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Veröffentlicht am 21.02.2024

Nichts ist wie es scheint und wer zuerst lügt gewinnt

Wer zuerst lügt
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Evie Porter ist gerade dabei zu ihrem attraktiven Freund Ryan zu ziehen. Die beiden scheinen schwer verliebt ineinander zu sein. Doch Evie ist eine taffe Trickbetrügerin und Ryan ihr aktueller Auftrag, ...

Evie Porter ist gerade dabei zu ihrem attraktiven Freund Ryan zu ziehen. Die beiden scheinen schwer verliebt ineinander zu sein. Doch Evie ist eine taffe Trickbetrügerin und Ryan ihr aktueller Auftrag, den sie keineswegs vermasseln darf. Ihr eiskalter Boss ist wegen ihres schiefgelaufenen letzten Auftrags noch immer mächtig sauer auf sie und dieser hier ist wahrscheinlich ihre letzte Chance, zu überleben.

Gerade hat Evie Ryans engsten Freundeskreis kennengelernt, als auf einem Derby ein weiterer alter Freund Ryans in Begleitung einer Frau erscheint, die Evie zum Verwechseln ähnlich sieht. Als sich diese Frau dann auch noch als Lucca Marino vorstellt, weiß Evie, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt. Lucca Marino ist Evies richtiger Name, aber den hat sie schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Um herauszufinden, was es mit dieser Frau auf sich hat, lädt sie das Paar zum Essen ein und stellt ihr eine Falle.

Am nächsten Tag ist die falsche Lucca tot und Evie hat plötzlich eine Mordanklage am Hals. Wird es ihr gelingen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen?

Größtenteils konnte ich diese in der ersten Person aus der Perspektive von Evie/Lucca geschriebene, spannende Geschichte leicht und flüssig lesen. Es gibt zwei verschiedene Handlungsstränge. Der eine beinhaltet die Geschehnisse in der Gegenwart, im anderen erfahre ich nach und nach verschiedene Ereignisse aus der Vergangenheit der jungen Frau. Obwohl sie definitiv eine Trickbetrügerin ist, wurde sie mir, je mehr ich über sie erfuhr, immer sympathischer.

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgten dafür, dass mein Interesse an der Geschichte erhalten blieb, selbst als ich zwischenrein ein paar leichte Längen empfand. Es dauerte auch ein bisschen, bis ich begriff, dass es bei Weitem nicht nur darum ging, dass sie ihren aktuellen Auftrag ordnungsgemäß erledigt. Ab dann war es jedoch ein sehr nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel mit so mancher ausweglos erscheinenden Situation und Spannung bis zum Ende.

Letzteres war für mich so nicht vorhersehbar und der Ausgang gefiel mir richtig gut. Insgesamt mochte ich diese fast unblutige Geschichte sehr gern und wünsche mir dahingehend mehr aus der Feder der Autorin Ashley Elston. „Wer zuerst lügt“ war lt. meinen Recherchen im Netz ihr Debüt im Thriller-Genre. Vorher hatte sie sich jedoch bereits mit Büchern für Jugendliche einen Namen gemacht.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Ich weiß schon, warum mich Reality Shows so überhaupt nicht reizen

Spiel der Lügner
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Die neue britische Reality Show „Exposure“ ist in aller Munde. Sieben Kandidaten treten in einer vermeintlichen Survival Show in den walischen Bergen gegeneinander an und nur einer wird am Ende gewinnen. ...

Die neue britische Reality Show „Exposure“ ist in aller Munde. Sieben Kandidaten treten in einer vermeintlichen Survival Show in den walischen Bergen gegeneinander an und nur einer wird am Ende gewinnen. Worauf sich die Kandidaten tatsächlich eingelassen haben, erfahren sie erst vor laufender Kamera und sind geschockt. Jeder von ihnen hütet ein Geheimnis, das bei Veröffentlichung ihr Leben zerstören kann und genau dieses sollen die Kontrahenten ans Licht zerren.

