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Veröffentlicht am 29.09.2024

Ein tiefgründiger und fesselnder Roman, der Mut macht

Jolanda und Kirsten
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Jolanda und Kirsten sind gleich alt. Und obwohl sie in unterschiedlichen Ecken Deutschlands wohnen, ist aus der Brieffreundschaft in ihrer Jugend eine lebenslange Freundschaft geworden. Ihre Lebenswege ...

Jolanda und Kirsten sind gleich alt. Und obwohl sie in unterschiedlichen Ecken Deutschlands wohnen, ist aus der Brieffreundschaft in ihrer Jugend eine lebenslange Freundschaft geworden. Ihre Lebenswege sind ganz unterschiedlich, genauso wie ihr Temperament, doch sie sind immer füreinander da, in guten wie in schweren Zeiten.

Autorin Regina Rothengast schildert diesen Roman aus Sicht von Jolanda. Es beginnt mit den bevorstehenden 60. Geburtstagen der beiden und was sie dafür planen. In Rückblenden erfahren wir als Leser die Lebensgeschichten der beiden. Hier gibt es so einige Episoden, manche aus guten Zeiten, aber auch die aus den sehr schweren Zeiten. Auf tragische Weise hat Jolanda vor elf Jahren ihren Ehemann verloren. Gerade in dieser Zeit war ihre Freundschaft sehr wichtig.

Die ganze Zeit über konnte ich mir die beiden Freundinnen sehr gut vorstellen. Ihre Geschichte, ihre Lebenswege, die Situationen, in die sie geraten, ihren Mut, ihre Ängste, ihre Hoffnungen und Zweifel, ihre Freude und Trauer, konnte man mit verfolgen und alles klang dabei sehr real, so als wäre es kein Roman, sondern eine Biografie. Die Figuren wirkten so authentisch und wie aus dem wahren Leben gegriffen!
Der Schreibstil der Autorin ist locker, manchmal auch sehr humorvoll , aber dennoch spürt man die ganze Zeit den dabei nötigen Sinn für Tiefe und Ernsthaftigkeit.

Auf dem Klappentext steht der Satz: “Dieser unterhaltsamer Mutmach-Roman zeigt, dass es im Leben immer weitergeht, selbst nach aller schwersten Herausforderungen.“ Und das kann ich unterstreichen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Ein Jahreshighlight

Im Nordwind
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in Jahreshighlight von mir! Was für eine fesselnde Geschichte! Sie geht unter die Haut, berührt, man fiebert, leidet und hofft mit.

Der Roman spielt 1913, in Rückblenden 1896/1897. Die Hauptfigur ist ...

in Jahreshighlight von mir! Was für eine fesselnde Geschichte! Sie geht unter die Haut, berührt, man fiebert, leidet und hofft mit.

Der Roman spielt 1913, in Rückblenden 1896/1897. Die Hauptfigur ist Alice, die mit Mann und der fünfjährigen Tochter Rosa im Elendsviertel Hamburgs lebt. Doch was Alice durch ihren Ehemann an häuslicher Gewalt erleben muss, ist kaum auszuhalten. Alice kann und will nicht mehr. Eine Scheidung zu der damaligen Zeit gegen den Willen des Mannes ist schier aussichtslos. Doch Alice kann durch ihr beharrliches Auftreten in der Sozialstunde den Rechtsanwalt John Reeven für sich gewinnen. Wider jeder Vernunft willigt dieser ein, sie zu vertreten, aber das Wagnis birgt ein hohes Risiko. Für Alice steht alles auf dem Spiel. Und auch für John ändert sich alles.

Ich bin durch die fast 600 Seiten nur so geflogen. Bin eingetaucht in diese Welt, in das Leben in Hamburg vor mehr als 100 Jahren, konnte mir die Figuren hautnah vorstellen und habe mich gefühlt, als wäre ich mittendrin dabei. Zu den Hauptthemen gehören auch die Schausteller des Hamburger „Doms“, die Arbeiter der Holstenbrauerei, das Leben in dem herrschaftlichen Haus Reeven und der Alltag im Elendsviertel. Ein Kaleidoskop von unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Lebensverhältnissen. Doch der Mittelpunkt ist die Rolle der Frau zu der damaligen Zeit. Miriam Georg hat einen authentischen Roman geschrieben, im Anhang berichtet sie über ihre vielen Recherchen. Trotz oder auch gerade wegen der düsteren Grundstimmung, die dieser erste Teil der Dilogie verströmt, ist dieser Roman ein unheimlich wichtiges Buch. Vieles hat sich natürlich verändert seit der damaligen Zeit, zum Glück, leider eben auch nicht alles.

Wer historische Romane gerne liest, sollte unbedingt diesen Roman lesen! MIriam Georg kann so fesselnd erzählen, ihre Figuren sind so lebendig geschildert. Eine Geschichte, die man nicht vergisst!

Das Ende ist ein absoluter Cliffhanger, daher freue ich mich, dass im Oktober der 2. Band erscheint. Länger hätte ich es auch glaub ich nicht ausgehalten.

Daher eine absolute Leseempfehlung von mir!!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Dieser Roman hat mich richtig gefesselt

Bevor uns die Luft ausgeht
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Astrid Töpfners Roman „Bevor uns die Luft ausgeht“ ist ein eindrucksvoller fesselnder Roman über Identitäten und die Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 40-jährige ...

Astrid Töpfners Roman „Bevor uns die Luft ausgeht“ ist ein eindrucksvoller fesselnder Roman über Identitäten und die Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 40-jährige Elsa, der alles zuviel geworden ist: die pubertierenden Kinder, eine Ehe, aus der irgendwie die Luft raus ist, ihr riesengroßes soziales Engagement, endlose To-do-Listen und das plötzliche Auftauchen einer Frau, die ihr in der Jugend das Leben schwer gemacht hat. Sie fühlt sich immer mehr in die Ecke gedrängt, ihr fehlt schlichtweg die Luft zum Atmen.
Als sie dann auch noch durch eine unerwartete Erbschaft erfährt, dass ihre Mutter sie ihr Leben lang belogen hat, braucht sie nicht nur den geographischen Abstand, sondern auch einen emotionalen, um herauszufinden, wer sie wirklich ist und was sie wirklich will. In der geerbten Wohnung in Barcelona sucht sie nach Antworten.

Als Leserin kann man sich sehr gut in Elsa hineinversetzen, entdeckt man doch in Elsa auch ein mehr oder weniger großes Stückchen von einem selbst.
Die Autorin hat Elsa sehr authentisch portraitiert, eine nach außen hin starke Frau, die sehr viel für andere managt , immer vorne weg geht, aber im Inneren vieles nicht verarbeitet hat, sich erdrückt fühlt und bei der zwei neue „Einschläge“ dafür gesorgt haben, dass das ganze sorgsam aufgebaute Konstrukt zusammenfällt.
Elsa zeigt, dass Stärken und Schwächen zusammen gehören, dass hinter glänzenden Fassaden die gleichen Ängste, Überforderungen oder Unsicherheiten stecken können, wie bei jedem anderen auch. Auch Anna, Elsas Mutter, steckt in einer Krise. Sie ist ein ganz anderer Charakter als ihre Tochter, auch hier versteht man am Ende, warum und wieso sie so geworden ist. Erst wenn man alles weiß, kann man auch verstehen, andernfalls verurteilt man jemanden anderen vielleicht auch vorschnell.

Ein Roman über das Leben "in den besten Jahren", Emotionen und Familiengeheimnissen, tiefsinnig und auch humorvoll, nachdenklich machend, aber auch spannend geschrieben, mit lebensnahen Protagonisten, die einem ans Herz wachsen, gefühlvoll und abwechslungsreich erzählt.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Fesselnder Roman

Das Weingut im Tal der Loreley
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Das war mal wieder ein richtig fesselnder Wohlfühlroman. Natürlich gab es einige Verwicklungen und Turbulenzen! Ein Roman, bei dem man am Ende irgendwie auch ein bisschen traurig ist, dass es schon vorbei ...

Das war mal wieder ein richtig fesselnder Wohlfühlroman. Natürlich gab es einige Verwicklungen und Turbulenzen! Ein Roman, bei dem man am Ende irgendwie auch ein bisschen traurig ist, dass es schon vorbei ist, denn ich habe mich auf diesem Weingut und mit den Protagonisten richtig wohl gefühlt.
Da ist einmal Mia, Köchin, die nach einer gescheiterten Beziehung auch Job und Wohnung los ist (merke: lass dich nicht mit deinem Chef ein!) und daher erst mal bei ihrer Freundin Franzi in ihrem alten Wohnort Spay Unterschlupf sucht. Doch das ist keine Dauerlösung. Ausgerechnet auf dem Weingut, das bis vor 14 Jahren ihren Eltern gehört hat, findet sie einen neuen Job und auch ein Zimmer. Und da ist Hannes , ihr neuer Chef. Wortkarg, abweisend, aber irgendwie auch mächtig anziehend….

