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Veröffentlicht am 31.03.2018

Suche nach der Vergangenheit und der eigenen Identität

Sophie Soundso
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Sophie ist 14 Jahre alt, sehr klug und selbstständig. Sie lebt mit ihrem Vater, dem Automechaniker, ihrer Mutter, die nie das Haus verlässt, und ihrer kleinen Schwester in Brüssel. Mit der Zeit kommen ...

Sophie ist 14 Jahre alt, sehr klug und selbstständig. Sie lebt mit ihrem Vater, dem Automechaniker, ihrer Mutter, die nie das Haus verlässt, und ihrer kleinen Schwester in Brüssel. Mit der Zeit kommen aber Erinnerungen auf, die nicht zu ihrem jetzigen Leben passen. Außerdem scheinen ihre Eltern ein Geheimnis zu haben. Was hat dies zu bedeuten und vor allem: Wer ist sie? Das Mädchen fängt an zu forschen und fördert schlussendlich etwas zu Tage, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat. Währen dieser Geschehnisse macht Sophie eine sehr große Entwicklung durch. Die Jugendliche wird zum Ende hin erwachsen, hat viel Empathie erlernt und festgestellt, dass die Welt viele Grautöne enthält.

Die Sprache in diesem Buch ist sehr speziell, da viele Wörter durch andere ersetzt wurden. Durch einen fremden Nachnamen gerät Sophies Ausdrucksweise durcheinander. Im wirklichen Leben verwendet sie die Wörter noch richtig, doch diese Geschichte erzählt sie mit ihrer neu entwickelten Sprache. Wörter, die ähnlich klingen, werden vertauscht und finden so eine neue Bedeutung. Name wird zu Nagel, Eltern zu Elstern. Leider wurde nie richtig der Bezug hergestellt, warum Sophie ihre Sprache verändert. Ebenfalls schade war, dass diese Besonderheit keine direkte Verbindung zur Geschichte hat, da das Buch auch ohne auskommen könnte. Obwohl in diesem Buch gewöhnliche und sehr gebräuchliche Wörter, wie Papa, Geld, Schule, Gesicht oder Buch ersetzt wurden, kann man es nach einigen Seiten wieder fehlerlos lesen. Der Schreibstil von Hayley Long ist sehr flüssig und besteht oft aus kurzen, einfachen Sätzen. Dadurch trägt er dazu bei, dass man nicht den Spaß am Lesen verliert.

Fazit:
„Sophie Soundso“ erzählt Sophies Suche nach der Vergangenheit und ihrer Identität. Mit einer außergewöhnlichen Sprache, die ähnlich klingende Wörter miteinander ersetzt, schafft Hayley Long die Geschichte eines Mädchens, die auf dem Weg zu sich selbst charakterlich wächst.

Veröffentlicht am 17.05.2020

berührend & fesselnd

Eins
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Die 17-jährigen Tippi und Grace sind von Geburt an ab der Hüfte zusammengewachsen, weshalb sie sich innere Organe und ein Paar Beine teilen. Grace berichtet wie es ist, einen Teil des Körpers gemeinsam ...

Die 17-jährigen Tippi und Grace sind von Geburt an ab der Hüfte zusammengewachsen, weshalb sie sich innere Organe und ein Paar Beine teilen. Grace berichtet wie es ist, einen Teil des Körpers gemeinsam nutzen zu müssen und wie der Rest der Familie ihr Leben meistert: Von der balletbegeisterten Schwester, die manchmal zurückstecken muss, und dem arbeitslosen Vater, der mit der Situation nicht umzugehen weiß. Von großer Bedeutung ist dabei der finanzielle Aspekt, denn die regelmäßigen Untersuchungen der siamesischen Zwillinge sind teuer. Deshalb können sie nicht mehr zu Hause unterrichtet werden und müssen auf eine Schule gehen, wo sie wieder den Reaktionen ihrer Mitmenschen ausgesetzt sind, die sie zumeist nervig finden.

Der Schreibstil von Sarah Crossan ist leicht zu lesen und man geht als Leser völlig im Geschriebenen auf. Als sprachliche Besonderheit wurde oft mitten im Satz in eine neue Zeile gewechselt, wodurch das Buch aussieht, als wäre es in Gedichtform geschrieben. Anfangs habe ich an den Zeilenumbrüchen eine Pause beim Lesen gemacht, später aber bindend weitergelesen. Warum die Geschichte diese formale Eigenheit aufweist, hat sich mir nicht erschlossen. Ich finde, das hat die Geschichte gar nicht nötig, weil sie schon alleine durch den Erzählstil etwas Besonders ist. Trotz des ernsten Themas habe ich deshalb das 400 Seiten dicke Buch innerhalb eines Tages verschlungen.

