Profilbild von KittyCatina

KittyCatina

Lesejury Star
offline

KittyCatina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KittyCatina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2024

Gab es jemals eine unsympatischere Protagonistin?

Insight – Dein Leben gehört mir
0

Ja okay, das Buch war wohl ganz unterhaltsam, aber so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Dabei wollte ich das Buch lesen, weil die Autorin echt sympathisch rüberkommt und auch der Klappentext wirklich ...

Ja okay, das Buch war wohl ganz unterhaltsam, aber so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Dabei wollte ich das Buch lesen, weil die Autorin echt sympathisch rüberkommt und auch der Klappentext wirklich interessant klang. Nun, es sollte wohl nicht sein, aber vielleicht überzeugt mich ja irgendwann ein anderes Buch von ihr.

Dieses hier ist jedenfalls schon einmal flüssig und recht bildlich geschrieben. Am Schreibstil habe ich also absolut nichts auszusetzen. Dafür fand ich die Geschichte recht durchwachsen. Der Anfang war interessant und ich war gleich drin, danach wurde es allerdings schon bald ziemlich zäh und ich hatte das Gefühl, dass sich nur noch alles um Valerie Sophies Ego dreht. Gegen Ende hin wurde es dann aber wieder etwas spannender und es gab ein paar Wendungen, die zwar nicht neuartig waren, aber dennoch recht gut gemacht. Die Auflösung war auch nicht unbedingt erwartbar, aber wenn man denkt, dass endlich alles aufgelöst wurde, dann war es das auf keinen Fall. Das fand ich echt toll gemacht. Ansonsten war die Geschichte aber etwas zu lange und auch die Liebesgeschichte fand ich nicht wirklich interessant, eher nur nebensächlich.

Auch mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme, gerade mit der Protagonistin, denn diese ist wahnsinnig anstrengend und hat mich einfach nur genervt. Die ganze Welt muss sich anscheinend um sie drehen, sie ist arrogant und extrem aufdringlich. Als wären ihre Probleme das Einzige, womit sich die Polizei beschäftigen muss. Paul hingegen war ziemlich farblos. Ich denke, er sollte den nach außen netten Kerl darstellen, was ihm aber so gar nicht guttat. Jedenfalls werde ich ihn sicher schon bald vergessen haben. Die Nebencharaktere waren für mich ebenfalls höchstens okay, aber noch immer besser als die beiden.

Alles in allem ist dieses Buch hier und da schon spannend und spricht auch interessante Themen an, aber insgesamt wirkte die Geschichte auf mich teilweise zu erzwungen. Die unsympathischen Charaktere haben ihm zudem auch nicht gutgetan, was es im besten Falle mittelmäßig macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2024

Unterhaltsam, aber insgesamt etwas zu lang

Hideaway – Verborgenes Verlangen
0

Nachdem mir der vorherige Band dieser Reihe wirklich gut gefallen hat, muss ich sagen, dass mich dieser etwas weniger begeistern konnte. Dieser ist nämlich einfach nur viel zu lang und die Geschichte von ...

Nachdem mir der vorherige Band dieser Reihe wirklich gut gefallen hat, muss ich sagen, dass mich dieser etwas weniger begeistern konnte. Dieser ist nämlich einfach nur viel zu lang und die Geschichte von Nik und Kai hätte ruhig auch auf weniger Seiten erzählt werden können.

Ansonsten hat die Autorin aber auch hier wieder, mit einem guten, flüssigen Schreibstil, eine recht interessante und unterhaltsame Geschichte, zwischen Feindschaft, Misstrauen, Leidenschaft und Liebe gesponnen. Dabei mochte ich einige Aspekte wirklich gern, wie die Suche nach Demon, die sich schon bald zu einem recht spannenden Katz- und Maus-Spiel entwickelt. Die immerwährende, lauernde Gefahr könnte allerdings etwas spürbarer sein. Oder aber auch Banks Geheimnisse gegenüber Kai fand ich ganz interessant, war aber auch etwas genervt vom ewigen Hin und Her, zwischen den beiden, schließlich hängt Nik sehr an ihrem Halbbruder Demon, zu welchem sie eine eher toxische Beziehung führt. Dieser behandelt sie nämlich gleichzeitig beschützend, aber auch sehr bestimmend und unterdrückend. Die Liebesgeschichte zwischen Nik und Kai wird davon auch immer wieder überschattet und zudem gibt es einiges an Misstrauen zwischen den beiden. Dennoch geht es auch sehr leidenschaftlich zwischen den beiden zu und es wird einige Male recht spicy.

