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Veröffentlicht am 02.10.2024

Gier im Südtiroler Tourismus

Gier ist ein Luder
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In einem Hotel in Schenna wird ein Gast tot in der Sauna gefunden. Nachdem in seinem Zimmer vier Ausweise mit unterschiedlichen Identitäten gefunden wird, muss die Polizei ermitteln, wer er tatsächlich ...

In einem Hotel in Schenna wird ein Gast tot in der Sauna gefunden. Nachdem in seinem Zimmer vier Ausweise mit unterschiedlichen Identitäten gefunden wird, muss die Polizei ermitteln, wer er tatsächlich war und warum er gestorben ist. War es ein Unfall? Oder doch Mord?

In seinem 11. Fall ermittelt Fabio Fameo in der Südtiroler Hotelbranche. Denn die polizeilichen Recherchen haben ergeben, dass der Tote aus dem Hotel mit dem erfolgreichen Trafoier Hotelier Georg Pinggera zusammengearbeitet hat, der große Ambitionen und ausgefallene Ideen hat. Nicht nur das elterliche Hotel hat er zu einem Luxusresort für die Oberschicht ausgebaut, inkl. verstecktem Hubschrauberlandeplatz; in Stilfs lässt er gerade ein Museum in den Stollen im Berg bauen; auch die Weinkeller in Girlan will er ebenso groß zu einem Veranstaltungszentrum umbauen lassen sowie die alten Grandhotels auf der Mendel zu Bikerhotels.
Er stößt natürlich auf viel Gegenwehr der Einheimischen, denn etwas in dieser Größenordnung gab es noch nie! Und die älteren Einwohner haben Angst, dass die Natur und das Ursprüngliche zerstört wird - ebenso die Scharen an Touristen, die daraufhin in ihr schönes Südtirol einfallen werden.
Ist der tote Bergbauingenieur in dem Hotel in Schenna, mit dem Georg zusammengearbeitet hat, deshalb ermordet worden? Oder war es doch nur ein Unfall? Und es bleibt nicht bei einem Toten...

Die Geschichte beinhaltet wieder viel Lokalkolorit, detaillierte Orts- und Landschaftsbeschreibungen und einen wirklich komplexen Fall. Man bekommt auch sehr viele handelnde Personen vorgeworfen, sodass es genug Auswahl an Tätern gibt.
Auch kann man sehr gut mit den Einheimischen mitfühlen, denn der Tourismus, bzw. die rücksichtslosen Touristen, zerstören so schon viel zu viel. Und wenn die fast schon größenwahnsinnigen Pläne von Georg Pinggera umgesetzt werden, wird es eine Katastrophe.

Der Krimi veranschaulicht somit eindrücklich die Gefahren von zu viel Tourismus, aber auch die Gier, immer mehr und mehr Geld zu machen und dem oft verbundenen negativen Eingreifen reicher Oligarchen.
So kann ich die erschreckende Überraschung von Annelies, der Schwester von Georg, gut nachvollziehen, als sie erfährt, dass das ehemals elterliche Hotel nicht mehr ihr und ihren beiden Brüdern gehört (Alois arbeitet "nur" mehr als Angestellter in der Hotelküche), sondern einem Unternehmen, dessen Geschäftsführer Georg ist.

Schön war, dass man wieder alte Bekannte getroffen hat, wie Fabios Kollegen Francesca und Eduard. Leider fand ich Fameo diesmal etwas blass. Das äußerst seltsame Verhalten seines Vorgesetzten Marzollo lässt auf einen spannenden Folgeband hoffen!

Am Ende gibt es viele Erklärungen über den Südtiroler Tourismus; und ich fand es schön, dass der Autor viele ihm bekannte Personen in die Geschichte eingebunden hat.
Weiters gibt es noch ein Rezept für Quiche mit Pilzen sowie ein Literaturverzeichnis.


