufzeigt. Damit ist es, wie gesagt, ein sehr gutes Buch, wenn auch kein schönes oder leichtes. Ich empfehle das Buch allen, die bereit sind, sich auf diese schwere Kost intellektuell und vor allem auch emotional einzulassen.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Die Frauen rund um das Haus auf den Klippen

Die Frauen von Maine
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"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist im englischsprachigen Original unter dem Titel "The Cliffs" (Die Klippen) erschienen. Beide Titel sind treffend und beschreiben, worum es geht: um ein ...

"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist im englischsprachigen Original unter dem Titel "The Cliffs" (Die Klippen) erschienen. Beide Titel sind treffend und beschreiben, worum es geht: um ein jahrhundertealtes Haus direkt an den Klippen von Maine, mit Blick auf das Meer. Und um die Frauen, die dieses Haus bewohnten oder damit in Verbindung stehen.

Der überwiegende Teil des Buches spielt in der heutigen Zeit, in der wir die knapp 40-jährige Jane miterleben. Jane stammt aus sozial benachteiligten Verhältnissen, ist gemeinsam mit ihrer Schwester bei der alkoholkranken Mutter aufgewachsen und hat es dennoch geschafft, zu studieren, einen interessanten Beruf im akademischen Umfeld auszuüben und eine langjährige Beziehung zu führen. Aber die Vergangenheit holt sie immer wieder ein, in vielerlei Hinsicht.

Wir erleben Janes Entwicklung, aber auch ihre Herausforderungen, mit ihrem familiären Erbe umzugehen und gleichzeitig ihre Faszination für das Haus an den Klippen, das sie als Jugendliche zufällig entdeckt und das sie nicht mehr los lässt.

Während also etwa 80 Prozent des Buches aus Janes Sicht erzählt werden, sind zwischendurch immer wieder kleinere Kapitel aus der Sicht weiterer Frauen eingeschoben, auch aus der ferneren Vergangenheit des Hauses. Das hat mir sehr gut gefallen, weil wir dadurch ein umfassenderes Bild bekommen. Und Schritt für Schritt zeigen sich die Verbindungen zwischen diesen Frauen und zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf.

Sprachlich ist das Buch solide geschrieben (kein Meisterwerk voll von wunderschönen Metaphern, aber gut und angenehm zu lesen) und die Küste Maines und das Leben dort, jetzt und in der Vergangenheit, wird beim Lesen vor dem inneren Auge lebendig. Überwiegend war es ein Vergnügen, das Buch zu lesen und die Handlung hat mich neugierig gemacht, wie es weitergeht.

Wer in Betracht zieht, das Buch zu lesen, sollte offen für die Themen familiärer Alkoholismus, Geschichte und Leid der Native Americans sowie Geister und Okkultismus sein - all diese Themen ziehen sich stark durch das Buch.

Für mich, die ich diese Themen interessant finde, war das eine der Stärken und ich habe auch geschichtlich einiges Neues gelernt, wenn auch das Alkoholismus-Thema mir ein bisschen zu präsent war (das ist sehr oft in amerikanischen Büchern der Fall, es scheint dort ein besonders großes Thema zu sein) und sich die Geschichte insgesamt vielleicht auch ohne all die Geister erzählen hätte lassen (vielleicht aber auch nicht oder nur sehr anders).

Ich glaube, dass es auch für Männer eine bereichernde Erfahrung sein kann, Bücher von Frauen zu lesen, in denen es hauptsächlich um Frauen geht. Wer dieses Buch lesen will, dem sollte aber klar sein, dass der Titel dem Inhalt durchaus gerecht wird: es geht zu 99 % um Frauen und deren Perspektive und Männer kommen nur sehr am Rande und immer nur mit Bezug zu diesen Frauen, aber nie als eigenständige Erzähler vor.

Insgesamt ist es eine spannende und schön zu lesende Geschichte und auch ein Buch, das zum Nachdenken über Benachteiligung und Diskriminierung anregt und dazu, uns zu fragen, ob überhaupt, und wenn ja, wie historisches Leid wieder gut gemacht werden kann und welche Geschichten auch im akademischen Bereich und in Museen bis heute erzählt werden und wie diese Narrative diverser und damit fairer gestaltet werden können.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Der Platz für Kinder in unserem Leben - über verschiedene Wege

Furchen und Dellen
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"Furchen und Dellen" ist das zweite Buch von Ela Meyer. Es geht darin um alternative Familienmodelle und um das Glück, aber auch die Herausforderungen, die Elternschaft und Kinder bringen können. Darum, ...