Bei den Charakteren war ich auch etwas zwiegespalten. Einerseits mochte ich Nik, andererseits wurde ich aber auch nicht so richtig aus ihr schlau. Sie ist eine intelligente und oftmals toughe, junge Frau, aber auch irgendwie in der Welt ihrer Familie und deren Gunst gefangen. Kai hingegen mochte ich wirklich gern, mehr sogar noch als Michael aus Band eins. Er ist nämlich nur nach außen hin ein harter Kerl, innen hingegen hat er einen weichen, liebevollen Kern. Auf ein Wiedersehen mit Rika und Michael konnte ich mich ebenfalls wieder freuen, was wirklich schön war, auch, wenn die zwei natürlich etwas in den Hintergrund gerutscht sind.

Alles in allem ist die Geschichte von Nik und Kai schon unterhaltsam und ich kam mit den beiden als Protagonisten wirklich gut zurecht. Insgesamt war mir dieser Band aber einfach zu lang. Mal sehen, wie es mir mit Band drei ergehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Eine interessante Geschichte mit viel Potenzial

Immortal Longings
0

Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch finden soll. Einerseits ist die Idee dahinter wirklich super, das Setting und Worldbuilding einfach nur großartig, andererseits gab es auch hier ...

Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch finden soll. Einerseits ist die Idee dahinter wirklich super, das Setting und Worldbuilding einfach nur großartig, andererseits gab es auch hier und da Dinge, die mich etwas gestört haben.

Angefangen beim Schreibstil. Dieser ist zwar an sich recht flüssig, doch habe ich ewig gebraucht, mich ans Präsens zu gewöhnen. Außerdem hat die Autorin immer wieder die gleichen Dinge erklärt, was hier und da etwas zu viel war. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, ging es.

Dennoch war die Geschichte zwischendrin zeitweise etwas zäh, dann aber auch wieder super spannend. Die Stadt, die, angelehnt ans Kowloon der neunziger Jahre, wie ein überbevölkerter Mikrokosmos wirkt, ist sehr interessant. Vor allem mochte ich, dass die Welt an sich fiktiv ist, es aber trotzdem Dinge wie Fernseher, Kameras und Telefone gibt. Dazu kommt, dass dieses Setting recht düster wirkt, aber auch irgendwie laut und hektisch.

Auch die Geschichte selbst hat mir, bis auf die etwas zähen Stellen, wirklich gut gefallen. Die Spiele erinnern zwar etwas an Panem, ansonsten ist hier aber alles andere komplett anders. Vor allem das Sprunggen, welches dafür sorgt, dass bestimmte Personen von Körper zu Körper springen können, fand ich richtig genial und auch gut umgesetzt. Ebenso mochte ich die Liebesgeschichte, die mit viel Zweifel und gegenseitigem Misstrauen daher kommt, sich recht langsam entwickelt, aber bald wirklich leidenschaftlich wird. Aber keine Angst, die spicy Szenen halten sich wirklich in Grenzen. Dafür halten sich die blutigen Szenen eher weniger in Grenzen und es gibt einige spannende Wendungen. Vor allem das überraschende Ende hat es wirklich in sich.