Bereits in der ersten Nacht verschwindet einer der Kandidaten spurlos. Eigentlich sollten Detective Ffion Morgan und ihre introvertierte Kollegin George lediglich den Vermisstenfall aufklären und dabei Hilfe von Detective Leo Brady aus dem benachbarten Distrikt erhalten. Doch dann laufen die Geschehnisse am Drehort völlig aus dem Ruder und die Beamten werden Ohrenzeugen eines Mordes. Das Vertrackte an der ganzen Sache: Jeder der Verdächtigen hätte zwar ein sehr starkes Motiv, durch die vielen Kameraaufzeichnungen in Echtzeit aber auch ein nahezu wasserdichtes Alibi…

„Spiel der Lügner“ ist bereits der zweite Teil um die Ermittler Ffifon Morgan und Leo Brady. Ich entdeckte ihn kürzlich bei NetGalley. Da ich schon einige Male später in Buchreihen eingestiegen bin und mir der Klappentext sehr zusagte, fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es schon kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen zu können. Verständnisprobleme hatte ich wegen des mir bislang fehlenden ersten Teils überhaupt nicht.

Den Schreibstil empfand ich als angenehm flüssig mit schönen bildhaften Untermalungen. Ich lernte die Figuren situationsbezogen kennen und für das richtige Einordnen von Zwischenmenschlichem gab es hin und wieder kurze Rückblicke aus dem ersten Teil. Die eigenwillige Ffifon und ihre Familie waren mir sofort sympathisch. Auch den Tierheimhund Dave liebte ich von Anfang an. Ansonsten gab es bei den Ermittlern lediglich einen, dem ich keinerlei Sympathien entgegenbringen konnte.

Mir gefielen aber auch die Blicke hinter die Kulissen der letztendlich überhaupt nicht realen Reality Show und das, was die Ausstrahlung mit den Zuschauern machte. Für mich persönlich war dieser Krimi ein gutes Stück Gesellschaftskritik, bei dem die Spannung aber trotzdem nicht zu kurz kam. Obwohl ich dem späteren Mordopfer tatsächlich keine Träne nachweinen konnte, rätselte ich natürlich mit wer der Mörder ist und wurde von der Autorin da lange Zeit immer wieder auf falsche Spuren geschickt.

Doch selbst als der Täter eine Weile vor dem Ende bekannt war, verlor ich das Interesse an der Geschichte nicht. In einem nervenaufreibenden Showdown fieberte ich mit den Hauptfiguren. Mir gefiel dann aber auch der eher leise Ausklang, in dem ich über die vorher recht unnahbare, aber immer korrekte George noch ein bisschen mehr erfuhr und erlebte, wie jemand über seinen Schatten springt. Insgesamt hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich mir jetzt wünsche, dass diese Reihe fortgesetzt wird. Dann werde ich sie gern weiterverfolgen. Auch den ersten Teil „Die letzte Party“ habe ich mir inzwischen gekauft.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Ich empfand etliche Längen, erst am Ende wurde es sehr spannend

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen, greife ich immer mal wieder gern zu Büchern, die eigentlich für Jugendliche geschrieben wurden. Dieses Buch hier, als Auftakt einer Trilogie entdeckte ich bei NetGalley. ...

Obwohl der Zielgruppe längst entwachsen, greife ich immer mal wieder gern zu Büchern, die eigentlich für Jugendliche geschrieben wurden. Dieses Buch hier, als Auftakt einer Trilogie entdeckte ich bei NetGalley. Mir gefiel das Cover und der Klappentext reizte mich ebenfalls. So fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Die fast 15-jährige Hailie Monet lebte bis vor Kurzem in England zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter. Sie hatte ein relativ bescheidenes, aber überaus liebevolles Zuhause. Plötzlich ändert ein tragischer Autounfall alles. Die beiden wichtigsten Menschen ihres Lebens starben. Dann erfährt sie, dass sie fünf ältere Halbbrüder in Amerika hat. Vincent, der Älteste von ihnen, ist ihr neuer gesetzlicher Vormund ist und sie zieht zu ihnen.

