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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2024

Es braucht mehr feministische Geschichte(n)!

La Louisiane
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Dieses Buch ist mir echt sofort ins Auge gesprungen - ich finde das Cover super catchy und war sehr gespannt, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt. Ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht ...

Dieses Buch ist mir echt sofort ins Auge gesprungen - ich finde das Cover super catchy und war sehr gespannt, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt. Ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht - "La Louisiane" ist für mich eine ganz besondere Art von historischem Roman (schon alleine diese Genreeinordnung klingt unpassend, irgendwie zu "verstaubt"; aber beginnen wir von vorne).
Die Autorin hat 8 Jahre Recherchearbeit in dieses Buch gesteckt, um es dann einmal auf Französisch und dann noch mal auf Englisch zu schreiben; klingt wie ein random side fact, passt aber irgendwie auch ganz gut zum Inhalt: Wir befinden uns zu Beginn in Frankreich, 18. Jahrhundert, Zeit der Kolonialisierung Nordamerikas. Von hier aus soll ein Schiff mit Frauen nach La Louisiane ablegen - Frauen, die in Paris aus den unterschiedlichsten Gründen geächtet werden und in der Kolonie verheiratet werden sollen, um den Fortbestand der neuen Bevölkerung dort zu gewährleisten. Wir folgen drei Protagonistinnen auf diesem Weg und in ihren ersten Jahren ihres neuen Lebens; dabei finden nicht nur (leider) erwartbare und für die Frauen alltägliche Formen von Gewalt und Unterdrückung statt, sondern auch Zusammentreffen mit der indigenen Bevölkerung des Louisiana-Gebietes, Naturkatastrophen, Bündnisse und wir folgen schließlich auch Wegen, auf denen die Frauen sich ein Stück Selbstbestimmung und Freiheit zurückerobern, auf denen sie ihr neues, zuvor gänzlich fremdbestimmes Leben, wieder ein wenig selbst in die Hand nehmen können.
Dieses Buch bildet ein Stück von Frauengeschichte ab, von dem ich zuvor gar nichts wusste; die Autorin schafft mit ihrem Stil und der Art, Kapitel aufzuteilen, die Atmosphäre eines Reiseberichts, der trotzdem Einblick in die Gefühlswelt der Frauen gibt und sie mir sehr zugänglich gemacht hat. Wirklich eine besondere Geschichte, die meiner Meinung nach mehr Gehör erhalten sollte!

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Intensiv, horizonterweiternd, wichtig!

Hot Mess
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Das war mal wieder ein Buch, bei dem ich keine großen Erwartungen hatte und dann komplett überrascht wurde - von der Intensität, der Wichtigkeit und was die Geschichte mit mir gemacht hat.
Drei Frauen, ...

Das war mal wieder ein Buch, bei dem ich keine großen Erwartungen hatte und dann komplett überrascht wurde - von der Intensität, der Wichtigkeit und was die Geschichte mit mir gemacht hat.
Drei Frauen, die sich zu Beginn des Romans nicht kennen, aber alle auf ihre Art mir Freundschaften und ihrer Lebenssituation Ende der 20er/ Anfang der 30er strugglen und Dublin als Setting - das fand ich sofort super spannend. Wir verfolgen Joanne, Claire und Lexi zunächst getrennt, wobei schnell deutlich wird, dass sie sich alle drei aus unterschiedlichen Gründen von ihren Freundinnen abgekapselt und mit ihrer Situation alleine und unverstabden fühlen. Während das Thema Freundschaft sie schließlich nach und nach zusammenbringt, tauchen wir auch tiefer in die individuellen Probleme der Frauen ein, was am Ende in einer wirklich ernsten Situatuon gipfelt.
Sophie White schafft es mit ihrem Schreibstil, einen unterschwelligen Humor zu vermitteln, jedoch trotzdem auf den Punkt zu beschreiben, wie sich ihre Protagonistinnen fühlen. Dass manche der Themen die Autorin auch selbst betreffen, wird spätestens im letzten Drittel des Buches deutlich, als vor allem Claires Situation dramatischer wird; hier hat sich für mich wirklich ein neuer Raum von Verständnis aufgemacht, weil die Autorin so klar und stilistisch passend schreibt. Ich kann an dieser Stelle wirklich auch noch mal explizit auf die content note verweisen, dieses Buch ist eines, bei dem man das wirklich ernst nehmen sollte, weil es sehr intensiv wird.
Ein Buch, das mir wieder gezeigt hat, wie wir auch durch das Lesen fiktiver Geschichten unser Empathievermögen schulen und unser Wissen erweitern können. Bin begeistert!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Perfekt für Outlander- und Schottlandfans!

Clanlands
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Ich liebe "Outlander" (die Serie, große Empfehlung!) und hatte deshalb sehr große Lust, diese Roadtrip-Story durch Schottland zweier Schauspieler zu lesen. Dieses Buch hat wirklich sehr sehr viel Spaß ...