"Furchen und Dellen" ist das zweite Buch von Ela Meyer. Es geht darin um alternative Familienmodelle und um das Glück, aber auch die Herausforderungen, die Elternschaft und Kinder bringen können. Darum, dazu ja zu sagen oder nein... oder auch die Entscheidung stückweise wieder zu revidieren.

Chris hatte eine schöne WG mit Doro und Antonia, und eine gute Freundschaft mit Rafa, der in der Wohnung darunter lebt. Alle leben in ihren späten 30ern bis frühen 40ern so fröhlich relativ frei und ungebunden vor sich hin, speziell die lesbische Doro sowie Antonia (nicht Doros Partnerin und nicht lesbisch) tragen sich mit einem unerfüllten Kinderwunsch.

Als Doro vorschlägt, gemeinsam mit Rafa, Antonia und Chris in Co-Elternschaft ein Kind zu bekommen und zu begleiten, sind alle begeistert dabei - außer Chris, die sich nicht vorstellen kann, ein Kind zu haben und sich darum zu kümmern. Und sich auch nicht vorstellen kann, unter diesen Umständen länger in der gemeinsamen WG zu leben. Hals über Kopf flieht Chris aus der WG und aus den Freundschaften, in ein unstetes Leben an verschiedenen Orten, sechs Jahre lang. Erst der Tod ihres Großvaters bringt sie in ihre Heimatstadt zurück und zu einer Annäherung an ihren alten Freundeskreis, mittlerweile mit einem kleinen Mädchen, Vivien, das von drei Verbliebenen gemeinsam erzogen wird.

Im Roman geht es um die Herausforderungen und das Glück, das damit einhergehen, sowie um verschiedene Lebenswege und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, einmal getroffene Entscheidungen zu revidieren. Kann Chris nun noch einen bedeutenden Platz im Leben der kleinen Vivien einnehmen? Ist das nötig, um ihr Glück zu finden? Und was hat ihre Familiengeschichte mit Chris' Leben und Einstellung zu tun?

Wir lernen auch weitere Personen kennen, etwa Chris' Bruder, der unter ähnlichen Umständen wie sie aufgewachsen ist, aber sich ein ganz anderes, sehr bodenständiges, Leben mit Frau und Kindern aufgebaut hat. Aber auch weitere Personen in Chris' Umkreis, die etwa trans sind.

Generell ist es ein sehr modernes Buch, das viele Themen und Debatten der aktuellen Zeit behandelt, in dem mit Sternchen gegendert wird, junge Menschen auf Klimademos gehen, das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht geändert werden kann und insgesamt einiges an alternativen Lebensstilen und Queerness vorkommt. Das macht es für mich sehr spannend und für mich fängt das Buch den aktuellen Zeitgeist damit sehr gut ein. Es braucht beim Lesen aber natürlich Offenheit für diese Themen.

Wer sich als Botschaft aufgrund des Klappentextes erwartet, dass es ein Buch ist, das darin bestärken würde, kinderfrei zu leben, dem kann ich sagen: so ist es nicht. Als klare Botschaft kommt heraus, wie sehr Kinder, ob nun leibliche oder nicht, das eigene Leben und die eigene Entwicklung bereichern. Wer gerade in einer Lebensphase ist, in der man sich nicht offen für so eine Botschaft fühlt, sollte das Buch eher nicht lesen. Allen anderen, die sich für verschiedene Familienmodelle und für die Aushandlung der uralten Themen Freiheit und Selbstverwirklichung vs. Familie, Freundschaft und Zugehörigkeit in einem modernen Rahmen interessieren, kann ich das Buch sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Selbstporträt eines umfassend gebildeten und interessierten Mannes

Lernen, den Tiger zu reiten
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Wer sich mit Traumaforschung beschäftigt, kommt an dem Namen Peter A. Levine nicht vorbei. Der berühmte Traumaforscher hat schon viele Bücher über seinen innovativen Ansatz des Somatic Experiencing geschrieben. ...