In dieser Geschichte erzählt Grace aus der Ich-Perspektive wie ihr Leben verläuft und was sie empfindet. Grace war mir vom ersten Satz an sympathisch, da sie völlig frei und offen erzählt. Sie berichtet davon ohne sehr emotional zu werden, wodurch der Leser selbst das Gelesene reflektiert und sich eine Meinung bilden kann, wie das Leben siamesischer Zwillinge abläuft und wie es von den bisherigen Vorstellungen abweicht. Trotzdem erfährt man viel über Graces Gefühle gegenüber ihrer Zwillingsschwester und den beschriebenen Situationen.

Durch „Eins“ erhält man einen sehr guten Einblick, wie es ist, einen siamesischen Zwilling zu haben. Schon beim Lesen wird bewusst, wie gut Sarah Crossan das Thema aufbereitet hat. In den Anmerkungen hat die Autorin kurz beschrieben, über welche Dokumentationen von siamesischen Zwillingspaaren sie recherchiert und in dieser Geschichte vereint hat. Die meisten möchten nicht von der Gesellschaft anders betrachtet werden, denn sie sind immer noch individuelle Menschen mit oft unterschiedlichen Charakteren, auch wenn sie körperlich eine Einheit bilden und sich sehr nahe stehen.

Mit jeder Seite fühlt man sich mit den Zwillingen immer mehr verbunden. Man hofft, dass sie in ihrer Umgebung auf Akzeptanz stoßen, sie als zwei Individuen betrachtet werden und das allerbeste für ihre gemeinsame Zukunft. Das Ende wird sehr emotional und ich habe einige Tränen verdrückt, das Buch aber mit einem Lächeln geschlossen.


Fazit:
In „Eins“ erhält der Leser einen tiefen Einblick in das Leben siamesischer Zwillinge. Grace erzählt von ihren Problemen bis zu der außergewöhnlichen Verbundenheit zu ihrer Zwillingsschwester. Durch intensive Recherche hat die Autorin das Thema gut aufbereitet. Der Schreibstil ist nicht sehr emotional, vermittelt aber in besonderer Weise die Empfindungen der Charaktere, sodass sich der Leser diesen sehr verbunden fühlt.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Starke und berührende Geschichte

Hot Mess
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Drei Frauen, die an einem Wendepunkt ihres Lebens stehen: Lexi betreibt zusammen mit ihrer besten Freundin und ihrem Partner als Manager einen Podcast. Doch die Beziehungen leiden zunehmend unter dem unternehmerischen ...

Drei Frauen, die an einem Wendepunkt ihres Lebens stehen: Lexi betreibt zusammen mit ihrer besten Freundin und ihrem Partner als Manager einen Podcast. Doch die Beziehungen leiden zunehmend unter dem unternehmerischen Druck. Währenddessen bekommt Joanne mit ihrem Freund ein Kind, doch die Elternschaft setzen sie beide unter ungeahnte Herausforderungen. Sie fühlt sich ausgegrenzt, weil ihr Baby ihren Tagesablauf diktiert und sie nicht mehr mit ihren Freundinnen feiern und trinken gehen kann. Claires Leben hingegen scheint momentan völlig normal, doch ihre Freundinnen haben vermutlich eine neue Chat-Gruppe ohne sie gegründet und entfernen sich immer mehr von ihr: Warum?

Drei Frauen um die 30, deren Freundschaften auf die harte Probe gestellt werden. Die Autorin hat die Situationen von Lexi, Joanne und Claire anschaulich und sehr intensiv dargestellt. Das Geschehen wird auch aus den drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Somit erhält man einen tiefen Einblick in die verschiedenen Charaktere und deren Lebenssituationen. Und auch wenn wir Leserinnen nicht dasselbe wie sie erlebt haben, ist das Geschehen trotzdem hautnah und berührend dargestellt. Dazu kommen die kurzweiligen Ereignisse und das Ergebnis ist ein emotionales Buch, das mich immer mitgerissen hat. Sophie Whites Geschichte hat mich aufgrund der auseinanderbrechenden und teils toxischen Beziehungen berührt, sodass sich mein Herz über die schmerzvollen Erfahrungen der drei Protagonistinnen zusammengezogen hat, ich wütend auf deren Freundinnen war, die sie schlecht behandelt haben, aber auch völlig mitgerissen von der Spannung war, die sich bis zum Ende hin immer mehr zuspitzt.

