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Veröffentlicht am 13.04.2018

Aiden und Kate- 1.Teil der Law Enforcement Reihe

Law Enforcement: Los Angeles
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Inhalt: Kates Verlobter wurde bei einem Überfall erschossen und obwohl sie in Aiden einen liebevollen Menschen gefunden hat, so hat sie Angst, Gefühle zuzulassen. Und ausgerechnet jetzt kommt Aiden ständig ...

Inhalt: Kates Verlobter wurde bei einem Überfall erschossen und obwohl sie in Aiden einen liebevollen Menschen gefunden hat, so hat sie Angst, Gefühle zuzulassen. Und ausgerechnet jetzt kommt Aiden ständig in brenzlige Situationen, die ihre Gefühle auf eine harte Probe stellen. Kann sie sowas nochmal durchstehen? Kann sie sich auf jemanden einlassen, der einen gefährlichen Job hat?

Spannung: Der Auftakt zu einer neuen Serie ist zugleich traurig, aber wie es sich für eine Department -Serie gehört auch immer wieder spannend. Gerade wenn Aiden ständig wieder in Einsätze gerät, die nicht ganz ohne sind, doch das gewisse Gänsehautgefühl/Kribbeln vor Spannung hat mir hier leider etwas gefehlt. Da war das emotionale in diesem Teil eindeutig vorrangig.

Humor: Der Schlagabtausch zwischen den Kollegen ist schon witzig, gerade mit seinem treuen Freund und Partner Cliff liefern sie sich schon so einige lustige Wortgefechte, was das ganze ein wenig auffirischt.

Romantik: Wie Aiden sich bemüht, Kate seine Gefühle mitzuteilen und zu zeigen sind wirklich total süss. All seine Hoffnung, dass Kate irgendwann genauso empfindet und dann doch wieder vor den Kopf gestoßen wird, weil sie emotional extrem reagiert und er trotzdem nicht aufgibt und ihr auf verschiedene Weise zeigt, wie wichtig sie ihm ist, ist echt schön rübergebracht.

Autor und Umsetzung: Beide Autorinnen haben es wieder mal geschafft, auf einer anderen emotionalen Schiene für Spannung, Romantik und Gefühlschaos zu sorgen. Gerade auch, weil die Geschichte im Wechsel aus Kates und Aidens Sicht geschrieben ist, kann man sich in jede Person genau einlesen und einfühlen.

Personen: Hauptprotagonisten sind ja Kate und Aiden und es ist erstaunlich, dass man so sehr mit Aiden mitfiebert, dass Kate doch endlich versteht, was er sich wünscht, was er hofft, dass sie sich bei ihm auch geborgen fühlt, dass er alles für sie tun würde. Manchmal hat mich Kates Überreaktion etwas erschrocken und auch genervt, als wenn es nur um sie und ihre Bedürfnisse und Erlebnisse geht, ohne mal zu versuchen, Aidens Seite auch zu verstehen. Deswegen finde ich es schön, dass Cliff und seine Frau Trudy Aiden so lieb zur Seite stehen, versuchen immer zu vermitteln und beiden verständlich zu machen, warum der andere so handelt.

Seitenanzahl/Länge: ca.189 Seiten - absolut passend für die Geschichte und genau ausreichend.

Cover: Die Reihe ist schön aufgemacht, immer mit dem jeweiligen Stadthintergrund und der männlichen Person, um die es in der Geschichte geht. Toll gemacht und der Titel passt auch super.

Preis: 7,99€ als Printausgabe und 2,99€ als Ebook sind absolut in Ordnung für die Buchlänge und Inhalt.

Gesamtbewertung: Ich hab mich gefreut, eine neue Serie von den beiden Autorinnen zu lesen, denn ich mag sowohl ihre Geschichten, als auch den Schreibstil sehr gerne. Die Story ist sehr gefühlvoll und bewegend geschrieben, natürlich auch mit einer guten Portion Spannung, obwohl ich einen Hauch weniger Dramatik besser gefunden hätte, auch wenn es natürlich schlimm ist, die Liebe seines Lebens zu verlieren. Doch im Vergleich zur Geschichte selber waren die Reaktionen teilweise etwas zu viel und hat die Stimmung etwas gekippt und die Spannung etwas ausgebremst. Aber alles in allem eine gelungene Story, gerade auch der Epilog am Ende ist sehr bewegend. Freu mich auf die weiteren Teile...