Wer sich mit Traumaforschung beschäftigt, kommt an dem Namen Peter A. Levine nicht vorbei. Der berühmte Traumaforscher hat schon viele Bücher über seinen innovativen Ansatz des Somatic Experiencing geschrieben. In diesem Buch geht es nun nicht vorrangig um die Details dieser Methode, sondern um ausgewählte Kapitel seines eigenen Lebens und wie er dadurch auf seinem privaten und beruflichen Weg beeinflusst wurde.

Es beginnt mit seiner Familiengeschichte, die stark unter dem Einfluss eines New Yorker Mafiaclans stand, wodurch der jugendliche Peter A. Levine auch selbst eine schlimme Traumatisierung erlitt. Wir lernen das soziale Milieu kennen, in das Peter A. Levine hineingeboren und in dem er aufgewachsen ist - materiell immer wieder beschränkt, aber sehr offen für Bildung und Interesse, was sich daran zeigt, dass neben ihm auch die beiden Brüder studiert haben und Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet (im Bereich Medizin und Heilung) geworden sind.

Peter A. Levine schreibt über die vielfältigen Wissenschaftsdisziplinen, die ihn beeinflusst haben und wie er diese in seiner Dissertation interdisziplinär verbunden hat, was ihm zuerst Widerstand einbrachte, schließlich aber Respekt von Experten aus all diesen Disziplinen. Besonders beeindruckend fand ich beim Lesen, dass er aber nicht nur für das universitäre Umfeld offen war, sondern auch ein Mensch, der sich ganzheitlich beeinflussen inspirieren ließ.

So hat er beispielsweise einen guten Zugang zu seinen Träumen und lässt sich von diesen neue Wege aufzeigen, er hat über längere Zeit Gespräche beim Abendessen mit dem imaginierten Albert Einstein geführt (der damals längst tot war, aber seinen Eltern begegnet war, als seine Mutter mit ihm schwanger war), mit diversen psychedelischen Substanzen zur Bewusstseinserweiterung experimentiert, sich von verschiedensten Kulturen beeinflussen lassen - sehr interessant auch deren überlieferte Weisheit und Traditionen zum Umgang mit Traumata, von denen der Westen durchaus einiges lernen kann - und vieles mehr.

Es zeigt sich also auch hier wieder - wie mir auch schon in den Lebensläufen anderer berühmter Forscher aufgefallen ist - wie bereichernd eine große Offenheit gegenüber verschiedensten Erfahrungen für das Entdecken neuer Zusammenhänge sein kann.

Sehr sympathisch geschrieben sind auch die Kapitel zu den vier wichtigsten Frauen und den vier wichtigsten Männern, die ihn beeinflusst und inspiriert hätten. Erstere hätten ihm insbesondere eine besseren Zugang zum eigenen Körper vermittelt, zweitere zu diversen wissenschaftlichen Ansätzen.

Es findet sich also sehr viel Interessantes in diesem Buch. Warum dann 4 Sterne und nicht 5? Während Anfang und Ende für mich sehr spannend zu lesen waren, gab es in der Mitte einige Teile, die für mich schwieriger zu lesen und ein bisschen zusammenhanglos wirkten. Es wurden Erklärungen und Zusammenhänge, insbesondere in Bezug auf die eigenen Eltern und deren Einfluss auf sein Leben, postuliert, die für mich nicht sehr nachvollziehbar waren.

Und für eine Autobiographie insgesamt fehlt mir ein bisschen der rote Faden: es werden sehr viele interessante Einzelaspekte aneinandergereiht, aber das ganze Leben und insbesondere die genaue Entwicklung der beruflichen Laufbahns, aber auch des privaten Lebens von Peter A. Levine, insbesondere in der Zeit nach seiner abgeschlossenen Dissertation, ist für mich dadurch nicht wirklich greifbar geworden. Vielleicht auch so von ihm beabsichtigt, es ist ja das Recht jedes Menschen, zu entscheiden, was er in welcher Form und wie intensiv von sich teilen möchte.

Insgesamt kann ich das Buch allen, die sich für die Persönlichkeit und das Leben des berühmten Traumaforschers interessieren, sehr empfehlen. Wer hingegen mehr über seine Methoden lernen möchte, ist vermutlich mit seinen anderen Büchern besser bedient.

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