Am meisten machen für mich aber die Charaktere dieses Buch aus, denn diese sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Gerade Calla und Anton fand ich einfach nur großartig geschrieben. Calla ist nämlich kein typisches Mädchen, sondern eine Kämpferin durch und durch, stark und zäh. Ihr steht Anton in nichts nach. Dieser junge Mann wirkte zwar anfangs noch etwas arrogant, aber hat es durchaus in sich und für mich ist er einfach das perfekte Gegenstück zu Calla. Außerdem gibt es noch August, den Prinzen von Talin, der scheinbar alles im Griff hat. Er ist der Sohn von König Kasa, einem scheinbar recht gleichgültigen König, der ruhig hätte etwas böser und gefährlicher sein können, um die Motive von Calla noch etwas zu unterstützen.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich gut, war aber genervt, dass es manchmal nicht so schnell voran ging, wie ich es mir erhofft hatte. Auch, dass es sich mal wieder um den ersten Band einer Trilogie handelt, finde ich nicht ganz so erquickend. Dennoch werde ich wohl auch die weiteren Bände lesen, einfach, um die Charakter wiederzutreffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2024

Schwieriger Einstieg, kontruierte, aber spannende Geschichte

Der Atlas der besonderen Kinder
0

Lange ist es her, dass ich den dritten Band der Reihe rund um die besonderen Kinder gelesen habe und ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den vierten Band auch deshalb relativ schwergefallen ist. Aber ...

Lange ist es her, dass ich den dritten Band der Reihe rund um die besonderen Kinder gelesen habe und ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den vierten Band auch deshalb relativ schwergefallen ist. Aber nicht nur die Zeit, welche vergangen ist, war daran schuld, sondern auch das Fehlen eines kleinen Rückblicks. Stattdessen wurden nur ein paar Bruchstücke eingestreut, was im Vorgängerband geschehen ist. Dazu kommt, dass gerade die ersten zwei Kapitel super lang sind und scheinbar kein Ende nehmen wollten.

Besser wurde es dann aber circa ab Seite 150/200, denn ab da beginnt ein wahres Abenteuer, welches Jacob und einen Teil der besonderen Kinder durch halb Amerika schickt, durch verschiedene Zeitschleifen und zu anderen Besonderen mit teils interessanten Fähigkeiten. Hier wurde es richtig spannend und interessant und ich wurde richtig gepackt. Ebenfalls wurden die Kapitel wieder kürzer und prägnanter. Allerdings hat dieses Abenteuer und auch der sonstige Inhalt dieses Bandes nicht viel mit der Beschreibung des Buches und auch dem Titel zu tun. Von einem Atlas oder dergleichen war jedenfalls keine Rede. Genauso fand ich, gab es in diesem Band recht wenige Bilder im Vergleich zu den anderen Bänden, aber das kann auch täuschen.

Was aber Fakt ist, ist, dass mir die Geschichte gerade dann, wenn sie um die Bilder herum gesponnen wurde, teilweise etwas zu konstruiert vorkam. Die Idee an sich finde ich dabei noch immer großartig, aber eine Spur unauffälliger hätten die Beschreibungen schon sein können. Insgesamt fand ich den Schreibstil aber wieder wirklich gut, recht flüssig und gut lesbar.

Was die Charaktere in diesem Buch angeht, so merkt man, dass sie langsam erwachsen werden, nachdem sie nicht mehr an eine Zeitschleife gebunden sind. Sie zeigen pubertäre Anzeichen, lösen sich immer mehr von Miss Peregrine und wollen ihren eigenen Weg gehen. Das führt zu einigen Streitereien und Problemen, die aber auch gut für die Entwicklung der einzelnen Charaktere waren. Nur, was in diesem Buch mit Jacobs Eltern geschieht, fand ich überhaupt nicht gut und zudem recht unlogisch. Hier hätte ich mir für die beiden eine andere Lösung gewünscht.

Insgesamt fand ich diesen Band von allen bisher gelesenen, am schwächsten, aber dennoch nicht schlecht. Er hat halt wirklich lange gebraucht, um in Fahrt zu kommen und das Gefühl, welches ich beim Lesen der ersten drei Bänden hatte, war irgendwie nicht mehr vorhanden. Dennoch bin ich gespannt darauf, wie es mit den besonderen Kindern im fünften Band der Reihe weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2024

Radikalität ist kein Feminismus!