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ermittlerduo Rosenberg/Neubauer 2.Teil

Haremsblut
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Inhalt: Die junge Malerin Vera Schwarze wird vermisst und alles deutet darauf hin, dass sie sich im Palast des berühmt berüchtigten Oman Mokthari befindet, dem man nachsagt, dass viele, die seinen prunkvollen ...

Inhalt: Die junge Malerin Vera Schwarze wird vermisst und alles deutet darauf hin, dass sie sich im Palast des berühmt berüchtigten Oman Mokthari befindet, dem man nachsagt, dass viele, die seinen prunkvollen Palast betreten haben, nicht wieder aufgetaucht sind. Das ist für den Ermittler Alexander Rosenberg Grund genug, dass er die geplante Versönungsreise mit seiner Verlobten Susa von der Nordsee nach Marokko umbucht. Natürlich unterstützt ihn seine Kollegin Kathleen Neubauer wieder und es wird ereignisreicher als geplant.

Spannung: Die Geschichte startet anders als erwartet, fast wie in tausend und einer Nacht, doch im Folgendem versteht man immer mehr, was hinter dem anfangs merkwürdigen Titel steckt. Es gibt zwischendurch immer mal spannende Teile, die aber insgesamt gesehen schnell wieder an Spannung verlieren. Man hofft auf eine gewisse Steigerung, aber es plätschert ein wenig dahin mit der Spannung und die Abwicklung ist viel zu schnell erledigt, dass man sagen kann, es gab Gänsehautmomente.

Humor: Am lustigsten finde ich zum einen Rosenbergs Nachbarin, Frau Wolf- eine süsse lustige, teilweise garstige Frau im Rollstuhl, die aber das Herz auf dem richtigen Fleck hat und man immer wieder lachen muss, weil sie meist immer zum merkwürdigsten Zeitpunkt einen Knaller loslässt. Einerseits nervt sie, andererseits muss man sie aber auch ins Herz schließen. Genauso wie Kathleens Nachbarin und Freundin, Nora, die trotz ihrer Berufswahl, bei der sie auch keine Hemmungen gegenüber ihren Kindern oder Kathleen hat, als echte Helferin in der Not zeigt, aber auch lustige Sprüche parat hat.

Romantik: Je nachdem wie man die Romantik zwischen Alexander und Susa sieht, es war für mich eher eine Stolperbeziehung, die erst zum Ende durch ein zusätzliches Ereignis ein bißchen Romantik schimmern lässt. Bedingt durch die Situation vorweg, aber auch jetzt im Urlaub ist es aber auch schwierig, romantische Gefühle aufkommen zu lassen.

Autor und Umsetzung: Es ist mein erstes Buch von Kristina Herzog, den ersten Teil habe ich leider noch nicht gelesen. Man kommt aber trotzdem gut ins Buch rein, auch wenn es eine Fortsetzung des Ermittlerduos ist. Leider finde ich die vielen Rechtschreib- u.Grammatikfehler teilweise zu häufig und störend, das hat den Lesefluss leider oft unterbrochen. Der Schreibstil ist sehr trocken, fast schon wie eine Auflistung an Abläufen, das finde ich etwas schade. Die Geschichte klingt einfach nicht richtig rund und flüssig.

Personen: Alexander ist ein liebendwerter Chaot, der seiner Verlobten trotz ihres Fehltritts eine zweite Chance gibt, aber sich durch seine Art auch öfter mal ihren Unmut zuzieht. Einerseits tut es einem oft leid, weil Susa gern mal zickt, dann aber erstaunt sie wieder durch ihre tapfere Art, ok, wir ziehen das jetzt zusammen durch. Dennoch hat sie mich oft genervt mit ihrer Maulerei und was ihr alles nicht gepasst hat und auch, dass sie der Meinung ist, er müsste ihr doch eine Chance geben.
Vera ist zwar zum Schluss hin schon mutig, dennoch hab ich mich teilweise gefragt, wie man so unbedarft und unüberlegt an so eine Entscheidung rangehen kann, ohne nachzudenken, ohne zu überlegen. Auch im Palast kam sie mir oft vor, wie ein kleines Kind, was unbeholfen wirkte. Ich musste beim Lesen oft den Kopf schütteln.