>>Warum geht es in all den Filmen und Songs eigentlich immer um gescheiterte Liebe? Zerbrochene Freundschaften waren weitaus schmerzhafter und komplizierter.<< S. 489

Einzig gestört hat mich, dass die Geschichte neben den realistischen und nachvollziehbaren Frauenfreundschaften teilweise sehr überzogen ist. Vor allem in Joannes Teil hab ich oft ungläubig und entrüstet mit dem Kopf geschüttelt. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Es wird auf einer Beerdigung über das nun doch durch Krankheit erreichte Wunschgewicht der Toten geredet. Außerdem benimmt sich Joanne meiner Meinung nach oft einfach unmöglich! Ihre neue Mutterrolle ist schwer, aber deswegen verhält man sich doch nicht selbst wie ein Kind? Wenn es humorvoll die Geschichte auflockern sollte, finde ich es nicht witzig. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Joanne aufgrund der späteren Geschehnisse ein vergleichender Gegenpol sein könnte. Ich mag glauben, dass diese überspitzten Situationen ein sprachliches Mittel von Sophie White sind, denn die Autorin hat einen wirklich anschaulichen und geschickten Schreibstil.


Fazit:
„Hot Mess“ ist eine überaus spannende und berührende Geschichte über drei unbeständige und schmerzhafte Frauenfreundschaften. Ich habe mit Claires, Lexies und Joannes Situation mitgefiebert, was sich immer wieder in meiner erschrockenen, wütenden, traurigen und verletzten Miene beim Lesen gezeigt hat. Auch wenn mir letztere Protagonistin immer unsympathischer wurde, ist dies vielleicht einfach ein Stilmittel der Autorin. Denn sie hat einen wirklich tollen Schreibstil, mit dem sie das Geschehen anschaulich, berührend und nahbar beschrieben hat. Ein schönes und starkes Buch über Frauenfreundschaften und wie sich diese verändern können.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Schöner Liebesroman mit noch schönerem Setting

This could be love
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Louisa ist ein aufsteigender Tennisstar, doch mit ihrer Verletzung muss sie erstmal pausieren. Damit sie wieder fit wird, trainiert sie in der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii. Als sie beim ...

Louisa ist ein aufsteigender Tennisstar, doch mit ihrer Verletzung muss sie erstmal pausieren. Damit sie wieder fit wird, trainiert sie in der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii. Als sie beim Joggen am Strand ohnmächtig wird, gabelt Vince sie auf. Während sie fleißig für ihr Comeback trainiert, trifft sie immer wieder auf den Nachbarn Vince und entwickelt mehr und mehr Gefühle für ihn. Doch hat die Liebe der beiden nach ihrer Zeit auf Hawaii überhaupt eine Zukunft?

Als Enemies-to-Lovers würde ich diesen New Adult Roman nicht bezeichnen, weil das Problem schnell gelöst ist. Louisas Tante Kay lebt und arbeitet in ihrer Tennisschule, wo sich direkt daneben Vinces Grundstück befindet. Er möchte dort ein Surfer-Hostel eröffnen, doch Kay ist strikt dagegen, weil sie zu viel Lärm und Unruhe befürchtet. Lou hält sich daraufhin zurück, aber mit der Zeit fühlt sie sich zu Vince hingezogen und verbringt trotzdem Zeit mit ihm. Also stellte Kays Abneigung nicht wirklich ein Problem dar und der Nachbarschaftstreit wurde auch recht einfach gelöst, finde ich.

