Ein atmosphärisches Märchen mit Längen
Ava Reids "A Study in Drowning" verspricht mit seinem fesselnden Klappentext und ansprechenden Äußeren ein magisches Leseerlebnis. Die Geschichte um Effy, eine angehende Architektin in einer Welt, in der ...
Ava Reids "A Study in Drowning" verspricht mit seinem fesselnden Klappentext und ansprechenden Äußeren ein magisches Leseerlebnis. Die Geschichte um Effy, eine angehende Architektin in einer Welt, in der Frauen das Literaturstudium verwehrt bleibt, klingt verlockend und vielversprechend.
Der Einstieg in die Erzählung gestaltet sich jedoch zäh. Das Buch kämpft mit einem langsamen Tempo und deutlichen Längen, die den Lesefluss merklich bremsen. Die Handlung entfaltet sich nur schleppend, was Geduld vom Leser erfordert.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die oft vage Darstellung der Geschehnisse. Vieles bleibt der Interpretation des Lesers überlassen, was einerseits Raum für eigene Gedanken lässt, andererseits aber auch zu Verwirrung führen kann. Hier wäre etwas mehr Klarheit wünschenswert gewesen.
Trotz dieser Schwächen glänzt das Buch mit einem gelungenen Schreibstil. Reid versteht es, eine atmosphärische Stimmung zu erzeugen, die den Leser in ihren Bann zieht. Besonders die Charakterzeichnung überzeugt: Die Figuren sind facettenreich und interessant gestaltet, was sie lebendig und greifbar macht.
Insgesamt ist "A Study in Drowning" ein Buch mit Licht und Schatten. Es bietet eine faszinierende Prämisse und gut ausgearbeitete Charaktere, leidet aber unter seinem langsamen Tempo und der teilweise undurchsichtigen Handlung. Mit 3,5 von 5 Sternen ist es eine solide Lektüre für Liebhaber atmosphärischer Fantasy, die bereit sind, sich auf ein eher gemächliches Lesetempo einzulassen.