Seitenanzahl/Länge: 268 Seiten- eine normale ausreichende Geschichte, in der man gut alles unterbringen konnte ohne es unnötig in die Länge zu ziehen. Für eine Fortsetzung finde ich es vollkommen ausreichend.

Cover: Cover und Titel sind gut ausgewählt, man sieht die Bedrohung im Hintergrund des Tempels, auch gerade der rote Himmel und der Titel passt genau zum Inhalt, obwohl man da noch ein bißchen mehr erhofft hat.

Preis: Der Preis ist für ein Taschenbuch für 14,99€ etwas happig, dafür dass es nur verhältnismäßig wenig Buchseiten sind und auch 4,99€ als Ebook finde ich schon etwas viel. Ich persönlich würde etwas enttäuscht sein, gerade nach der nicht ganz überzeugenden Story.

Gesamtbewertung: Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, deswegen geht man auch mit gewissen Erwartungen an eine Geschichte ran. Es liest sich zwar schnell durch,zwischendurch hat man auch mal was zu schmunzeln, es wird auch ab und zu mal spannend, doch die Spannung verfliegt mir für meinen Geschmack zu schnell und ich bin leider nicht mit allen Protagonisten warm geworden, weil ich mich gefragt habe, warum sie sich so verhalten und was das soll. Ich hab von Seite zu Seite auf mehr gehofft, was dem Titel gerecht wird, aber wahrscheinlich kommt es mehr auf das Ermittlerduo an und nicht auf den Fall als solches, der auch zu schnell und zu einfach abgewickelt wurde. Einige Fragen blieben zum Schluss offen, was zum Beispiel aus Ahmed dem Taxifahrer geworden ist usw. Mal sehen, wie die weiteren Teile werden!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Wenn Wut tödlich endet

Stumme Wut
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Inhalt: DCI Matilda Darke erhält als Einstieg in den alten Job nach ihrer monatelangen Zwangspause den alten Fall über das Harkness-Massakers in der Hoffnung auf endgültige Klärung. Doch ein weiterer Mord ...

Inhalt: DCI Matilda Darke erhält als Einstieg in den alten Job nach ihrer monatelangen Zwangspause den alten Fall über das Harkness-Massakers in der Hoffnung auf endgültige Klärung. Doch ein weiterer Mord scheint irgendwie mit dem alten Harkness-Fall zusammen zu hängen und deshalb will sie sich, ihrer Vorgesetzten, den Kollegen beweisen, dass sie keine Versagerin ist.

Spannung: Die Geschichte ist interessant aufgebaut, neue Wirrungen, Windungen, dann wieder sieht es wie eine Einbahnstrasse aus und die Ermittler drehen sich im Kreis, bis das nächste passiert. Und dennoch hat ein Teil gefehlt, es war etwas vorhersehbar, oft wird die Spannung durch das penetrante Verhalten des Kollegen und Konkurrenten Ben Hales gestört oder weil Matilda auch zu sehr in der Vergangenheit hängt und sich noch nicht ganz wieder unter Kontrolle hat.

Humor: Kam hier eigentlich gar nicht vor, mal ein paar lustig gemeinte Ermunterungssprüche der Ärztin und guten Freundin Adele, aber ansonsten ist der Humor in diesem Fall nicht präsent und passend.

Romantik: Ist hier gar nicht vorhanden gewesen, auch wenn man bei dem einen oder anderen Kollegen mal drauf gehofft hat, aber leider hat der Autor hier drauf verzichtet, vielleicht hätte das das ganze etwas belebt und nicht so trocken rübergebracht.