In Pennsylvania hat sie dann nicht nur ihre Brüder, sondern ein komplett neues Leben in purem Luxus. Gefühlstechnisch ist sie jedoch einsam, wie nie zuvor. Sie fühlt sich als Fremdkörper. Die Brüder sind ihr gegenüber eher unnahbar, stellen für sie strenge Regeln auf und überwachen jeden ihrer Schritte. Angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit. Doch warum? Was gibt es für dunkle Geheimnisse, die vor ihr verborgen werden?

Der Einstieg in dieses Buch, das in der ersten Person aus der Perspektive von Hailie und in einfacher, bildhafter Sprache geschrieben ist, fiel mir sehr leicht. Dass sie so plötzlich mutterseelenallein auf der Welt ist, berührte mich und ich hoffte, dass sie bei ihren Brüdern ein gutes Zuhause findet. Auch nach ihrer Ankunft in Amerika war ich gespannt, wie sich das junge Mädchen einleben würde. Allerdings dauerte es dann nicht lange, bis die Handlung mich leicht zu nerven begann. Ich hatte das Gefühl, dass lange Zeit irgendwie alles gleich ablief, nur in anderen Situationen. Hailie verstößt (teils bewusst) gegen die ihr aufgestellten Regeln und ihr großer Bruder rügt sie dafür, aber ansonsten passiert nichts.

Es wurden dabei zwar etliche Themen angesprochen, die Teenager tatsächlich bewegen oder die sie bewegen sollten, aber der immer gleiche Ablauf bei der Behandlung jedes dieser Themen, sorgte dafür, dass ich etliche Längen empfand. Außerdem hatte ich nicht nur das Gefühl, dass die Brüder ihr gegenüber unnahbar waren, sondern auch, dass Hailie selbst, außer zu jammern, nichts tat, um die Beziehung zu ihnen zu verbessern. Hin und wieder wurde zwar geschrieben, dass sie ihre Mutter vermisst und Angst hatte, weggeschickt zu werden und zu Pflegefamilien zu kommen, aber wirklich fühlen konnte ich das nicht.

Ich fragte mich beim Lesen lange Zeit immer wieder, warum sie selbst nicht nach diesem oder jenem fragt, um ihre Brüder besser kennenzulernen und hätte mir gewünscht, dass auch mir als Leserin etwas mehr über die Familiengeschichte bekannt wird. Selbst jetzt, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, weiß ich noch nicht, warum sie ihren Vater nicht kannte und woher ihre Brüder - oder zumindest die beiden Älteren – überhaupt von ihr wussten. Eine ganze Zeit lang las ich selbst immer nur weiter, in der Hoffnung darüber irgendetwas zu erfahren, aber das passierte nicht. Dafür gab es einige Szenen, in denen die noch minderjährigen Brüder mit, meiner Meinung nach, unangemessener Gewalt reagierten und dies von den erwachsenen Brüdern toleriert und gebilligt wurde.

Trotzdem wurde die Geschichte im letzten Drittel noch richtig spannend, als auch für mich fühlbare Gefahrensituationen auftraten, die höchstwahrscheinlich mit den (mir ebenfalls noch immer unbekannten) Geschäften der Familie Monet zusammenhängen und der Cliffhanger am Ende sorgte auch dafür, dass ich wirklich gern wissen möchte, wie es mit Hailie und ihren Brüdern weitergeht und warum es einige Leute zu geben scheint, die ihnen richtig schaden wollen und selbst vor Mord nicht zurückschrecken. Insgesamt kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Buch bei der Zielgruppe ankommt. Diese wird wahrscheinlich auch weniger hinterfragen, als ich in meinem „hohen“ Alter.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Es dauerte ziemlich lange, bis die Geschichte Fahrt aufnahm, insgesamt gefiel sie mir dennoch

Just Another Missing Person – Findest du sie, wirst du alles verlieren
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Kürzlich entdeckte ich diesen Thriller bei NetGalley. Da mich der Klappentext reizte, fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Als ...

