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Veröffentlicht am 01.10.2024

Vielversprechender Reihenauftakt

Tode, die wir sterben
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„Tode die wir sterben“ ist der Reihenauftakt des neuen Ermittlerduos Svea Karhuu und Jon Nordh und hat mich überraschenderweise vom Verlag erreicht. Vielen Dank dafür, ich hatte viel Freude beim Lesen!

Mit ...

„Tode die wir sterben“ ist der Reihenauftakt des neuen Ermittlerduos Svea Karhuu und Jon Nordh und hat mich überraschenderweise vom Verlag erreicht. Vielen Dank dafür, ich hatte viel Freude beim Lesen!

Mit dem Thema Bandenkriminalität in Schweden wird hier ein brisantes und aktuelles Thema aufgegriffen. Als ein 13jähriger Junge in Malmö erschossen wird, kommt das neue Ermittlerduo auf den Plan.

Das Team Karhuu/Nordh muss aber erst noch zusammenwachsen. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und durch ihre Vergangenheit haben beide kein leichtes Gepäck zu schultern. Svea Karhuu erhält nach einer Strafversetzung eine zweite Chance in Malmö und Jon Nordh ist durch einen ominösen Unfall zum Witwer und alleinerziehenden Vater geworden.

Wie üblich in Kriminalromanen nehmen auch hier die privaten Probleme der Ermittler einen nicht geringen Anteil in dem Buch ein und ich sehe viel Potenzial für weitere Bände der Reihe.

Wie der Fall angelegt ist und sich entwickelt, hat mir gut gefallen. Die Geschichte liest sich schnell, was an der stetigen Spannung und den angenehm kurzen Kapiteln liegen mag.

Gekonnt baut das Autorenduo VoosenDanielsson immer wieder unvorhergesehene Wendungen ein, so dass ich stets weiterlesen wollte. Das rasante Ende und der Ausgang der Geschichte haben mich überrascht.

Auf den zweiten Band der Reihe „Schwüre die wir brechen“, der bereits im August 2025 erscheinen soll, freue ich mit schon sehr.

Ich vergebe 4/5 Sternen für diesen gelungen Reihenauftakt.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Weihnachtliches Wohlfühlbuch

Christmas Cake und Glitzerschnee
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Da ich früher schon gerne zu Büchern der Autorin gegriffen habe, war ich gespannt auf ihren neuen Weihnachtsroman. Das glitzernde Cover hatte eine magische Anziehungskraft auf mich.

Als die dreiunddreißigjährige ...

Da ich früher schon gerne zu Büchern der Autorin gegriffen habe, war ich gespannt auf ihren neuen Weihnachtsroman. Das glitzernde Cover hatte eine magische Anziehungskraft auf mich.

Als die dreiunddreißigjährige Münchenerin Jenny Mitte Dezember geschäftlich nach Edinburgh reist, ahnt sie nicht, dass dort eine alte Familienangelegenheit und die Liebe ihres Lebens auf sie warten. Leider ist Jenny ein Grinch und es bleibt spannend, ob sie der festliche Trubel in der schottischen Metropole nicht doch noch zu einem Weihnachtsfan macht.

Jenny war mir sofort sympathisch, wie sie so etwas verloren und überfordert durch das weihnachtlich-romantische Edinburgh irrt.

Relativ schnell lernt sie ihre Großmutter kennen, die in der Stadt lebt und zu der sie bis jetzt keinen Kontakt hatte. Die Story rund um die Familienzusammenführung fand ich sehr berührend - nicht nur im Buch werden viele Tränen verdrückt.

Die Liebesgeschichte zwischen Jenny und Callum (den sie bei ihrer Großmutter kennenlernt) war zwar vorhersehbar, aber wirklich herzerwärmend.

Schottische Traditionen, beliebte Spots im traumhaft schönen Edinburgh, Plätzchenduft und Glitzerschnee haben zwar alle Klischees erfüllt, mich aber auch in eine zauberhafte Stimmung versetzt und genau das Gefühl wollte ich beim Lesen dieses Buches haben.

