Die Philosophie des Mordens
Meine Meinung: Nachdem ich auf Karins Blog ihre begeisterte Rezension um Buch gelesen habe, ist Billy auf meine Wunschliste gewandert und durfte nach etwas längerer Zeit bei mir einziehen. Es war der ...
Meine Meinung: Nachdem ich auf Karins Blog ihre begeisterte Rezension um Buch gelesen habe, ist Billy auf meine Wunschliste gewandert und durfte nach etwas längerer Zeit bei mir einziehen. Es war der letzte Neuzugang 2015 und so ist mir das Büchlein nicht mehr aus dem Kopf gegangen, sodass ich im Januar direkt dazu gegriffen habe. „Ein Philosoph. Schotte. Killer. Unterwegs nach Las Vegas.“ Nach diesem Satz bzw. diesen Satzfragmenten hätte man den Klappentext auch abschließen können, denn sie beschreiben dieses Buch so genial, wie es keine 10 Sätze können. Müsste ich das grundlegende Thema des Buches nennen, so würde ich sagen, es geht um die Philosophie des Mordens. Wann ist Mord gerechtfertigt? Ist er das überhaupt? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich dieses Buch vom anonymen Autor einzlkind und das alles, wird in eine skurrile und gleichzeitig atemberaubende Atmosphäre eingebaut.
Billy und seine Familie sind schon ein bisschen merkwürdig, haben ein fragwürdiges Business und eine ebenso fragwürdige Moral. Würde man von ihnen außerhalb eines Romans erfahren, so würde man sie wahrscheinlich verachten, abwerten betrachten und sich im besten Fall kopfschüttelnd abwenden. Das alles passiert aber im Roman nicht. Man taucht ein in diese Welt voller Fragen und philosophischer Gedanken und während man Billy auf seinem Weg nach Las Vegas folgt, wird man selbst immer mit diesen konfrontiert und kommt so selbst wunderbar ins Grübeln und Überlegen. Ich selbst musste an diesen Punkten immer wieder feststellen, dass ich plötzlich Billys Familie verstehen kann, ihre Ansichten tolerieren kann und weiß, wieso sie so handeln, wie sie es eben tun. Darüber hinaus bin ich auch sehr gerne eingetaucht in Billys Geschichte und habe ihn sehr gut verstanden.
Der Autor einzlkind kann schreiben. Das hat er mir mit Billy bewiesen und ich wette, seine anderen beiden Bücher hängen dem in nichts nach. Für mich ist er ein Ausnahmetalent, das deutlich mehr Beachtung bekommen sollte, denn er schriebt gekonnt, mit Witz und sehr philosophisch und anspruchsvoll. Der Schreibstil ist auch das, was das Buch lebendig macht. Er und die vielschichtigen und besonderen Charaktere. Denn Billy hat nicht viel Handlung. Keine, die im Vordergrund steht und auch ein sehr offenes Ende. Das darf man meiner Meinung nach beim Lesen nicht vergessen, denn das ist es, was das Buch ausmacht. Keine Actionszenen oder komplizierte Handlungen sonder die pure Philosophie, der Schreibstil des Autors und die einzigartigen Charaktere.
Bewertung: Selten hat mich ein Buch so fasziniert und zum Nachdenken gebracht, wie Billy. Ich bin eingetaucht in die Philosophie des Mordens und in den besonderen Schreibstil des Autors. Nicht eine große Handlung und viel Spannung machen dieses Buch so besonders sondern die Besonderheit, die dieses Buch in sich trägt, die tollen Charaktere und die ruhige und gleichzeitig düstere Atmosphäre. Ein Buch, das man so schnell nicht vergisst. Dafür gebe ich 5 von 5 Füchschen.