Fazit:
Komplexer Krimi mit viel Lokalkolorit mit dem schönen Setting in den Südtiroler Bergen mit dem zentralen Thema Tourismus.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

zwei Welten prallen aufeinander

Pi mal Daumen
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"Pi mal Daumen" ist mein erstes Buch von Alina Bronsky und die Autorin hat mich mit ihrer humorvollen Mischung aus Mathe (urks), Humor und vielen Emotionen abgeholt und ich wurde sehr gut unterhalten.
Die ...

"Pi mal Daumen" ist mein erstes Buch von Alina Bronsky und die Autorin hat mich mit ihrer humorvollen Mischung aus Mathe (urks), Humor und vielen Emotionen abgeholt und ich wurde sehr gut unterhalten.
Die beiden Protagonisten Moni Kosinsky (53, hält sich mit mehreren Jobs über Wasser und quasi hauptberuflich Oma) und Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff (fast 17, Mathegenie mit Sozialphobie) sind sehr überzeichnet. Aber genau das macht den Charme dieses Romans aus, ebenso wie das Überbetonen von Klischees.

Oscar erzählt dem Leser in ich-Form die Geschehnisse, seit er an die Uni gekommen ist, um Mathe zu studieren. Er sieht sich als jemand, der schon fast alles kann und alle anderen Studenten werden sowieso aufgeben. (Gut, viele machen es auch.) Da man aus seiner Sicht liest, kann man sich eher in ihn hineinversetzen. Was aber dennoch schwierig ist, denn er ist eben anders, hat autistische Züge. Er lebt allein in einer großen Wohnung, die ihm seine Eltern extra gekauft haben, damit er Mathe genau an der Universität studieren kann, wo sein Idol Daniel Johannsen promoviert hat und wieder tätig ist.
Die schrille Moni hingegen kommt aus einer sozial benachteiligten Schicht; sie konnte sich ihren Traum eines Studiums nie verwirklichen und ist ständig für ihre Tochter bzw. die drei Enkelkinder da und versucht sich, mit diversen Jobs über Wasser zu halten.
Die beiden landen im Hörsaal zufällig nebeneinander und Moni sieht alles andere als wie eine Mathematik-Studentin aus. Eher wie die Putzfrau an der Uni.
Aber genau diese klischeehafte Gegenüberstellung der sozialen Schichten macht das Buch lebendig. Einerseits fühlt man sich mittendrin, andererseits fühlt es sich überzogen an.
Was mir nicht so gefiel, war das teilweise unglaubwürdige Verhalten einiger Professoren. Und ich konnte auch nicht nachvollziehen, warum Oscar seine eigene Abschlussarbeit darüber vergisst, dass er Moni bei ihrer hilft. Das war ihm doch immer das wichtigste: lernen und bei den Prüfungen gut abschneiden.

Doch es war so emotional zu verfolgen, wie die alles überrennende Moni, die es endlich wagt, ihren lang gehegten Wunsch wahr werden zu lassen, mit ihrer offenen und lauten Art den stillen und in sich gekehrten Oscar, der nichts mit anderen Menschen und besonders mit Moni zu tun haben will, langsam aus seinem Schneckenhaus holt. Sie lässt ihn gar nicht verschlossen sein, und er nimmt es auch (teilweise) an. Die kleinen Rituale und Neckereien fand ich sehr amüsant.
Eine für mich schöne Passage war, als Oscar die beiden jüngeren Enkel von Moni nicht mehr Kevin 1 und Kevin 2 nennt, sondern bei deren richtigen Namen. (Im inneren Buchdeckel findet man übrigens einen von Oscar gemalten Stammbaum von Monis Familie. Nur Enkel Nr. 3, Justin, findet er außergewöhnlich und deshalb nennt er ihn von Anfang an bei seinem richtigen Namen.)
Leider hat mir das Ende bzw. der Prolog nicht gefallen, weil ich es wahrscheinlich einfach nicht verstanden habe. Schade, das hat mir das tolle Buch ein bisschen verleidet.


Fazit:
Kurzweilige Unterhaltung mit zwei außergewöhnlichen und besonderen Protagonisten, vielen Klischees, viel Emotion, aber auch Humor und einer guten Entwicklung der Protagonisten.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

die Vorgeschichte zu Willy Wonkas Schokoladenfabrik; wunderbar gelesen

Wonka - Das Hörbuch zum Film
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In dieser Geschichte erfährt man, wie Willy Wonka zum berühmtesten Schokoladefabrikanten geworden ist.
Seine Liebe zur Schokolade hat er von seiner Mutter erhalten, die immer das ganze Jahr über gespart ...

In dieser Geschichte erfährt man, wie Willy Wonka zum berühmtesten Schokoladefabrikanten geworden ist.
Seine Liebe zur Schokolade hat er von seiner Mutter erhalten, die immer das ganze Jahr über gespart hat, um zu Charlies Geburtstag die Zutaten zu kaufen, um ihm die beste Schokolade zu machen, die er jemals gegessen hat.

Willy hat den großen Traum, das beste Schokoladengeschäft in der Galerie Gourmet zu eröffnen. Doch schon bei der Ankunft wird der naive junge Mann seine sämtlichen Taler durch div. ungeplante Gegebenheiten los; dann landet er in einer schrecklichen Pension und wird durch einen unlauteren Vertrag gezwungen, dort in der Wäscherei zu arbeiten, um jemals seine horrenden Schulden loszuwerden. Doch Willy lässt sich nicht unterkriegen.

Roald Dahls Geschichten sind phantastisch, weshalb ich Willys extrem naives Verhalten akzeptiert habe, worüber ich sonst nur den Kopf geschüttelt hätte. Es ist einfach unfassbar, wie er sich immer wieder über den Tisch ziehen lässt.
Und dann sind da auch noch die drei schrecklichen Schokolade-Konkurrenten, die ihn unbedingt ausschalten wollen.

Doch Willy hat riesiges Glück - er trifft auf eine wunderbare Freundin und weitere tolle Menschen, mit denen er gemeinsam die Welt verbessern will.
Die Geschichte ist somit eine überzogene Darstellung der Schrecklichkeiten der Menschheit; doch auch all des Schönen: Freundschaft, Mut, Zusammenhalt.
Und auch die wundervollen Schokoladekreationen von Willy, und was diese bewirken, war einfach nur magisch und erstaunlich - man soll an seine Träume glauben!!

Den Sprecher Julian Greis kannte ich bereits aus einigen Hörbüchern und von Filmsynchronisationen, man lauscht gerne seiner angenehmen Stimme mit der guten Intonation.


Fazit:
Die Vorgeschichte zu Willy Wonkas Schokoladenfabrik - genauso skurril, magisch und phantastisch wie "Charlie und die Schokoladenfabrik". Wunderbar gelesen von Julian Greis.

Veröffentlicht am 10.09.2024

gefühlvolle Liebesgeschichte im Tennismilieu

This could be love
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Louisa Herzog-Riggs, aufstrebender Star am Tennis-Himmel, begibt sich nach einer schweren Verletzung zum Aufbautraining in die Tennisschule ihrer Patentante Kay nach Hawaii, wo sie sich gleich am ersten ...

Louisa Herzog-Riggs, aufstrebender Star am Tennis-Himmel, begibt sich nach einer schweren Verletzung zum Aufbautraining in die Tennisschule ihrer Patentante Kay nach Hawaii, wo sie sich gleich am ersten Tag beim Joggen am Stand übernimmt und aufgrund von Kreislaufproblemen zusammenbricht. Sie wird von einem süßen Surfer-Boy gerettet - doch genau jener Vince Greenfield ist das Dorn im Auge ihrer Tante, denn er ist deren Nachbar und möchte ein Hostel eröffnen, was Kay zu verhindern hofft.