Der gewohnt angenehme und lockere Schreibstil der Autorin hat mich mit Vergnügen durch die Seiten gleiten lassen und am Ende des Wohlfühlromans war ich tatsächlich in Vorfreude auf Weihnachten.

Für meinen Geschmack hätte es unterm Strich noch ein bisschen mehr Spannung und Drama sein können, dann wäre das Buch perfekt für mich gewesen.

Ich vergebe 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung für dieses weihnachtliche Wohlfühlbuch.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Berührende Geschichte einer Radikalisierung

Der Morgen gehört uns
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„Als ich mich Jahre später fragte, wo und wann alles angefangen hatte, wo der Point of no Return gewesen sein mag, an dem ich endgültig falsch abgebogen war, stellte ich schaudernd fest, dass ich das unmöglich ...

„Als ich mich Jahre später fragte, wo und wann alles angefangen hatte, wo der Point of no Return gewesen sein mag, an dem ich endgültig falsch abgebogen war, stellte ich schaudernd fest, dass ich das unmöglich sagen konnte.“ (Seite 19/20)

In „Der Morgen gehört uns“ erzählt der in Arrest sitzende Ettore seine Geschichte. Wie kam es dazu, dass er bestimmte Dinge tat und dachte? Wo ist er falsch abgebogen?

Eigentlich war er ein ganz normaler, sensibler Junge. Ein Schulwechsel macht in zu einem Suchenden nach Halt und Anschluss. Dort lernt er den charismatischen Giulio kennen, der ihm Zugang zu einer faschistischen Jugendorganisation verschafft, der sogenannten Federazione.

Das ist der Zeitpunkt, wo er aufhört sich seiner Großmutter Elsa anzuvertrauen und eine andere Richtung einschlägt. Zu seinen Eltern hat er unlängst kein gutes Verhältnis mehr und in der Federazione erfährt Ettore zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl von Zugehörigkeit.

Das Buch beschäftigt sich mit der Entstehung einer Radikalisierung. Das besondere ist, dass es mit leisen und zarten Tönen auskommt, persönlich erzählt wird und alles in schöner Sprache verpackt ist. Ein Lob geht an dieser Stelle an den Übersetzer, der es geschafft hat, die besondere Atmosphäre des Buches zu transportieren.

Beim Lesen so nah mitzuerleben, wie schleichend eine Radikalisierungs-Spirale beginnen und irgendwann nur noch auf Extrem zusteuern kann, war faszinierend und erschreckend zugleich. Man merkt, das der Autor weiß, wovon er spricht, denn er hat Dinge aus seiner eigenen Vergangenheit in den Roman einfließen lassen. Nur ist er irgendwann woanders abgebogen…

Der Roman zeigt wieder: Es sind die leisen Dinge, die unser Herz berühren. Wahrscheinlich ist das der Grund, dass der Roman mir unter die Haut gegangen ist und hat mich nachhaltig beschäftigt hat.

Von mir gibt es eine große Empfehlung für das nach meinem Empfinden brandaktuelle Thema. Unlängst sind wir mittendrin in den Geschichten der Ettores von heute. Ich vergebe 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Innovativ

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Angepriesen als Horror-Buch, hatte ich so meine Bedenken, ob das Buch etwas für mich sein könnte. Meine Zweifel waren aber völlig unbegründet. ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ˢᵉˡᵇˢᵗ ᵍᵉᵏᵃᵘᶠᵗ

Die Aufmachung des Buches ...

Angepriesen als Horror-Buch, hatte ich so meine Bedenken, ob das Buch etwas für mich sein könnte. Meine Zweifel waren aber völlig unbegründet. ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ˢᵉˡᵇˢᵗ ᵍᵉᵏᵃᵘᶠᵗ

Die Aufmachung des Buches passt gut zum Inhalt, der auf jeden Fall düster ist. Die jugendliche Mallory kommt als neue Babysitterin in eine Familie, um den fünfjährigen Teddy zu hüten. Er malt immer schrecklichere Bilder, die einen Mord zeigen. Herausragend fand ich die Idee vom Autor, diese Zeichnungen auch im Buch zu zeigen. Das habe ich in der Form noch nicht gesehen und war für mich eine neue Leseerfahrung.