Jule Böhm hat einen fesselnden Schreibstil. Ihre Figuren sind authentisch, lebendig, sympathisch und so gut vorstellbar. Man fühlt sich beim Lesen, als wäre man an ihrer Seite und mittendrin im Geschehen. Zudem ist es nicht nur ein Liebesroman, mir haben auch die Beschreibungen der Landschaft, der Weinberge und des Alltags auf dem Weingut , die so lebendig und detailreich waren, dass man beim Lesen (Achtung Doppeldeutig!) den Duft der Trauben beinahe riechen konnte, sehr gefallen. Die Liebe zum Detail macht den Roman nicht nur zu einer schönen Geschichte, sondern auch zu einer Liebeserklärung an die Region um Spay und den traditionellen Weinbau und an die „gute Küche“, denn Mia kocht von Herzen gern und gut. So einige Male habe ich Appetit auf die vielen beschriebenen Gerichte bekommen, schön, dass es auch ein paar Rezepte im Anhang gibt.
Mittelpunkt sind aber Mia, ihre Familie und die Personen auf dem Weingut. Die Mischung aus den Turbulenzen, die geschehen, und der Liebesgeschichte ist sehr gut gelungen.

„Das Weingut im Tal der Loreley“ ist fesselnd und emotional und klingt noch eine Weile nach!

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Einfach top! Ein Highlight!

Yoko
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Was für ein mega Thriller! Gefühlt besteht er nur aus Action und Spannung. Er ist wahrlich nichts für schwache Nerven, es gibt doch auch ein paar sehr heftige Szenen . Aber man "überlebt" es (zumindest ...

Was für ein mega Thriller! Gefühlt besteht er nur aus Action und Spannung. Er ist wahrlich nichts für schwache Nerven, es gibt doch auch ein paar sehr heftige Szenen . Aber man "überlebt" es (zumindest als Leser) ! Ich bin jedenfalls nur so durch die Seiten geflogen. Aichners Schreibstil ist klar und schnörkellos, er konzentriert sich auf das Wesentliche: die Handlung, ohne dabei Gefühle und Emotionen außer Acht zu lassen. Als Beispiel für seine auf den Punkt gebrachte Erzählweise sind seine Art Dialoge darzustellen: Diese werden einfach ohne weitere verbale Ausschmückung, nur mit jeweiligen Gedankenstrichen als "Satzanfang" versehen, untereinander „aufgelistet“. Man kann es schlecht beschreien, man muss es selbst lesen. Am Anfang fand ich es erst ungewöhnlich, aber schnell habe ich es geliebt. So kommt viel Dynamik ins Geschehen, keine Ablenkung, es befeuert das Geschehen.

Aichners Talent atmosphärische Schauplätze und intensive Szenen zu beschreiben, trägt maßgeblich zur dichten, oft düsteren Stimmung des Thrillers bei. Gefühlt jagt man von einem Schauplatz zum nächsten, Spannung pur. Irgendwie kann man daher auch nicht aufhören zu lesen und jagt auch als Leser durch den Thriller.

Hauptfigur Joko ist eine vielschichtige, tragische Figur, die den Leser herausfordert und fasziniert . Einerseits Opfer, andererseits Heldin, aber auch kompromisslose eiskalte Mörderin. Das ganze Geschehen produzierte bei mir ein Wechselbad der Gefühle, die von Wut, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Trauer, Abscheu, Hoffnung bis Faszination reichten. Es geht um Missbrauch und Rache. Und man fragt sich, was ist richtig und was ist falsch. Und gibt es für Yoko überhaupt noch einen Ausweg?

Eine klare Leseempfehlung für alle, die starke Nerven haben und auch nichts gegen so einige hardcore Szenen haben.
Bei einer Triggerwarnung dürfen auf alle Fälle die Stichpunkte Vergewaltigung, Blut und Gewalt nicht fehlen.

Ich fiebere jedenfalls nun dem nächsten Band „John“ entgegen, der im Juni 2025 erscheinen soll.

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