Da ich selten New Adult-Liebesromane lese, und das ganze auch noch im Tennis-Milieu spielt, war ich anfangs skeptisch. Aber ich wurde positiv überrascht!
Die Geschichte beinhaltet eine romantische Liebesgeschichte mit nachvollziehbaren Gefühlen, die nur teilweise kitschig ist. Und die beiden Protagonisten sowie alle weiteren handelnden Personen sind detailliert und lebendig ausgearbeitet und man fühlt sich wie zuhause.
Louisa fand ich wirklich sehr sympathisch; nur Vince war mir manchmal zu sehr (etwas unglaubwürdig) Gentleman-like.
Meine heimliche Favoritin war aber Vince' kleine Schwester Laurie, auf deren Geschichte ich mich schon freue!

Die schönen Beschreibungen von Hawaii lassen Urlaubsfeeling aufkommen (und ich will jetzt unbedingt mal dahin!!), und auch die Darstellungen des Tennissports sowie des Surfens beinhalten zwar einige Fachausdrücke, aber in einer guten Menge, sodass auch Nicht-Kenner dieser Sportarten nicht zu sehr damit überfordert werden.
Auch das Ende dieser Enemies-to-Lovers-Romance ist nicht zu sehr kitschig ausgearbeitet und somit für mich sehr gefällig.


Fazit:
Eine Wohlfühl-Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren, dem wunderschönen Setting Hawaii und interessanten Beschreibungen der Sportarten Tennis und Surfen.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Mrs Potts und ihre Freundinnen ermitteln zum 3. Mal

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Bei der Sitzung des Marlower Bauauschusses stirbt plötzlich der allseits beliebte Bürgermeister Geoffrey Lushington.
Es werden Spuren von Akonit, dem giftigen Eisenhut, in seinem Kaffee gefunden - er wurde ...

Bei der Sitzung des Marlower Bauauschusses stirbt plötzlich der allseits beliebte Bürgermeister Geoffrey Lushington.
Es werden Spuren von Akonit, dem giftigen Eisenhut, in seinem Kaffee gefunden - er wurde also ermordet!
Wer wollte den netten Bürgermeister, der bei allen beliebt war und über den alle nur Gutes zu berichten wissen, tot sehen?
Das ist klar ein Fall für die Kreuzworträtsel-Erstellerin Judith Potts und ihre beiden Freundinnen Becks Starling, die Frau des Pastors, und die Hundesitterin Suzie Harris - Suzie war sogar bei der Sitzung als Gast dabei und hat alles live miterlebt.

Man fühlt sich sofort wieder wohl und zuhause in dem kleinen Örtchen Marlow an der Themse, der Schreibstil ist gewohnt charmant, lebendig und humorvoll, doch Judith ist mir leider viel zu übergriffig. Sie macht das Gegenteil von dem, worum sie gebeten wird und auch oftmals entgegen dem Gesetz. Obwohl die drei Damen diesmal sogar als offizielle Helfer der Polizei zur Seite gestellt werden.
Deshalb war es diesmal nicht so störend, dass die Polizei, in Form von Tanika Malik, die befördert wurde, gefühlt nicht ermittelt, sondern alles von den drei schrulligen Hobbydetektivinnen erledigt wird.

Aufgebaut ist der Kriminalfall wie ein klassischer Whodunit. Als Verdächtige werden die vier anderen Stadtratsmitglieder sowie drei Außenstehende präsentiert, die alle ein Geheimnis und somit einen Grund für den Mord haben, was von den drei Ladies nach und nach aufgedeckt wird. Es macht richtig Spaß, beim Ermitteln, Aufdecken der Puzzlesteinchen, dem Schwenken von einem Verdächtigen zum Nächsten und dem Rätseln dabei zu sein.
Die Auflösung war zwar einleuchtend, allerdings konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, wie Judith auf die Lösung gekommen ist. Und auch die Präsentation in Agatha-Christie-Manier fand ich etwas überzogen.


Fazit:
Im 3. Teil der Mordclub-Reihe sind Judith Potts, Suzie Harris und Becks Starling offizieller Teil der spannenden Ermittlungen am Mord des Marlower Bürgermeisters. Mit gewohnt britischem Landhaus-Charme, Humor und Wohlfühl-Charakter. Leider konnte mich die Auflösung mal wieder nicht ganz überzeugen.

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