Der Autor hat das Buch geschickt aufgebaut, hat es verstanden Zweifel zu sähen und (teils unvorhersehbare) Wendungen in die Story einzubauen. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle ein bisschen mehr sprachliche Finesse gewünscht. Die Protagonistin ist jedoch noch jung, somit auch die Erzählstimme. Auch für den Autor ist „Schlafenszeit“ sein Debüt, so dass ich für die Zukunft noch viel Potenzial sehe. Teils weiß man natürlich auch nicht, was bei der Übersetzung alles verloren geht. Der amerikanische Originaltitel heißt „Hidden pictures“, das beschreibt es wirklich perfekt. Leider hat sich für mich das Klischee, dass Amerika oberflächlich sei, hier für mich im Leseerlebnis bestätigt. Die großen Gefühle blieben leider für mich aus, das Ende war zwar spannend, hatte aber auch etwas von einem Hollywood-Blockbuster. Auch der angekündigte Horror war nur oberflächlich zu spüren, eher war es für mich ein mysteriöser Thriller. Aber im Umkehrschluss war es so auch gut erträglich für mich, da ich ein bisschen Respekt vor dem Genre hatte.

Fazit: Ein innovatives und lesenswertes Debüt für Fans von mysteriösen Thrillern, wie z. B. „Layla“ von Colleen Hoover. Ich vergebe 3,75/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Geheimtipp

Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen
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Zu dem Buch gegriffen habe ich wegen des Covers. Die Farbgebung und der ungewöhnliche und lange Titel haben mir gefallen.

Muss ein Fantasybuch immer episch sein, muss mit Superkräften gekämpft werden ...

Zu dem Buch gegriffen habe ich wegen des Covers. Die Farbgebung und der ungewöhnliche und lange Titel haben mir gefallen.

Muss ein Fantasybuch immer episch sein, muss mit Superkräften gekämpft werden und das Publikum mit halsbrecherischen Wendungen unterhalten werden? Nein! Genau das beweist „Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen“, das entspannt und ruhig daherkommt und mich auch damit überzeugen konnte! Absolut cosy, ein echtes Fantasy-Wohlfühlbuch.

Mika ist eine charmante Hexe, was sie stets zu verbergen weiß (also die Hexenidentität, nicht den Charme). Auf ihrem YouTube-Kanal gibt sie sich zwar als Hexe aus, aber wer soll das schon glauben? Dann wird sie engagiert, ins Nowhere House zu kommen und dort die drei Junghexen Terracotta, Altamira und Rosetta zu unterrichten. Die anderen Bewohner des Anwesens haben alle ein Geheimnis, dem Mika nach und nach auf die Schliche kommt. Da wären die Hausmeister Ian und Ken, der Bibliothekar Jamie und die Haushälterin Lucy.

Unerwartet findet Mika mehr als Magie: Sie findet Freundschaft, einen Platz am Tisch und im Herzen. Am Ende hat sie das, was sie nie hatte: Eine echte Familie.

Der Schreibstil ist herrlich entspannt und flüssig, man kann sich richtig fallen lassen. Obwohl ruhig, knistert es gewaltig. Meist vor Magie, aber auch eine Prise Liebe ist zwischen den Seiten zu finden.

Für mich ist die Geschichte ein echter Geheimtipp, die mich mit ihrer Andersartigkeit überrascht hat und am Ende mit einem warmen Gefühl im Herzen erfüllt hat.

Wer es ruhig mag und sich auf eine langsam entwickelnde Geschichte mit liebenswerten Charakteren einlassen möchte, dem kann ich Mika Moons Geschichte guten Herzens empfehlen.

Ich vergeben 4/5 Sternen.

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