Autor und Umsetzung: Es ist das erste Buch des Autors und von der Grundidee und der Umsetzung war es schon interessant geschrieben, obwohl es teilweise schon Längen hatte, nicht alles ist so nachvollziehbar, dadurch hängt man als Leser ein wenig oder stockt erst mal, um das Verhalten oder die Reaktionen zu verstehen. Der Schreibstil so war gut und flüssig, nur von der Umsetzung und inhaltlich ist einiges mit Fragezeichen geblieben.

Personen: Matilda wird als labile Person dargestellt, die aufgrund ihres Erlebnisses die Hoffnung und das Vertrauen in ihre Ermittlungsfähigkeit verloren hat und immer wieder an sich selbst zweifelt und sich auch gerade von ihrem Kollegen die verbalen Attacken gefallen lässt und ihren Kummer dann zu Hause im Alkohol ertränkt.
Dagegen tritt die Ärztin Adele als tolle Freundin auf, die oft zur richtigen Zeit bei Matilda auftaucht und ihr immer wieder auf die Beine hilft. Das macht sie sehr sympathisch, obwohl sie selbst auch genug miterlebt hat.
Auch die Kollegin Sian ist eine treue Seele, immer wieder hin und hergerissen, zwischen Ben Hales, ihrem Vorgesetzten und Matilda, die sie sehr gerne mag. Sie macht ihre Arbeit gewissenhaft und auch wenn sie mal ein schlechtes Gewissen hat, dass sie eine Seite bevorzugt, weil sie eben dahintersteht, so bleibt sie ihren Prinzipien treu und macht ihre Arbeit wirklich gut. Strategie, es geht darum, den Fall zu klären und nicht persönliche Differenzen auszuleben.
Jonathan Harkness ist der letzte Überlebende und wird von allen als zurückgezogen, verunsichert, schlaksig und in seiner eigenen Welt lebend beschrieben. Einzig seine Nachbarin kümmert sich um ihn, kocht für ihn und ist bemüht, dass es ihm gut geht. Er arbeitet fleißig und liebt Bücher über alles. Immer wieder taucht die Frage auf, was musste er mit ansehen, was hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist.

Fehler, Grammatik,Rechtschreibung: Der Schreibstil ist flüssig, man stolpert über keine grammatikalischen Unstimmigkeiten oder merkwürdigen Worte, deshalb kann man sagen, dass man das Buch gut lesen kann und es klar und verständlich rübergebracht wird.

Besonderes: Bis auf das nicht erwartete Ende sind sonst keine besonderen Merkmale aufgefallen.

Seitenanzahl/Länge: 414 Seiten sind schon eine ganze Menge, es hatte zwischendurch ein paar Längen, die vielleicht etwas kompakter gefasst sein können.

Cover: Das Cover ist schon interessant, obwohl es während des Lesens etwas irritiert, da das Anwesen der Harknesses ja keine Häuserreihe ist. Dann tendiert man wieder zu dem jetzigen Wohnort und Block, wo Jonathan jetzt lebt. Das Absperrband mit dem Titel drauf ist interessant gemacht und der düstere Himmel mit den kreisenden Vögeln lädt zu Spannung im Buch ein.

Preis: 8,99€ als E-Book oder 9,99€ ist für Taschenbuchpreise völlig angemessen und auch für die Seitenlänge absolut akzeptabel.

Gesamtbewertung: Bei der Gesamtbewertung muss man in diesem Buch ein wenig aufpassen, dass man nicht zu viele Details erwähnt, die schon alles verraten könnten. Die Geschichte ist interessant und endet doch etwas ungewöhnlich und nimmt auch immer neue obskure Wendungen, das Verhalten von Matilda und Ben ist teilweise etwas unverständlich, genauso wie das der Kollegen oder Matildas Vorgesetzten (ACC Valerie Masterson). So einige Sachen sind am Ende auch offen geblieben, das hat mich etwas verwundert, beziehungsweise hätte ich mich gefreut, darüber noch ein bißchen was zu lesen. Ich bin ein wenig hin und hergerissen, denn letztendlich ist es für mich kein richtiger Pageturner, wie man es bei einem Thriller erwartet, eher so eine dahinziehende Ermittlung, deren Charaktere nicht wirklich überzeugen und man am Ende überlegt, ob man jetzt erleichtert ist, dass es zu Ende ist oder enttäuscht, weil noch Fragen offen sind. Verworren, teilweise absehbar und doch irgendwie auch wieder interessant. Fazit, ich gebe 3 Sterne, werde bestimmt weitere Bücher des Autoren lesen und hoffen, dass da noch Spannung und Steigerung möglich ist.