Kürzlich entdeckte ich diesen Thriller bei NetGalley. Da mich der Klappentext reizte, fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Als die junge Frau Olivia wird vermisst wird DCI Julia Day mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Der Fall erinnert Julia sehr stark, an einen Vermisstenfall vor einem Jahr. Dennoch ist er ganz anders als all ihre Fälle zuvor, denn ein Maskierter lauerte ihr in ihrem Auto auf. Er verlangte von ihr, falsche Beweise zu platzieren, um den Verdacht auf einen ganz bestimmten jungen Mann zu lenken und ihn des Mordes anzuklagen. Sollte sie das nicht tun, wollte der Erpresser dafür sorgen, dass ein von ihr vertuschter Vorfall ans Licht kommt, der ihre Tochter ins Gefängnis bringen und Julia die Karriere kosten würde…

Nun habe ich das Buch ausgelesen und bleibe etwas zwiegespalten und nachdenklich zurück. Ich brauchte relativ lange, um in die Geschichte so richtig hineinzufinden. Sie wird aus den Perspektiven von drei verschiedenen Protagonisten erzählt. Für Julia wird die dritte Person verwendet, während Emma (die Mutter des Verdächtigen) und Lewis (als Vater einer vermissten jungen Frau) in der ersten Person zu Wort kommen. Obwohl ich die Geschichte durchaus recht flott lesen konnte, empfand ich den Schreibstil anfangs irgendwie kalt und unpersönlich. Die Autorin verwendet relativ kurze Sätze, knallte mir damit die Fakten um die Ohren und ich hatte einige Mühe, mit den Charakteren warm zu werden.

In der ersten Hälfte nervten mich vor allem die Erzählungen über Julia, weil ich oft das Gefühl hatte, dass ihr persönliches Dilemma immer wieder nur mit anderen Worten erzählt wird und nichts vorangeht. Auch den Vorfall, der Julia erpressbar machte, fand ich erst mal doof. Für mich persönlich war der ein klarer Fall von Notwehr und ich konnte ihr Verhalten von damals erst einmal überhaupt nicht verstehen. Das ließ mir dann auch in einer Lesepause, in der ich sogar über einen Abbruch des Buches nachdachte, keine Ruhe und ich recherchierte ein bisschen im Internet. Zu meinem Erstaunen musste ich dabei feststellen, dass die Notwehr nach englischem Recht dann doch nicht so eindeutig ist und die Befürchtungen Julias für ihre Tochter nicht aus der Luft gegriffen waren. Unter diesem Aspekt konnte ich ihr Handeln als Mutter dann doch sehr gut nachvollziehen und ich las weiter.

Emma war mir persönlich lange Zeit am nächsten und ich war, während sie zweifelte, echt froh, dass ich nicht in ihrer Haut stecke. Zur Identität des maskierten Erpressers hatte ich tatsächlich gleich den richtigen Riecher. Mit Lewis führte mich die Autorin allerdings lange Zeit ganz schön an der Nase herum. Dennoch kam bei mir erst in dem Moment wirklich Hochspannung auf, als ich begriff, um wen es sich bei ihm tatsächlich handelt. Ab diesem Zeitpunkt war es dann auch so, dass sich die Ereignisse nahezu überschlugen, die Geschichte mehrere unerwartete Wendungen nahm, ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und früher gelesene Passagen, die ich als etwas langatmig oder verwirrend empfand, plötzlich einen Sinn ergaben. Auch das Ende hat mich noch mal überrascht, aber auch sehr nachdenklich gemacht.