Und alle so still
0

Auch, wenn ich mich selbst nicht als Feministin bezeichnen würde, fand ich, nachdem mehrere Personen diesen Roman bereits sehr hochgelobt hatten, dass ich ihn mir nun auch endlich einmal zu Gemüte führen ...

Auch, wenn ich mich selbst nicht als Feministin bezeichnen würde, fand ich, nachdem mehrere Personen diesen Roman bereits sehr hochgelobt hatten, dass ich ihn mir nun auch endlich einmal zu Gemüte führen müsste. Nun, unterhaltsam fand ich ihn, aber was das Thema angeht, so war er mir dann doch zu pathetisch.

Erzählt wird die Geschichte dabei hauptsächlich aus den Perspektiven, der drei verschiedenen Protagonisten, unter welche noch kurze Kommentare von einer Pistole, der Gebärmutter und der Berichterstattung eingeschoben werden, die mir persönlich aber nichts erzählt haben, was ich interessant gefunden hätte. Der Schreibstil war aber okay und ich konnte der Geschichte gut folgen, auch das Hörbuch war gut vertont.

Inhaltlich begleitet der Leser hier Elin, eine Influencerin, die ständig wechselnde Sexpartner hat und sich irgendwann auch mit Gewalt konfrontiert sieht. Sie geht in meinen Augen unverantwortlich mit sich selbst um, gleichzeitig konnte ich ihre innere Leere auch irgendwie verstehen. Trotzdem wirkt ihr Engagement im Protest eher deplatziert, schließlich hat sie mit den Problemen, weswegen die Frauen demonstrieren, so gar keine Berührungspunkte. Außerdem folgt man Nuri, der die Schule abgebrochen hat und nun mit zahlreichen, schlecht bezahlten Jobs darum kämpft, jeden Tag zumindest etwas zu Essen und einen Schlafplatz zu haben. Einerseits war mein erster Gedanke „selber schuld“, aber ich habe auch mit ihm gelitten, fand ihn, obwohl er ein bisschen wie ein Weichei wirkt, sympathischsten und sein Weg war für mich persönlich am spannendsten. Auch Ruth fand ich sehr sympathisch. Ihr Einsatz und ihr Pflichtgefühl bis zur vollkommenen Erschöpfung ist bewundernswert und dennoch tat es mir extrem leid, dass sie so allein gelassen wird. Dabei legt sie selbst ihre Arbeit erst nieder, als es gar nicht mehr geht.

Was das Thema des Buches angeht, diesen Kampf gegen das Patriarchat und die Ausbeutung in Care-Berufen, so fand ich das Buch sehr anstrengend und schon fast fanatisch. Nein, Männer sind keine Feinde der Frauen und Frauen sind auch nicht immer komplett solidarisch miteinander. Außerdem wird nicht jede Frau unterdrückt und nicht jeder Mann ist böse, was ja auch irgendwie Nuri widerspiegelt. Dementsprechend ist dieser Protest auch einfach nur unrealistisch, genauso der ganze Rattenschwanz, welcher dieser mit sich zieht. Als würden die Männer gar nichts allein hinbekommen und die Frauen sind die Krone der Schöpfung, ohne welche gar nichts geht. Vielmehr sollte man doch einmal darüber nachdenken, warum die Dinge so sind, wie sie sind und nein, das liegt zum größten Teil nicht am Patriarchat.

Alles in allem ist das Buch schon okay, spannend geschrieben und gerade die Schicksale von Nuri und Ruth gingen mir zum Teil echt ans Herz. Ich finde auch das Thema Feminismus bis zu einem bestimmten Punkt interessant, ebenfalls die Idee hinter dem Buch. Meiner Meinung nach bewegt sich dieser Roman aber sehr nah an der Grenze zum Fanatismus und Schubladendenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere