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Veröffentlicht am 30.09.2024

Eine facettenreiche Liebesgeschichte zwischen Höhen und Tiefen: Jenny Mustards „Okaye Tage“

Okaye Tage
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In "Okaye Tage" entführt uns Jenny Mustard in die vielschichtige Welt einer Beziehung zwischen Sam und Luc. Auf 386-seitigen wird der Leser in das sommerliche London entführt. Die lebhafte Stockholmerin ...

In "Okaye Tage" entführt uns Jenny Mustard in die vielschichtige Welt einer Beziehung zwischen Sam und Luc. Auf 386-seitigen wird der Leser in das sommerliche London entführt. Die lebhafte Stockholmerin Sam verbringt zwei Monate an ihrem Sehnsuchtsort um dort ein Praktikum in einer Marketingagentur zu absolvieren. Der jüngere Luc arbeitet hingegen in einem Modegeschäft und ist auf der Suche nach einem umweltfreundlicheren Ingenieursjob sucht. Auf einer Party lernen sich die beiden kennen, verlieben sich und erleben eine intensive Zeit voller Höhen und Tiefen. Sam beschließt, in London zu bleiben, anstatt zu ihrer Familie nach Schweden zurückzukehren, doch ein unvorhergesehenes Ereignis führt zur Trennung, obwohl sie nicht ohneeinander sein können.

Die Geschichte entfaltet sich aus beiden Perspektiven, was dem Leser ermöglicht, tiefere Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten zu gewinnen. Jenny Mustard behandelt Themen, die in der heutigen Gesellschaft relevant sind, wie Beziehung, Schnelllebigkeit, LGBTQ-Themen, Alkohol- und Drogenkonsum, Abtreibung, Selbstfindung und Veganismus. Diese Aspekte werden geschickt in die Erzählung eingearbeitet, ohne dass sie erdrückend wirken.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sam und Luc ist authentisch und spannend, wobei die Charaktere in ihren Kämpfen und Wachstumsprozessen nachvollziehbar sind. Jenny Mustard schafft es, einen durchgehenden Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, der den Leser bis zum Schluss fesselt. Allerdings hätte das Ende vielleicht ein, zwei Seiten mehr vertragen können, um die Storyline abzurunden.

Der Schreibstil war anfangs etwas holprig, was mir persönlich den Einstieg erschwerte. Erst in den letzten 150 Seiten konnte ich mich richtig in den Stil der Autorin hineinversetzen. Dennoch ist "Okaye Tage" ein gelungenes Debütwerk, das viel Potenzial zeigt und die Leser mit seinen relevanten Themen und der authentischen Darstellung von Beziehungen anspricht. Trotz kleinerer Schwächen ist es eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt und berührt.

Ein besonders eindrucksvolles Zitat, das die thematische Tiefe des Buches unterstreicht, lautet: »Deine Arbeitshypothese ist also, dass unsere Unterschiede uns entweder von dem Leben abhalten, das wir uns wünschen, oder uns in ruhigere, lockerere Zukunftsversionen unserer Selbst verwandeln, richtig? Also entweder katastrophal oder grandios?« (Printausgabe, Seite 152). Dieses Zitat spiegelt die zentrale Fragestellung wider, die sich durch die gesamte Geschichte zieht.

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