Insgesamt hat mir die Geschichte, vor allem wegen des letzten wirklich spannenden Drittels, dann doch ganz gut gefallen und ich bin froh, dass ich mich bis dahin durchgekämpft und nicht abgebrochen habe.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Flüssig lesbar, interessante Ansätze, aber insgesamt hat mich die Geschichte nicht abgeholt

We Conquer the Dark
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Ich lese sehr gern Fantasy (und da auch Romantasy) Geschichten und als ich dieses Buch hier, als Auftakt einer neuen Reihe bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Kurzbeschreibung. Daher fragte ich ein ...

Ich lese sehr gern Fantasy (und da auch Romantasy) Geschichten und als ich dieses Buch hier, als Auftakt einer neuen Reihe bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Kurzbeschreibung. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen zu können.

Lucy Dennings ist sehr schüchtern und verbringt seit dem Tod ihres Vaters ihre Freizeit meistens ganz allein zuhause. Dort schaut sie Serien, liest Liebesromane oder träumt davon, dass ihr Kollege Guy sie endlich beachtet. Als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt findet sie im Hinterhof einen äußerst attraktiven nackten Mann. Zuerst denkt sie, er wäre tot, doch Casziel entpuppt sich als lebendiger Dämon und eröffnet ihr, dass er Erlösung sucht und sie die Einzige wäre, die ihm dabei helfen könnte.

Bald schon spürt sie eine Verbindung zu Casziel, die weit über eine normale Anziehungskraft hinausgeht und hat eigenartige Träume. Nach und nach wird ihr klar, dass genau er derjenige ist, mit dem sie sich zum ersten Mal im Leben vollständig fühlt. Doch der gemeinsam geschmiedete Plan für die Erlösung des Dämons, sieht anderes vor und die Ziele Casziels gehen ebenfalls in eine ganz andere Richtung…

Das Buch ist in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Lucy und Casziel geschrieben. Gelegentlich werden aber auch Träume oder Rückblenden in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil ist zwar durchaus flüssig, aber die Handlung war für meinen Geschmack insgesamt irgendwie zu platt. Es gibt zwar mit den Dämonen durchaus fantastische Wesen, aber für meinen Geschmack war der fantastische Teil ziemlich müde angelegt und nicht ausreichend ausgearbeitet. Ich hätte zu etlichen Aspekten sehr gern ein paar authentischer wirkende Erklärungen gehabt. Das was mir hier die meiste Zeit vorgesetzt wurde, brachte mich jedenfalls nicht zum Staunen oder Erschauern.

Aber auch die Lovestory holte mich nicht richtig ab. Da habe ich in der Vergangenheit schon deutlich romantischere Liebesgeschichten gelesen. Die Idee, mit den Träumen aus verschiedenen menschlichen Leben, der einmalig großen Liebe, die Jahrhunderte überdauert und Seelen, die immer wieder zueinander finden, gefiel mir sogar sehr gut. Dennoch sprang bei mir der Funke hier nicht so über, dass ich von der Geschichte wirklich begeistert wäre und ich verstand vor allem nicht, was die Hauptfiguren Lucy und Cas außerhalb von Äußerlichkeiten und körperlicher Anziehung aneinanderband. Und wenn ich schon bei körperlicher Anziehung bin, die Bettszenenbeschreibungen empfand ich auch nicht unbedingt als erotisch gelungen.

An ein Abbrechen des Lesens dieses Buches dachte ich dennoch nie. Irgendwie mochte ich die Charaktere der Hauptfiguren trotzdem und wollte schon wissen, wie es letztendlich für sie ausgeht. Auch wenn ich nach wie vor nicht verstehe, wie das Happy End überhaupt zustande kommen konnte, gönnte ich es ihnen und fand auch die drei Kapitel des Epilogs noch recht nett. Insgesamt ein Buch, welches man als Romantasy Fan durchaus lesen kann, mich persönlich aber eben nicht vom Hocker gehauen hat. Ob ich der Reihe mit dem kurz vor Weihnachten angekündigten zweiten Teil nochmals eine Chance geben möchte, weiß ich zurzeit noch nicht.

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