Die großen Themen in diesem Roman sind Tennis und Hawaii. Von einem anderen Buch hatte ich schon einen guten Einblick in die Tenniswelt, weshalb ich mich bei Lous Trainings direkt gut eingefunden und wohlgefühlt habe. Die junge Sportlerin ist ehrgeizig, liebt den Sport und schießt vielleicht mal kurz übers Ziel hinaus. Vince hingegen ist auch zielorientiert, aber genießt auch das Leben. Somit hat er Lous hartes Training immer wieder entschleunigt. Wobei mich später in ihrer Beziehung gestört hat, dass Vince oft auf ihrer Karriere zu sprechen kommt und immer wieder nachhakt. Hier hatte ich etwas Angst, dass die Beziehung zu unausgewogen werden könnte, aber zum Glück haben sich meine Bedenken schnell in Luft aufgelöst. Wobei das Ende der beiden irgendwie etwas unnötiges Drama beinhaltet hat. Die beiden gehen oft Schnorcheln oder an den Strand. Ich finde die Beschreibungen der Natur- und Tierwelt Hawaiis richtig schön. Die hawaiianischen Besonderheiten und das Setting haben mir sehr gut gefallen.


Fazit:
“This could be Love” ist ein schöner Liebesroman mit toll beschriebenen Setting auf Hawaii. Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten fand ich manchmal etwas holprig, aber insgesamt habe ich die Lektüre sehr genossen.

Veröffentlicht am 30.09.2024

Frustrierend, aber gut

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Durch einen Unfall verliert Hailie ihre Großmutter und Mutter, wie sie dachte ihre letzten Verwandten. Doch in Amerika hat sie fünf Halbbrüder, bei denen sie von nun an leben soll. Die älteren Brüder sind ...

Durch einen Unfall verliert Hailie ihre Großmutter und Mutter, wie sie dachte ihre letzten Verwandten. Doch in Amerika hat sie fünf Halbbrüder, bei denen sie von nun an leben soll. Die älteren Brüder sind unnahbar, unhöflich und abweisend. Plötzlich in einer großen Luxusvilla lebend fehlt Hailie materiell an nichts, doch die Brüder nehmen sie nicht gerade herzlich auf. Außerdem verbergen sie Geheimnisse und stellen strenge Regeln auf. Die Geschichte ist somit eher düster und enthält auch viele potenzielle Trigger, die hinten im Buch aufgeführt werden.

Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die unnahbare und geheimnisvolle Monet-Familie. Das Benehmen von Hailies Brüdern ihr gegenüber hat mich so wütend gemacht, dass dieses Gefühl stets meine Leseerfahrung dominiert hat. Als sie zu ihnen kommt, stellen sich beispielsweise nur zwei der fünf Brüder vor, was unfreundlich ist und nur der Anfang ihrer distanzierten Geschwisterbeziehung. Die Ausnahme ist Will, der fürsorglich ist und sich auch mal nach Hailie und ihren Gefühlen erkundigt. Ich hatte keinen Spaß beim Lesen, ich war einfach nur noch wütend, bei jedem Gespräch zwischen Vincent und Hailie und jeder gebrochenen Regel mehr. Aber ich habe eben genauso verspürt, weil die Autorin die Geschichte so unfassbar gut und nahbar geschrieben hat. Durch die Ich-Perspektive erfahren wir wirklich jeden Gedanken und jedes Gefühl von Hailie, angefangen von ihrer Trauer über ihre verstorbene Mutter, ihre Unsicherheit und Angst, ihre Entschlossenheit sich nicht unterkriegen zu lassen und ihre kurzen Mutausbrüche. Hailies Situation ging mir sehr zu Herzen.

Die Geschichte ist von Beginn an berührend und spannend. Wir folgen Hailie während sie sich in ihrem neuen Leben und der neuen Familie zurechtfinden muss. So wissen wir Leser/innen auch so gut wie nichts über die Brüder und erfahren Stück für Stück immer nur wenig. Ich finde es etwas schade, dass kaum meine offenen Fragen im ersten Band beantwortet wurden, bin deshalb aber umso gespannter auf die Fortsetzungen. Auch wenn ich dadurch manchmal enttäuscht war, ist das Geschehen trotzdem fesselnd und nie langweilig. Es passiert immer etwas und birgt oft sehr viele Emotionen. Ich bin nun sehr gespannt, wie Hailies Geschichte weitergehen wird, denn die letzten Sätze machen extrem neugierig und ich liebe letzte Sätze, die viel über die Geschichte aussagen.


Fazit:
Der erste Band von „The Monet Family“ ist sehr spannend und düster, denn Hailies Halbbrüder sind unnahbar, streng und wenig liebevoll. Deshalb war ich beim Lesen ständig wütend, aber die Autorin hat die Geschwisterbeziehung und Hailies Situation wirklich anschaulich dargestellt. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände, denn ich hab noch so viele Fragen und Wünsche! Zum Glück ist es nicht mehr lange hin.

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