Veröffentlicht am 30.09.2024

netter Debütroman mit einigen kleinen Schwächen

Finding North - Mein Pfad zu Dir
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In diesem Buch geht es um eine junge Frau, die durch einen schrecklichen Verlust sämtliche Kontakte zur Familie abgebrochen hat und ein Jurastudium fernab der Heimat beginnt. In all ihrem Schmerz, ihrem ...

In diesem Buch geht es um eine junge Frau, die durch einen schrecklichen Verlust sämtliche Kontakte zur Familie abgebrochen hat und ein Jurastudium fernab der Heimat beginnt. In all ihrem Schmerz, ihrem Kummer muss sie lernen, was innerer Frieden, ein heilendes Herz und Vertrauen zu Gott bedeutet und wie es sich anfühlt, in verschiedenen Bereichen nach Hause zu kommen.
Dabei begegnet sie den unterschiedlichsten Personen und muss feststellen, wer ihr guttut und wer nur oberflächlich und egoistisch ist.

Durch ihren zusätzlichen Job bei ihrem Professor hat sie auch Zugang zu seiner restlichen Familie, gläubig, hilfsbereit und Mitglieder der christlichen Royal Rangers. Obwohl ihr die Pfadfinder bekannt sind und sie sich auch früher bereits engagiert hat, löst es diesmal ein totales Gefühlschaos aus, denn alte Erinnerungen mischen sich mit den schönen Eindrücken, dem Engagement der Familie Haas, die auf unterschiedliche Weise versuchen, Ella aufzufangen und ihren Kompass wieder auf Gott zu lenken.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit dem Buch nicht warm geworden bin. Nicht nur, dass sich die Handlung häufig wiederholt, zwischen Uni, Familie Haas und einem besonderen Café abgespielt und später auch noch auf die Pfadfinder erweitert hat, hat mich einiges doch etwas gestört. Ella ist für mich trotz ihres Alters eine unreife, egoistische junge Frau, die in so vielen Situationen so aggressiv, abweisend und kindisch reagiert hat, dass es meine Geduld echt auf die Probe gestellt hat. Manche Handlungen waren für mich unlogisch, stellenweise fehlten für mich Erklärungen, die mir das Verhalten verständlicher gemacht hätten. So sehr ich Zacs unerschütterlichen Glauben auch bewundert habe und aus ihm aufgrund des selbst erlebten der geborene Helfer spricht, fand ich es zeitweise zu übergriffig und übertrieben, das hätte auch dezenter sein können, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Ein paar Begebenheiten fand ich sehr berührend, auch wenn Zacs kleine Schwester Lotte in Ella in ihrer aufrichtigen Art einiges ausgelöst hat und schon knuffig war, so erschien mir vieles aber leider nicht ihrem Alter entsprechend. Ebenso gab es viele Textfehler, falsche Wörter oder Sätze, die keinen Sinn ergaben, was den Lesefluss auch etwas gebremst hat.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, es gab auch aussagekräftige Sätze und trotz der durchgehenden emotionalen, zeitweise nervtötenden Achterbahnfahrten Ellas gab es auch ein paar lustige, berührende Szenen, aber insgesamt war mir das zu wenig, der Spannungsbogen fehlte und ich konnte es einfach nicht fühlen oder mich emotional abholen lassen. Für mich war Ella eine Dramaqueen und so sehr auf sich fixiert, dass sie bis zum Schluss vieles gar nicht gesehen und wahrgenommen hat, ich ihr auch das plötzliche Umdenken nicht abkaufen konnte und im Vergleich zum Auslöser komplett unverständlich blieb.