Ich liebe "Outlander" (die Serie, große Empfehlung!) und hatte deshalb sehr große Lust, diese Roadtrip-Story durch Schottland zweier Schauspieler zu lesen. Dieses Buch hat wirklich sehr sehr viel Spaß gemacht!
Sam Heughan und Graham McTavish sind beide gebürtige Schotten und hatten zu Beginn ihrer kleinen Reise sehr unterschiedliche Bezüge zu ihrem Heimatland. Dass Outlander das Land auch politisch beleuchtet (zur Zeit der Clans und der Besetzung durch England), hat bei beiden für ein großes Interesse für Schottlands teils sehr düstere Geschichte gesorgt. So begleiten wir die beiden zu unterschiedlichen Orten, an denen sie Clanführer, Whiskey-Verkoster, traditionelle Schwertkämpfer und viele mehr treffen. Dabei erfahren wir gleichermaßen spannende Details über Schottland wie auch über die Dreharbeiten der Serie und die beiden Schauspieler - für mich war das wirklich eine perfekte Mischung!
Das Buch ist abwechselnd aus Sams und Grahams Perspektive geschrieben, mit gelegentlichen Kommentaren des jeweils anderen versehen; hier herrscht vor allem sehr viel Humor und das freundschaftliche sich-übereinander-Lustigmachen vor, was wirklich sehr witzig und nahbar war. Aber auch ernstere Passagen waren dabei, das hat sich perfekt die Waage gehalten. Zusätzlich war das Buch gespickt mit Karten und gelegentlichen Illustrationen, was ich einen schönen Zusatz fand.
Empfehlung vor allem für Menschen, die "Outlander" kennen und mögen, da hierauf schon sehr viel referiert wird und man so die beiden Autoren auch etwas besser einordnen kann. Ich mochte es sehr gerne!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Liebevolle Wohlfühlstory

Was man von hier aus sehen kann
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Ein Buch, das ich ausgeliehen bekommen habe, von dem ich zuvor nicht sehr viel gehört hatte und das mich deshalb komplett überraschen konnte - auf mehreren Ebenen und sehr positiv!
Die Handlung spielt ...

Ein Buch, das ich ausgeliehen bekommen habe, von dem ich zuvor nicht sehr viel gehört hatte und das mich deshalb komplett überraschen konnte - auf mehreren Ebenen und sehr positiv!
Die Handlung spielt in zwei unterschiedlichen Zeitsträgen in einem kleinen Dorf, in dem immer jemand stirbt, wenn Selma von einem Okapi träumt. Als es wieder so weit ist, folgen wir den unterschiedlichsten Menschen dabei, wie sie mit ihrem möglicherweise letzten Tag umgehen und lernen sie dabei kennen. Dann kommt doch alles anders, als gedacht, und wiederum müssen alle einen Weg finden, damit umzugehen...
Ganz besonders fand ich in dieser Geschichte die Worte, die die Autorin genutzt hat, vor allem diejenigen, um uns allen sehr wohlbekannte Gefühle auf den Punkt zu benennen und zu beschreiben. Die Erzählstimme war damit gleichermaßen verständnisvoll wie liebevoll, hat die weise, lebenserfahrene Selma genau so gut widergespiegelt wie die neunjährige Luise und ihren Freund Martin und damit eine wunderschöne Atmosphäre geschaffen. Auch den Verlauf der Geschichte fand ich spannend, weil nie wirklich ersichtlich wurde, wohin die Reise geht, weil es irgendwie ruhig und trotzdem so nah am Leben war, dass ich permanent wissen wollte, wie sich die Figuren als nächstes entscheiden werden.
Für mich wirklich ein absolutes Wohlfühlbuch und ab sofort eine allround-Empfehlung, weil das wirklich jede:r lesen kann!

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Wunderschön - für mich stimmt hier alles!

Ever – Wann immer du mich berührst
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Okay, ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin im Romance-Bereich dazugewonnen - was war das bitte für ein wunderschönes Buch?
Protagonistin Abbi befindet sich nach einem Autounfall in Reha und ...

Okay, ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin im Romance-Bereich dazugewonnen - was war das bitte für ein wunderschönes Buch?
Protagonistin Abbi befindet sich nach einem Autounfall in Reha und darf diese erst verlassen, wenn sie nach Brüchen und Verletzungen ihres Beines wieder sicher laufen kann; in der Physiotherapie macht sie aber kaum Fortschritte, weil die Angst vor Schmerzen sie so sehr zurückhält. Bis sie einen neuen Therapeuten bekommt, der jedoch auch eine Vergangenheit mit ihrer Familie hat...
Ich mochte an dieser Geschichte wirklich alles: den so feinfühligen, präzisen Schreibstil, wie die Gedanken und Gefühle der Protagonist:innen formuliert wurden. Dass Abbi innere Konflikte und Fragen sofort anspricht, ohne dass ein sinnloses, auf fehlender Komminikation aufbauendes Drama entstehen kann. Generell die wahnsinnig schöne und offene Kommunikation der beiden; abgesehen von Davids innerem Konflikt, der meiner Meinung nach aber zur Abwechslung in diesem Genre volllommen verständlich war. Wie Abbi auf die schlussendliche "Offenbarung" reagiert, weil sich die beiden im Laufe der Geschichte wirklich kennengelernt haben und deshalb auch die gegenseitigen Handlungen nachvollziehen können. Dass am Ende auch die anderen beteiligten Personen ihren Charakteren entsprechend reagieren und handeln, und nicht alles einfach nur gut ist, aber eine realistische Form von Weiterentwicklung zeigt.
Ich hab hier wirklich gar nichts auszusetzen, freue mich schon, die weiteren Werke der Autorin zu lesen und kann dieses nur jedem Romance-Fan wärmstens empfehlen!

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