Was anfangs zu wenig war, wurde im Verlauf der Geschichte zu viel. Es werden biblische Geschichten, religiöse Lieder oder Links erwähnt, etliche Gebete gesprochen, Motivationstexte geschrieben, doch dieser überspringende Funke hat gefehlt.

Das ist aber nur meine persönliche Empfindung, Geschmäcker sind eben verschieden und manchmal auch geprägt von ähnlichen Erfahrungen oder Personen.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Eine 70jährige Lebensgeschichte in einer Zeitreise von 500 Jahren Venedigs

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Wie das Flitschen eines Steins über das Wasser Kreise zieht, so führt uns die Autorin durch eine Zeitreise Venedigs über 5.Jahrhunderte in 3 Hauptteilen und insgesamt 8 Kapiteln, während die Glasmacherfamilie ...

Wie das Flitschen eines Steins über das Wasser Kreise zieht, so führt uns die Autorin durch eine Zeitreise Venedigs über 5.Jahrhunderte in 3 Hauptteilen und insgesamt 8 Kapiteln, während die Glasmacherfamilie Rosso in einer Zeitblase hängen bleibt.

Ungewöhnlicher Schreibstil, wenn man bedenkt, dass man die Geschichte der Hauptprotagonistin Orsola als 9- jähriges Mädchen im Jahr 1486 beginnt und diese im 21.Jahrhundert während der Coronakrise als ältere Dame Ende 60 endet.

Die Veränderungen Venedigs, insbesondere der Glasmacherinsel Murano, sind gravierend - ob Pest, politische Konflikte, wirtschaftlicher Umschwung und Kriege, unter denen auch die Familie Rosso zu leiden hat. Die Familie wächst, Nachwuchs kommt ebenso dazu wie schmerzliche Verluste.

Man fängt die Eindrücke der Glasmacherkunst ein, darf über die Schulter gucken, um mehr über die Herstellung zu erfahren, zeitgleich reist man durch die Lagunenstadt, erlebt den Werdegang einer Stadt, die geprägt ist durch prächtige Palazzi, historische Bauten, malerische und abstrakte Kunst, die besondere Romantik und die Reisen in einer Gondel.

Allerdings erlebt man auch die Zeitenwende von Werkstatt zu Manufaktur, Leistung, Kommerz und Einzug von neuen Techniken, Angebot und Nachfrage und dem steigenden Konkurrenzdruck. Tradition ist schnell veraltet, die Anpassung an Neues erfolgt nur widerwillig oder verzögert.
Das war schon gut recherchiert und interessant gemacht, wenn auch stellenweise sehr gerafft.

Dennoch habe ich mich trotz der anfänglichen Erklärung für die Wahl der Zeitreise, dass Venedig und seine Inseln ihrer eigenen Uhr folgen, mit dem Roman etwas schwergetan.

Von der Idee gut, aber die Umsetzung hat mir leider nicht zugesagt. Als wenn man einem Geist folgt, der durch all die Veränderungen schwebt. Etwas unrealistisch, zumal einiges an manchen Stellen schon vorweggenommen wurde. Eine 70jährige Lebensgeschichte, die sich über 500 Jahre zieht.

Auch die Charaktere blieben ziemlich arrogant, kühl, trocken, sehr temperamentvoll und impulsiv, teilweise leider auch sehr vulgär. Einerseits waren sie auf Zusammenhalt bedacht, im Alltag war dies jedoch nicht wirklich sichtbar, besonders was das Verhältnis zwischen den Geschwistern betrifft.
Ich habe schon mehrmals eine Glasbläserei besucht und finde diese Kunst verbunden mit anstrengender, schwerer Arbeit faszinierend, die Ergebnisse wunderschön, filigran und vielfältig, deswegen haben mich sowohl Cover als auch Inhaltsbeschreibung auch sofort angesprochen.

Jedoch scheiterte es teilweise an dem Zeitreiseprinzip, den vielen italienischen Wörtern, die man hinten nachschlagen musste, den verschiedenen Längen und der trockenen Erzählweise samt stellenweise fehlender Spannung.

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